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Vieux Montreal englisch Old Montreal ist die Altstadt von Montreal Sie reicht bis ins 17 Jahrhundert zuruck und befindet sich im Arrondissement Ville Marie Im Suden reicht Vieux Montreal zur Rue McGill im Westen zur Ruelle de la Fortification im Norden zur Rue Berri und im Osten zum Sankt Lorenz Strom Die Regierung der Provinz Quebec stellte die Altstadt als arrondissement historique historischer Bezirk unter Schutz darin eingeschlossen ist auch der Alte Hafen von Montreal Vieux Montreal im Vordergrund der Alte Hafen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Verkehr 4 Bildung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Vieux Seminaire de Saint Sulpice nbsp Uberreste der Stadtmauern nbsp Hotel de Ville nbsp Altes ZollhausSamuel de Champlain richtete 1611 einen temporaren Pelzhandelsposten ein Als Standort wahlte er eine Landzunge an der Mundung des Flusschens Petite Riviere in den Sankt Lorenz Strom die Pointe a Calliere 1 An derselben Stelle landeten im Jahr 1642 rund 40 franzosische Kolonisten unter der Fuhrung von Paul Chomedey de Maisonneuve und grundeten im Auftrag der Societe Notre Dame de Montreal die Siedlung Ville Marie 1663 ging die Grundherrschaft an den Sulpizianerorden uber Der ortliche Ordensvorsteher Francois Dollier de Casson nahm 1672 umfangreiche Vermessungen vor und legte ein verbindliches Strassenraster fest 2 Zu den ersten vermessenen Strassen gehoren die Rue Notre Dame die Rue Saint Paul und die Rue Saint Jacques Gebaude aus dieser Epoche sind das Hotel Dieu de Montreal das Vieux Seminaire de Saint Sulpice und die Pfarrkirche Notre Dame Das traditionelle Baumaterial ist grauer Kalkstein der in Steinbruchen im nordlichen Teil der Ile de Montreal abgebaut wurde 3 Nachdem die Stadt im Jahr 1687 mit einer Holzpalisade befestigt worden war entstanden zwischen 1717 und 1738 unter der Leitung des koniglichen Baumeisters Gaspard Joseph Chaussegros de Lery die Montrealer Stadtmauern Sie waren bis zu 6 4 Meter hoch und 3 5 Kilometer lang ihr Verlauf entspricht im Wesentlichen der Grenze des heutigen Vieux Montreal Von 1804 bis 1817 wurden die Stadtmauern wieder abgerissen da immer mehr Bewohner aus dem ummauerten Teil in die Vorstadte zogen Archaologen legten in den 1990er Jahren ein rund 250 Meter langes Teilstuck in der Parkanlage Champ de Mars dem ehemaligen Exerzierplatz frei 4 Die Eroberung Neufrankreichs durch die Briten im Jahr 1760 hatte auf die Architektur zunachst keine besonderen Auswirkungen Bis Ende des 18 Jahrhunderts dominierten weiterhin franzosisch gepragte Baustile Am 18 Mai 1765 und am 11 April 1768 zerstorten verheerende Brande fast die Halfte aller Gebaude Ein weiterer grosser Brand zerstorte am 6 Juni 1803 unter anderem das Gefangnis die Kirche und die Nebengebaude der Jesuiten Die Stadt erwarb das frei gewordene Grundstuck und richtete darauf einen Marktplatz ein der 1845 die Bezeichnung Place Jacques Cartier erhielt Politische Ursachen hatte ein Brand am 25 April 1849 Als das Parlament der Provinz Kanada beschloss samtliche Geschadigten der Rebellionen von 1837 also auch die damaligen Aufstandischen fur ihre Verluste zu entschadigen kam es zu Protesten seitens der anglophonen Konservativen Eine aufgebrachte Menge steckte nach zweitagigen Strassenkampfen den Marche Sainte Anne das provisorische Parlamentsgebaude in Brand das vollstandig zerstort wurde 5 Der britische Einfluss auf die Architektur nahm im Verlaufe des 19 Jahrhunderts stetig zu zuruckzufuhren auf die anglophone Dominanz in der Wirtschaft Die Hauptsitze der bedeutendsten Finanzinstitute und Versicherungsgesellschaften entstanden uberwiegend an der Rue Saint Jacques Der bevorzugte Baustil war der Neoklassizismus wahrend fur offentliche Bauten uberwiegend die Neugotik zur Anwendung kam Bedeutende Bauten dieser Zeit sind der alte Justizpalast das Alte Zollhaus der Marche Bonsecours und die Basilika Notre Dame de Montreal Das Rathaus Hotel de Ville war das einzige neue Gebaude von Bedeutung in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts dessen Baustil franzosisch gepragt war Zu Beginn des 20 Jahrhunderts nahm die wirtschaftliche Bedeutung der Altstadt weiterhin zu Herausragende Geschaftsbauten entstanden vor allem im Randbereich wie zum Beispiel die erste Borse der Tour de la Banque Royale oder das Edifice Aldred Eine Zasur brachte ab 1929 die Weltwirtschaftskrise Die Verlagerung der Hafenanlagen weiter flussabwarts fuhrte dazu dass viele Handelsunternehmen aus der Altstadt wegzogen und zahlreiche Buro und Lagerhauser ungenutzt zuruckliessen Dieser Vernachlassigungseffekt verstarkte sich in der Nachkriegszeit als auch die Finanzbranche sich allmahlich aus der Altstadt zuruckzog und sich weiter westlich in neu entstehenden Wolkenkratzern ansiedelte Verschiedene Stadtplaner betrachteten