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Theobald Fenner geboren am 6 Oktober 1884 in Metzebach gestorben 1969 in Spangenberg war ein deutscher Politiker Er war Anfang der 1920er Begrunder der NSDAP Ortsgruppe in Spangenberg Wahrend der NS Diktatur von 1933 bis 1945 war er als Burgermeister in Spangenberg verantwortlich fur die systematische Vertreibung der judischen Bevolkerung und die Verfolgung politischer Gegner 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTheobald Fenner war der Sohn einer alteingesessenen konservativ burgerlichen Familie Sein Vater Otto Fenner war Steinmetz und Bauunternehmer Nach dem Schulbesuch studierte Fenner Architektur und arbeitete als Architekt in Spangenberg In den 1920er Jahren bekam er einige lukrative Auftrage durch die Stadt Spangenberg wie den Bau des Sportgelandes des Schwimmbades 2 der Siedlung Eigene Scholle 3 und der Anlage eines Ehrenmals auf dem Bromsberg 4 5 Theobald Fenner nahm am Ersten Weltkrieg teil Fenner brachte bereits Anfang der 1920er Jahre nationalsozialistische Ideen nach Spangenberg und war im Jahr 1923 Mitbegrunder der spater dann zunachst verbotenen NSDAP Nach deren Neugrundung trat er der Partei zum 18 September 1925 erneut bei Mitgliedsnummer 18 859 6 und wurde zum NSDAP Ortsgruppenleiter gewahlt Seit 1927 sass er im Spangenberger Stadtparlament danach auch im Kreistag des Kreises Melsungen 1 Den liberalen Burgermeister Heinrich Stein 7 DDP Amtszeit 1930 1933 trieb er durch Verleumdungskampagnen in den Selbstmord und nahm dann im Oktober 1933 dessen Position ein Fenner ging massiv gegen politische Gegner und gegen die judische Bevolkerung vor Von ihm stammt der Satz Ich lasse nicht eher locker bis der letzte Jude Spangenberg verlassen hat Als NSDAP Ortsgruppenleiter und Burgermeister wurde von ihm in der Nacht vom 15 16 September 1935 anlasslich der Verkundigung der Nurnberger Gesetze ein Pogrom gegen die judische Bevolkerung Spangenbergs durchgefuhrt Ein Fackelzug zog durch den Ort und SA holte die christlichen Hausangestellten aus den judischen Hausern dabei kam es zu Zerstorungen und Ubergriffen gegen die Juden Im Februar 1940 meldete Fenner an Gauleiter Karl Weinrich voller Freude dass Spangenberg judenfrei sei Die Flucht vieler Juden aus Spangenberg endete in den Konzentrations und Vernichtungslagern des Ostens 1 Am 1 April 1945 fluchtete Fenner aus Spangenberg und versteckte sich in der britischen Zone um der Strafverfolgung zu entgehen Erst am 7 Juni 1949 konnte Fenner verhaftet und am 29 Marz 1950 wegen der Ereignisse vom 15 16 September 1935 vor Gericht gestellt werden In erster Instanz wurde er zu einem Jahr und zwei Monaten Haft wegen schwerem Landfriedensbruch verurteilt In der Revisionsverhandlung wurde das Verfahren unter Bezug auf das Amnestiegesetz vom 31 Dezember 1949 gegen ihn eingestellt 8 Er lebte bis zu seinem Tode im Jahr 1969 weiter in Spangenberg als unbescholtener Burger Sein Antrag als ehemaliger Burgermeister durch die Stadt Spangenberg eine Pension zu bekommen wurde durch das Verwaltungsgericht im Jahr 1960 abgewiesen 9 Literatur BearbeitenDieter Vaupel Und wenn einer umfallt und nicht gleich wieder aufsteht so kann uns das gleich sein Theobald Fenner und das Pogrom vom September 1935 in Spangenberg Schuren Verlag Marburg 2021 ISBN 978 3 7410 0276 2 Georg Gutermuth 12 Jahre Kampf fur Adolf Hitler Zum 10jahrigen Bestehen der Ortsgruppe Spangenberg am 23 u 24 Marz 1935 In Spangenberger Zeitung vom 24 Marz 1934 Weblinks BearbeitenMuseumslandschaft Hessen Kassel Der Heldenhain in SpangenbergEinzelnachweise Bearbeiten a b c Dieter Vaupel Und wenn einer umfallt und nicht gleich wieder aufsteht so kann uns das gleich sein Theobald Fenner und das Pogrom vom September 1935 in Spangenberg Schuren Verlag Marburg 2021 ISBN 978 3 7410 0276 2 Claudia Feser Sein Schwimmbad brach Bahnen Vor 90 Jahren hat der Architekt Theobald Fenner das Freibad konzipiert In HNA Melsungen vom 14 Juni 2016 Dieter Vaupel 100 Jahre Eigene Scholle Spangenberg Ein zukunftsweisendes Wohnungsbauprojekt und was daraus wurde epubli Berlin 2020 ISBN 978 3 7485 7850 5 Peter Tigges Ehrenmal Baumkirche Bromsberg In https www archiv spangenberg de Archiv Spangenberg abgerufen am 18 November 2021 Axel Schwarz Baume fur Willi und Ferdi Alte Plane helfen bei der Rekonstruktion der Baumkirche auf Bromsberg In HNA Melsungen vom 31 Januar 2007 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 8551637 Dieter Vaupel Schlichte Siedlungshauser fur sozial Schwache Sozialer Wohnungsbau Spangenberg in den 1920er Jahren und die Rolle Heinrich Steins In Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde Band 125 Verlagsdruckerei Schmidt Neustadt an der Aisch 2020 S 213 232 Hessisches Staatsarchiv Marburg 274 Kassel 945 Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Kassel gegen Theobald Fenner Hessisch Niedersachsische Allgemeine Kassel vom 21 Juni 1960 Normdaten Person GND 1262494524 lobid OGND AKS LCCN no2022021111 VIAF 107164604131737910007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fenner TheobaldKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker und NSDAP MitgliedGEBURTSDATUM 6 Oktober 1884GEBURTSORT MetzebachSTERBEDATUM 1969STERBEORT Spangenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theobald Fenner amp oldid 231845332