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Mit dem Buch The Sketchbook from Auschwitz ubersetzt mit Skizzenblock von Auschwitz wurden 2011 die 32 Skizzen einer unbekannten Person zur Vernichtung der Juden Europas in dem grossten nationalsozialistischen Vernichtungslager Auschwitz Birkenau erstmals vollstandig publiziert Das zweisprachige Werk erschien beim Verlag des Staatlichen Museums Auschwitz Birkenau polnisch Panstwowe Muzeum Auschwitz Birkenau Abk PMO und ist nur direkt beim Verlag zu erhalten seine Titelangaben lauten Agnieszka Sieradzka The Sketchbook from Auschwitz engl Titel bzw Szkicownik z Auschwitz poln Titel Verlegt vom Auschwitz Birkenau State Museum Oswiecim 2011 115 Seiten ISBN 978 83 7704 031 7 Als Hauptgegenstand enthalt das Buch Kopien der 22 Originalseiten eines Notizblocks mit 32 wahrscheinlich ab 1943 oder spater entstandenen Skizzen Bleistiftzeichnungen einer unbekannten Person Moglicherweise sind die darin wiederkehrenden ineinander gesetzten Buchstaben M M die Initialen des Malers Die Bleistiftzeichnungen wirken zum Teil wie aufeinander folgende Fenster einer fortlaufenden Bildgeschichte Comic da zumindest ahnliche wenn nicht dieselben Personen mehrfach gezeigt werden Auch der Fundort deutet auf eine einheitliche Grundidee des Malenden fur die Bildaussage hin Sonstige textliche Aussagen der zeichnenden Person oder anderer gleichzeitig dort lebenden Personen zu den Bildern sind nicht bekannt geworden Inhaltsverzeichnis 1 Fundgeschichte 2 Themen 3 Suche nach dem Autor 4 Der Zeitraum der Entstehung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Quellen Zitatnachweise 8 WeblinksFundgeschichte BearbeitenDer Museums Sprecher Jarek Mensfelt schildert die Fundgeschichte der Bleistiftzeichnungen etwa wie folgt Der Zeichner mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Haftling MM da die Initialen MM auf nahezu allen Skizzen zu finden sind stopfte die 22 Blatter in eine Flasche und versteckte diese in den Fundamenten einer Baracke in der Nahe der Gaskammern und der Krematorien IV und V Dort fand sie 1947 der Auschwitzuberlebende Jozef Odi der auf dem Gelande des ehemaligen Vernichtungslagers als Wachmann arbeitete und in Oswiecim lebte sowie dort in den folgenden Jahren auch die Gedenkstatte mit aufbaute Das Vergraben von Post in Flaschen an die unbekannte Nachwelt oder auch von Wertgegenstanden auf dem Lagergelande ist mehrfach uberliefert Dies gelang auch einigen Angehorigen des so genannten Sonderkommandos jenen judischen Haftlingen die von der SS dazu gezwungen worden waren das Verbrennen der Leichname vorzunehmen Im Unterschied zu den sonstigen Arbeitskommandos wurden diese Haftlinge dauerhaft von den anderen Haftlingen bei den Krematorien getrennt inhaftiert Den zu dieser Arbeit gezwungen Haftlingen war jederzeit bewusst dass sie selbst von den SS Wachmannschaften zur Sicherung der Geheimhaltung des Massenmords ermordet werden konnten Vor der Verbrennung mussten diese Haftlinge die Leichen nach versteckten Wertgegenstanden und Zahngold durchsuchen Die Krematoriumsofen wurden bei den Massenmordaktionen zeitweise mit mehreren Leichen auf einmal befullt Es ist uberliefert dass in der Nachkriegszeit deshalb Raubgrabungen nach Gold und anderen Wertgegenstanden auf dem Gelande stattfanden Von einem der bekannten Sonderkommando Haftlinge Salmen Gradowski einem 1909 im polnischen Suwalki geborenen Juden ist dazu folgendes nachlesbar Seine in der Nahe vom Krematorium III vergrabenen Tagebuchnotizen leitete er mit den Worten ein Lieber Entdecker bitte suche uberall durchforste jeden Zentimeter Boden Hier sind Dutzende Dokumente vergraben meine und andere die ein Licht darauf werfen was hier passiert ist Auf dass die Nachwelt Spuren der Millionen von Ermordeten findet 1 Themen Bearbeiten nbsp 1944 Ankunft von judischen Ungarn im KZ Auschwitz BirkenauDer unbekannt gebliebene Zeichner bildet die wichtigsten Etappen des Massenmords ab die Ankunft der Haftlinge die Selektion auf der Rampe und dem Abtransport in die Gaskammern und die Verbrennung der Leichen Er malte Nummernschilder der SS Lkw und Namen einzelner Blocke Gebaude Er verwandte zum Teil grosse Muhe darauf den Gesichtsausdruck der dargestellten Menschen herauszuarbeiten Suche nach dem Autor BearbeitenWer die Person ist die hinter den Zeichnungen steckt konnten die Mitarbeiter des Museums nicht herausfinden Der Zeichner muss an verschiedene Orte des Vernichtungsprozesses gekommen sein und diese Anwesenheitszeiten zunachst uberlebt haben wenn die Annahme akzeptiert wird dass es Originalzeichnungen sind die im Vernichtungslager ihre Vorlagen hatten Diese Person lebte uber einen langeren Zeitraum im Lager und hatte Zugang zu einigen Bereichen des Vernichtungslagers Er oder sie bildet die Ankunft der Haftlinge auf der so genannten Alten Judenrampe beim Bahnhof Oswiecim ab der sich zwischen der Stadt und dem Dorf Brzezinka auf deutsch Birkenau etwa zwei Kilometer