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Die transversale Isotropie von lateinisch transversus quer sowie altgr ἴsos isos gleich und tropos tropos Drehung Richtung ist eine spezielle Art der Richtungsabhangigkeit eines Werkstoffs Transversal isotrope Materialien haben die drei Eigenschaften Es gibt eine Vorzugsrichtung die 1 Richtung im Bild in der das Kraft Verformungs Verhalten des Materials anders ist als senkrecht dazu Senkrecht zur Vorzugsrichtung in 2 und 3 Richtung sind die Materialeigenschaften unabhangig von der Richtung isotrope Ebene und in einem Bezugssystem parallel zur Vorzugsrichtung gibt es keine Kopplung zwischen Normaldehnungen und Schubverzerrungen Bildhafte Erklarung der Transversalen Isotropie Der Werkstoff ist rotationssymmetrisch bezuglich der 1 Achse die senkrecht auf der isotropen 2 3 Ebene steht Ein so orientierter Rundstab aus diesem Material kann um seine Langsachse gedreht werden ohne dass sich seine Eigenschaften andern In Ebenen die nicht senkrecht zur Vorzugsrichtung sind ist das Kraft Verformungs Verhalten des Materials richtungsabhangig Den speziellen Fall dass ein Material an einem Teilchen unabhangig von der Belastungsrichtung jeweils dasselbe Kraft Verformungs Verhalten zeigt bezeichnet man als Isotropie Den allgemeinen Fall dass das Kraft Verformungs Verhalten von der Belastungsrichtung abhangt bezeichnet man dagegen als Anisotropie Die transversale Isotropie ist ein Sonderfall der Orthotropie und Anisotropie und enthalt ihrerseits die Isotropie als Spezialfall Ein linear elastisches transversal isotropes Material besitzt maximal funf Materialparameter Unidirektional verstarkte Kunststoffe sind im ungeschadigten Zustand in guter Naherung transversal isotrop Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung in der Konstruktion 2 Symmetriegruppe 3 Invarianten 4 Transversal isotrope Elastizitat 4 1 Materialparameter 4 2 Spannungs Dehnungs Beziehung 4 3 Ebener Spannungszustand 4 4 Ebener Verzerrungszustand parallel zur Vorzugsrichtung 4 5 Ebener Verzerrungszustand in der isotropen Ebene 4 6 Stabilitatskriterien 4 7 Herleitung 5 Beispiel 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 Einzelnachweise 9 LiteraturBedeutung in der Konstruktion BearbeitenUnidirektional verstarkte Kunststoffe sind im ungeschadigten Zustand in guter Naherung transversal isotrop Sie haben eine hohe Festigkeit in Richtung der Fasern und sind senkrecht dazu nachgiebiger In der Konstruktion werden transversal isotrope Werkstoffe gerne eingesetzt denn sie gestatten die Werkstoffeigenschaften an die Belastung anzupassen Unter anderem die geringe Dichte bei hoher Festigkeit in Belastungsrichtung haben zu einer starken Zunahme der Nutzung der faserverstarkten Kunststoffe gefuhrt Durch Schadigung verlieren diese Werkstoffe im Allgemeinen ihre transversale Isotropie Symmetriegruppe BearbeitenDie Richtungsabhangigkeit eines Materials zeichnet sich dadurch aus dass das Kraft Verformungs Verhalten unabhangig invariant ist gegenuber nur bestimmten Drehungen des Materials Bei der transversalen Isotropie sind dies beliebige Drehungen um die Vorzugsrichtung oder 180 Grad Drehungen senkrecht zur Vorzugsrichtung Diese Drehungen bilden die