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Die Union nationale UN war eine konservativ nationalistische politische Partei in der kanadischen Provinz Quebec die von 1935 bis 1989 existierte Sie entstand aus der Fusion der Parti conservateur du Quebec mit der Action liberale nationale Dreimal stellte sie die Provinzregierung von 1936 bis 1939 von 1944 bis 1960 und von 1966 bis 1970 Die UN vertrat die landlich traditionellen Werte Quebecs und war eng mit der romisch katholischen Kirche verbunden Sie setzte sich fur eine umfassende Autonomie der Provinz ein ohne jedoch die Unabhangigkeit anzustreben Ihre Wirtschaftspolitik war mittelstandisch gegen Interventionen des Staates ausgerichtet und forderte auslandische Investitionen Beim englischsprachigen Teil der Bevolkerung und in der Metropole Montreal fand die UN wenig Zuspruch Union nationaleGrundung 7 November 1935Auflosung 19 Juni 1989Aus richtung KonservatismusQuebecer Nationalismus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wahlergebnisse 3 Parteivorsitzende 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1934 hatten dissidente Mitglieder der Parti liberal du Quebec die Action liberale nationale gegrundet Bei den Wahlen zur Nationalversammlung im Jahr 1935 bildeten sie ein Bundnis mit der seit 1867 bestehenden Parti conservateur du Quebec Dadurch dass Kandidaten beider Parteien in den einzelnen Wahlkreisen nicht gegeneinander antraten sollte die Macht der Liberalen gebrochen werden was jedoch nicht gelang Zusammen gewannen sie 42 von 90 Sitzen gegenuber 48 der Liberalen Maurice Duplessis Vorsitzender der Konservativen wurde Oppositionsfuhrer Nachdem eine Kommission verschiedene Korruptionsfalle in der liberalen Regierung von Louis Alexandre Taschereau aufgedeckt hatte setzte Duplessis Neuwahlen durch Um die Krafte zu bundeln berief er am 20 Juni 1936 in Sherbrooke eine Versammlung ein an der die Vereinigung der beiden Parteien beschlossen wurde Die neue Partei die keine formellen Bindungen zur Konservativen Partei auf Bundesebene hatte gewann uberlegen die Wahlen vom 17 August 1936 und Maurice Duplessis wurde neuer Premierminister Hatte er zunachst eher liberale Positionen vertreten fuhrte er die Partei nun zunehmend nach rechts So erhielt die Romisch katholische Kirche staatliche Unterstutzung damit sie Schulen Krankenhauser und andere soziale Einrichtungen betreiben konnte Kurz nach der Kriegserklarung Kanadas an Deutschland rief Duplessis Neuwahlen aus Sie fanden im Oktober 1939 statt und endeten mit einem Sieg der Liberalen die versprochen hatten dass die Wehrpflicht nicht eingefuhrt wurde 1940 setzte sich die oppositionelle UN vergeblich gegen die Einfuhrung des Frauenwahlrechts auf Provinzebene ein Da die Wehrpflicht doch eingefuhrt wurde fuhrte dies im Oktober 1944 zu einem Wahlsieg der UN Klientelismus konservative Finanzpolitik und ein Elektrifizierungsprogramm fur landliche Gegenden konsolidierten die Dominanz der UN in Quebec Dreimal in Folge behauptete sich die Partei als starkste politische Kraft Immer wieder wurden Vorwurfe erhoben die Regierung sei zu eng mit dem katholischen Klerus verbunden unterdrucke religiose Minderheiten wie die Zeugen Jehovas manipuliere die Wahlen zu ihren Gunsten und verlange zu niedrige Lizenzgebuhren fur die Ausbeutung der Rohstoffvorkommen