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Auf dem United Nations Organization Flug 834 Funkrufzeichen UNO 834 ereignete sich am 4 April 2011 ein schwerer Flugunfall als die eingesetzte Bombardier CRJ100ER der Georgian Airways mit der ein Charterflug der Vereinten Nationen von Kisangani nach Kinshasa durchgefuhrt wurde infolge von Scherwinden absturzte Bei dem Unfall kamen 32 Insassen ums Leben nur ein Passagier Francis Mwamba uberlebte United Nations Organization Flug 834Die Unfallmaschine im Jahr 2008Unfall ZusammenfassungUnfallart Kontrollverlust durch ScherwindeOrt beim Flughafen Ndjili Kongo Demokratische Republik Demokratische Republik KongoDatum 4 April 2011Todesopfer 32Uberlebende 1Verletzte 1LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Kanada Bombardier CRJ100Betreiber Georgien Georgian Airways fur Vereinte Nationen Vereinte NationenKennzeichen Georgien 4L GAEAbflughafen Flughafen Kisangani Bangoka Kongo Demokratische Republik Demokratische Republik KongoZielflughafen Flughafen Ndjili Kongo Demokratische Republik Demokratische Republik KongoPassagiere 29Besatzung 4Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Maschine 2 Besatzung 3 Passagiere 4 Unfallhergang 5 Opfer 6 Reaktionen 7 Unfalluntersuchung 7 1 Flugschreiber 7 2 Mogliche Fehler der Besatzung 7 3 Meteorologische Infrastruktur 7 4 Abschlussbericht 8 QuellenMaschine BearbeitenBei dem verunfallten Flugzeug handelte es sich Bombardier CRJ100ER die zum Zeitpunkt des Unfalls 15 9 Jahre alt war Die Maschine mit der Werknummer 7070 wurde im Werk von Bombardier Aerospace am Flughafen Montreal Mirabel endmontiert und absolvierte ihren Erstflug mit dem Testkennzeichen C FMKW Die Maschine wurde dann am 9 Juni 1995 an die franzosische Brit Air erstausgeliefert welche sie mit dem Luftfahrzeugkennzeichen F GRJA zuliess und sie im Namen sowie mit einer Bemalung der Air France betrieb Die Georgian Airways ubernahm die Maschine zum 28 September 2007 und liess sie mit dem Luftfahrzeugkennzeichen 4L GAE zu Seit Juli 2008 wurde die Maschine fur die Vereinten Nationen betrieben Das zweistrahlige Regionalverkehrsflugzeug war mit zwei Turbojettriebwerken des Typs General Electric CF34 3A1 ausgestattet Die Maschine war zum Unfallzeitpunkt mit UN Schriftzugen versehen Besatzung BearbeitenEs befand sich eine vierkopfige Flugbesatzung an Bord der Maschine bestehend aus einem Flugkapitan einem Ersten Offizier und zwei Flugbegleiterinnen Alle vier Besatzungsmitglieder gehorten der Georgian Airways an und verfugten uber die georgische Staatsangehorigkeit Flugkapitan war der 27 jahrige Alexej Oganesjan der uber 2 811 Stunden Flugerfahrung verfugte wovon er 1 622 Stunden mit der Bombardier CRJ 100 absolviert hatte darunter 217 Stunden als Flugkapitan und 1 405 Stunden als Erster Offizier Erster Offizier war der 22 jahrige Suliko Zuzkiridse der weitaus weniger erfahren war als Kapitan Oganesjan und nur 495 Flugstunden sowie 344 Stunden auf der CRJ 100 vorzuweisen hatte Passagiere Bearbeiten nbsp Tafel mit den Namen aller getoteten PassagiereDen Charterflug im Auftrag der Mission de l Organisation des Nations Unies en Republique Democratique du Congo MONUSCO einer Unterorganisation der Vereinten Nationen hatten 29 Passagiere angetreten Unter den Passagieren befanden sich 20 UNO Mitarbeiter sowie funf Angehorige von Nichtregierungsorganisationen aus der Demokratischen Republik Kongo UN Fluge galten zum Unfallzeitpunkt in der Demokratischen Republik Kongo als am besten verfugbare Moglichkeit zum Personentransport die geflogene Strecke war zudem die meistgeflogene im Land Staatsangehorigkeit Passagiere Besatzung GesamtKongo Demokratische Republik nbsp Demokratische Republik Kongo 10 10Georgien nbsp Georgien 4 4Sudafrika nbsp