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Thomas Reinesius 13 Dezember 1587 in Gotha 16 Februar 1667 in Leipzig eigentlich Thomas Reines war ein deutscher Arzt Philologe und Politiker Thomas Reinesius Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenReinesius war ein Sohn des Schneiders Johannes Reines und dessen Frau Anna Zimmer Er wurde fruh als hochbegabt entdeckt und besuchte die Schule schon mit drei Jahren Ausserdem erhielt er zusammen mit zwei Brudern Privatunterricht Er besuchte das Gymnasium in Gotha unter Andreas Wilke und wurde dort seiner Jugend wegen mehrere Jahre als Primus zuruckgehalten bevor er auf die Universitat geschickt wurde Erst im Juni 1605 1 wurde er an der Universitat Wittenberg immatrikuliert Der Theologe Friedrich Balduin drangte Reinesius zwar Theologie zu studieren dieser wandte sich jedoch der Medizin zu zumal er in seiner Jugend auch an einem Sprachfehler litt der es ihm nicht erlaubt hatte als Prediger zu wirken In Wittenberg horte Reinesius vor allem Medizin bei Daniel Sennert er pflegte aber auch gute Kontakte zu dem Philologen und Dichter Friedrich Taubmann Im Sommersemester 1608 wechselte Reinesius an die Universitat Jena wo er schon vor seinem eigenen Magisterexamen uber Philosophie und Gedachtniskunst las Am 8 August 1609 wurde er in Jena zum Magister promoviert 1610 reiste er nach Prag wo er die Alchemisten Martin Ruland und Oswald Crollius kennenlernte und auch das Laboratorium Kaiser Rudolphs II betreten durfte In Prag unterrichtete Reinesius den jungen Adligen Julius von Schlick sowie die Sohne des kaiserlichen Apothekers Erndel bei dem er logierte 1612 setzte er seine Studien an der Universitat Frankfurt an der Oder fort Dann wandte er sich auf Anraten von Henning Arnisaeus nach Italien und horte hier 1613 an der Padua bei Hieronymus Fabricius ab Aquapendente Ausserdem interessierte er sich hier schon fur alte Handschriften Statuen und Inschriften 1614 erhielt er durch Vermittlung eines Verwandten eine medizinische Professur an der Universitat Altdorf wo er sich am 1 Januar 1615 als Doktor der Medizin und gekronter Dichter immatrikulierte 2 Im Fruhjahr 1615 verheiratete er sich mit Magdalena Tezel der Tochter eines Nurnberger Ratsherrn 1617 wechselte als Stadtphysicus nach Hof Saale 1618 nahm er einen Ruf als graflich reussischer Leibarzt und Inspektor sowie Professor des Gymnasiums in Gera an Etwa 1627 wechselte Reinesius zunachst als herzoglich sachsischer Leibarzt nach Altenburg Aufgrund seiner Verdienste in der Pestzeit erhielt er dort aber auch das Amt eines Stadtphysicus und wurde spater auch Burgermeister in Altenburg In diesen Amtern verblieb er bis 1660 Bei schweren Epidemien verlor er seine erste Frau und seine Kinder Eine zweite Ehe von 1636 bis 1657 mit Dorothea Lotse blieb sowohl freud als auch kinderlos 1660 verliess er Altenburg erhielt den Titel eines kursachsischen Rates und zog nach Leipzig Dort widmete sich vor allem seinen philologischen Studien und theologischen Betrachtungen Kinderlos und ohne Geschwister setzte er in seinem Testament milde Stiftungen fur arme Burger und Schuler in seiner Heimatstadt Gotha sowie in Altenburg aus Sein Charakter wird als eigensinnig beschrieben zu seinen wissenschaftlichen Leistungen zahlen vor allem textkritische Studien zur lateinischen altgriechischen und punischen Sprache die er teils in ausgedehnter wissenschaftlicher Korrespondenz entfaltete die aber teils auch noch unveroffentlicht geblieben sind Reinesius Bibliothek fiel teilweise an die Stiftsbibliothek Zeitz teils an verschiedene Sammler vor allem in den Niederlanden Werke Auswahl BearbeitenChemiatria hoc est Medicina nobili et necessaria sui parte Chemia instructa et exornata Gera 1624 Istoϱoymena linguae Punicae Altenburg 1637 De Deo Endovellico commentatio parergica Altenburg 1637 Variarum lectionum libri tres priores Frankfurt am Main 1640 Defensio variarum lectionum Rostock 1653 Inscriptio vetus Augustae Vindelicorum haud pridem eruta Leipzig 1655 Epistolae in quibus multae inscriptiones veteres hactenus ineditae vulgantur emendantur explicantur Leipzig 1660 Aenigmati Patavino Oedipus e Germania hoc est marmoris Patavini inscripti obscuri interpretatio Leipzig 1661 T Petroni i Arbitri in Dalmatia nuper repertum Fragmentum cum epicrisi et scholiis Leipzig 1666 Epistolarum ad Johannem Vorstium scriptarum fasciculus Colln 1667 Epistolarum ad Nesteros patrem Et filium conscriptarum farrago Bayreuth 1669 Epistolae ad clarissimum virum Christianum Daumium in quibus de variis scriptoribus disseritur loca obscura multa illustrantur corrupta emendantur Hamburg 1670 De Palatio Lateranensi eiusque comitiva commentatio parergica Jena 1679 Schola iure consultorum medica relationum libris aliquot comprehensa Leipzig 1679 Syntagma antiquarum inscriptionum Leipzig 1682 Literatur BearbeitenRichard Hoche Reinesius Thomas In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 28 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 29 f Eduard Friedrich Hase Dr Thomas Reinesius Stadtphysikus und Burgermeister zu Altenburg ein Lebensbild aus dem 17 Jahrhundert Mitteilungen der Geschichts und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes Vierter Band 3 Heft 1858 S 309 ff online Bernhard Schuchardt Lebensbeschreibungen beruhmter Aerzte und Naturforscher welche aus Thuringen stammen X Thomas Reinesius in Correspondenzblatt des Allgemeinen arztlichen Vereins von Thuringen 1888 Sonderdruck S 1 20 Mit ausfuhrlicher Bibliographie Weblinks BearbeitenWerke von und uber Thomas Reinesius in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Thomas Reinesius im VD 17 Einzelnachweise Bearbeiten Corpus Inscriptorum Vitebergense online Matrikel Altdorf I S 134 Nr 3996 online Normdaten Person GND 11641927X lobid OGND AKS LCCN n85368545 VIAF 61534699 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reinesius ThomasALTERNATIVNAMEN Reines ThomasKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner und PhilologeGEBURTSDATUM 13 Dezember 1587GEBURTSORT GothaSTERBEDATUM 16 Februar 1667STERBEORT Altenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas Reinesius amp oldid 207327031