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Thomas John Watson Sr 17 Februar 1874 in Campbell New York 19 Juni 1956 in New York City war ein US amerikanischer Unternehmer und bis 1956 Vorstandsvorsitzender von IBM Er war einer der reichsten Manner seiner Zeit und wurde bei seinem Tod als der weltbeste Verkaufer bezeichnet Die unter seiner Leitung bei IBM eingefuhrten Organisationsmethoden beeinflussten Generationen von Managern Thomas J Watson 1920er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Chef der IBM 3 Zugeschriebenes Zitat 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenThomas John Watson entstammte einer sehr religiosen Familie schottischer Auswanderer die in den 1840er Jahren in die USA einreisten Sein Vater Thomas Watson war im Holzgeschaft tatig die Mutter Jane Fulton White verwandt mit Robert Fulton war Lehrerin Thomas J Watson hatte vier Schwestern Effie Jennie Emma und Louella Watsons Berufsausbildung bestand aus einem einzigen Buchhaltungskurs an der Miller School of Commerce einer Handelsschule den er im Mai 1892 abschloss Seine erste Stelle trat er mit 18 Jahren an als Buchhalter in Clarence Risley s Market in Painted Post New York Spater verkaufte er fur einen ortlichen Kramer namens Bronson Nahmaschinen und Musikinstrumente vor allem Orgeln und Klaviere auf Kommissionsbasis bevor er im Oktober 1895 Provisionsvertreter bei der National Cash Register Company NCR in Buffalo wurde Dort erreichte er so gute Verkaufsquoten dass er 1899 als Verkaufsvertreter nach Rochester abkommandiert wurde wo er mit seiner gesamten Familie ein Haus bezog In wenigen Monaten fuhrte er den schlechtesten Verkaufsbezirk der NCR unter die Top Ten der internen Rangliste Bis Oktober 1903 verblieb er in dieser Position bis NCR Grunder John Henry Patterson ihn fur hohere Aufgaben auserkor Ausgestattet mit einer Million Dollar sollte er einen Pseudo Konkurrenten von NCR aufbauen der durch den Handel mit gebrauchten Registrierkassen allen anderen Gebrauchthandlern das Leben schwer machen sollte Diese Aufgabe erfullte er bis 1907 so erfolgreich dass sein Unternehmen einen Grossteil des Gebrauchtmarktes erobern konnte 1908 wurde er Mitglied des Vorstands der NCR und zweitmachtigster Mann der Firma nach Patterson Entschlossen die entmutigten Mitarbeiter des Aussendienstes zu motivieren erdachte er fur einen Vortrag das Motto THINK Denke das spater zu einem weithin bekannten Symbol der IBM wurde 1913 wurde Watson wegen illegaler wettbewerbswidriger Verkaufspraktiken verurteilt So soll er seine Leute veranlasst haben defekte Registrierkassen entweder gebrauchte NCR Kassen oder solche von der Konkurrenz zu verkaufen Diese Kassen versagten bald ihren Dienst und schon tauchte ein NCR Vertreter auf um eine nagelneue Kasse zu verkaufen Er wurde ebenso wie Patterson immer noch Eigentumer von NCR zu einem Jahr Gefangnis verurteilt Die Verurteilung war in der Offentlichkeit unpopular weil Patterson und Watson den Opfern der Flut von Dayton Ohio im Jahr 1913 geholfen hatten Versuche eine Begnadigung durch Prasident Woodrow Wilson zu erreichen blieben ohne Erfolg 1915 hob ein Berufungsgericht das Urteil mit der Begrundung auf dass wichtige Beweismittel der Verteidigung nicht zugelassen worden waren zu diesem Zeitpunkt war Watson schon lange nicht mehr bei der NCR Noch 1913 wurde er von Patterson gefeuert Am 17 April 1913 heiratete Watson Jeanette M Kittredge Das Paar hatte zwei Sohne und zwei Tochter Beide Sohne folgten ihm in das Unternehmen und brachten es bei IBM zu fuhrenden Positionen Der jungere Sohn Arthur K Watson wurde Prasident der IBM World Trade Corporation Chef der IBM Bearbeiten nbsp Thomas J Watson 1917 Am 1 Mai 1914 wurde Watson zuerst Generalbevollmachtigter der erst seit drei Jahren bestehenden Computing Tabulating Recording Company 1915 wurde er auch zu ihrem Prasidenten Bei seinem Gehalt handelte er eine Provision von funf Prozent des Gewinns nach Steuern und Dividenden aus was ihn spater zum bestbezahlten Manager in den USA machte zur Zeit der Weltwirtschaftskrise verdiente er 1000 pro Tag Als er die Aufgabe ubernahm hatte die Firma weniger als 400 Mitarbeiter Inzwischen Prasident der CTR benannte Watson 1924 die Gesellschaft in International Business Machines Corporation um Watson machte IBM durch systematisches Ausschalten der Konkurrenz sowie durch patentierte Weiterentwicklungen und Verbesserungen der Hollerith Maschinen zum Quasimonopolisten der Lochkartentechnik Dies veranlasste bereits 1932 die US Regierung ein erstes Anti Trust Verfahren einzuleiten um zu versuchen das Monopol der IBM bei Herstellung und Verkauf von Lochkarten zu beseitigen 1952 folgte ein weiteres Verfahren Zu jener Zeit besass IBM 90 Prozent aller Tabelliermaschinen in