Sudafrika 3 3Belgien nbsp Belgien 2 2Bangladesch nbsp Bangladesch 2 2Elfenbeinkuste nbsp Elfenbeinkuste 2 2Mali nbsp Mali 2 2Benin nbsp Benin 1 1Ghana nbsp Ghana 1 1Mauretanien nbsp Mauretanien 1 1Sao Tome und Principe nbsp Sao Tome und Principe 1 1Kenia nbsp Kenia 1 1Burkina Faso nbsp Burkina Faso 1 1Haiti nbsp Haiti 1 1Senegal nbsp Senegal 1 1Gesamt 29 4 33Unfallhergang BearbeitenAm 4 April 2011 sollte mit der Bombardier CRJ100ER der Georgian Airways 4L GAE unter Verwendung des Funkrufzeichens UNO 834 ein Charterflug fur die Vereinten Nationen von Kinshasa nach Kisangani und anschliessend wieder zuruck nach Kinshasa durchgefuhrt werden Der erste Abschnitt des Fluges verlief ohne besondere Vorkommnisse Fur den Ruckflug nach Kinshasa wurden in Kisangani 594 kg Gepack verladen Die Maschine wurde durch den Flugkapitan gesteuert der Erste Offizier war der Pilot Not Flying Die Maschine hob um 11 18 Uhr Ortszeit ab und stieg nach dem Start auf Flugflache 300 Um 12 39 Uhr erbaten die Piloten eine Freigabe zum Sinkflug auf Flugflache 100 die anschliessend erteilt wurde Derweil wurde die Besatzung vom bordeigenen Wetterradar vor Unwettern um und uber dem Flughafen gewarnt Um 12 49 Uhr erbaten die Piloten erneut die neuesten Wetterinformationen bei der Flugsicherung in Kinshasa Sie wurden daruber informiert dass der Wind aus 210 Grad mit einer Windstarke von acht Knoten wehe und die Sichtweite acht Kilometer betrage Der Flugplatzwetterbericht METAR wies zudem Starkregen und Gewitter aus Der Maschine wurde die Landefreigabe erteilt Das Flugzeug sturzte um 13 56 Uhr Ortszeit 12 56 UTC an der Landebahn 24 des Flughafens N djili ab Die Maschine schlug hart auf und brach entzwei ein Brand brach aus Der Punkt des Aufpralls befand sich 170 Meter nach links und querab der Landebahn 24 die Aufprallgeschwindigkeit betrug 330 km h 180 Knoten Die Flugzeugnase war beim Aufprall um 10 Grad nach unten ausgerichtet Nach dem Aufprall sprang die Maschine auf wobei das Fahrwerk die Triebwerke die Tragflachen und das Leitwerk abgerissen wurden Sie schlitterte weiter uber den Boden begann auseinanderzubrechen und uberschlug sich Opfer BearbeitenDie Schwere des Unfalls fuhrte bei den Insassen zu schwersten ausseren und inneren Verletzungen Die meisten Insassen waren infolge des Unfalls sofort tot einige uberlebten zunachst mit schwersten Verletzungen Alle bis auf einen lebend ins Krankenhaus eingelieferten Passagier erlagen ihren schweren Verletzungen Von den 33 Personen an Bord der Maschine uberlebte nur der kongolesische Journalist Francis Mwamba der bei dem Unfall schwer verletzt wurde Reaktionen BearbeitenDer Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sowie die Regierung der USA druckten nach dem Unfall ihr Mitgefuhl aus Unfalluntersuchung BearbeitenDie MONUSCO berief nach dem Unfall eine Arbeitsgruppe ein die den Unfall untersuchen sollte Flugschreiber Bearbeiten Der Cockpit Voice Recorder und der Flugdatenschreiber konnten nach dem Unfall geborgen werden Der Flugdatenschreiber hatte wahrend des Unfalls Beschadigungen erlitten weshalb ein unmittelbares Herunterladen der Daten nicht moglich war Die Flugsicherheitsbehorde musste die Daten mittels alternativer Verfahren sichern Die Daten wurden anschliessend an das Transportation Safety Board of Canada ubermittelt welches diese weiter auswertete Es stellte sich heraus dass die Daten des Flugdatenschreibers einen guten Uberblick uber die Ereignisfolge geben konnten die zu dem Unfall gefuhrt hatte Aus den gesicherten Daten ging hervor dass alle Systeme zum Unfallzeitpunkt normal funktionierten Wahrend des Fluges wurden keine technischen Fehlfunktionen aufgezeichnet Auf dem Cockpit Voice Recorder wurde ein umfassendes Gesprach zwischen den Piloten hinsichtlich