Symmetriegruppe des transversal isotropen Materials 1 Die Invarianz gegenuber diesen Drehungen des Materials veranschaulichen zwei Experimente an einem Teilchen Im ersten Experiment bringt man am Teilchen eine bestimmte Kraft auf und misst die resultierende Verformung Im zweiten Experiment dreht man das Material zunachst beliebig parallel zur Vorzugsrichtung oder um 180 Grad senkrecht dazu Dann bringt man dieselbe Kraft auf wie im ersten Experiment und misst erneut die Verformung Bei transversal isotropem Material wird man im zweiten Experiment dieselbe Verformung messen wie im ersten Und zwar auch bei nicht linear elastischem Materialverhalten Die Abhangigkeit von den Drehungen des Materials erkennt man wenn man im zweiten Experiment um einen anderen Winkel als 180 Grad senkrecht zur Vorzugsrichtung dreht Wenn nicht der Spezialfall der Isotropie vorliegt wird man nun immer eine andere Verformung messen als im ersten Experiment Die angesprochenen Drehungen werden in der Kontinuumsmechanik durch orthogonale Tensoren Q reprasentiert Eine Symmetriegruppe gR besteht aus denjenigen Transformationen die die Formanderungsenergie w invariant lassen Mathematisch wird das mit dem Verzerrungstensor E durch Q g R w Q E Q w E displaystyle mathbf Q in g R quad leftrightarrow quad w mathbf Q cdot E cdot Q top w mathbf E nbsp fur alle Eausgedruckt 1 379 Darin bedeutet das Matrizenprodukt und das hochgestellte eine Transponierung Mit Q gehort auch Q zur Symmetriegruppe was durch Hinzufugen des negativen Einheitstensors 1 der eine Punktspiegelung reprasentiert zu gR berucksichtigt wird Die Symmetriegruppe des transversal isotropen Materials ist 1 382 g R 1 Q 1 f Q 2 p displaystyle g R left mathbf 1 mathbf Q 1 varphi mathbf Q 2 pi right nbsp Darin steht Q i a displaystyle mathbf Q i alpha nbsp fur den orthogonalen Tensor der mit dem Winkel a in Radiant um die i displaystyle i nbsp te Orthotropieachse dreht der Winkel f ist beliebig Die Orthotropieachsen sind zum einen die Vorzugsrichtung Faserrichtung e1 und e2 3 sind dazu senkrecht in der isotropen Ebene und zueinander senkrecht Invarianten BearbeitenIn der isotropen Hyperelastizitat hangt die Formanderungsenergie von den Hauptinvarianten I1 2 3 des Verzerrungstensors E ab w E w I1 I2 I3 Die analoge Darstellung der Anisotropie erfordert dass ein komplettes System von skalarwertigen Funktionen bekannt ist die unter allen Transformationen in der Symmetriegruppe gR invariant sind 1 380 Bei der transversalen Isotropie bleiben die folgenden Terme invariant 1 382 E22 E33 E11 E22E33 E232 E122 E132 det E Darin ist Eij ei E ej fur i j 1 2 3 wobei e1 2 3 die Einheitsvektoren in Richtung der paarweise orthogonalen Orthotropieachsen sind und det bildet die Determinante Transversal isotrope Elastizitat BearbeitenEin transversal isotroper linear elastischer Werkstoff zeichnet sich dadurch aus dass in seiner Steifigkeits oder Nachgiebigkeitsmatrix die Koppelterme nicht besetzt sind Schubspannungen in Ebenen parallel oder senkrecht zur Vorzugsrichtung fuhren nicht zu Normaldehnungen In einem solchen Material existiert eine Orthonormalbasis e1 2 3 in der die Spannungs Dehnungs Beziehung e 11 e 22 e 33 2 e 23 2 e 31 2 e 12 1 E 1 n 21 E 2 n 31 