www.wikidata.de-de.nina.az
Bei dem U Bahn Unfall von Moorgate fuhr am 28 Februar 1975 ein Zug des Highbury Branches der Northern Line heute die Northern City Line auf der damals von der London Underground betriebenen Strecke im Tunnel und Kopfbahnhof Moorgate nahezu ungebremst gegen die Abschlusswand des Tunnelendes an dem das Gleis endete 43 Tote und 74 Verletzte waren die Folge Dies war der schwerste Eisenbahnunfall in der Geschichte der London Underground Schwesterzug des verungluckten Zuges des Typs 1938 Tube StockInhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Unfallgeschehen 3 Folgen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksAusgangslage BearbeitenMoorgate war damals der sudliche Endbahnhof einer Linie der Northern Line Dieser Streckenabschnitt hat das Lichtraumprofil der britischen Vollbahnen Er wurde noch im Jahr des Unfalls von British Rail ubernommen was schon vor dem Unfall vereinbart war und wurde als Eisenbahnstrecke weiter betrieben Das Gleis 9 endet dort unterirdisch in einem Stumpftunnel Dieser war durch ein uber 20 Meter langes Auslaufgleis einen Prellbock eine Sandgrube und ein standig Halt gebietendes rotes Signal gegen Uberfahrten gesichert Der Zug der in den Unfall verwickelt war wurde aus zwei Einheiten der 1938er Tube Stock die selbst jeweils aus drei Trieb beziehungsweise Beiwagen bestanden gebildet Diese haben ein gegenuber Fahrzeugen der Vollbahn wesentlich geringeres Lichtraumprofil Der Zug kam vom Bahnhof Drayton Park wo er um 8 Uhr 39 abfuhr und war mit etwa 300 Fahrgasten besetzt Unfallgeschehen BearbeitenDer Zug erreichte um 8 46 Uhr Gleis 9 des Bahnhofs Moorgate Er bremste nicht sondern beschleunigte noch etwas und fuhr mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 65 km h durch den Bahnhof und in den Stumpftunnel hinein Bis zwei Sekunden vor dem Aufprall wurde noch Leistung auf den Antrieb des Zuges gegeben wie nachtraglich festgestellt werden konnte Zeugen auf dem Bahnsteig berichteten dass der Triebfahrzeugfuhrer dabei aufrecht gesessen und nach vorne gesehen habe Die Sandgrube und der Prellbock konnten die Wucht des Aufpralls nur unwesentlich mildern Bei der Uberfahrt uber den Prellbock wurde das erste Fahrzeug nach oben geschleudert und traf die Abschlusswand des Tunnels nahe der Decke Durch die kinetische Energie des nachdruckenden restlichen Zuges wurde das Fahrzeug das eine Lange von 13 Metern aufwies auf knapp sieben Meter zusammengedruckt Aufgrund der schragen nach oben gerichteten Position des fuhrenden Wagens und des im Verhaltnis zum eingesetzten Fahrzeug recht grossen Tunnelprofils schob sich der zweite Wagen uber den ersten Bei beiden Fahrzeugen zerknickte der tragende Rahmen Das dritte Fahrzeug schob sich auf das Ende des zweiten und wurde im vorderen Bereich beschadigt Die beiden letzten Wagen blieben unbeschadigt Folgen BearbeitenDie Rettungsarbeiten waren sehr schwierig da sich die meisten Opfer in den zusammengedruckten Wagen im Stumpftunnel befanden Der letzte Uberlebende konnte erst mehr als 13 Stunden nach dem Unfall geborgen werden die Leiche des Triebfahrzeugfuhrers erst nach mehr als vier Tagen Seine Hand befand sich am Totmannhebel nicht vor seinem Gesicht um es zu schutzen Die Aufraumarbeiten dauerten bis zum 6 Marz vier weitere Tage wurden benotigt um den Verkehr wieder aufzunehmen Der Untersuchungsbericht wurde am 4 Marz 1976 veroffentlicht Er stellte keine technischen Fehler am Fahrzeug oder der Eisenbahninfrastruktur fest Die Obduktion des Triebfahrzeugfuhrers ergab keinerlei Anhaltspunkte einer gesundheitlichen Einschrankung Eine vorubergehende Lahmung durch Transitorische ischamische Attacke oder eine Akinese mit Mutismus wurden seitens der Pathologen fur eine mogliche Erklarung gehalten sind aber organisch nicht nachweisbar Ein Suizid seitens des Triebfahrzeugfuhrers konnte ausgeschlossen werden So endete die offizielle Untersuchung mit der Aussage dass ausreichende Beweise die Unfallursache festzustellen nicht vorlagen Der Coroner kam deshalb zu dem Urteil accidental death hohere Gewalt Als technische Konsequenz wurden im Bahnhof Moorgate und anderen vergleichbaren betrieblichen Situationen Einrichtungen eingebaut die zu einer Zwangsbremsung fuhren wenn ein Zug mit zu hoher Geschwindigkeit in ein Stumpfgleis einfahrt Moorgate protection Siehe auch BearbeitenListe von Eisenbahnunfallen im Vereinigten KonigreichLiteratur BearbeitenJackson D Croome Rails Through The Clay A History Of London s Tube Railways 2 Aufl 1993 ISBN 1 85414 151 1 Sally Holloway Moorgate Anatomy of a Railway Disaster 1988 ISBN 0 7153 8913 0 McNaughton Railway Accident Report on the Accident that occurred on the 28th February 1975 at Moorgate Station on the Northern Line London Transport Railways offizieller Untersuchungsbericht enthalt auch Fotos vom Unfall von der Situation am Bahnsteig und im Stumpftunnel nach dem Unfall und eine Gleisplanskizze des Bahnhofs PDF 1 5 MB Hrsg Department of the Environment 1976 Weblinks BearbeitenBBC Nachrichten zu dem Unfall Foto des Unfalls London Transport Museum 51 518491 0 088917 Koordinaten 51 31 6 6 N 0 5 20 1 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title U Bahn Unfall von Moorgate amp oldid 238858071