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Der U Bahnhof Hauptbahnhof in der nordhessischen Stadt Kassel war eine unterirdische Station der Strassenbahn Kassel unter dem Vorplatz des Kasseler Hauptbahnhofs die von 1968 bis 2005 in Betrieb war Erganzt wurde das Bauwerk um zwei Tunnelabschnitte welche im Osten ebenerdig und im Sudwesten uber eine Rampe den Anschluss an das ansonsten durchweg oberirdische Netz herstellten Die Haltestelle im Jahr 2000Relief Glaserne Stadt 1968 vom Grafiker Dieter von Andrian unter dem Vorplatz des Kasseler Hauptbahnhofs in der ehemaligen Tunnelstation der Strassenbahn Kassel wahrend der documenta 14 im September 2017 Das Glasmosaik von Dieter von Andrian stellt einen Teil des Stadtplans von Kassel dar Deutlich zu erkennen ist die durch das ganze Kunstwerk verlaufende Wilhelmshoher Allee sowie die Karlsaue grunes Glas in der Mitte Blick in die ehemalige unterirdische Tunnelstation der Strassenbahn Kassel unter dem Vorplatz des Kasseler Hauptbahnhofs wahrend der letzten Nutzung als Ausstellungsflache von der documenta 14 September 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte 3 Stilllegung der Station 4 Bauliche Spuren heute 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer Hauptbahnhof Kassel war bis zum Ausbau des Bahnhofs Kassel Wilhelmshohe zum Fernbahnhof der wichtigste Bahnhof der Stadt Spatestens seit der wachsenden Motorisierung in den 1950er Jahren war der Vorplatz verkehrstechnisch uberlastet sowie mit einem Pavillon zugestellt Ein Strassenbahnknotenpunkt durchschnitt den Weg der Fussganger in Richtung der neuen Treppenstrasse ins Stadtzentrum In den 1960er Jahren konkretisieren sich deutschlandweit die Planungen von Stadtbahnen und der Verlegung von Strassenbahnen in den Untergrund Der nordliche Teil des Kasseler Zentrums um den Scheidemannplatz das Umfeld des Hauptbahnhofs und der Vorbau des Bahnhofs selbst waren Gegenstand einer stadtebaulichen Neugestaltung im Stil der Wirtschaftswunderarchitektur und im Sinne einer autogerechten Stadt Geschichte Bearbeiten nbsp Ursprungliche und spatere Ausschilderung der EingangeMit einem Budget von acht Millionen DM entstand ab 1966 ein umfangreiches zweigeschossiges unterirdisches Bauwerk Begleitend wurde auch die Wendeschleife an der Ottostrasse gebaut Ziel war es die Verkehrsprobleme durch Entflechtung der Verkehrsstrome zu losen Am 1 Februar 1968 wurde das neue Bauwerk eingeweiht drei Monate vor der 4 documenta Zugange gab es am Bahnhofsvorplatz und an den Burgersteigen mit Rolltreppen und Treppen ausgeschildert war der Zugang mit einem U und von Bahnhofsseite mit dem Hinweis Zur Stadt und zur Strassenbahn Die B Ebene bot eine Unterfuhrung mit Ladenpassage die C Ebene die unterirdische Station mit zwei Aussenbahnsteigen erschlossen ebenfalls uber Rolltreppen Die Bahnsteige waren in Dunkelblau Weiss gehalten Die Strassenbahnen erreichten die Station durch je eine Ein und Ausfahrt nordostlich des Bahnhofs und etwas sudlich von diesem nahe der Treppenstrasse Zeitweise konnten modernere Strassenbahnen die Tunnelstrecke nicht befahren was mit einem Austausch der Gleise 1977 behoben wurde Bis Mitte der 1980er Jahre war die Strecke uber den Hauptbahnhof als zweite Hauptachse neben der Konigsstrasse integraler Bestandteil des Kasseler Strassenbahnnetzes und wurde immer von mindestens drei Linien befahren Zwischen 1985 und 1991 verlegte die KVG dann immer mehr Linien vom Hauptbahnhof weg in die Konigsstrasse sodass der Ast uber den Hauptbahnhof geschwacht wurde Zuletzt fuhr dort nur noch die Linie 7 Ab dem 29 Mai 1991 wurde der Fernverkehr durch den Bahnhof Kassel Wilhelmshohe geleitet und der bisherige Hauptbahnhof verlor einen Grossteil seines Verkehrsaufkommens Dadurch und durch den zusatzlichen Bedeutungsverlust im innerstadtischen Strassenbahnverkehr begann der Tunnel in den 1990er Jahren immer mehr ins Abseits zu geraten und zu verwahrlosen 1997 wurden schliesslich die Rolltreppen vom Bahnhofsvorplatz in das