E 3 n 12 E 1 1 E 2 n 32 E 3 n 13 E 1 n 23 E 2 1 E 3 1 G 23 1 G 13 1 G 12 S s 11 s 22 s 33 s 23 s 31 s 12 displaystyle begin bmatrix varepsilon 11 varepsilon 22 varepsilon 33 2 varepsilon 23 2 varepsilon 31 2 varepsilon 12 end bmatrix underbrace begin bmatrix frac 1 E 1 amp frac nu 21 E 2 amp frac nu 31 E 3 amp amp amp frac nu 12 E 1 amp frac 1 E 2 amp frac nu 32 E 3 amp amp amp frac nu 13 E 1 amp frac nu 23 E 2 amp frac 1 E 3 amp amp amp amp amp amp frac 1 G 23 amp amp amp amp amp amp frac 1 G 13 amp amp amp amp amp amp frac 1 G 12 end bmatrix S begin bmatrix sigma 11 sigma 22 sigma 33 sigma 23 sigma 31 sigma 12 end bmatrix nbsp mit der gezeigten Nachgiebigkeitsmatrix S displaystyle S nbsp zwischen den Spannungen s i j displaystyle sigma ij nbsp und den Dehnungen e i j displaystyle varepsilon ij nbsp vorliegt Die Dimensionen der Elastizitatsmoduln E 1 E 2 E 3 displaystyle E 1 E 2 E 3 nbsp und Schubmoduln G 12 G 23 G 13 displaystyle G 12 G 23 G 13 nbsp sind Kraft pro Flache wahrend die Querkontraktionszahlen n i j displaystyle nu ij nbsp dimensionslos sind Die Indizes der Querkontraktionszahlen sind sorgfaltig definiert durch das negative Verhaltnis der Normaldehnung e j j displaystyle varepsilon jj nbsp in j Richtung Wirkung zu derjenigen e i i displaystyle varepsilon ii nbsp in i Richtung bei Zug in i Richtung Ursache n i j e j j e i i displaystyle nu ij frac varepsilon jj varepsilon ii nbsp Wegen des Ursache Wirkungs Konzepts ist meistens n i j n j i 1 displaystyle nu ij nu ji neq 1 nbsp Materialparameter Bearbeiten Die zwolf in der obigen Nachgiebigkeitsmatrix vorkommenden Kennwerte ergeben sich bei transversal isotroper linearer Elastizitat aus nur funf Materialparametern die in Versuchen an makroskopischen Proben ermittelt werden konnen Formelzeichen BedeutungE displaystyle E nbsp Elastizitatsmodul in VorzugsrichtungE displaystyle E bot nbsp Elastizitatsmodul senkrecht zur Vorzugsrichtungn displaystyle nu nbsp Querkontraktionszahl bei Zug in VorzugsrichtungG displaystyle G nbsp Schubmodul in Ebenen parallel zur VorzugsrichtungG displaystyle G bot nbsp Schubmodul in der isotropen EbeneAufgrund der transversalen Isotropie sind die folgenden Ausdrucke im 1 2 3 System identisch 2 E 1 E E 2 E 3 E G 12 G 13 G G 23 G n 12 n 13 n n 21 n 31 n 23 n 32 displaystyle begin array lcl E 1 amp amp E E 2 E 3 amp amp E bot G 12 G 13 amp amp G G 23 amp amp G bot nu 12 nu 13 amp amp nu nu 21 nu 31 amp amp nu 23 nu 32 amp amp end array nbsp Aus thermodynamischen Grunden vergleiche Cauchy Elastizitat und Hyperelastizitat ist die Nachgiebigkeitsmatrix symmetrisch und legt so n 21 E 2 n 12 E 1 n 21 n 31 E E n displaystyle frac nu 21 E 2 frac nu 12 E 1 quad leftrightarrow quad nu 21 nu 31 frac E bot E nu nbsp fest Die Querkontraktionszahl in der Ebene senkrecht zur Vorzugsrichtung ist schliesslich durch die Isotropieannahme gebunden G E 2 1 n 23 n 23 n 32 E 2 G 1 displaystyle G bot frac E bot 2 1 nu 23 quad rightarrow quad nu 23 nu 32 frac E bot 2G bot 1 nbsp So sind alle zwolf Kennwerte auf die funf Materialparameter zuruckgefuhrt Isotropie stellt sich mit E 1 E 2 E G 12 G 23 G E 2 1 n displaystyle begin array lcl E 1 amp amp E 2 E G 12 amp amp G 23 G dfrac E 2 1 nu end