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Vallus lateinisch Pfahl war eine antike Erntemaschine im gallo romischen Raum Es ist ein zweiradriger von einem Arbeitstier geschobener Karren mit einem schaufelformigen Aufsatz der aus vorne zinkenbewehrten Pfahlen zusammengesetzt war An diesen Zinken blieben die Getreideahren hangen wurden abgerissen und gelangten so in den Kasten Vallus auf einem Relief aus Buzenol Belgien Museum Montauban BuzenolVallus auf einem weitgehend erganzten Grabrelief aus Trier lediglich der kleine Bereich um das Karrenrad ist antikDas Gerat wird von den romischen Schriftstellern Plinius dem Alteren Mitte des ersten Jahrhunderts n Chr 1 und von Palladius bei ihm vehiculum per messes Erntemaschine genannt das von einem Ochsen geschoben wird Mitte des funften Jahrhunderts erwahnt 2 und mit den Galliern in Verbindung gesetzt 3 Eingesetzt wurde es wohl bei Getreidearten bei denen die Ahren abgestreift wurden vor allem dem Dinkel Alle funf epigraphischen Zeugnisse zum vallus konzentrieren sich auf Nord Ost Gallien entlang einer Strecke von Reims nach Koblenz 4 Reliefdarstellungen zeigen meist ein Maultier oder Pferd als Arbeitstier 5 Literatur BearbeitenWilhelm Schleiermacher Vallus 2 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VIII A 1 Stuttgart 1955 Sp 292 Francois Sigaut Ernte und Erntegerate In Herbert Jankuhn Heinrich Beck Hans Kuhn Kurt Ranke Reinhard Wenskus Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 7 De Gruyter Berlin New York 1989 S 519 527 bes S 524 f Francois Sigaut Les specificites de l epeautre et l evolution des techniques In Jean Pierre Devroey Jean Jacques Van Mol Hrsg L epeautre Triticum spelta Histoire et ethnologie Centre d histoire et de technologie rurales Universite Libre de Bruxelles Treignes 1989 S 29 49 PDF K D White Agricultural Implements of the Roman World Cambridge University Press Cambridge 1967 S 157 173 Einzelnachweise Bearbeiten Plinius Naturalis historia 18 72 296 Galliarum latifundis valli praegrandes dentibus in margine insertis duabus rotis per segetem inpelluntur iumento in contrarium iuncto ita dereptae in vallum cadunt spicae englische Ubersetzung Palladius De re rustica 7 2 2 4 Der Teil von Gallien der ein recht ebenes Gelande hat nutzt die folgende Abkurzung bei der Ernte Es wird also ein Fahrzeug gebaut das von 2 kleinen Radern getragen wird Seine quadratische Flache ist mit Brettern umzaunt die etwas nach aussen geneigt sind und so oben einen grosseren Raum geben An der Vorderseite des Wagens ist die Hohe der Bretter geringer Dort ist in einem von der Grosse der Ahren abhangigen Abstand in einer Reihe eine Vielzahl von kleinen Zahnen angebracht die sich oben nach hinten zuruckkrummen Wenn dieser Treiber beginnt das Fahrzeug durch das Gelande zu schieben werden alle Ahren von den kleinen Zahnen erfasst und im Wagen angehauft wahrend die abgeschnittenen Halme und die Spreu zuruckbleiben Dies ist nutzlich wo es Ebenen oder ebenes Gelande gibt und wo man die Spreu nicht verwendet Ubersetzung nach Kai Brodersen Palladius Das Bauernjahr Sammlung Tusculum De Gruyter Berlin 2016 zur Stelle Fries Knoblach Janine Die Kelten 3000 Jahre europaischer Kultur und Geschichte W Kohlhammer Stuttgart 2002 ISBN 3 17 015921 6 S 116 117 Francois Sigaut Ernte und Erntegerate In Herbert Jankuhn Heinrich Beck Hans Kuhn Kurt Ranke Reinhard Wenskus Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 7 De Gruyter Berlin New York 1989 S 519 527 hier S 521 Zu Reliefs mit vallus Darstellungen siehe etwa Marcel Renard Les nouvelles decouvertes de reliefs gallo romains a Buzenol Belgique In Comptes rendus des seances de l Academie des Inscriptions et Belles Lettres Band 103 1959 S 20 44 bes 31 34 mit Abb 4 7 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vallus amp oldid 232506908