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Als Thomson Gazellen werden heute zwei Arten der Gazellenartigen bezeichnet die in den ostafrikanischen Staaten Kenia und Tansania verbreitet sind Bis zum Anfang des 21 Jahrhunderts galten diese noch als eine einzige Art und wurden unter der wissenschaftlichen Bezeichnung Eudorcas thomsonii fruher Gazella thomsonii gefuhrt Eine Revision der Horntrager die Colin Peter Groves und Peter Grubb im Jahr 2011 veroffentlichten spaltete die ostliche von der westlichen Population ab Folgende Arten werden heute unterschieden 1 2 Westliche Thomson Gazelle Eudorcas nasalis Lonnberg 1908 in Tansania und in Kenia im Serengeti Okosystem westlich des Ostafrikanischen Grabens Ostliche Thomson Gazelle Eudorcas thomsonii Gunther 1884 im Kenia und Tansania ostlich des Ostafrikanischen Grabens etwa von der Region Nairobi und Kilimanjaro uber Arusha die Wembere Ebenen bis Shinyanga Westliche Thomson Gazelle Eudorcas nasalis im Ngorongoro Krater Die Thomson Gazelle ist nach dem schottischen Afrikaforscher Joseph Thomson benannt der dem Erstbeschreiber der Ostlichen Thomson Gazelle Albert Gunther ein Gehorn aus dem ostlichen Afrika uberbrachte 3 Westlich der Thomson Gazellen im Sudsudan kommt eine ahnliche Form die Mongalla Gazelle Eudorcas albonotata vor die bisweilen als Unterart von Eudorcas thomsonii betrachtet wurde Andererseits wurden die Thomson Gazellen und Mongalla Gazelle gelegentlich auch jeweils als Unterarten der Rotstirngazelle Eudorcas rufifrons aufgefasst 1 4 Thomson Gazellen gehoren zu den haufigsten und wohl auch zu den bekanntesten Vertretern der Gazellen Sie erreichen eine Kopf Rumpf Lange von 92 bis 107 cm eine Schwanzlange von 19 bis 26 cm und eine Schulterhohe von 58 bis 76 cm Das Korpergewicht variiert von 17 bis zu 24 5 kg Mit den angegebenen Massen zahlen sie zu den kleineren Gazellen 5 Mannchen sind durchschnittlich grosser als Weibchen Im Vergleich zur Westlichen Thomson Gazelle wird die Ostliche Thomson Gazelle deutlich grosser Beide Arten zeichnen sich durch eine fahl gelbbraune Oberseite und eine weissliche Unterseite aus Beide Bereiche werden durch einen breiten schwarzen Streifen an den Seiten voneinander gegrenzt Das Gesicht markiert ein dunkler Streifen der von den Augen uber die Wangen lauft und innen von einem weisslichen Streifen begrenzt wird Die Stirn und das mittlere Gesicht sind wiederum dunkel ebenso wie der kurze Schwanz Die Ohren sind mit 11 bis 12 cm Lange moderat gross und schmal Beide Geschlechter tragen dicht beieinander stehende geringelte Horner Die der Mannchen sind etwa 30 cm lang mit einer Rekordlange von 44 cm Die Horner der Weibchen erreichen nur 32 bis 39 der Lange der Horner der Mannchen und sind dadurch deutlich kurzer zudem schlanker und fragiler Allgemein unterscheidet sich die westliche Art durch ein dunkleres Ruckenfell das einen rotlichen Einschlag besitzt durch kontrastreichere Gesichtsstreifen und durch einen auffalligeren dunklen Nasenfleck von der ostlichen 2 1 4 Westliche Thomson Gazellen Eudorcas nasalis in Masai Mara KeniaOffene Savannen werden von diesen Tieren bevorzugt und dichtes Gebusch vermieden Die Tiere leben in Herden von etwa sechzig Tieren in der Serengeti kann die Herdengrosse sogar auf einige tausend Tiere anwachsen Mannchen sind territorial und beanspruchen jedes Weibchen das ihr Revier betritt Sie halten sich bevorzugt in solchen Regionen der Serengeti auf deren Gras kurz ist Dies ist vermutlich darauf zuruckzufuhren dass das kurzere Gras ihren Pradatoren weniger Versteckmoglichkeiten bietet 5 Thomson Gazellen kommen haufig in Gesellschaft von Grant Gazellen und Impalas vor Sie spielen im Okosystem der Serengeti als zweithaufigstes Huftier nach dem Streifengnu eine wichtige Rolle da sie eine bevorzugte Beute zahlreicher Raubtiere sind So ernahren sich in der Serengeti Leoparden uberwiegend von Thomson Gazellen 5 Vor allem dem Gepard fallen sie immer wieder zum Opfer Ausgewachsene Tiere erreichen jedoch Geschwindigkeiten von 80 km h 4 Thomson Gazellen erreichen ein Lebensalter von bis zu zehn Jahren 5 Literatur BearbeitenColin Groves und Peter Grubb Ungulate Taxonomy Johns Hopkins University Press 2011 S 1 317 S 175 Colin P Groves und David M Leslie Jr Family Bovidae Hollow horned Ruminants In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 649 650 C A Spinage The Natural History of Antelopes Croom Helm London 1986 ISBN 0 7099 4441 1Einzelbelege Bearbeiten a b c Colin P Groves und David M Leslie Jr Family Bovidae Hollow horned Ruminants In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 2 Hooved Mammals Lynx Edicions Barcelona 2011 ISBN 978 84 96553 77 4 S 649 650 a b Colin Groves und Peter Grubb Ungulate Taxonomy Johns Hopkins University Press 2011 S 1 317 S 175 Albert Gunther Note on some East African Antelopes supposed to be new Annals and Magazine of Natural History 14 1884 S 425 429 1 a b c Clare FitzGibbon und John Wilmshurst Eudorcas thomsonii Thomson s Gazelle In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume VI Pigs Hippopotamuses Chevrotain Giraffes Deer and Bovids Bloomsbury London 2013 S 361 369 a b c d C A Spinage The Natural History of Antelopes Croom Helm London 1986 S 62 99 192 ISBN 0 7099 4441 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thomson Gazelle Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomson Gazelle amp oldid 217207858