den USA die nur vermietet aber nicht verkauft wurden Watson sah es als wichtigen Teil seiner Aufgabe an die Aussendienstler zu motivieren Als Teil davon liess er seine Verkaufer regelmassig zu gemeinsamen Gesangsveranstaltungen zusammenkommen siehe unter Weblinks das IBM Liederbuch Sein ganzes Leben lang hatte Watson grosses Interesse an internationalen Beziehungen Er ubernahm fur IBM den Slogan Weltfrieden durch Welthandel arbeitete intensiv mit der Welthandelskammer zusammen und wurde 1937 zu ihrem Prasidenten gewahlt Viele Jahre lang war er als Treuhander fur die Columbia University und das Lafayette College tatig Er erhielt 27 Ehrendoktorwurden von US amerikanischen Universitaten und vier weitere aus anderen Landern Seine internationalen und politischen Aktivitaten hatten vor allem das Ziel maximalen Profits Er unterstutzte Franklin D Roosevelt 1932 mit grosszugigen Spenden im Wahlkampf und pflegte einen intensiven Kontakt mit ihm Er ausserte aber auch seine hochste Wertschatzung und Sympathie fur Adolf Hitler 1937 erhielt Watson den Deutschen Adlerorden mit Stern von diesem fur seine Weigerung sich dem Boykott gegen Deutschland anzuschliessen und seine Bereitschaft den Welthandelsgipfel in Deutschland zu veranstalten Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gab Watson im Juni 1940 die Medaille zuruck Durch die deutsche Tochtergesellschaft Dehomag machte IBM wahrend des Dritten Reiches profittrachtige Geschafte mit dem spateren Kriegsgegner der USA Was Watson der immer sehr gut uber seinen Konzern informiert war und viele Kleinigkeiten personlich regelte in dieser Zeit uber die Verwendung der vermieteten Lochkartensortiermaschinen insbesondere beim Organisieren des Holocausts wusste ist bis heute nicht eindeutig geklart Im September 1949 wurde Watson zum Vorsitzenden der IBM ernannt Einen Monat vor seinem Tod ubergab er die Leitung der Firma an seinen Sohn Thomas Zum Zeitpunkt seines Todes lebte Watson in Manhattan Er wurde auf dem Sleepy Hollow Friedhof in New York begraben Das Watson Escarpment in der Antarktis ist nach ihm benannt Das IBM Forschungszentrum heisst nach ihm und seinem Sohn Thomas J Watson Research Center Zugeschriebenes Zitat BearbeitenWatson wird oft folgendes Zitat zugeschrieben Ich glaube dass es auf der Welt einen Bedarf von vielleicht funf Computern geben wird Er soll diesen Satz 1943 gesagt haben es gibt jedoch keine Belege dafur 1 Ebenfalls ohne Beleg stand im Spiegel vom 26 Mai 1965 IBM Chef Thomas Watson hatte zunachst von den neuen Geraten nichts wissen wollen Als in den fruhen funfziger Jahren die ersten Rechenungetume fur kommerzielle Nutzung auftauchten die mit ihren Tausenden von Rohren ganze Zimmerfluchten fullten und unertragliche Hitze entwickelten schatzte Watson den Bedarf der US Wirtschaft auf hochstens funf Stuck 2 Literatur BearbeitenEdwin Black IBM und der Holocaust Die Verstrickung des Weltkonzerns in die Verbrechen der Nazis Propylaen Berlin 2001 Originaltitel IBM and the holocaust ubersetzt von Cacilie Plieninger ISBN 3 549 07130 2 erweiterte Auflage Ullstein Berlin 2002 ISBN 3 548 75087 7 Tilman Driessen Von Hollerith zu IBM zur Fruhgeschichte der Datenverarbeitungstechnik von 1880 bis 1970 aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht Reihe Wirtschafts und Rechtsgeschichte Band 5 Muller Boterman Koln 1987 ISBN 3 924361 34 7 Dissertation Universitat Koln 1986 245 Seiten Kevin Maney The Maverick and his machine Thomas Watson Sr and the making of IBM Wiley New York NY 2003 ISBN 0 471 41463 8 Jeffrey M O Brien Kevin Maney Steve Hamm Im Dienst der Welt Ideen die ein Jahrhundert und ein Unternehmen pragten IBM Press Pearson Munchen 2011 ISBN 978 3 8273 3115 1 William H Rodgers Die IBM Saga Ein Unternehmen verandert die Welt Hoffmann und Campe Hamburg 1971 ISBN 3 455 06345 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thomas J Watson Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Thomas J Watson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek The IBM Songbook in IBM History Archives Multimedia https www ibm com ibm history multimedia index html engl Zeitungsartikel uber Thomas J Watson in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Kevin Maney The Maverick and his machine Wiley 2003 S 355f Sieg der Mikrosekunde In Der Spiegel Nr 22 1965 S 52 ff online Normdaten Person GND 119090007 lobid OGND AKS LCCN n88284956 NDL 00621630 VIAF 8189962 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Watson Thomas J ALTERNATIVNAMEN Watson Thomas J Sr KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer UnternehmerGEBURTSDATUM 17 Februar 1874GEBURTSORT Campbell New YorkSTERBEDATUM 19 Juni 1956STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomas J Watson amp oldid 235799576