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Thekla Augusta Anna Gerda Schild 8 Marz 1890 in Karlsruhe 1 13 November 1991 in Stuttgart 2 war eine deutsche Architektin Sie war 1913 die dritte Frau in Deutschland die einen Abschluss als Diplom Ingenieurin im Fach Architektur erwerben konnte 3 Thekla Schild bei einem Ausflug 1911Jugend und Ausbildung BearbeitenSchild verbrachte einen Grossteil ihrer Jugend im Schwarzwald wo ihr Vater als beamteter Vermesser arbeitete In dieser Zeit nahm sie mit ihm an ausgepragten Wanderungen teil der Beginn eines sportlich aktiven Lebens Mit 12 Jahren wurde sie Schulerin am 1893 gegrundeten Madchengymnasium Karlsruhe das zu den ersten Bildungseinrichtungen seiner Art in Deutschland gehorte Wie ihre Mitschulerinnen empfand sie Stolz auf die eigene Schule wo qualifiziertes Personal den Ehrgeiz der Madchen anzuregen wusste es bis zu einem erfolgreichen Schulabschluss zu bringen Ihre Lieblingsfacher waren Mathematik und Griechisch Zudem nahm sie Musikstunden an einem Konservatorium Die Eltern die eine fortschrittliche Einstellung hinsichtlich der Ausbildung von Madchen an den Tag legten liessen sich dies einiges kosten Insbesondere die Mutter selbst als Lehrerin und Kunstlerin ausgebildet regte die asthetischen Neigungen der Tochter an Im Fruhjahr 1908 machte Schild ihr Abitur Mit nur einer Ausnahme nahmen alle Madchen ihres Abschlussjahrganges anschliessend ein Hochschulstudium auf Schild unentschlossen was sie studieren sollte neigte zur Medizin Davon riet ihr die Mutter ab weil sie die kunstlerischen Neigungen der Tochter und deren Sinn fur das Schone fur unvereinbar mit gewissen Aspekten der Ausbildung von Arzten hielt etwa dem Sezieren von Leichen Sie schlug stattdessen Architektur vor Die Tochter fand diese Idee sehr reizvoll hatte aber Zweifel ob sie als Frau in einen entsprechenden Studiengang aufgenommen wurde Auf Drangen der Mutter suchten beide diesbezuglich den Rat von Hermann Billing Professor fur Architektur an der Technischen Hochschule Karlsruhe Billing erwartete von seinen Studenten nicht nur kunstlerische Qualifikation sondern dem zeitgenossischen Bild des Architekten entsprechend auch korperliche Fitness eine Voraussetzung von der Schild ihn durch ihre sportlichen Aktivitaten uberzeugen konnte Schild folgte der Ermutigung Billings sich an der Technischen Hochschule Karlsruhe zu bewerben und wurde auch angenommen In ihrem Studiengang war sie die einzige Frau eine Situation mit der sie nach anfanglichen Hemmnissen bald zurechtkam Lehrpersonal und Kommilitonen akzeptierten sie Schild schloss nicht nur Freundschaft mit einigen ihrer Mitstudenten sondern nahm auch an deren geselligen Aktivitaten teil was in der Gesellschaft der Zeit als anstossig empfunden werden konnte Gelegentlich sorgte ihre Rolle als einzige Frau in einer mannlich gepragten Umgebung fur Komplikationen etwa anlasslich einer Exkursion in die Schweiz auf die einer ihrer Professoren extra eine Verwandte mitnahm damit Schild nicht die einzige weibliche Teilnehmerin war Nach ihrer Diplom Vorprufung ging Schild mit einigen Mitstudenten fur ein Jahr nach Munchen da sie sich vom grossstadtischen Studentenleben dort angezogen fuhlte und von den Eltern unabhangig werden wollte Der fur eine Studentin damals ungewohnliche Schritt fand die zogerliche Billigung der Eltern Auch in der bayerischen Metropole nahm Schild regen Anteil am geselligen Treiben der Studenten wurde aber auch dort gelegentlich mit einengenden geschlechtlichen Rollenbildern konfrontiert etwa wenn Nachbarn daran Anstoss nahmen dass sie auf ihrem Zimmer mannlichen Besuch empfing In ihrer Freizeit unternahm sie wiederholt Ski oder Kletterpartien in den Alpen Nach ihrer Ruckkehr nach Karlsruhe bereitete Schild sich auf die Diplom Hauptprufung vor Sie schloss ihr Studium im Dezember 1913 ab wobei sie zu den besten des Jahrgangs gehorte So wurde sie die erste Frau im Grossherzogtum Baden und erst die dritte Frau in Deutschland die den Titel einer Diplom Ingenieurin im Fach Architektur tragen durfte Im Jahr 1916 heiratete sie den Dusseldorfer Architekten Wilhelm Firgau 1889 1969 4 Die 1919 geborene Tochter Susanne Firgau war eine Grafikerin und Kinderbuchillustratorin der 1921 geborene Sohn Werner Wilhelm Firgau war Ingenieur Die Erlebnisse und Erfahrungen von Schild als eine der ersten Studentinnen der Architektur in Deutschland sind in unveroffentlichten Memoiren festgehalten die sich im Besitz ihrer Familie befinden Literatur BearbeitenDespina Stratigakos I Myself Want to Build Women Architectural Education and the Integration of Germany s Technical Colleges In Paedagocica Historica Vol 43 No 6 2007 ISSN 0030 9230 S 727 756 hier S 748 750 Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsregister StA Karlsruhe Nr 390 1890 Sterberegister StA Stuttgart Sillenbuch Nr 110 1991 Despina Stratigakos I Myself Want to Build Women Architectural Education and the Integration of Germany s Technical Colleges In Paedagocica Historica Vol 43 No 6 2007 ISSN 0030 9230 S 727 756 hier S 750 Heiratsregister StA Karlsruhe Nr 435 1916Normdaten Person GND 1069789313 lobid OGND AKS VIAF 315940032 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schild TheklaALTERNATIVNAMEN Schild Thekla Augusta Anna Gerda vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche ArchitektinGEBURTSDATUM 8 Marz 1890GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 13 November 1991STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thekla Schild amp oldid 234471217