array nbsp als Spezialfall ein Spannungs Dehnungs Beziehung Bearbeiten Damit lautet das Elastizitatsgesetz bei transversal isotroper linearer Elastizitat e 11 e 22 e 33 2 e 23 2 e 31 2 e 12 1 E 1 n 12 E 1 n 12 E 1 0 0 0 1 E 2 n 23 E 2 0 0 0 1 E 2 0 0 0 1 G 23 0 0 s y m 1 G 12 0 1 G 12 s 11 s 22 s 33 s 23 s 31 s 12 displaystyle begin bmatrix varepsilon 11 varepsilon 22 varepsilon 33 2 varepsilon 23 2 varepsilon 31 2 varepsilon 12 end bmatrix begin bmatrix frac 1 E 1 amp frac nu 12 E 1 amp frac nu 12 E 1 amp 0 amp 0 amp 0 amp frac 1 E 2 amp frac nu 23 E 2 amp 0 amp 0 amp 0 amp amp frac 1 E 2 amp 0 amp 0 amp 0 amp amp amp frac 1 G 23 amp 0 amp 0 amp mathrm sym amp amp amp frac 1 G 12 amp 0 amp amp amp amp amp frac 1 G 12 end bmatrix begin bmatrix sigma 11 sigma 22 sigma 33 sigma 23 sigma 31 sigma 12 end bmatrix nbsp zwischen den Spannungen s i j displaystyle sigma ij nbsp und den Dehnungen e i j displaystyle varepsilon ij nbsp Durch Invertierung der Nachgiebigkeitsmatrix erhalt man die Steifigkeitsmatrix s 11 s 22 s 33 s 23 s 13 s 12 C 1111 2 n 12 l G 23 2 n 12 l G 23 0 0 0 l 2 G 23 l 0 0 0 l 2 G 23 0 0 0 G 23 0 0 s y m G 12 0 G 12 e 11 e 22 e 33 2 e 23 2 e 13 2 e 12 displaystyle left begin array c sigma 11 sigma 22 sigma 33 sigma 23 sigma 13 sigma 12 end array right left begin array cccccc C 1111 amp 2 nu 12 lambda G 23 amp 2 nu 12 lambda G 23 amp 0 amp 0 amp 0 amp lambda 2G 23 amp lambda amp 0 amp 0 amp 0 amp amp lambda 2G 23 amp 0 amp 0 amp 0 amp amp amp G 23 amp 0 amp 0 amp mathrm sym amp amp amp G 12 amp 0 amp amp amp amp amp G 12 end array right left begin array c varepsilon 11 varepsilon 22 varepsilon 33 2 varepsilon 23 2 varepsilon 13 2 varepsilon 12 end array right nbsp mit l n 12 n 21 n 23 1 n 23 2 n 12 n 21 1 n 23 E 2 C 1111 1 n 23 1 n 23 2 n 12 n 21 E 1 displaystyle begin array lcl lambda amp amp dfrac nu 12 nu 21 nu 23 1 nu 23 2 nu 12 nu 21 1 nu 23 E 2 C 1111 amp amp dfrac 1 nu 23 1 nu 23 2 nu 12 nu 21 E 1 end array nbsp Diese fur kleine Dehnungen in voigtscher Notation geschriebene lineare Matrizengleichung zwischen Spannungen und Dehnungen lasst sich mit Hyperelastizitat auf nichtlinear elastisches transversal isotropes Verhalten verallgemeinern Ebener Spannungszustand Bearbeiten In dunnwandigen Strukturen aus transversal isotropem Material ist die Vorzugsrichtung oftmals in den Vorzugsrichtungen der Struktur gelegen wie zum Beispiel bei der unidirektionalen Schicht aus der Faser Kunststoff Verbunde bestehen und es liegt ein ebener Spannungszustand vor Hier ist s13 s23 s33 0 und aus letzterer Identitat leitet sich e 33 n 12 1 n 23 e 11 n 23 n 21 n 12 e 22 1 n 12 n 21 1 E 3 n 31 s 11 n 32 s 22 displaystyle varepsilon 33 frac nu 12 1 nu 23 varepsilon 11 nu 23 nu 21 nu 12 varepsilon 22 1 nu 12 nu 21 frac 1 E 3 nu 31 sigma 11 nu 32 sigma 22 nbsp ab Das Elastizitatsgesetz vereinfacht sich zu e 11 e 22 2 e 12 1 E 1 n 21 E 2 0 n 12 E 1 1 E 2 0 0 0 1 G 12 s 11 s 22 s 12 displaystyle begin bmatrix varepsilon 11 varepsilon 22 2 varepsilon 12 end bmatrix begin bmatrix frac 1 E 1 amp frac nu 21 E 2 amp 0 frac nu 12 E 1 amp frac 1 E 2 amp 0 0 amp 0 amp frac 1 G 12 end bmatrix begin bmatrix sigma 11 sigma 22 sigma 12 end bmatrix nbsp bzw s 11 s 22 s 12 E 1 1 