die verodende und kaum bevolkerte Altstadt zunehmend als Anomalie Vom Ideal einer autogerechten Stadt geleitet strebten sie danach die Strassen zu verbreitern was den Abriss zahlreicher historischer Gebaude zur Folge gehabt hatte Als entlang des Flussufers eine aufgestanderte Stadtautobahn geplant wurde regte sich in der Bevolkerung Widerstand Angefuhrt vom niederlandischen Stadtplaner Sandy van Ginkel konnten die Behorden davon uberzeugt werden die vorgesehene Stadtautobahn in den Untergrund zu verlegen 1964 wurde die Altstadt als arrondissement historique historischer Bezirk unter Schutz gestellt 6 Diese Massnahme hatte zahlreiche Restaurierungen zur Folge verlassene Gebaude wurden mit Buros und Wohnungen wiederbelebt Daruber hinaus entwickelte sich Vieux Montreal zu einer beliebten Touristendestination Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Karte von Vieux Montreal mit den wichtigsten Sehenswurdigkeiten nbsp Basilika Notre Dame de MontrealIm Nordwesten Champ de Mars Cour municipale de Montreal 1912 1913 Im Zentrum Place d Armes umgeben von Gebaude der Banque de Montreal 1847 Edifice New York Life 1887 1889 Edifice Aldred 1929 1931 Basilika Notre Dame de Montreal 1824 1829 Vieux Seminaire de Saint Sulpice 1684 1687 Uberreste des ersten Hotel Dieu de Montreal 1645 Rue Le Royer Tour de la Banque Royale 1926 1928 Gegen Nordosten Palais de Justice 1971 Edifice Lucien Saulnier 1856 Edifice Ernest Cormier 1925 Place Vauquelin Hotel de Ville 1872 1878 Place Jacques Cartier Nelsonsaule 1809 Place De La Dauversiere Chateau Ramezay 1705 1756 Ganz im Nordosten George Etienne Cartier Haus 1848 Place Viger 1898 Gare Dalhousie 1883 1884 Im Osten Louis Joseph Papineau Haus 1785 Maison Pierre du Calvet 1770 1771 Kapelle Notre Dame de Bon Secours 1771 Musee Marguerite Bourgeoys Marche Bonsecours 1844 1852 Maison Cartier 1813 Im Suden Place d Youville Centre d histoire de Montreal Hopital des Sœurs Grises 1765 Place de la Grande Paix de Montreal Pointe a Calliere Musee Pointe a Calliere Place Royale Altes Zollhaus 1836 1838 Centaur TheatreVerkehr BearbeitenDurch Vieux Montreal verkehren mehrere Buslinien der Societe de transport de Montreal Am westlichen Rand liegen die U Bahn Stationen Champ de Mars Place d Armes und Square Victoria OACI Von dort aus kann auch die Montrealer Untergrundstadt unter dem Stadtzentrum erreicht werden In den Sommermonaten verkehren vom Alten Hafen aus Fahren uber den Sankt Lorenz Strom nach Longueuil zusatzlich gibt es ein Netz von Radwegen Kopfsteingepflasterte Strassen und darauf verkehrende Kaleschen heben das historische Flair der Altstadt zusatzlich hervor Bildung BearbeitenAm Nordrand des Viertels liegt das Cegep du Vieux Montreal 255 Ontario Street East genau in der Mitte zwischen den U Bahn Stationen Berri UQAM Metro Montreal und Sherbrooke Metro Montreal mit 6000 neuen Studenten jahrlich und der gleichen Anzahl im Bestand Neben den ublichen Cegep Bildungsgangen die denen einer fruheren deutschen Fachhochschule ahneln akzentuiert die Hochschule eine Forderung kunftiger franzosischsprachiger Autoren und anderer Kunstler unter ihren Studenten 7 Literatur BearbeitenGilles Lauzon Madeleine Forget L Histoire du Vieux Montreal a travers son patrimoine Les publications du Quebec Montreal 2004 ISBN 2 551 19654 X Guy Pinard Montreal son histoire son architecture Editions La Presse Montreal ISBN 2 89415 039 3 1987 1995 6 Bande Marc H Choko Les grandes places publiques de Montreal Editions Meridien Montreal 1990 ISBN 2 89415 020 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vieux Montreal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website zu Vieux Montreal franzosisch englisch Architektur von Vieux Montreal franzosisch englisch Fotos von Gebauden in Vieux Montreal Historische Fotografien von Vieux Montreal McCord Museum Einzelnachweise Bearbeiten Samuel de Champlain In Dictionary of Canadian Biography 24 Bande 1966 2018 University of Toronto Press Toronto englisch franzosisch abgerufen am 10 Oktober 2011 Francois Dollier de Casson In Dictionary of Canadian Biography 24 Bande 1966 2018 University of Toronto Press Toronto englisch franzosisch abgerufen am 14 Oktober 2011 Pierre grise de Montreal et moellons de calcaire In Vieux Montreal Stadt Montreal und Provinz Quebec abgerufen am 15 Oktober 2011 franzosisch Stabilisation et mise en valeur des vestiges archeologiques du Champ de Mars PDF 8 60 MB In Vieux Montreal Stadt Montreal und Provinz Quebec abgerufen am 15 Oktober 2011 franzosisch Montreal riots In The Canadian Encyclopedia Abgerufen am 14 Marz 2015 englisch francais Sandy van Ginkel rescued Old Montreal from freeway developers The Globe and Mail 23 Juli 2009 abgerufen am 15 Oktober 2011 englisch Website der Hochschule Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vieux Montreal amp oldid 199025155