der vorherrschenden Wetterverhaltnisse entlang der Flugstrecke sowie in Kinshasa aufgezeichnet Erste Anhaltspunkte dafur dass der Besatzung das Vorhandensein von schwierigen Wetterverhaltnissen entlang der Strecke bewusst wurde liessen sich bei 12 37 Uhr vernehmen Die Piloten erhielten eine entsprechende Anzeige auf ihrem bordeigenen Wetterradar Die Maschine befand sich zu diesem Zeitpunkt zwischen den Knotenpunkten GURUT und UDRID und damit in 100 Seemeilen Entfernung zum Zielflughafen Um 12 38 Uhr diskutierten die Piloten nochmals die Wetterlage wobei der Flugkapitan anmerkte dass die Radarkeule eindeutig Gewitterwolken anzeige Die Piloten diskutierten auch dass die Wolken sich in Bewegung befanden und innerhalb der 10 Minuten die die Maschine noch brauchte um den Flughafen zu erreichen uber diesen hinweggezogen sein sollten Zwischenzeitlich diskutierten die Piloten ob es sich bei den empfangenen Wetterradarkeulen um Bodenechos oder tatsachliche Indikatoren fur ein Unwetter handele Der Erste Offizier bestatigte schliesslich dass letzteres der Fall sei Der Erste Offizier ausserte um 12 45 Uhr dass die Radarkeule die das Wetterradar anzeige sehr gross sei Als sich die Maschine 32 nautische Meilen vom Zielflughafen entfernt befand wies der Flugkapitan den Ersten Offizier an sich nochmals nach den Wetterverhaltnissen zu erkundigen zumal die Flugsicherung zuvor Sichtweiten von 10 000 Metern angegeben hatte wahrend die Parameter des Wetterradars wesentlich schwierigere Wetterverhaltnisse erahnen liessen Die Piloten eruierten Optionen die Wetterfront durch oder umzufliegen Erneut zeichneten die Stimmenrekorder auf wie sich der Erste Offizier daruber beklagte wie gross die auf dem Wetterradar angezeigten Gewitterzellen seien Er schlug vor abzuwarten und zehn Minuten lang Warteschleifen zu fliegen da die Gewitterzelle sich fortzubewegen schien Der Flugkapitan antwortete nicht auf den Vorschlag des Ersten Offiziers Er sichtete die Landebahn um 12 54 Uhr Eine Minute spater zeichnete der Cockpit Voice Recorder eine Overspeed Warnung auf da die Auftriebshilfen bei einer Geschwindigkeit ausgefahren wurden die uber der fur diesen Vorgang hochstzulassigen lag Ab 12 56 21 Uhr bis zum Ende der Aufzeichnung zeichnete der Cockpit Voice Recorder das Gerausch von Regen auf der auf das Cockpit auftrifft Um 12 56 Uhr rief der Kapitan ein Durchstartkommando aus und wies den Ersten Offizier an die Auftriebshilfen auf 8 Grad zu stellen Die Fluggeschwindigkeit betrug zu diesem Zeitpunkt 156 Knoten ca 289 km h die Maschine befand sich 66 Meter uber dem Boden Der Schub wurde fur das Durchstarten auf etwa 80 bis 90 Prozent erhoht die Flugzeugnase wurde um acht Grad nach oben ausgerichtet wobei sich der Nickwinkel anschliessend reduzierte Das Fahrwerk wurde nicht eingefahren Die Daten des Flugdatenschreibers wiesen aus dass die Maschine als sie sich in einer Hohe von 121 Metern im Steigflug mit um vier bis funf Grad nach oben ausgerichteter Flugzeugnase bei einer Fluggeschwindigkeit von 149 Knoten ca 276 km h befand um 12 56 Uhr von externen Kraften erfasst wurde welche bewirkten dass die Flugzeugnase sich innerhalb von funf Sekunden auf sieben Grad nach unten ausrichtete In derselben Minute aktivierte sich eine Scherwindwarnung der Nickwinkel erhohte sich auf 9 bis 10 Grad und die Fluggeschwindigkeit erhohte sich auf 180 Knoten ca 330 km h Die Maschine begann schnell an Hohe zu verlieren Der Aufprall auf dem Boden erfolgte noch in derselben Minute aus den Aufzeichnungen des Flugdatenschreibers ging hervor dass die Piloten noch im letzten Augenblick versucht hatten die Flugzeugnase durch Steuerbefehle an die Hohenruder hochzuziehen Mogliche Fehler der Besatzung Bearbeiten Nachdem die Ermittler bemerkt hatten dass