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Tuchulcha etr tuxulxa ist in der etruskischen Mythologie ein Damon der Unterwelt meist mannlichen Geschlechts Die Bezeichnung wird in der Uberlieferung jedoch auch als Gattungsbezeichnung genutzt womit Schwankungen der Geschlechtlichkeit des Damons in der Darstellung einhergehen hierin gleicht die Verwendung derjenigen des ebenfalls etruskischen Unterweltdamons Charun 1 Eine Darstellung des Damons findet sich in der Tomba dell Orco in Tarquinia 2 sowie auf einem faliskischen Stamnos 4 Jahrhundert v Chr 3 Inhaltsverzeichnis 1 Darstellung 2 Sonstiges 3 Einzelnachweise 4 Quellen 5 LiteraturDarstellung Bearbeiten nbsp Rotfigurige Amphore aus Vulci Der Tuchulcha befindet sich zwei Schlangen um die Arme gewunden auf der rechten Seite Die klassische Darstellung zeigt den Damon mit wildem Haar aus dem sich Schlangen herausringeln die Arme sind ebenfalls von Schlangen umwunden 4 Der Damon weist weitere tierische Merkmale wie spitze Ohren und eine an einen Geierschnabel erinnernde Nase auf kann jedoch auch fast affenschnauzig prognath wie Charun 5 auftreten Der Damon tritt geflugelt wie ungeflugelt auf 6 Wie schon angedeutet kann das Geschlecht des Damons variieren damit einhergehend kann sich auch die farbliche Gestaltung des Damons andern Der weibliche Damon wird fur gewohnlich weiss der mannliche dunkel bis schwarz koloriert 7 Sonstiges BearbeitenBei zwei militarischen Treffen mit den Romern beim Angriff der Romer auf Fidenae 426 v Chr sowie im Kampf der Romer mit den Tarquiniern 356 v Chr soll jeweils eine Schar etruskischer Priester der jeweiligen Stadt als Tuchulchas verkleidet den romischen Truppen entgegengetreten sein Die Priester waren mit kunstlichen Schlangen im Haar und Masken bekleidet und schwenkten Schlangenattrappen sowie Fackeln Das Auftauchen der verkleideten Priester sorgte bei beiden Treffen fur Aufruhr und kurzzeitige Panik im romischen Heer der Tumult konnte jedoch von den Befehlshabern und Offizieren eingedammt werden und sogar zur erneuten Motivation der Romer umgemunzt werden die Kriegslist der Etrusker ging nicht auf 8 Inde terror maximus fuit quod sacerdotes eorum facibus ardentibus anguibusque praelatis incessu furiali militem Romanum insueta turbaverunt specie Et tum quidem velut lymphati et attoniti munimentis suis trepido agmine inciderunt deinde ubi consul legatique ac tribuni puerorum ritu vana miracula paventes inridebant increpabantque vertit animos repente pudor et in ea ipsa quae fugerant velut caeci ruebant Discusso itaque vano apparatu hostium cum in ipsos armatos se intulissent averterunt totam aciem castrisque etiam eo die potiti praeda ingenti parta victores reverterunt militaribus iocis cum apparatum hostium tum suum increpantes pavorem 9 Dann war der Schrecken am grossten weil ihre der Etrusker Priester mit brennenden Fackeln und mit Schlangen durch wildes Einherschreiten und den damit einhergehenden ungewohnten Anblick den romischen Soldaten das rom Heer verwirrten Und daraufhin sturzte das Heer freilich wie Verwirrte und Besturzte in aufgeregter Marschordnung zu den eigenen Befestigungen anschliessend sobald Konsul und Legaten wie Tribune die nach Art der Knaben sich vor eitlen Wundern Angstigenden verlachten und schalten wandt sich plotzlich Scham zu Mut und selbst auf das vor dem sie geflohen waren wie Blinde sturzten sie sich Und so brachten sie sich zwischen die Bewaffneten selbst nachdem der eitle Prunk der Feinde zerschlagen worden war vertrieben die ganze Schlachtlinie nahmen sogar am selben Tag das Lager machten reiche Beute und kehrten als Sieger zuruck mit soldatischen Witzen schalten sie sowohl den Prunk der Feinde als auch besonders die vormalige Furcht Einzelnachweise Bearbeiten Ambros Josef Pfiffig Die etruskische Religion Sakrale Statten Gotter Kulte Rituale Wiesbaden 1998 ISBN 3 928127 54 3 S 334 Pfiffig Die etruskische Religion S 334 Pfiffig Die etruskische Religion S 335 Schlangen sind ein in der etruskischen mythologischen Kunst haufig vorkommendes Attribut verschiedener Gottheiten und Damonen Auch aus dem griechischen Kulturkreis ubernommenen Gottheiten wurden Zusatzattribute vollig ungriechische r Konzeption Pfiffig Die etruskische Religion S 176 zugewiesen wie eine Persephone in der Tomba dell Orco aus deren blondem Haar zwei Schlangen emporzungeln Pfiffig Die etruskische Religion S 176 zeigt Pfiffig Die etruskische Religion S 334 Pfiffig Die etruskische Religion S 334 335 Pfiffig Die etruskische Religion S 336 die nackten Hautpartien des weiblichen Damons links sind weiss die gebrauchliche koloristische Differenzierung von mannlich und weiblich Pfiffig Die etruskische Religion S 326 327 Liv VII 17 3 5 Quellen BearbeitenTitus Livius Ab Urbe Condita Buch VII Via Wikisource lateinisch Literatur BearbeitenAmbros Josef Pfiffig Die etruskische Religion Sakrale Statten Gotter Kulte Rituale Wiesbaden 1998 ISBN 3 928127 54 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tuchulcha amp oldid 190663757