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Dieser Artikel beschreibt zwei Villen in Leipzig Zur Villa mit gleichem Namen in Dresden siehe Villa Beuststrasse 1 Villa Meyer ist der verkurzte Begriff fur zwei in unmittelbarer Nahe befindliche mit einem Abstand von 12 Jahren errichtete reprasentative Wohnhauser fur den Verlagsbuchhandler Herrmann Julius Meyer 1826 1909 Sohn des Begrunders des Bibliographischen Instituts in der Leipziger Kathe Kollwitz Strasse Villa Hermann Julius Meyer I Plagwitzer Strasse 44 heute Kathe Kollwitz Strasse 82 errichtet 1873 nach Planen von Gustav Muller 1827 1904 Villa Hermann Julius Meyer II Plagwitzer Strasse 45 heute Kathe Kollwitz Strasse 115 errichtet 1885 86 nach Planen von Max Pommer 1847 1915 Die spatere Villa befindet sich im Bachviertel in Leipzig Die fruhere Villa steht nicht weit davon gehort aber nicht mehr zum Bachviertel Beide stehen unter Denkmalschutz Inhaltsverzeichnis 1 Villa Hermann Julius Meyer I Kathe Kollwitz Strasse 82 2 Villa Hermann Julius Meyer II Kathe Kollwitz Strasse 115 auch genannt Rote Villa 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVilla Hermann Julius Meyer I Kathe Kollwitz Strasse 82 Bearbeiten nbsp Villa Hermann Julius Meyer I 2020 Seine erste Villa liess sich H J Meyer im Jahre 1873 auf der stadtauswarts rechten Seite der in den neuen Industriestadtteil Plagwitz fuhrenden Plagwitzer Strasse 44 heute Kathe Kollwitz Strasse 82 errichten Das Grundstuck befindet sich als vorletzter Bau vor der Brucke uber das Elsterflutbecken und hat im Nordwesten direkten Zugang zum Elstermuhlgraben Das Gebaude beherbergte bis 2021 das Karl Sudhoff Institut Der verantwortliche Architekt fur die Errichtung der ersten Villa Meyer war der Architekt und sachsische Baurat Gustav Muller in dessen Buro zu dieser Zeit auch der fur die Leipziger Architekturgeschichte wichtige Max Pommer tatig war Pommer bekam von Muller die Bauleitung fur erste Villa Meyer ubertragen Dadurch lernten sich Meyer und Pommer kennen und legten den Beginn einer langen Freundschaft und fruchtbaren Zusammenarbeit So errichtete Pommer nicht nur auch die zweite Villa Meyer direkt gegenuber der ersten ebenfalls in der Plagwitzer Strasse 55 heute Kathe Kollwitz Strasse Ecke Ferdinand Lassalle Strasse sondern auch zahlreiche weitere Bauten der Verlegerfamilie sowie insbesondere die Meyerschen Hauser Hermann Julius Meyers Herzensangelegenheit im sozialen Wohnungsbau Auch fur Erweiterungsbauten des Meyerschen Verlages des Bibliographischen Institutes beauftragte Meyer den Architekten Max Pommer 1 Villa Hermann Julius Meyer II Kathe Kollwitz Strasse 115 auch genannt Rote Villa Bearbeiten nbsp Villa Herrmann Julius Meyer erbaut 1885 86 von Max Pommer Die zweigeschossige Villa liess sich der Verlagsbuchhandler Herrmann Julius Meyer 1885 86 im Stile eines italienischen Palazzo der Hochrenaissance in der damaligen Plagwitzer Strasse 55 Ecke Bismarckstrasse heute Kathe Kollwitz Strasse 115 Ecke Ferdinand Lassalle Strasse direkt am Elsterflutbett errichten und damit ziemlich genau gegenuber der ersten Villa Meyer in der Plagwitzer Strasse 44 heute Kathe Kollwitz Strasse 82 die 1873 nach Planen des Leipziger Architekten Gustav Muller gebaut worden war Der Bau war das Werk von Max Pommer und die erste einer grosseren Zahl von Stadtvillen die der Architekt in der Folgezeit fur wohlhabende Leipziger Burger baute Meyer bezog das Wohnhaus im Oktober 1886 er verkaufte es jedoch bereits 1893 an Christian Alexander Frege 1851 1931 Offenbar wurde das Haus beim Kapp Putsch 1920 beschadigt worauf ein Bauantrag vom Marz 1920 zur Wiederherstellung nach Brand schliessen lasst nbsp