unterirdische Bauwerk stillgelegt und durch einen Querbalken versperrt spater auch zu den Bahnsteigen 1 Es standen somit nur die Treppen zur Verfugung Stilllegung der Station Bearbeiten2001 wurde die RegioTram eingefuhrt welche die Stadt Kassel uber das Netz der Deutschen Bahn mit dem Umland verband Deren Zuge konnten aber wegen einer fehlenden Verbindung zwischen Fernbahn und Strassenbahnnetz nur bis zum Hauptbahnhof fahren Fur die beabsichtigte Einfadelung in das Strassenbahnnetz wurden verschiedene Varianten gepruft Statt des auch diskutierten Teilabrisses des Bahnhofsgebaudes sollte eine unterirdische Verknupfung realisiert werden Zu diesem Zweck wurden einige Bahnsteiggleise des Bahnhofs in eine Neigung verlegt unter dem Kopfbau des Empfangsgebaudes durchgefuhrt und mit der Sudrampe der U Strassenbahn verbunden Die ubrigen Teile der U Strassenbahn mit der Tunnelstation waren somit abgeschnitten und fur den Bahnbetrieb nicht mehr nutzbar Eine Nachnutzung war nicht Gegenstand der Planung Am 28 Marz 2005 fuhr der letzte Strassenbahnzug durch den Tunnel anschliessend begannen die Umbauarbeiten und alle Zugange zum Bauwerk wurden verschlossen Die Strassenbahnzuge verkehren seitdem zwischen Scheidemannplatz und Lutherplatz uber eine neue Strecke entlang der Rudolf Schwander Strasse Am 19 August 2007 wurde der 170 Meter lange Tunnel der RegioTram in Betrieb genommen Die aufgegebene Tunnelstation wurde zur Abstellung ausgemusterter oder fur eine museale Erhaltung vorgesehene Strassenbahnwagen und anderer kommunaler Gegenstande genutzt Aufgrund ausbleibender Unterhaltung ist mit zukunftigen hohen Folgekosten zu rechnen Sollte das Bauwerk einsturzgefahrdet sein wird eine vollstandige Verfullung mit Beton in Erwagung gezogen 2 Die Tunnelstation und die B Ebene standen fur Dreharbeiten von Filmen zur Verfugung 3 Am 23 Oktober 2014 wurden die Museumswagen abtransportiert und danach die Fahrleitung abgebaut sowie die Weichen in der Wendeschleife Ottostrasse blockiert Mittlerweile wurden die Eingange vom Bahnhofsvorplatz und der gegenuberliegenden Strassenseite vollstandig verschlossen und asphaltiert Im Bauwerk befand sich ein 14 Meter langes Glasmosaik von Dieter von Andrian fruher hinterleuchtet das in Teilen durch Vandalismus zerstort wurde Aus Kostengrunden sowie rechtlichen Problemen war die Zukunft des Kunstwerks lange Zeit ungewiss 2 Am 17 Dezember 2019 wurde es restauriert am neuen Standort in der Friedrich Ebert Strasse enthullt 4 Die documenta 14 nutzte den alten Bahnhof als Ausstellungsraum Der Zugang erfolgte uber eine Treppe auf dem Bahnhofsvorplatz die mit einem Baucontainer abgedeckt war Das Glasmosaik war in die Ausstellung eingebunden Der Ausgang fuhrte ebenerdig aus dem nordlichen Tunnelportal und uber eine Treppe von der Wendeschleife Ottostrasse wieder zum Bahnhofsvorplatz zuruck 5 Bauliche Spuren heute Bearbeiten nbsp Nord ost liche Ein fahrt in das Bau werk vor dem Ab bau der Fahr lei tung nbsp Tunnel por tal Nord im Mai 2016 nbsp Die heutige Ost ram pe in der Kur furs ten strasse im Be trieb der Regio Tram nbsp Wendeschleife OttostrasseWeblinks BearbeitenZeitgenossisches Foto der Strassenbahnstation Bericht des Hessischen Rundfunks zur Eroffnung 1968 Video uber die Station und ein MosaikEinzelnachweise Bearbeiten Kassels einziger U Bahnhof Vor 50 Jahren begannen die Bauarbeiten a b Vergessenes Relief Glaserne Stadt Tragodie unter der Erdoberflache In Deutschlandfunk Kultur deutschlandfunkkultur de abgerufen am 18 Oktober 2017 Unterfuhrung Hauptbahnhof Kassel Memento vom 2 Oktober 2013 im Internet Archive auf www film commission hessen de abgerufen am 16 September 2013 Kunstwerk Die Glaserne Stadt wird an der Friedrich Ebert Strasse aufgebaut sowie Hessisch Niedersachsische Allgemeine HNA 18 Dezember 2019 S 9 Ehemaliger unterirdischer Bahnhof KulturBahnhof 51 31765 9 49062 Koordinaten 51 19 3 5 N 9 29 26 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title U Bahnhof Hauptbahnhof Kassel amp oldid 238600384