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Valerie Alport geborene Valerie Mankiewicz 23 Mai 1874 in Posen 11 Dezember 1960 in Marseille war eine deutsche Kunstsammlerin und Mazenin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Die Kunstsammlung 2 1 Bilder von Anita Ree 2 2 Picassos Absinthtrinkerin 3 Ehrungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Die Troplowitz Villa von der Alsterseite aus gesehen nbsp Grabstatte Alport am Weg zum Garten der Frauen auf dem Friedhof OhlsdorfValerie Mankiewicz stammte aus einer assimilierten judischen Apothekerfamilie und war Cousine spater auch Schwagerin des mit ihrer Schwester Gertrud 1869 1920 verheirateten Oskar Troplowitz 1863 1918 der 1890 in Hamburg die Firma Beiersdorf ubernahm Auch sie siedelte gemeinsam mit ihrem ebenfalls aus Posen stammenden Mann Leo Alport 1868 1935 nach Hamburg uber und wurde Mitinhaberin des Konzerns Leo Alport war bis zur Machtubernahme der Nationalsozialisten Aufsichtsratsvorsitzender bei Beiersdorf Er starb 1935 in Grossbritannien da die Familie 1933 dorthin auswanderte Das Ehepaar hatte zwei Kinder Vor dem Ersten Weltkrieg studierte Valerie Alport in Paris Kunstgeschichte und begann damit eine Kunstsammlung aufzubauen Sie lebte mit ihrer Familie ab 1921 in der Troplowitz Villa in der Agnesstrasse 1 am Kopf der Aussenalster in Hamburg Winterhude die sie von ihrer Schwester Gertrud 1920 geerbt hatte und veranstaltete dort Konzerte und kulturelle Vortrage Ab 1931 war sie Mitglied der GEDOK 1937 emigrierte sie gemeinsam mit ihrem Sohn Eric Alport nach England Ihre Kunstsammlung konnte sie ungehindert ausfuhren da es sich vor allem um expressionistische Kunst handelte die von den Behorden als wertlos erachtet wurde Nach dem Krieg litt Valerie Alport an Lungen und Herzkrankheiten Sie starb 1960 in Marseille wurde aber auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg nahe dem Garten der Frauen beerdigt 1 Die Kunstsammlung BearbeitenDie Kunstsammlung von Valerie Alport umfasste insbesondere die Kunst der Moderne darunter befanden sich unter anderem ein Selbstbildnis von Marc Chagall ein Blumenstillleben von Vincent van Gogh ein Akt von Henri Matisse und das Gemalde Dame in Blau von Andre Derain Ein Hauptaugenmerk der Sammlung lag auf Kunstlern der Hamburgischen Sezession 2 Bilder von Anita Ree Bearbeiten Ab den 1920er Jahren befreundete sich Valerie Alport mit der Malerin Anita Ree unterstutzte diese finanziell und kaufte zahlreiche ihrer Werke Nach dem Suizid der Kunstlerin 1933 erbte Alport zudem einen weiteren Teil der Bilder aus dem Nachlass der Kunstlerin Insgesamt besass sie in den 1930er Jahren 85 Arbeiten von Anita Ree Einen Teil dieser Bilder schenkte sie 1937 vor ihrer Emigration nach Oxford dem judischen Museum in Berlin Nach der Zerstorung des Museums 1938 glaubte man dass auch die Sammlung zerstort sei doch fanden sich die Bilder nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Keller der Reichskulturkammer wieder 3 Picassos Absinthtrinkerin Bearbeiten Nach der Beschlagnahme des Gemaldes Absinthtrinkerin Buveuse assoupie von Pablo Picasso im Zuge der Aktion Entartete Kunst fuhrte Valerie Alport als Erbfolgerin ihrer Schwester 1941 eine Klage sowohl gegen die Hamburger Kunsthalle der das Werk von ihrer Schwester vermacht worden war wie gegen die Galerie Fischer in Luzern die den Auftrag hatte das Bild zu versteigern Sie berief sich darauf dass das Gemalde das von Oskar Troplowitz 1914 erworben worden war von Gertrud Troplowitz explizit der Kunsthalle und damit der Hamburger Offentlichkeit geschenkt worden war und das Deutsche Reich nicht das Recht hatte dieses Geschenk zu veraussern Die geplante Auktion konnte jedoch per Einstweiliger Verfugung nur vorubergehend ausgesetzt werden letztendlich wurde es an Othmar Huber den Prasidenten des Glarner Kunstvereins verkauft Seit 1979 ist es im Kunstmuseum Bern ausgestellt 4 Ehrungen BearbeitenIhr Grab auf dem Ohlsdorfer Friedhof liegt im Zugangsbereich zum Garten der Frauen und ist in das veroffentlichte Andenken des betreuenden Vereins aufgenommen worden 5 In Stephen Spenders Roman The Temple schildert dieser einen Aufenthalt im Hause Alport an der Agnesstrasse in Hamburg und widmet mit der Figur von Frau Stockmann Valerie Alport ein Portrat Weblinks BearbeitenGarten der Frauen Kulturschaffende Frauen Biografie Valerie Alport Kunstmuseum Bern Pablo Picasso Buveuse assoupie 1902 Bildbeschreibung und Provenienzgeschichte auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Rita Bake u a Der Garten der Frauen ein Ort der Erinnerung mit historischen Grabsteinen von Grabern bedeutender Frauen und eine letzte Ruhestatte fur Frauen Hamburg 2009 ohne ISBN S 77 Ulrich Luckhardt Hrsg Private Schatze Uber das Sammeln von Kunst in Hamburg bis 1933 erschienen anlasslich der Ausstellung Picasso Beckmann Nolde und die Moderne Meisterwerke aus fruhen Privatsammlungen in Hamburg in der Hamburger Kunsthalle vom 23 Marz bis 17 Juni 2001 Christians Verlag Hamburg 2001 ISBN 3 7672 1383 4 S 214 Maike Bruhns Kunst in der Krise Hamburger Kunst im Dritten Reich Dolling und Galitz Verlag Munchen 2001 ISBN 3 933374 94 4 S 234 ff Thomas Buomberger Raubkunst Kunstraub Die Schweiz und der Handel mit gestohlenen Kulturgutern zur Zeit des Zweiten Weltkriegs Zurich 1998 ISBN 3 280 02807 8 S 60 ff Grabstein mit lesbarer Inschrift bei genealogy netNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 16 Juli 2022 PersonendatenNAME Alport ValerieALTERNATIVNAMEN Mankiewicz Valerie Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Kunstsammlerin und MazeninGEBURTSDATUM 23 Mai 1874GEBURTSORT PosenSTERBEDATUM 11 Dezember 1960STERBEORT Marseille Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Valerie Alport amp oldid 236273268