n 12 n 21 n 21 E 1 1 n 12 n 21 0 n 12 E 2 1 n 12 n 21 E 2 1 n 12 n 21 0 0 0 G 12 e 11 e 22 2 e 12 displaystyle begin bmatrix sigma 11 sigma 22 sigma 12 end bmatrix begin bmatrix frac E 1 1 nu 12 nu 21 amp frac nu 21 E 1 1 nu 12 nu 21 amp 0 frac nu 12 E 2 1 nu 12 nu 21 amp frac E 2 1 nu 12 nu 21 amp 0 0 amp 0 amp G 12 end bmatrix begin bmatrix varepsilon 11 varepsilon 22 2 varepsilon 12 end bmatrix nbsp mit jeweils symmetrischer Nachgiebigkeits bzw Steifigkeitsmatrix Die Elastizitatsgesetze sind dieselben wie bei der Orthotropie In der linearen transversal isotropen Elastizitat fur den Ebenen Spannungszustand senkrecht zur isotropen Ebene werden alle Materialparameter gebraucht nur wenn ausschliesslich die Spannungen und Verzerrungen in der Ebene interessieren entfallt der Schubmodul G23 sodass nur vier Materialparameter ausreichen Ebener Verzerrungszustand parallel zur Vorzugsrichtung Bearbeiten Beim ebenen Verzerrungszustand parallel zur Vorzugsrichtung finden die Spannungen und Verzerrungen ausschliesslich in der 1 2 Ebene statt nur die Normalspannung senkrecht zur Ebene darf auftreten Das ist naherungsweise bei einer dicken unidirektionalen Schicht die flachig belastet wird der Fall Aus e 33 0 displaystyle varepsilon 33 0 nbsp leitet sich s 33 n 31 s 11 n 32 s 22 E 3 D n 12 1 n 23 e 11 n 23 n 12 n 21 e 22 displaystyle sigma 33 nu 31 sigma 11 nu 32 sigma 22 frac E 3 D left nu 12 1 nu 23 varepsilon 11 nu 23 nu 12 nu 21 varepsilon 22 right nbsp mit D 1 n 23 1 n 23 2 n 12 n 21 displaystyle D 1 nu 23 1 nu 23 2 nu 12 nu 21 nbsp ab Das Elastizitatsgesetz reduziert sich auf s 11 s 22 s 12 1 n 23 2 D E 1 n 21 1 n 23 D E 1 0 n 12 1 n 23 D E 2 1 n 21 n 12 D E 2 0 0 0 G 12 e 11 e 22 2 e 12 displaystyle begin bmatrix sigma 11 sigma 22 sigma 12 end bmatrix begin bmatrix frac 1 nu 23 2 D E 1 amp frac nu 21 1 nu 23 D E 1 amp 0 frac nu 12 1 nu 23 D E 2 amp frac 1 nu 21 nu 12 D E 2 amp 0 0 amp 0 amp G 12 end bmatrix begin bmatrix varepsilon 11 varepsilon 22 2 varepsilon 12 end bmatrix nbsp bzw e 11 e 22 2 e 12 1 n 12 n 21 E 1 1 n 23 n 21 E 2 0 1 n 23 n 12 E 1 1 n 23 2 E 2 0 0 0 1 G 12 s 11 s 22 s 12 displaystyle begin bmatrix varepsilon 11 varepsilon 22 2 varepsilon 12 end bmatrix begin bmatrix frac 1 nu 12 nu 21 E 1 amp frac 1 nu 23 nu 21 E 2 amp 0 frac 1 nu 23 nu 12 E 1 amp frac 1 nu 23 2 E 2 amp 0 0 amp 0 amp frac 1 G 12 end bmatrix begin bmatrix sigma 11 sigma 22 sigma 12 end bmatrix nbsp mit jeweils symmetrischer Steifigkeits bzw Nachgiebigkeitsmatrix In der linearen transversal isotropen Elastizitat fur den Ebenen Verzerrungszustand senkrecht zur isotropen Ebene werden alle funf Materialparameter gebraucht Ebener Verzerrungszustand in der isotropen Ebene Bearbeiten Bei einem prismatischen Korper in Vorzugsrichtung der nur geringfugig gestaucht oder gestreckt wird liegt in guter Naherung ein ebener Verzerrungszustand in der isotropen Ebene vor Dann ergibt sich s 11 n 12 s 22 s 33 n 12 E 2 e 22 e 33 1 n 23 2 n 12 n 21 displaystyle sigma 11 nu 12 sigma 22 sigma 33 frac nu 12 E 2 varepsilon 22 varepsilon 33 1 nu 23 2 nu 12 nu 21 nbsp und das Elastizitatsgesetz s 22 s 33 s 23 1 n 12 n 21 E 2 D n 23 n 12 n 21 E 2 D 0 n 23 n 12 n 21 E 2 D 1 n 12 n 21 E 2 D 0 0 0 G 12 e 22 