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Dieser Artikel behandelt den Einschlagkrater Fur die gleichnamige Gemeinde siehe Tswaing Gemeinde 25 408333333333 28 083055555556 Koordinaten 25 24 30 S 28 4 59 OTswaing Der Krater Tswaing mit der naheren Umgebung ist heute ein NaturreservatBlick vom sudostlichen Kraterrand des Tswaing auf den KraterseeDer Krater von Tswaing mit dem Damm Uberrest der Bohrung zur Klarung der Entstehung in die Seemitte bei niedrigem Wasserstand 2005 Tswaing setswana fur Ort des Salzes englisch auch Pretoria Saltpan afrikaans Soutpan genannt ist ein Einschlagkrater 1 in der Provinz Gauteng von Sudafrika rund 40 Kilometer nordnordwestlich der Hauptstadt Pretoria Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Entstehung 3 Sonstiges 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Krater hat einen Durchmesser von etwa 1 13 Kilometern 2 eine Wallhohe von ungefahr 60 Metern uber der umgebenden Landschaft und gemessen vom hochsten Punkt des Kraterrandes eine Tiefe von 119 Metern bis zum heutigen Kraterboden 3 Hier befindet sich ein kleinerer Kratersee der von Regenwasser sowie rund 50 Meter unter dem Niveau der weiteren Umgebung gelegen auch Grundwasser gespeist wird Beim Verdunsten seines sehr salzhaltigen hyperhalinen Wassers andert sich wegen der geringen Tiefe von wenigen Metern die Grosse des Sees deutlich auf dem freigelegten Seebodensediment kann auch Salz ausbluhen Die Tswana nutzten den Ort uber mehrere Jahrhunderte als Salzquelle und nannten ihn Salzort setswana Tswaing In der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts wurde aus der Sole am Boden des Kratersees gewerblich Speisesalz und Soda gewonnen Einige Ruinen der hierfur errichteten Bauten sind noch sichtbar Den in den See hineinreichenden Damm legte man spater an um inmitten des Sees Bohrungen vorzunehmen und die geologische Beschaffenheit des Untergrundes naher zu bestimmen Damit konnte auch die Entstehung des Kraters geklart werden Entstehung Bearbeiten nbsp Tswaing aus der Vogelperspektive gesehen von Nordosten auch der heutige Kraterboden liegt noch unter dem Niveau der weiteren UmgebungLange wurde angenommen die schusselformige Einsenkung der Erdoberflache sei vulkanischen Ursprungs und stelle eine Caldera dar Die in den 1930er Jahren vorgetragene Deutung ihre Gestalt als Folge eines Impakts anzusehen war jahrzehntelang umstritten Erst Untersuchungen eines 1989 verfugbaren Bohrkerns brachten den Erweis dass es sich tatsachlich um einen Einschlagkrater handelt 1 Der gut erhaltene Krater ist im Pleistozan entstanden vor grob geschatzt 220 000 52 000 Jahren durch den Einschlag eines Meteoroiden der einen Durchmesser von 30 bis 50 m und eine geschatzte Geschwindigkeit von 20 bis 30 km s hatte Die freigesetzte Energie wird auf 20 bis 40 MT geschatzt Der Chondrit traf hier auf den im Proterozoikum vor 2 Milliarden Jahren als oberer Abschluss im Bushveld Komplex entstandenen Granit Durch den Impakt wurde ein einfacher Krater gebildet dessen Rander waren etwa doppelt so hoch wie heute und fielen steiler zum Kraterboden hin ab der damals deutlich tiefer lag 3 Unter dem heutigen Seeboden finden sich bis in etwa 90 m Tiefe Sedimente Ihre seit der Kraterentstehung ungestort abgelagerten Schichten geben einen ununterbrochenen Bericht uber die palaoklimatischen Bedingungen in dieser Region Afrikas Unter den Sedimenten wurde eine mindestens 53 m starke Schicht von Impaktbrekzie erbohrt die zahlreich an Fragmenten von durch Stoss umgewandeltem Gestein ist ausserdem Glase und Schmelzen enthalt Darunter liegen bis etwa 160 m tief stark frakturierte Granite teils lokal verkittet monomikte kataklastische Brekzie in die gelegentlich schmale Schichten sandiger Brekzie eingeschaltet sind Mit zunehmender Tiefe wachst der Anteil soliden Granits bei 200 m unter dem Kraterseeboden wurde die Bohrung im undeformierten granitischen Kraterboden beendet 3 Sonstiges BearbeitenDer Krater ist als Aussenstelle Tswaing Meteorite Crater des National Cultural History Museum in Pretoria und als Teil eines Schutzgebietes zuganglich Er ist uber die Autobahn N1 und anschliessend die M35 zu erreichen Der Krater kann zu Fuss rundum in etwa anderthalb Stunden erkundet werden Siehe auch BearbeitenListe der Einschlagkrater der ErdeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Tswaing Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen auf der Website des Hartebeeshoek Radio Astronomy Observatory englisch Tswaing auf der Website des National Cultural History Museum englisch Memento vom 6 September 2010 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b Wolf Uwe Reimold Christian Koeberl Timothy C Partridge Sara J Kerr Pretoria Saltpan crater Impact origin confirmed In GeoScienceWorld Band 20 Nr 12 1992 S 1079 1082 doi 10 1130 0091 7613 1992 020 lt 1079 PSCIOC gt 2 3 CO 2 Tswaing In Earth Impact Database Abgerufen am 30 Januar 2021 a b c Christian Koeberl African meteorite impact craters characteristics and geological importance In Institut fur Geochemie Universitat Wien Hrsg Journal of African Earth Sciences Band 18 Nr 4 12 Mai 1994 S 263 295 univie ac at PDF 4 5 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tswaing amp oldid 233254946