Sudwest Ansicht aus der Erbauungszeit nbsp Erdgeschoss Grundriss 1892 Die rote Klinkerfassade weist eine gelbe Sandsteingliederung mit schwerem Rustika Werk Gesimsen Fensterrahmungen Portalen und Saulen auf Die Fenster des Erdgeschosses besitzen eine Adikularahmung Durch einen antikisierenden Portikus gelangt man in einen im Stil der Neorenaissance holzgetafelten Windfang und weiter in eine zweigeschossige zentrale Halle im Innern um die sich die ubrigen Raume reihen Im Eingangsbereich dominieren zwei ionische Saulen auf Postamenten die den mit Stuck verzierten Architrav des Obergeschosses tragen Ins Obergeschoss fuhrt eine zweiarmige Treppe mit schmiedeeiserner neobarocker Brustung Ein Anbau mit einer Loggia im Erdgeschoss und einem Balkon im Obergeschoss reicht in den Garten hinein Das Treppenhaus ist sowohl von seiner Architektur als auch von seiner farblichen Gestaltung ein Beispiel fur die grossburgerliche Wohnkultur in Leipzig vor 1900 Als der Kulturbund der DDR im Haus seinen Sitz hatte wurden die ursprunglichen Malereien mehrfach mit Latexfarben uberstrichen wodurch insbesondere die Steinimitationsmalereien in Bierlasurtechnik in ihrer ursprunglichen Fassung und Farbigkeit gut erhalten geblieben sind Bei der 2004 beendeten Generalsanierung der Villa wurden viele Details der originalen Bausubstanz wiederhergestellt Sowohl die Restaurierung als auch die Restaurierungsplanung Ausschreibung und Bauuberwachung wurden von den Restauratoren Roland Mrugalla Leipzig und Rudiger B Richter Berlin Abu Dhabi durchgefuhrt 2 Sie konnten wertvolle figurliche und ornamentale Malereien aus der Zeit der Erbauung freilegen die mit Unterstutzung der Stadt Leipzig und des damaligen Regierungsprasidiums Leipzig originalgetreu restauriert wurden Die Wandfassungen sind schon allein aufgrund ihrer relativ guten Erhaltung aber noch mehr wegen der in sich geschlossenen Gesamterscheinung bemerkenswert Die Gestaltung des Treppenhauses ist reprasentativ fur das burgerliche Wohnen in Leipzig zum Ende des 19 Jahrhunderts Besonders bemerkenswert ist der entlang des Mezzaningeschosses ringsum verlaufende Fries in Sgraffitotechnik Als eines der wenigen Beispiele seiner Art wurde er bei den Restaurierungsarbeiten in der Originaltechnik vervollstandigt Fur die vorbildliche Instandsetzung des Hauses verlieh die Kulturstiftung Leipzig 2004 den Hieronymus Lotter Preis fur Denkmalpflege Literatur BearbeitenStefan W Krieg Dieter Pommer Max Pommer Architekt und Betonpionier Hrsg vom Sachsischen Wirtschaftsarchiv Sax Verlag Markkleeberg 2015 ISBN 978 3 86729 148 4 S 22 24 Rudiger Richter Roland Mrugalla Die Meyer Villa in Leipzig Restaurierung polychromer Wand und Deckenmalereien In Restauro Bd 110 2004 Heft 7 S 437 f ISSN 0933 4017 Georg Dehio Begr Sachsen Bd 2 Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Deutscher Kunstverlag Munchen 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 542 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Villa Hermann Julius Meyer II Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Angaben zu Baujahr Bauherrn Architekt Gustav Muller sowie fur die Ausfuhrung zustandigen Mitarbeiter Max Pommer beruhen auf Stefan W Krieg und Dieter Pommer Max Pommer Architekt und Betonpionier Sax Verlag Markkleeberg 2015 S 15 16 und 148 Auf S 15 findet sich auch der Hinweis dass Hermann Julius Meyer fur Max Pommer ein vaterlicher Freund wurde Die Meyer Villa in Leipzig Restaurierung polychromer Wand und Deckenmalereien ungekurzte Originalfassung 1 51 333333333333 12 352777777778 Koordinaten 51 20 0 N 12 21 10 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa Meyer amp oldid 225218919