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Buveuse assoupie Eingeschlafene Trinkerin ist ein Gemalde von Pablo Picasso aus dem Jahr 1902 und wird dessen sogenannter Blauer Periode zugerechnet Das 80 60 5 Zentimeter grosse Bild ist in Ol auf Leinwand ausgefuhrt und stellt eine verharmte in ein blaues Tuch gehullte Frau dar Sie sitzt in sich zusammengesunken und mit geschlossenen Augen an einem runden Tisch auf dem ein leeres Absinthglas steht Buveuse assoupie Eingeschlafene Trinkerin Pablo Picasso 1902Ol auf Leinwand80 60 5 cmKunstmuseum BernLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Vorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Die Provenienz dieses Werkes gilt als exemplarisch fur den Umgang mit moderner Kunst im politischen Kontext des 20 Jahrhunderts Bis zur Beschlagnahmung im Rahmen der Aktion Entartete Kunst am 5 Juli 1937 gehorte das Gemalde der Kunsthalle Hamburg es gelangte 1939 in die Schweiz und wurde 1941 in Luzern verkauft 1 2 3 Seit 1979 ist es im Kunstmuseum Bern ausgestellt Inhaltsverzeichnis 1 Titel 2 Entstehung 3 Provenienz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseTitel BearbeitenBuveuse assoupie mit der deutschen Ubersetzung Eingeschlafene Trinkerin ist der Titel unter dem das Gemalde in Bern ausgestellt ist Im Laufe seiner Existenz hat es jedoch mehrmals seinen Namen gewechselt So hiess es 1914 bei dem franzosischen Galeristen Daniel Henry Kahnweiler Femme devant une table de cafe und im gleichen Jahr in einer Munchener Ausstellung Frau am Tisch In der Hamburger Kunsthalle wurde es ab 1918 Die Absinthtrinkerin und anlasslich einer Auktion in Luzern im Juni 1939 Buveuse d absinthe genannt Eine Umbenennung erfolgte um die Verwechslung mit weiteren Gemalden Picassos zu vermeiden So ist unter dem Titel La buveuse d absinthe Absinthe Drinker ein Bild aus dem Jahr 1901 Ol auf Leinwand mit den Massen 73 54 Zentimeter in der Eremitage in St Petersburg ausgestellt 4 Eine weitere Buveuse d absinthe befindet sich im Kunstmuseum Basel es stammt ebenfalls aus dem Jahr 1901 hat die Masse 81 60 Zentimeter und die Technik ist Ol auf Leinwand 5 Auch das Bild Sich mit dem Ellenbogen aufstutzende Trinkerin 1901 Ol auf Karton 65 5 50 8 cm in der Sammlung Melville Hall in New York wird zeitweilig Die Absinthtrinkerin genannt 6 Entstehung BearbeitenPicasso hat die Buveuse 1902 in Barcelona gemalt nachdem er zuvor mehrmals das Frauengefangnis Saint Lazare besuchte und dort zahlreiche Studien zeichnete Es ist Teil einer Werkphase die als Zeit der Orientierung gewertet wird und wahrend der sich der Kunstler mit der Darstellung von Bettlern Strassenmadchen Trinkern Alten und Kranken auseinandergesetzt hat Diese Bilder charakterisieren die abgrundige Stimmung der sogenannten Blauen Periode und stehen dennoch in der Reihe der Entwicklung avantgardistischer Kunst seit der Mitte des 19 Jahrhunderts in der sich Kunstler von den akademischen Idealen abwandten 7 Insbesondere die mehrfach von Picasso dargestellten vereinsamten Absinthtrinker haben ihre Vorlaufer in Werken unter anderem von Edouard Manet Edgar Degas und Henri Toulouse Lautrec das Motiv gilt als unmittelbar verbunden mit der franzosischen Kunstszene des ausgehenden 19 und beginnenden 20 Jahrhunderts nbsp Edouard Manet Der Absinthtrinker 1859 nbsp Edgar Degas Der Absinth 1876 nbsp Henri Toulouse Lautrec Monsieur Boileau 1893Provenienz BearbeitenIm Jahr 1906 kaufte die Schriftstellerin Gertrude Stein dem Kunstler das Gemalde ab es blieb bis 1913 in ihrem Besitz und hing in der mit ihrem Bruder gemeinsam unterhaltenen Pariser Wohnung Bei der Auflosung des Haushalts verausserte Stein es an den Galeristen Daniel Henry Kahnweiler