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Das Kino Venus war ein Filmtheater im Villenviertel am Orankesee im Berliner Ortsteil Alt Hohenschonhausen Degnerstrasse 9 Es bestand als Vorfuhreinrichtung von 1947 bis zum Jahr 2004 Ehemaliges Kino Venus im Jahr 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Das Gebaude 1 2 Eroffnung eines Kinos 1 3 Umnutzung 2 Beschreibung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gebaude Bearbeiten nbsp Eine Bahn der Grossen Berliner Strassenbahn vor dem Depotgebaude in der Degnerstrasse anno 1911In der Degnerstrasse nahe der Berliner Strasse ab 1985 Konrad Wolf Strasse wurde Ende des 19 Jahrhunderts ein Depot fur die Nordostliche Berliner Vorortbahn errichtet Die Endstellen dieser Elektrischen befanden sich in Alt Berlin auf heutiger Hohe der Buschingstrasse und in Hohenschonhausen vor der Dorfschule Neben der Wagenhalle standen ausserdem ein Verwaltungsgebaude der Bahn und ein Elektrizitatswerk zur Stromversorgung Bis 1929 wurde das Gebaude in seiner ursprunglichen Funktion genutzt danach pachtete es der Unternehmer Carl Bresin und richtete eine Nahrmittelfabrik in der Halle ein Die Fabrik blieb bis zum Zweiten Weltkrieg bestehen Bei Bombenabwurfen der Alliierten 1942 1943 wurde die Halle stark beschadigt und konnte nicht mehr genutzt werden Eroffnung eines Kinos Bearbeiten Kurze Zeit nach dem Krieg kauften Anna und Georg Reichardt die Ruine bauten sie mit Trummerschutt wieder auf und richteten darin das Kino Uhu mit 586 Sitzplatzen ein spater als Uhu Filmbuhne bezeichnet 1 Den Namen verdankt die Einrichtung einem solchen Nachtvogel der wahrend der Wiederaufbauarbeiten in dem ehemaligen Depot nistete 1959 mussten die Reichardts aufgrund der Verstaatlichungsmassnahmen das Kino an den Berliner Magistrat verkaufen Dieser benannte das Filmtheater 1966 nach einem grosseren Umbau und technischer Modernisierung in Kino Venus um In der Berliner Zeitung von 1966 findet sich folgende Beschreibung Das alte Vogelnamen Kino mausert sich zu einem modernen Filmpalast bald Venus genannt Ab 1 September flimmert es nach zehn Monaten Umbauzeit wieder auf der Leinwand dieses kleinen Lichtspielhauses in der Degnerstrasse Kurzlich zeigte uns der Direktor des VEB Berliner Filmtheater Kiehl das bald fertige Kino Das ehemalige Briefmarkenformat der weissen Wand gibt es nicht mehr Die neue Projektionsflache ist 3 76 m hoch und 9 65 m breit Die technisch einwandfreie Beluftung sorgt fur guten Ozon Ein geraumiges Foyer und die weitlaufige Kassenhalle wurden angebaut Der stark ansteigende Zuschauerraum garantiert gute Sicht von allen Platzen Die 14 Stuhlreihen aus goldbraunen Klappstuhlen stehen in einem mit Edelholz getafelten Raum der von der Buhne durch einen roten Pluschvorhang getrennt ist Mit Lebende Ware einem DEFA Totalvisionsfilm wird das neue Filmtheater eroffnet Aus Uhu wird eine Venus 2 Planungen wie etwa die Sanierung der Fassade wurden in der Folge nicht umgesetzt In den 1970er und 1980er Jahren befand sich in diesem Kino auch die zweite Spielstatte des Berliner Kabaretts Die Distel deren Vorstellungen zu damaliger Zeit annahernd immer ausverkauft waren Im Jahr 1979 gelangte das Kino in die Verantwortung der Bezirksfilmdirektion BFD Berlin die die Anzahl der Platze durch Vergrosserung der Reihenabstande auf 337 Sitze verringern liess Nach der Wende wurde die Einrichtung jedoch wieder privatisiert Als neue Besitzer fanden sich die Peter H Vollmann Filmtheaterbetriebe die weitere Kinos in Berliner Ortsteilen