die Besatzung ein nicht standardgemasses Anflugprofil geflogen war untersuchten sie die durch dieselbe Besatzung durchgefuhrten Anflugprofile auf den vorangegangenen funf Flugen Hierbei konzentrierten sich die Ermittler insbesondere auf die Daten der letzten zehn Minuten der Anfluge Aus den Daten ging hervor dass die Besatzung auf zwei Flugen mit mehr als 250 Knoten ca 460 km h unter eine Flughohe von 3 000 Metern gesunken war was nicht den vorgeschriebenen Anflugprozeduren entsprach Bei einem der beiden betroffenen Fluge war die Maschine selbst in einer Flughohe von 1 600 Metern noch uber 250 Knoten schnell Die Aufzeichnungen des Stimmenrekorders gaben Aufschluss daruber dass die Piloten zuverlassige Daten vom Wetterradar erhielten Wenngleich sie die Richtigkeit dieser Daten anfangs anzweifelten wurde ihnen zunehmend die Schwere der meteorologischen Lage bewusst Um 12 54 15 Uhr ausserte der Erste Offizier dass er die Landebahn sehen konne etwa 20 Sekunden spater sichtete auch der Flugkapitan die Landebahn Er schaltete schliesslich um 12 54 52 den Autopiloten ab um eine Landung durchzufuhren Die Maschine befand sich zu diesem Zeitpunkt 6 4 nautische Meilen ca 11 9 Kilometer von der Landebahn entfernt und bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von 210 Knoten ca 390 km h fort Die Entscheidung unter extremen Wetterbedingungen in dieser Flugphase eine Landung zu versuchen war vollig unangemessen und weist zudem auf ein defizitares Crew Resource Management hin Denkbar ist dass die Besatzung durch die Durchfuhrung des instabilen Hochgeschwindigkeitsanfluges uberfordert gewesen und daher nicht in der Lage gewesen war eine angemessene Entscheidung zu treffen Meteorologische Infrastruktur Bearbeiten Bei dem Wetterphanomen handelte es sich um eine schwere und schnell fortbewegende Boenlinie Die Flugsicherung in Kinshasa N Djili warnte die Besatzung in ihrem letzten Funkspruch um 12 55 Uhr dagegen nicht vor einem signifikanten Wechsel der Windstarke und richtung Im Zuge der Unfalluntersuchung wurde bestatigt dass die Wetterdienste in der Demokratischen Republik Kongo nur eingeschrankte Moglichkeiten zur Beobachtung und Vorhersage des Wetters haben zumal ein Wetterradar mithilfe dessen sich schnell fortbewegende schwere Wetterphanomene entdeckt werden konnen nicht vorhanden ist Trotz der Abwesenheit eines Wetterradars hatte der Flugverkehr vor der herannahenden Boenlinie gewarnt werden mussen nachdem diese in Sichtweite der Wetterbeobachter am Flughafen geruckt war Eine entsprechende Warnung unterblieb Abschlussbericht Bearbeiten Im Abschlussbericht gaben die Ermittler als wahrscheinliche Unfallursache die Begegnung der Maschine mit einem microburstartigen Wetterphanomen an Die Begegnung sei zu einem Zeitpunkt erfolgt als ein Durchstarten in geringer Hohe versucht wurde Der schwere Abwind habe eine plotzliche und betrachtliche Veranderung des Nickwinkels bewirkt die zu einem starken Hohenverlust fuhrte Aufgrund der geringen Flughohe sei es den Piloten nicht moglich gewesen die Maschine abzufangen Quellen BearbeitenCrash of a Canadair RegionalJet CRJ100 in Kinshasa 32 killed B3A Bureau of Aircraft Accident Archives Rapport FINAL d enQUeTe TECHNIQUE SUR L accident SURVENU LE 04AVRIL 2011 A L AeROPORT InTeRnATIOnAL de KInSHASA n dJILI A L AERONEF CRJ 100ER IMMATRICULE 4L GAE APPARTENANT A la Compagnie AERINNE Georgian Airways MINISTERE DES TRANSPORTS ET VOIES DE COMMUNICATION Bureau Permanent d Enquetes d Accidents et Incidents d Aviation Dezember 2013 4L GAE Airzena Georgian Airways Bombardier CRJ 100 planespotters net Unfallbericht CRJ 100ER 4L GAE Aviation Safety Network Abgerufen von https de wikipedia org w index php title United Nations Organization Flug 834 amp oldid 210019482