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Ugo Ojetti 15 Juli 1871 in Rom 1 Januar 1946 in Florenz war ein italienischer stark nationalistisch agierender Kunstkritiker Journalist und Schriftsteller Einen grosseren Teil seiner Beitrage zeichnete er mit dem Pseudonym Il Conte Ottavio Der langjahrige Wohnort Ugo Ojettis die Villa Il Salviatino in Fiesole Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften in Auswahl 2 1 Literarische Werke 2 2 Kunstgeschichtliche Schriften 2 3 Sonstige Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn des Architekten Raffaello Ojetti wandte sich nach einem Studium der Jurisprudenz und fruhen dichterischen Versuchen einer Karriere im politischen Journalismus zu Nach einer Entsendung als Auslandskorrespondent nach Agypten fur die nationalistische Zeitschrift La Tribuna 1894 folgten Tatigkeiten fur weitere weitverbreitete Printjournale wie Nuova Rassegna Il Marzocco Il Giornale di Roma La Stampa oder Il Giornale d Italia Seine Artikel und Interviews konzentrierten sich zunehmend auf die Kunstkritik und er pflegte seit dieser Zeit intensive Kontakte zu verschiedenen italienischen Intellektuellen und Kunstlern wie Giosue Carducci und Gabriele D Annunzio Auch einige Ausstellungen verantwortete Ojetti als Kurator z B Mostra del ritratto italiano dal 1500 al 1861 Florenz Palazzo Vecchio 1911 Mostra della pittura italiana del 600 e 700 ebenda Palazzo Pitti 1922 nbsp Erinnerungstafel an Ugo Ojetti 1905 heiratete Ojetti Fernanda Gobba und liess sich in Florenz nieder 1914 bezog er einen dauerhaften Wohnsitz in Fiesole in der Villa Il Salviatino Kurz darauf meldete er sich freiwillig zum Militareinsatz im Ersten Weltkrieg Zu Beginn des Krieges wurde er mit der Sicherstellung von Kunstwerken aus der vor osterreichisch ungarischen Luftangriffen bedrohten Lagunenstadt Venedig betraut In der Folgezeit publizierte er rege stark patriotisch und nationalistisch gepragte Artikel und Kleinschriften insbesondere nach seiner Ernennung im Marz 1918 zum Kommissar fur Feindpropaganda In letzterer Rolle verfasste er auch einige Texte der beim Flug uber Wien im August 1918 unter anderem von Gabriele D Annunzio abgeworfenen Flugblatter 1 Nach dem Ende des Kriegs grundete er mehrere Kunstzeitschriften Dedalo Mailand 1920 1933 Pegaso Florenz 1929 1933 und Pan Mailand 1933 1935 Trotz ihrer Kurzlebigkeit gehoren alle drei Journale zu den wichtigsten Publikationsorganen und historischen Zeugnissen des italienischen Kunstgeschehens der Zwischenkriegszeit Daneben schrieb Ojetti weiterhin fur die Tagespresse 1926 und 1927 fungierte er zudem als Direktor des Corriere della Sera Ausserdem verantwortete er mehrere populare Editionen von Hauptwerken der italienischen Prosa etwa die Reihe I Classici Rizzoli 1930 wurde Ugo Ojetti zum Mitglied der Accademia d Italia ernannt 1925 zeichnete Ojetti das von Giovanni Gentile initiierte Manifest der faschistischen Intellektuellen und bekannte sich damit endgultig zu Benito Mussolini fur dessen Kurs er bereits zuvor offentlich starke Sympathien gezeigt hatte Die Rolle Ojettis im faschistischen Italien ist von der Forschung jedoch bislang kaum aufgearbeitet bzw wird weitestgehend ignoriert Ugo Ojetti hinterliess eine Tochter die als Drehbuchautorin und Filmkritikerin bekannte Paola Ojetti 1908 1978 Schriften in Auswahl BearbeitenLiterarische Werke Bearbeiten Senza Dio 1894 Le vie del peccato 1902 Mio figlio ferroviere 1922 Kunstgeschichtliche Schriften Bearbeiten Ritratti d artisti italiani 1911 I nani tra le colonne 1920 Raffaello e altre leggi 1921 La pittura italiana del Seicento e del Settecento 1924 La pittura italiana dell Ottocento 1929 Sonstige Schriften Bearbeiten I monumenti italiani e la guerra 1917 Digitalisat Lettere alla moglie 1915 1919 1964 posthum Literatur BearbeitenAlessandro Canevari Ojetti s prophecy italian identity from architectural debate to everyday life In Jones Kay Bea und Pilat Stephanie Hrsg The Routledge companion to Italian fascist architecture London 2020 S 475 490 Almut Goldhahn Kunst im Dienst der Propaganda die Photoausstellung im Palazzo Vecchio in Florenz 1917 und Ugo Ojettis Monumentalwerk I monumenti italiani e la guerra In Born Robert und Stortkuhl Beate Apologeten der Vernichtung oder Kunstschutzer Koln 2017 S 61 82 Eckhard Leuschner Die Nation und ihre Kunstgesetze Ugo Ojettis Raffaello e altre leggi 1921 In Damian Dombrowski Hrsg Kunst auf der Suche nach der Nation Berlin 2013 S 250 264 Giovanna De Lorenzi Ugo Ojetti critico e collezionista d arte In Da Fattori a Casorati Viareggio 2010 S 17 29 Ferruccio Canali Hrsg Ugo Ojetti 1871 1946 critico tra architettura e arte Florenz 2008 Vittorio Martinelli La guerra di d Annunzio Da poeta e dandy a eroe di guerra e comandante Gaspari Udine 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ugo Ojetti Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vittorio Martinelli La guerra di d Annunzio Da poeta e dandy a eroe di guerra e comandante S 98 265Normdaten Person GND 118786946 lobid OGND AKS LCCN n80119381 VIAF 36957491 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ojetti UgoKURZBESCHREIBUNG italienischer Kunstkritiker und SchriftstellerGEBURTSDATUM 15 Juli 1871GEBURTSORT RomSTERBEDATUM 1 Januar 1946STERBEORT Florenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ugo Ojetti amp oldid 230411403