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Don Diego de Castro Titu Cusi Yupanqui um 1529 1571 in Vitcos nach peruanischer Quechua Schreibung Titu Kusi Yupanki war von 1561 bis zu seinem Tod der siebzehnte Inka Konig und der dritte von Vilcabamba dem letzten Ruckzugsgebiet der Inkas Er ist bekannt durch einen umfassenden schriftlichen Bericht den er an den spanischen Konig Philipp II verfassen liess in dem er sich zur Klarung von Rechtsangelegenheiten uber die Eroberung des Reiches seiner Vorfahren beschwert und eine angemessene Entschadigung fordert Das Werk ist einzigartig und bedeutend darin dass ein zumindest nominell freier Herrscher einer prakolumbischen Hochkultur seine Sicht auf die spanische Kolonialherrschaft vortragt Leben BearbeitenTitu Cusi war der alteste Sohn des Inkaherrschers Manco Capac II und seiner Gattin Cura Ocllo Manco der einen Aufstand gegen die Spanier angefuhrt hatte entkam 1537 einem Angriff des Rodrigo Orgonez auf seine Residenz in Vitcos Dabei geriet Titu in die Hande der Spanier und wurde nach Cusco gebracht wo er fur ungefahr zwei Jahre unter die Obhut des Pedro de Onate kam Laut seinem Bericht kehrte er im Austausch gegen eine Truhe voll Gold zu seinem Vater zuruck Seine Mutter war unterdessen von den Spaniern gefangen und getotet worden wodurch er zum illegitimen Sohn degradiert wurde 1544 wurde er Zeuge am Mord seines Vaters durch sieben zu ihm geflohene Spanier die an der Ermordung Francisco Pizarros beteiligt gewesen waren Nach Mancos Ermordung wurde Titus jungerer Halbbruder Sayri Tupac dessen legitimer Nachfolger 1557 verliess der inzwischen volljahrige Sayri nach Verhandlungen mit der Spaniern Vilcabamba liess sich taufen und erhielt Landereien um Cusco Als Sayri Tupac 1561 plotzlich verstarb wurde Titu Cusi sein Nachfolger wobei er schon nach Sayris Abreise die Macht ubernommen hatte Zwischenzeitlich verdachtigte er auch einen von den Spaniern begangenen Giftmord hinter Sayris unerwarteten Tod wie er in seinem Bericht zugab Titu entriss seinem jungeren Halbbruder Tupac Amaru das Nachfolgerecht und ernannte ihn zum Priester und Huter des Leichnams ihres Vaters Titu Cusi verfolgte zunachst die Politik seines Vaters unternahm Guerilla Uberfalle und unterstutzte Aufstandsbewegungen gegen die spanische Herrschaft Nach einigen Jahren aber stoppte er angesichts der spanischen Ubermacht die Angriffe und wechselte auf eine Politik der friedlichen Koexistenz Er begann Verhandlungen mit dem Vizekonig Lope Garcia de Castro korrespondierte mit dem Konig von Spanien und erlaubte schliesslich Missionare nach Vilcabamba Am 24 August 1566 schlossen Titu Cusi seine Gefolgschaft und Gesandte des Vizekonigs den Vertrag von Acobamba die unter anderem beinhaltete dass sein Sohn Quispe Titu die Tochter und Erbin seines Vorgangers und Halbbruders Sayri Tupac Beatriz Clara Coya heiraten sollte 1568 liess er sich selbst taufen und erhielt den spanischen Namen Diego de Castro Titu Cusi Yupanqui Uber Jahre hinweg hegten die Spanier die Hoffnung er wurde sich gegen eine konigliche Pension unterwerfen Durch sein geschicktes Lavieren konnte Titu allerdings die Unabhangigkeit seines Inkastaates bewahren Dank einem der spanischen Gesandten Diego Rodriguez de Figueroa ist Titu Cusi der einzige Inka Herrscher neben Atahualpa von dem eine Personenbeschreibung durch einen Augenzeugen vorhanden ist Ein Mann um die 40 Jahre mittelgross dunkelhautig mit Pockennarben im Gesicht Er hatte einen ernsten festen Ausdruck Er trug ein Hemd aus blauem Damast und einen sehr feinen Umhang 1 Sein Tod moglicherweise durch eine Lungenentzundung oder Leberzirrhose wurde einer Vergiftung durch den spanischen Missionar Diego Ortiz und dem Schreiber Martin Pando zugeschrieben 2 was zu erneuten Auseinandersetzungen und dem Lynchmord der Beschuldigten sowie die Totung weiterer Missionare und eines Botschafters des neuen Vizekonigs Francisco de Toledo fuhrte Diese Kettenreaktion sollte das Ende Vilcabambas und der Inka Kaste besiegeln Tupac Amaru wurde Titu Cusis Nachfolger doch die Situation in Vilcabamba war zu weit eskaliert als dass der neue Inka die Kontrolle erringen vermochte Werk BearbeitenMartin Lienhard Hrsg Titu Kusi Yupanki Der Kampf gegen die Spanier Ein Inka Konig berichtet Dusseldorf 2003 Francisco Carrillo Hrsg Titu Kusi Yupanki Relacion de la conquista del Peru Lima 1973 online 1 Einzelnachweise Bearbeiten Diego Rodriguez de Figueroa s Journey Into Vilcabamba In Brian S Bauer Madeleine Halac Higashimori Gabriel E Cantarutti Hrsg Voices from Vilcabamba Accounts Chronicling the Fall of the Inca Empire University Press of Colorado Boulder 2016 ISBN 978 1 60732 425 6 S 161 Teresa Gisbert Diego Ortiz Yanacachi y la entrada a Vilcabamba In Etnicidad economia y simbolismo en los Andes II congreso internacional de etnohistoria Coroico Travaux de l IFEA Institut francais d etudes andines Lima 2014 ISBN 978 2 8218 4495 7 S 195 209 openedition org abgerufen am 19 Oktober 2020 VorgangerAmtNachfolgerSayri TupacSayri TupaqInka von Vilcabamba 1561 1570Tupac AmaruTupaq AmaruNormdaten Person GND 118758365 lobid OGND AKS LCCN n85336177 VIAF 78770731 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Titu Cusi YupanquiALTERNATIVNAMEN Titu Kusi YupankiKURZBESCHREIBUNG 17 Inka KonigGEBURTSDATUM um 1529STERBEDATUM 1571STERBEORT Vitcos Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Titu Cusi Yupanqui amp oldid 225172818