e 33 2 e 23 displaystyle begin bmatrix sigma 22 sigma 33 sigma 23 end bmatrix begin bmatrix frac 1 nu 12 nu 21 E 2 D amp frac nu 23 nu 12 nu 21 E 2 D amp 0 frac nu 23 nu 12 nu 21 E 2 D amp frac 1 nu 12 nu 21 E 2 D amp 0 0 amp 0 amp G 12 end bmatrix begin bmatrix varepsilon 22 varepsilon 33 2 varepsilon 23 end bmatrix nbsp mit D 1 n 23 1 n 23 2 n 12 n 21 displaystyle D 1 nu 23 1 nu 23 2 nu 12 nu 21 nbsp bzw e 22 e 33 2 e 23 1 n 12 n 21 E 2 n 23 n 12 n 21 E 2 0 n 23 n 12 n 21 E 2 1 n 12 n 21 E 2 0 0 0 1 G 12 s 22 s 33 s 23 displaystyle begin bmatrix varepsilon 22 varepsilon 33 2 varepsilon 23 end bmatrix begin bmatrix frac 1 nu 12 nu 21 E 2 amp frac nu 23 nu 12 nu 21 E 2 amp 0 frac nu 23 nu 12 nu 21 E 2 amp frac 1 nu 12 nu 21 E 2 amp 0 0 amp 0 amp frac 1 G 12 end bmatrix begin bmatrix sigma 22 sigma 33 sigma 23 end bmatrix nbsp mit jeweils symmetrischer Steifigkeits bzw Nachgiebigkeitsmatrix Hier wird der Elastizitatsmodul in Vorzugsrichtung E1 nicht gebraucht weswegen nur vier Materialparameter zu bestimmen sind Stabilitatskriterien Bearbeiten Die Materialparameter konnen nicht beliebig gewahlt werden sondern mussen gewissen Stabilitatskriterien genugen Diese folgen aus der Forderung dass die Steifigkeits und Nachgiebigkeitsmatrizen positiv definit sein mussen Dies fuhrt auf die Bedingungen Alle Diagonalelemente der Steifigkeits und Nachgiebigkeitsmatrix mussen positiv sein damit sich das Material in Zugrichtung streckt wenn man daran zieht und nicht staucht und die Determinante der Steifigkeits und Nachgiebigkeitsmatrix muss positiv sein damit es unter Druck komprimiert und nicht expandiert Werden an einem realen Werkstoff Materialparameter identifiziert die diesen Stabilitatskriterien widersprechen ist Vorsicht geboten Die Stabilitatskriterien lauten 3 E 1 E 2 G 12 G 23 gt 0 n 23 lt 1 n 12 lt E 1 E 2 1 n 12 n 21 gt 0 1 n 23 2 n 12 n 21 gt 0 displaystyle begin array l E 1 E 2 G 12 G 23 gt 0 nu 23 lt 1 nu 12 lt sqrt dfrac E 1 E 2 quad rightarrow quad 1 nu 12 nu 21 gt 0 1 nu 23 2 nu 12 nu 21 gt 0 end array nbsp Wenn die linke Seite der letzten Ungleichung gegen null geht setzt das Material einer hydrostatischen Kompression zunehmend Widerstand entgegen Aus der Symmetrie Beziehung folgt erganzend n 21 lt E 2 E 1 displaystyle nu 21 lt sqrt dfrac E 2 E 1 nbsp Herleitung Bearbeiten In der Hyperelastizitat ergeben sich die Spannungen aus der Ableitung der Formanderungsenergie nach den Dehnungen Damit die Spannungen linear in den Dehnungen sind muss demnach die Formanderungsenergie quadratisch in den Dehnungen sein denn nur dann ist ihre Ableitung linear Mit den Invarianten lasst sich der Ansatz w e a 2 e 11 2 b 2 e 22 e 33 2 c e 11 e 22 e 33 d b e 22 e 33 e 23 2 2 e e 12 2 e 13 2 displaystyle begin aligned w boldsymbol varepsilon amp frac a 2 varepsilon 11 2 frac b 2 varepsilon 22 varepsilon 33 2 c varepsilon 11 varepsilon 22 varepsilon 33 amp d b varepsilon 22 varepsilon 33 varepsilon 23 2 2e varepsilon 12 2 varepsilon 13 2 end aligned nbsp mit funf Parametern a bis e machen Um dies nach e ableiten zu konnen mussen die Komponenten eij als Funktion des Tensors e ausgedruckt werden Das gelingt mit der Darstellung des Frobenius Skalarprodukts als Spur A B S p u r