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Die Villa Epstein oder auch Villa Rainer ist eine von Otto Wagner fur Gustav von Epstein geplante Villa in der niederosterreichischen Kurstadt Baden Die Villa steht unter Denkmalschutz Villa Epstein Rainer Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Orangerie 3 Kapelle 4 Stall und Wirtschaftsgebaude 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGustav Ritter von Epstein 1827 1879 Chef des Bankhauses Lazar Epstein liess 1867 von Otto Wagner an Stelle eines erst 1860 auf der Liegenschaft aufgefuhrten Baus die Villa als Landhaus mit Nebengebauden errichten Der Bauherr war nach dem Grunderkrach 1873 zum Verkauf gezwungen und das Anwesen ging im Mai 1874 1 an Erzherzog Rainer 1827 1913 der es uber Jahrzehnte wahrend der Sommermonate nutzte und dessen Witwe Erzherzogin Maria Karolina Marie Rainer am 17 Juli 1915 in der Rainer Villa verstarb 2 Die vom Badener Stadtbaumeister Gabriel Zimmermann 1813 1882 ausgefuhrte Anlage bestand aus Haupthaus Portierhauschen Glashaus Orangerie Stall und Wirtschaftsgebaude und Salettl Der funfachsige zwei bzw im dreiachsigen Mittelrisalit dreigeschossige Bau auf hohem im Bereich der Hauptfassade zu einer breiten Terrasse vorgezogenem Sockel besitzt einen vorgelegten terrassetragenden Saulenportikus Parterre wie erstes Obergeschoss sind charakterisiert durch pfeilerflankierte Rundbogenoffnungen das zweite Obergeschoss des Mittelrisalits durch Rechteckfenster Die Gartenfassade ist ebenfalls mit funf Achsen gegliedert und gleichartig dekoriert jedoch ohne Portikus Die Seitenfassaden sind additiv funfachsig 3 Otto Wagner auch Baufuhrer des Wiener Palais Epstein 1868 71 schuf unter anderem beeinflusst von Theophil Hansen 1813 1891 mit den neuen Renaissanceformen des strengen Historismus eine monumentale reprasentative Formen und Motive des Palastbaus wiedergebende Villa Die eindeutige Durchdringung zweier Baukorper wird durch kubische Formen stark hervorgehoben und durch das flache Dach zusatzlich betont Nach dem Tod von Erzherzogin Marie kam erbrechtlich die Rainer Villa 1923 an Erzherzogin Eleonora Maria 1886 1974 alteste Tochter von Erzherzog Karl Stefan die als 1913 verehelichte 1953 verwitwete von Kloss bis an ihr Lebensende am gesellschaftlichen Leben Badens bisweilen massgeblich Anteil nahm 1941 wurde die Liegenschaft geteilt den vorderen Teil mit dem Haupthaus erwarb die Enzesfelder Metallwerke AG 1961 gefolgt von den Enzesfelder Caro Metallwerken der Rest blieb bei der Familie Eleonora und Alfons von Kloss Seit 1994 befindet sich in der Villa eine Kunstgalerie deren Betreiber auch Eigentumer der Liegenschaft Haupthaus Kapelle Orangerie sind 4 Orangerie Bearbeiten nbsp OrangerieDas Glashaus wurde 1867 gleichzeitig mit dem Haupthaus und zwei Nebengebauden errichtet 1876 erweitert und sollte gemass Bauakt einen Salon zwei Glashausraume ein Vermehrungshaus sowie einen Raum zur Erziehung der Treibhauspflanzen enthalten Der triumphbogenartige Mittelrisalit mit Rundbogenportal zwischen Doppelpfeilern wird von den schragen Glasfronten der Gewachshauser symmetrisch flankiert 3 Das Portal des Glashauses entspricht formal dem Eingang der Villa und liegt mit diesem annahernd auf Achse Kapelle Bearbeiten nbsp Kapelle1875 liess Erzherzog Rainer im Garten zur Villa Epstein die etwa 44 m grosse neoromanische Privatkapelle durch Architekt Anton Hefft 5 1815 1900 und den Badener Stadtbaumeister Franz Breyer 1828 1894 errichten Das freistehende mit pilasterartig vorgezogenen Ecken in Sichtziegelmauerwerk ausgefuhrte satteldachbekronte Bauwerk weist auf umlaufendem Sockel eine eingezogene Rundapsis auf sowie im Suden einen vorgestellten ubergiebelten Saulenportikus Der Innenraum ein flach gedeckter Saal wird seitlich durch je ein ornamentverglastes Rundbogenfenster belichtet Ein rundbogiger Triumphbogen begrenzt die mit einer Kalotte abgeschlossene Apsis Die noch vorhandene teilweise ubergangene Wandmalerei stammt aus der Bauzeit so wie ornamentale Verzierungen Trauffries Triumphbogen funf Medaillons Christus Evangelisten Ebenfalls aus der Bauzeit datiert der Tischaltar mit aufgesetztem dreiteiligem Bildretabel Altarblatt Maria Immaculata 3 Stall und Wirtschaftsgebaude BearbeitenDas Stall und Wirtschaftsgebaude lag auf der Liegenschaft Epsteingasse 10 heute Kornhauselstrasse 10 etwa 150 Gehmeter sudlich des Haupthauses Die Gebaude wurden nach Eroffnung des davon ca 300 m entfernt gelegenen Thermalstrandbades als Garage adaptiert und als Strandbad Garage beworben 6 Literatur BearbeitenBettina Nezval Villen der Kaiserzeit Sommerresidenzen in Baden 2 erweiterte Auflage Berger Horn Wien 2008 ISBN 978 3 85028 476 9 S 90 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rainer Villa Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Julius Boheimer Strassen amp Gassen in Baden bei Wien Lexikon der Strassen Gassen Platze Wege Stege Brucken Grasl Baden 1997 ISBN 3 85098 236 X S 88 Lokal Nachrichten Erzherzogin Marie In Badener Zeitung Nr 58 1915 XXXVI Jahrgang 21 Juli 1915 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bzt a b c Peter Aichinger Rosenberger Evelyn Benesch Kurt Bleicher Sibylle Grun Renate Holzschuh Hofer Wolfgang Huber Herbert Karner Katharina Packpfeifer Anna Piuk Gabriele Russwurm Biro Otmar Rychlik Agnes Szendey Franz Peter Wanek Bearbeitung Christian Benedik Christa Farka Ulrike Knall Brskovsky Johann Kraftner Markus Kristan Johannes Wolfgang Neugebauer Marianne Pollak Margareta Vyoral Tschapka Ronald Woldron Beitrage Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich sudlich der Donau Hrsg Bundesdenkmalamt Verlag Berger Horn Wien 2003 ISBN 3 85028 364 X S 212 213 Viktor Wallner Hauser Menschen und Geschichten ein Badener Anekdotenspaziergang Hrsg Gesellschaft der Freunde Badens Baden 2002 S 160 f Anton Hefft In Architektenlexikon Wien 1770 1945 Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien Wien 2007 Strandbad Garage In Badener Zeitung Nr 51 1927 XLVIII Jahrgang 25 Juni 1927 S 6 oben rechts online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bzt48 00908 16 2161 Koordinaten 48 0 32 7 N 16 12 58 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa Epstein amp oldid 228794743