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Der sogenannte Toutonenstein ist ein antiker romischer Grenzstein vom Ringwall Greinberg bei Miltenberg aus der Zeit von der Mitte des 2 Jahrhunderts bis Mitte des 3 Jahrhunderts Der Toutonenstein Zeichnung nach W Conrady 1878 Inhaltsverzeichnis 1 Auffindung 2 Inschrift und Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenAuffindung BearbeitenSudlich des Heiligtums auf der Kuppe des Greinbergs fand ein Holzarbeiter im Winter 1877 78 im Waldboden halbverdeckt eine nahezu funf Meter lange in zwei Teile gebrochene Sandsteinstele mit lateinischen Buchstaben ausserhalb der Ringwalle an der Stelle an der sie vom Fels abgesprengt worden war Der Arbeiter informierte den Limes Beauftragten Wilhelm Conrady im Fruhjahr 1878 uber den Fund der den Stein und Fundort anschliessend wissenschaftlich untersuchte und veroffentlichte Nach der Auffindung wurde der Stein im Hof der Mildenburg aufgestellt und ist heute im Miltenberger Stadt Heimatmuseum ausgestellt Inschrift und Beschreibung BearbeitenDer Toutonenstein ist aus roten Sandstein der Miltenberger Umgebung gefertigt 4 75 0 50 m mit einer quadratischen Basis die sich zur Spitze hin verjungt und rundem Querschnitt mit kuppelformigen Abschluss In der ungefahren Mitte ist eine sechszeilige Inschrift in ublicher Capitalis Schrift die eher grob mit einem Spitzeisen geschlagen wurde und die in der Ausfuhrung einen unprofessionellen Eindruck macht Die Hohe der Buchstaben tendiert zwischen 12 und 22 cm Die Zeilen 1 bis 2 sind vollstandig die Zeilen 3 bis 6 gelten in der Forschung als unvollstandig ausgefuhrte Fragmente mit Initialen Die Initiale in Zeile 6 wurde neben der herkommlichen Lesart I als F gedeutet Inter Toutonos C A H I 1 Die Unvollstandigkeit hat in der Forschung zu zahlreichen Theorien und Spekulationen gefuhrt Diskutiert wurden die Initialen der Zeilen 3 bis 6 als gangige Ab Verkurzungen Abbreviatur von Wortern Namen oder als Ausnahmen von diesen gangigen vergleichbaren Mustern oder als Abkurzung von mehreren Wortern Sequenzen einer Zeile Verfehlt ist die Annahme bei der Type in Zeile 6 handele es sich um eine Binderune eine Ligatur aus zwei Runen wegen der nicht vorhandenen kontinentalen Runeinschriften auf Stein Aufgrund der Buchstabenausformungen ist eine sichere Datierung nicht moglich Allgemein wird jedoch der Zeitraum der Herstellung und Aufrichtung des Steins zwischen der Vorverlegung des Neckar Odenwald Limes um 159 n Chr unter Antoninus Pius und den Alemannensturmen um 260 n Chr einer ebenfalls in die Diskussion eingebrachten jungeren Ansetzung vorgezogen Literatur BearbeitenWolfgang Beck Toutonenstein In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 31 Walter de Gruyter Berlin New York 2006 ISBN 3 11 018386 2 S 108 110 kostenpflichtig Germanische Altertumskunde Online bei de Gruyter Wilhelm Conrady Der Toutonenstein in Miltenberg In Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der Deutschen Geschichts und Alterthumsvereine 26 1878 S 68 75 Wilhelm Finsterwalder Inter Tovtonos Die Bedeutung des auf dem Greinberg bei Miltenberg am Main gefundenen Steindenkmals In Aschaffenburger Jahrbuch 3 1956 S 25 62 Herbert Nesselhauf Anhang Zur Deutung des Toutonensteins In Josef Roder Toutonenstein und Heunesaulen bei Miltenberg ein Beitrag zur alten Steinindustrie am Untermain Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte 15 Verlag Lassleben Kallmunz Opf 1960 S 85f Stefan Zimmer Teutonen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 30 Walter de Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 018385 4 S 368 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Toutonenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Toutonenstein www museen mainlimes de Tempelanlagen Greinberg www museen mainlimes de Eintrag im ubi erat lupa Projekt Epigraphische Datenbank Heidelberg HD 017882Anmerkungen Bearbeiten CIL 13 661049 69903026 9 2517107 Koordinaten 49 41 56 5 N 9 15 6 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Toutonenstein amp oldid 228949916