A B displaystyle mathbf A mathbf B mathrm Spur mathbf A top cdot B nbsp Mit der Abkurzung K i j 1 2 e i e j e j e i displaystyle mathbf K ij frac 1 2 hat e i otimes hat e j hat e j otimes hat e i nbsp fur die symmetrisierten dyadischen Produkte der Orthotropieachsenvektoren ist dann 4 K i j e 1 2 e i j e j i e i j d e i j d e K i j displaystyle mathbf K ij boldsymbol varepsilon frac 1 2 varepsilon ij varepsilon ji varepsilon ij quad rightarrow quad frac mathrm d varepsilon ij mathrm d boldsymbol varepsilon mathbf K ij nbsp Aus dem Ansatz der Formanderungsenergie berechnen sich die Spannungen zu s d w d e a e 11 K 11 b e 22 e 33 K 22 K 33 c e 11 K 22 K 33 e 22 e 33 K 11 d b e 33 K 22 e 22 K 33 2 e 23 K 23 4 e e 12 K 12 e 13 K 13 displaystyle begin aligned boldsymbol sigma frac mathrm d w mathrm d boldsymbol varepsilon amp a varepsilon 11 mathbf K 11 b varepsilon 22 varepsilon 33 mathbf K 22 mathbf K 33 amp c varepsilon 11 mathbf K 22 mathbf K 33 varepsilon 22 varepsilon 33 mathbf K 11 amp d b varepsilon 33 mathbf K 22 varepsilon 22 mathbf K 33 2 varepsilon 23 mathbf K 23 4e varepsilon 12 mathbf K 12 varepsilon 13 mathbf K 13 end aligned nbsp oder in Voigt Notation im e1 2 3 System s 11 s 22 s 33 s 23 s 13 s 12 a e 11 c e 22 c e 33 c e 11 b e 22 d e 33 c e 11 d e 22 b e 33 b d e 23 2 e e 13 2 e e 12 a c c c b d c d b b d 2 e e e 11 e 22 e 33 2 e 23 2 e 13 2 e 12 displaystyle begin bmatrix sigma 11 sigma 22 sigma 33 sigma 23 sigma 13 sigma 12 end bmatrix begin bmatrix a varepsilon 11 c varepsilon 22 c varepsilon 33 c varepsilon 11 b varepsilon 22 d varepsilon 33 c varepsilon 11 d varepsilon 22 b varepsilon 33 b d varepsilon 23 2e varepsilon 13 2e varepsilon 12 end bmatrix begin bmatrix a amp c amp c amp amp amp c amp b amp d amp amp amp c amp d amp b amp amp amp amp amp amp frac b d 2 amp amp amp amp amp amp e amp amp amp amp amp amp e end bmatrix begin bmatrix varepsilon 11 varepsilon 22 varepsilon 33 2 varepsilon 23 2 varepsilon 13 2 varepsilon 12 end bmatrix nbsp In der Spannungs Dehnungs Beziehung lassen sich die Parameter direkt ablesen womit sich die 44 Komponente ergibt zu b d 2 E 2 2 1 n 23 G 23 displaystyle frac b d 2 frac E 2 2 1 nu 23 G 23 nbsp Ableitung der Spannungen nach den Dehnungen liefert den konstanten und symmetrischen Elastizitatstensor 4 Stufe C d s d e a K 11 K 11 b K 22 K 33 K 22 K 33 c K 22 K 33 K 11 K 11 K 22 K 33 d b K 22 K 33 K 33 K 22 2 K 23 K 23 4 e K 12 K 12 K 13 K 13 displaystyle begin aligned mathbb C frac mathrm d boldsymbol sigma mathrm d boldsymbol varepsilon amp a mathbf K 11 otimes mathbf K 11 b mathbf K 22 mathbf K 33 otimes mathbf K 22 mathbf K 33 amp c mathbf K 22 mathbf K 33 otimes mathbf K 11 mathbf K 11 otimes mathbf K 22 mathbf K 33 amp d b mathbf K 22 otimes mathbf K 33 mathbf K 33 otimes mathbf K 22 2 mathbf K 23 otimes mathbf K 23 amp 4e mathbf K 12 otimes mathbf K 12 mathbf K 13 otimes mathbf K 13 end aligned nbsp Die Tensoren Kii werden Strukturvariable genannt weil sie die interne Struktur des Materials reprasentieren 1 387 und mit ihnen auch die invarianten Terme dargestellt werden konnen Nicht linear hyperelastisches Verhalten kann modelliert werden indem die Parameter a bis e durch Funktionen der invarianten