unterhalten Die Spielstatte war einige Jahre das einzige Filmtheater im gesamten damaligen Bezirk Hohenschonhausen Im Jahr 1998 inzwischen war die Einrichtung weiterverkauft worden bekam sie Konkurrenz durch das Cinemaxx Multiplexkino am S Bahnhof Hohenschonhausen das Venus schloss am 1 August 1998 Fur einen zweiten Anlauf veranlasste der Kinobesitzer eine Unterteilung in zwei Abspielstatten Venus 1 und Venus 2 mit 295 der ehemalige Kinosaal und 48 Sitzplatzen der ehemalige Distel Saal Im Jahr 2004 musste der Betreiber wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten und der inzwischen veralteten Technik endgultig schliessen Der vordere an der Strasse gelegene Anbau fruhere Kassenhalle diente noch einige Zeit als gelegentlicher Kulturtreff Seitdem steht das Gebaude leer 3 Am Gebaude befindet sich eine Tafel zur Erinnerung an die erste Strassenbahn nach Hohenschonhausen Umnutzung Bearbeiten Der Stadtplanungsamtsleiter des zustandigen Bezirks Lichtenberg zeigte sich bereits 2004 interessiert an einem Verkauf oder einer generellen neuen Nutzung oder sogar eines Abrisses er sagte Es ware zwar schon wenn es beim Kino bliebe aber wir konnen uns auch andere Nutzungen oder nach Abriss einen Neubau vorstellen 4 Nachdem der Liegenschaftsfonds das Gebaude fur rund 260 000 Euro an den Investor Elan Technologie Berlin GmbH verkauft hatte wurden im Sommer 2007 der Venus Schriftzug und die Fenster und Kassenhauschen im Foyer entfernt Danach wurden neue Fenster eingesetzt und ein Zettel ausgehangt wonach im Vorraum ein Cafe und im ubrigen Teil Buros und Loftwohnungen entstehen sollten Der grosse Saal sollte der Entwicklung eines City Hybrid Fahrzeugs dienen Es erfolgten auch kleinere Umbauarbeiten doch die geplante Neunutzung kam nicht zustande Stand Juli 2016 5 Laut der Internetdarstellung northdata hat der Kaufer im Jahr 2012 Insolvenz angemeldet und wurde im Jahr 2018 aus dem Amtsregister geloscht 6 2023 wurden das Gebaude grundlegend saniert und modernisiert wobei die verschiedenen Raumlichkeiten in Wohnungen und Gewerberaume umfunktioniert wurden Stand August 2023 Beschreibung BearbeitenDie Grundflache des einstockigen Gebaudes mit Pultdach das quer zur Strasse steht betragt 29 m mal 18 5 m hinzu kommt der glaserne Foyeranbau mit etwa 24 m Lange und rund 4 m Breite 7 Die Fassaden sind grau verputzt Der Charakter einer Werkhalle ist dem Gebaude weitestgehend erhalten geblieben zu erkennen unter anderem an den funf Fenstern hinter dem Anbau An der nordlichen Seite gibt es einen behindertengerechten Zugang Das Kino Venus hatte zuletzt einen grossen Zuschauersaal mit 295 Sitzplatzen und einen kleinen Saal mit 48 Platzen 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Venus Kino Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Uhu Film Buhne In Fernsprechbuch fur Gross Berlin DDR 1957 S 25 Berliner Zeitung 19 August 1966 S 11 Christiane Peitz In Berlin sterben die Kinos In Der Tagesspiegel 2001 abgerufen am 21 Juli 2016 Kino Venus an der Degnerstrasse geschlossen In Berliner Morgenpost 22 November 2004 abgerufen am 21 Juli 2016 Werkstatten Buros und Lofts im fruheren Kino Venus Memento vom 1 Dezember 2016 im Internet Archive In Die Welt 20 Juli 2006 Elan Technologie northdata de abgerufen am 10 Dezember 2022 Massangaben des Gebaudes mit dem Tool von Google Earth grob ermittelt Venus Filmtheater KinoWiki de 52 54629 13 494376 Koordinaten 52 32 46 6 N 13 29 39 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Venus Kino amp oldid 237740959