der es wiederum im Sommer 1914 zur Ausstellung in die Galerie Caspari nach Munchen schickte Dort kaufte der Hamburger Industrielle Oskar Troplowitz das Werk bis zu dessen Tod 1918 hing die Buveuse in seinem Arbeitszimmer in einer Villa an der Alster Seine Frau Gertrud Troplowitz gab das Bild Anfang 1919 zunachst als Leihgabe in die Hamburger Kunsthalle als sie 1920 starb wurde es dem Museum vermacht 1937 beschlagnahmte die nationalsozialistische Kunstkommission das Gemalde im Rahmen der Aktion Entartete Kunst Zunachst gelangte es in ein Depot im Schloss Niederschonhausen 1939 wurde es zum devisenbringenden Weiterverkauf in die Galerie Fischer nach Luzern gegeben und hochpreisig fur eine Auktion am 30 Juni 1939 angekundigt Allerdings erhob Valerie Alport die Erbin des Ehepaars Troplowitz gerichtlichen Einspruch und anschliessend Klage gegen den Verkauf des Bildes es sei explizit der Kunsthalle und damit der Hamburger Offentlichkeit geschenkt worden und das Deutsche Reich habe nicht das Recht dieses Geschenk zu veraussern Die Buveuse kam zwar zum Aufruf konnte jedoch nicht zum gewunschten Mindestpreis in Hohe von 42 000 Schweizer Franken verkauft werden Im Mai 1940 wies das Amtsgericht Luzern Stadt den Anspruch Alports zuruck Anfang 1942 kaufte der Augenarzt und Prasident des Glarner Kunstvereins Othmar Huber das Gemalde 1979 wurde es als Stiftung in das Kunstmuseum Bern gegeben 8 Literatur BearbeitenThomas Buomberger Raubkunst Kunstraub Die Schweiz und der Handel mit gestohlenen Kulturgutern zur Zeit des Zweiten Weltkriegs Zurich 1998 ISBN 3 280 02807 8 S 60 ff Marcus Casutt Das Schicksal eines Bildes Picassos Buveuse aus der Sammlung Othmar Huber Glarus in Die Kunst zu sammeln Schweizer Kunstsammlungen seit 1848 herausgegeben vom Schweizerischen Institut fur Kunstwissenschaft Zurich 1998 ISBN 3 908184 87 8 S 99 106 Edith Oppens Der Mandrill Hamburgs zwanziger Jahre Seehafen Verlag Erik Blumenfeld Hamburg 1969Weblinks BearbeitenKunstmuseum Bern Pablo Picasso Buveuse assoupie 1902 Bildbeschreibung und Provenienzgeschichte auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Oliver Meier Entartete Werke im Kunstmuseum Bern Berner Zeitung 10 November 2013 abgerufen am 16 November 2023 Uwe Bahnsen Auch in Hamburg konfiszierten die Nazis bedeutende Kunstwerke etwa von Pablo Picasso Emil Nolde und Franz Marc Den damaligen Kunsthallen Direktor kostete sein Widerstand den Job Hamburger Abendblatt 17 November 2013 abgerufen am 16 November 2023 Andreas Forster Herkunftsgeschichte Das Kunstmuseum Bern leistet in einer Schau Aufklarungsarbeit uber seine Sammlung Moderner Meister Frankfurter Rundschau 14 Januar 2019 abgerufen am 16 November 2023 St Petersburg Guide Pablo Picasso The Absinthe Drinker Memento des Originals vom 3 Januar 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot saint petersburg guide Sammlung im Obersteg im Kunstmuseum Basel Memento des Originals vom 25 November 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sammlung im obersteg ch Pablo Picasso auf google books S 11 Ingo F Walther Pablo Picasso 1881 1973 Band I Werke 1890 1936 Benedikt Taschen Verlag Koln 1995 ISBN 3 8228 8813 3 S 83 ff Thomas Buomberger Raubkunst Kunstraub Die Schweiz und der Handel mit gestohlenen Kulturgutern zur Zeit des Zweiten Weltkriegs Zurich 1998 ISBN 3 280 02807 8 S 60 ff nbsp Dieser Artikel kann aus urheberrechtlichen Grunden nicht hinreichend bebildert werden Zurzeit sind keine oder nur einzelne passende Abbildungen verfugbar die zur freien Weiternutzung ausreichend lizenziert sind Siehe dazu auch die FAQ zu Bildern und Bildrechte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buveuse assoupie amp oldid 239177997