Terme ersetzt werden siehe Hyperelastizitat Orthotrope Hyperelastizitat und oder der invariante Term hoherer Ordnung im Ansatz zur Formanderungsenergie berucksichtigt wird 1 394Beispiel Bearbeiten nbsp Zug einer transversal isotropen Materialprobe mit einer Kraft F displaystyle mathrm F nbsp in einem Winkel a displaystyle alpha nbsp zur Vorzugsrichtung nbsp Beispiel fur die Richtungsabhangigkeit des Elastizitatsmoduls und der Querdehnzahlen bei transversaler IsotropieEin transversal isotroper linear elastischer Werkstoff habe die Kennwerte E 1 2000 M P a E 2 1000 M P a G 12 700 M P a G 23 350 M P a n 12 0 25 displaystyle begin array lcl E 1 amp amp 2000 mathrm MPa E 2 amp amp 1000 mathrm MPa G 12 amp amp 700 mathrm MPa G 23 amp amp 350 mathrm MPa nu 12 amp amp 0 25 end array nbsp Die Stabilitatskriterien werden erfullt E 1 E 2 G 12 G 23 gt 0 n 23 n 23 E 2 2 G 23 1 0 428 5 lt 1 n 12 0 25 lt E 1 E 2 1 414 2 n 21 n 12 E 2 E 1 0 125 lt E 2 E 1 0 707 1 1 n 12 n 21 0 968 75 gt 0 1 n 23 2 0 816 3 gt 0 1 n 23 2 n 12 n 21 1 n 23 0 727 0 gt 0 displaystyle begin array l E 1 E 2 G 12 G 23 gt 0 nu 23 nu 23 frac E 2 2G 23 1 0 4285 ldots lt 1 nu 12 0 25 lt sqrt frac E 1 E 2 1 4142 ldots nu 21 nu 12 frac E 2 E 1 0 125 lt sqrt frac E 2 E 1 0 7071 ldots 1 nu 12 nu 21 0 96875 gt 0 1 nu 23 2 0 8163 ldots gt 0 1 nu 23 2 nu 12 nu 21 1 nu 23 0 7270 ldots gt 0 end array nbsp Wird eine Probe dieses Materials wie im oberen Bild in einem Winkel a displaystyle alpha nbsp zur Vorzugsrichtung einaxial belastet wurde man den Elastizitatsmodul und die Querdehnzahlen wie im unteren Bild gezeigt messen Bei Isotropie waren die Kurven konzentrische Kreise Siehe auch BearbeitenMaterialmodellWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary transversal Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary isotrop Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g P Haupt Continuum Mechanics and Theory of Materials Springer 2002 ISBN 978 3 642 07718 0 doi 10 1007 978 3 662 04775 0 Helmut Schurmann Konstruieren mit Faser Kunststoff Verbunden 2 Auflage Springer 2008 S 182 f H Altenbach Kontinuumsmechanik Einfuhrung in die materialunabhangigen und materialabhangigen Gleichungen Springer 2012 ISBN 3 642 24119 0 Die Frechet Ableitung einer Funktion f displaystyle f nbsp nach x displaystyle x nbsp ist der beschrankte lineare Operator A displaystyle mathcal A nbsp der sofern er existiert in alle Richtungen h displaystyle h nbsp dem Gateaux Differential entspricht also A h d d s f x s h s 0 lim s 0 f x s h f x s h displaystyle mathcal A h left frac mathrm d mathrm d s f x sh right s 0 lim s rightarrow 0 frac f x sh f x s quad forall h nbsp gilt Darin ist s R f x und h displaystyle s in mathbb R f x textsf und h nbsp skalar vektor oder tensorwertig aber x displaystyle x nbsp und h displaystyle h nbsp gleichartig Dann wird auch A f x displaystyle mathcal A frac partial f partial x nbsp geschrieben Literatur BearbeitenH Altenbach J Altenbach R Rikards Einfuhrung in die Mechanik der Laminat und Sandwichtragwerke Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Stuttgart 1996 ISBN 3 342 00681 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Transversale Isotropie amp oldid 216829165