vom Vernichtungslager entfernt befand Ausserdem werden Krematorien abgebildet Um an die Alte Judenrampe zu gelangen konnte er in einem so genannten Aufraumungskommando gearbeitet haben einem sorgfaltig ausgewahlten Kommando von KZ Haftlingen welche die Habseligkeiten der auf dem Bahnhof eintreffenden deportierten Menschen aus ganz Europa sammelten und in ein riesiges Warendepot transportierten Sie dienten auch der Beruhigung und Aufstellung der Ankommlinge vor der nun folgenden Selektion Zudem war der Zeichner so Mensfelt mit grosser Wahrscheinlichkeit auch im sog Haftlingskrankenbau beschaftigt hier konnte er sich auch problemlos Notizblock und Stifte beschafft haben Der Zeitraum der Entstehung BearbeitenEntstanden sind die bedruckenden Zeichnungen etwa um das Jahr 1943 Darauf deutet eine Skizze der Krematorien IV oder V hin die ab Fruhling 1943 in Gebrauch waren Eine andere Skizze zeigt einen Haftling auf dessen Unterarm ein Dreieck nebst Nummer eingebrannt wurde eine Praxis die ebenfalls erst ab diesem Zeitpunkt bei neu aufgenommenen Haftlingen ublich war Dass die letzte Skizze keine Nummer tragt und die Initialen MM fehlen wird so interpretiert dass der Zeichner selbst in Not geraten sein konnte und deshalb die unvollendete Skizze zusammen mit den anderen vergraben hat Siehe auch BearbeitenHauptartikel zu der von der NSDAP so genannten und angestrebten Endlosung der Judenfrage Tarnbezeichnung der Judenverfolgung und des gesamten Massenmordes Auschwitz Protokolle also Textzeugnisse aus der Zeit v a Vrba Wetzler Report Berichte von Witold Pilecki Bericht von Arnost Rosin und Czeslaw Mordowicz Andere grafische Dokumente Auschwitz Album werden zwei Fotoalben genannt die Fotografien aus dem Konzentrationslager Auschwitz also aus der Zeit vor seiner Befreiung am 27 Januar 1945 zeigen Die Aufnahmen darin sind von SS Tatern gemacht und gesammelt worden Die wenigen bekannten Fotoalben sind auf verschiedenen Wegen uberliefert worden Dinah Babbitt Portrats geboren 1923 in Brunn als Dinah Gottliebova in den USA verstorben war eine tschechische Malerin und Bildhauerin Studium in Brunn und Prag die im Januar 1942 zunachst in das Konzentrationslager Theresienstadt und von dort am 9 September 1943 ins KZ Auschwitz Birkenau deportiert wurde Am 22 Februar 1944 brachte man sie aufgrund einer von ihr fur Kinder gefertigten Zeichnung zum SS Lagerarzt Mengele Der verlangte von ihr Portrats von bestimmten Opfern seiner Versuche zu zeichnen darunter sechs zum Tod bestimmte Roma um deren Rassenmerkmale festzuhalten Er wollte ein Buch mit Abbildungen seiner angeblich anthropologischen Experimente schreiben Im Gegenzug sicherte man Gottliebova und ihrer Mutter Sicherheit fur Leib und Leben zu Da Mengele absolute Farbgenauigkeit verlangte dauerte jedes Portrat zwei Wochen Des Weiteren malte sie Bilder von polnischen und tschechischen weiblichen Gefangenen Daruber hinaus wurde sie von Wachmannern des Lagers aufgesucht mit der Aufforderung Portrats von sich oder deren Familien anzufertigen In der Nachkriegszeit ging es seit den 1970ern um ihre Besitzrechte an wieder aufgefundenen signierten Gemalden Dievier Aufnahmen von Alex beim Krematorium V Georges Didi Huberman publizierte 2007 vier Fotografien die Haftlinge im Lager machen konnten Vgl dazu den Absatz im Artikel Vernichtungslager Auschwitz BirkenauZum Deportationsvorgang u a Deportation von Juden aus Deutschland Deportation von Juden aus Frankreich Deportation der Juden aus Ungarn Absatz in Geschichtsartikel Literatur BearbeitenAgnieszka Sieradzka The Sketchbook from Auschwitz engl Titel bzw Szkicownik z Auschwitz poln Titel Verlag Auschwitz Birkenau State Museum Oswiecim 2011 115 Seiten ISBN 978 83 7704 031 7 Karsten Uhl The Auschwitz Sketchbook in The Last Expression Art and Auschwitz hg v David Mickenberg Corinne Granof u Peter Hayes Evanston Illinois Northwestern University Press 2003 S 94 103 Quellen Zitatnachweise BearbeitenPressemitteilung des Museums und Bezugsnachweis engl Alex Macbeth Witness to Extermination Auschwitz Museum Publishes Prisoner Sketchbook SpOn vom 17 Jan 2012 engl Katja Iken Auschwitz Zeichnungen Skizzen des Schreckens In Spiegel EinesTages vom 20 Januar 2012 Artikel mit zehn Abbi Katerina Capkova in Theresienstadter Studien und Dokumente Nr 6 1999 S 105 111 Das Zeugnis von Salmen GradowskiWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Auschwitz Birkenau Album mit Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webprasenz der Gedenkstatte Nur in polnisch oder englisch Linkkatalog zum Thema The Sketchbook from Auschwitz bei curlie org ehemals DMOZ Artikel in der Gazeta Wiadomosci vom 13 Jan 2012 mit Abbi von Zeichnung 3 Ein Haftling vor angetretenen Haftlingen uberreicht ein Buch Heft an einen SS Mann poln 50 035833333333 19 178333333333 Koordinaten 50 2 9 N 19 10 42 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title The Sketchbook from Auschwitz amp oldid 209788056