Nach Duplessis Tod im Jahr 1959 folgte Paul Sauve als neuer Regierungschef doch starb er nach nur drei Monaten im Amt Unter dessen Nachfolger Antonio Barette verlor die UN die Wahlen im Juni 1960 Die siegreichen Liberalen unter Jean Lesage setzten anschliessend umfangreiche soziale und wirtschaftliche Reformen durch und uberwanden die politische Erstarrung siehe Stille Revolution Ab 1961 erneuerte Daniel Johnson senior die Partei und fuhrte sie 1966 erneut zum Wahlsieg Die UN setzte die von den Liberalen begonnenen Reformen fort Als Johnson 1968 starb geriet die UN in eine Krise Es bildeten sich ein nationalistischer und ein foderalistischer Flugel ein Teil der konservativen Basis wandte sich dem Ralliement creditiste du Quebec zu Unter Jean Jacques Bertrand musste die UN bei den Wahlen 1970 eine Halbierung des Wahleranteils hinnehmen 1973 war sogar kein einziger UN Kandidat erfolgreich 1975 erfolgte eine Fusion mit der Parti presidentiel einer Abspaltung des Ralliement creditiste Bei den Wahlen 1976 konnte die UN nochmals elf Sitze gewinnen doch im Verlaufe der Legislaturperiode traten sechs Abgeordnete aus der Partei aus 1981 konnte die UN erneut keinen einzigen Sitz erringen der Wahleranteil sank auf vier Prozent Die Wahlerbasis hatte sich fast vollstandig abgewandt und unterstutzte nun entweder die foderalistischen Liberalen oder die separatistische Parti Quebecois Am 19 Juni 1989 annullierte der oberste Wahlleiter der Provinz die Registrierung der Partei da sie ihre Schulden nicht begleichen konnte Michel Le Brun der letzte Parteivorsitzende grundete 1992 die Parti Renaissance die aber zwei Jahre spater aus finanziellen Grunden ebenfalls aufgelost wurde Als politische Nachfolgerin der UN gilt die 1994 gegrundete Action democratique du Quebec Wahlergebnisse BearbeitenErgebnisse bei den Wahlen zur Nationalversammlung 1 Wahl Sitzetotal Kandi daten Gew Sitze Stimmen Anteil1936 90 90 76 323 812 56 88 1939 86 85 15 563 297 39 13 1944 91 90 48 505 661 38 02 1948 92 91 82 775 747 51 24 1952 92 92 68 847 983 50 15 1956 93 93 72 956 082 51 80 1960 95 95 43 977 318 46 61 1962 95 95 31 900 817 42 15 1966 108 108 56 948 928 40 82 1970 108 108 17 564 544 19 65 1973 110 110 0 146 209 4 92 1976 110 108 11 611 666 18 20 1981 122 121 0 144 070 4 00 1985 122 19 0 7 759 0 23 Parteivorsitzende BearbeitenName Vorsitz PremierMaurice Duplessis 1935 1959 1936 1939 1944 1959Paul Sauve 1959 1960 1959 1960Antonio Barrette interim 1960 1960Yves Prevost interim 1960 1961Antonio Talbot interim 1961Daniel Johnson sr 1961 1968 1966 1968Jean Jacques Bertrand 1968 1971 1966 1970Gabriel Loubier 1971 1974Maurice Bellemare interim 1974 1976Rodrigue Biron 1976 1980Michel Le Moignan interim 1980 1981Roch La Salle 1981Jean Marc Beliveau 1982 1985Maurice Bouillon 1985Andre Leveille 1985 1986Paul Poulin 1986 1987Michel Le Brun 1987 1989Siehe auch BearbeitenListe politischer Parteien in KanadaWeblinks BearbeitenUnion Nationale In The Canadian Encyclopedia Abgerufen im 1 Januar 1 englisch francais Einzelnachweise Bearbeiten Elections generales Le directeur general des elections du Quebec abgerufen am 14 April 2014 franzosisch Normdaten Korperschaft GND 10012786 1 lobid OGND AKS LCCN n91032330 VIAF 148667875 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Union nationale Quebec amp oldid 221622227