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Der Tempel der Gadde ist ein Doppeltempel im syrischen Dura Europos der den Schutzgottheiten Gadde Gad ist ubersetzt der Herr der Stadt und von Palmyra geweiht ist Der Bau wurde zwischen Marz 1936 und Januar 1936 von einer amerikanisch franzosischen Expedition der Yale University unter Leitung von Michael Rostovtzeff ausgegraben Die weibliche Schutzgottheit von PalmyraRelief mit der Schutzgottheit Gad von Dura Europos in der MitteRelief mit Figur des JarchibolDer Bau befindet sich nahe der Agora Es handelt sich um einen Hoftempel der in den letzten Jahren der parthischen Herrschaft errichtet oder zumindest ausgebaut wurde um 165 n Chr ist die Stadt von den Romern erobert worden Der Tempelkomplex ist etwa 42 22 m gross und besteht aus zwei Teilen Im Suden befindet sich der Haupthof mit dem Hauptheiligtum Im Norden schliesst sich ein weiterer Hofg mit diversen Nebenraumen an Uber ein Propylon gelangt man in einen Hof Gegenuber liegt der Pronaos und die Cella Naos 3 mit weiteren Raumen Der Pronaos ist 11 05 m breit und 5 10 tief Die Halle war einst etwa 8 m hoch und mit Wandmalereien dekoriert die sich jedoch nur noch in kleinen Fragmenten fanden Die Cella is 4 48 m breit und 4 12 m tief An der Westseite befanden sich drei Nischen Ein Teil der Raume war eins mit figurlichen Wandmalereien dekoriert Davon ist jedoch nur wenig erhalten Auf der rechten Seite vom Haupteingang aus gesehen gelangt man uber einen Saal mit Banken an den Wanden in einen weiteren Hof Hier befindet sich eine weitere Cella Das genaue Alter des Tempelkomplexes ist unbekannt Er wurde im Lauf der Zeit immer wieder erweitert Insgesamt konnen vier Bauphasen unterschieden werden Die letzte Bauphase IV datiert um 159 n Chr Zwei Reliefs sind in dieses Jahr datiert Bauphase III muss um 150 n Chr geendet haben Die beiden fruheren Phasen datieren in die Jahrhunderte davor ohne dass genaue Daten genannt werden konnen Nach 159 wurde der Tempel anscheinend nicht mehr nennenswert umgebaut Zahlreiche kleine Altare wurde im Tempel aufgestellt und am Haupteingang wurde eine Terrasse angebaut 1 Im Tempel fanden sich zwei Weihreliefs beide in der Hauptcella Naos 3 Eines von ihnen zeigt die weibliche Schutzgottheit von Palmyra in der Pose der Tyche von Antiochia Sie sitzt zwischen zwei Figuren und tragt eine Mauerkrone sowie ein griechisches Gewand Links steht ein Priester rechts eine Nike Das Relief ist aus palmyrischem Kalkstein gearbeitet Eine Weiheinschrift in palmyrenischer Sprache lautet Der Gad von Palmyra gemacht von Hairan bar Mailua bar Nasor 2 Eine zweite Inschrift auf dem Relief nennt ein Datum Im Monat Nisan das Jahr 470 159 n Chr 3 Auf dem anderen Relief ist dagegen die mannliche Schutzgottheit von Dura Europos dargestellt Sie ist bartig und tragt eine Tunika Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Zeus Megistos Zu seiner rechten steht Seleukos Nikator wie die palmyrenischsprachige Beischrift aussagt 4 auf der anderen Seite der das Relief Weihende Unter Seleukos Nikator ist Dura Europos gegrundet worden so dass der Herrscher in der Stadt auch spater noch eine besondere Verehrung genoss Es handelt sich bei dem Weihrelief wahrscheinlich um eine palmyrenische Arbeit 5 Es stammt vom gleichen Stifter und aus dem gleichen Jahr wie das erste die Weihinschrift lautet in Ubersetzung Der Gott Gad von Dura gemacht von Hairan bar Maliku Nasor im Monat Nisan im Jahr 470 159 n Chr 6 Der Name Nasor ist sonst nicht in Dura Europos bezeugt In Palmyra ist er in zwei Inschriften die sich jeweils auf dieselbe Person beziehen belegt Es handelt sich um den Urgrossvater des palmyrischen Konigs Septimius Odaenathus Aus chronologischen Grunden muss es sich beim Nasor aus Dura Europos um eine andere Person handeln Da der Name jedoch so selten ist mogen beide Namenstrager aus einer Familie stammen 7 In der Cella fand sich schliesslich noch ein Relief das den semitischen Gott Jarchibol darstellt Eine Inschrift nennt die Bani Mitha die Bogenschutzen als Stifter 8 Im Tempel fanden sich diverse Graffiti die alle von Bewohnern Palmyras stammen Der Tempel scheint also von Palmyrern fur Palmyrer die in Dura Europos lebten errichtet worden zu sein 9 Palmyrener sind mit Sicherheit seit 33 n Chr in der Stadt belegt 10 Einzelnachweise Bearbeiten M I Rostovtzeff F E Brown C B Welles The excavations at Dura Europos Preliminary Report of Seventh and Eighth Season of Work 1933 1934 and 1934 1935 Yale University Press New Haven u a 1939 S 256 257 Delbert R Hillers Eleonora Cussini Palmyrene Aramaic texts Johns Hopkins University Press Baltimore 1996 ISBN 0 8018 5278 1 S 172 Nummer 1097 Doura 31 M I Rostovtzeff F E Brown C B Welles The excavations at Dura Europos Preliminary Report of Seventh and Eighth Season of Work 1933 1934 and 1934 1935 Yale University Press New Haven u a 1939 S 278 279 Delbert R Hillers Eleonora Cussini Palmyrene Aramaic texts Johns Hopkins University Press Baltimore 1996 ISBN 0 8018 5278 1 S 172 Nummer 1094 Doura 28 Delbert R Hillers Eleonora Cussini Palmyrene Aramaic texts Johns Hopkins University Press Baltimore 1996 ISBN 0 8018 5278 1 S 172 Nummer 1095 Doura 29 M I Rostovtzeff F E Brown C B Welles The excavations at Dura Europos Preliminary Report of Seventh and Eighth Season of Work 1933 1934 and 1934 1935 Yale University Press New Haven u a 1939 S 258 262 Tafel XXXIII M I Rostovtzeff F E Brown C B Welles The excavations at Dura Europos Preliminary Report of Seventh and Eighth Season of Work 1933 1934 and 1934 1935 Yale University Press New Haven u a 1939 S 277 278 Lucinda Dirven The Palmyrenes of Dura Europos Brill London Boston Koln 1999 ISBN 9789004295926 S 232 M I Rostovtzeff F E Brown C B Welles The excavations at Dura Europos Preliminary Report of Seventh and Eighth Season of Work 1933 1934 and 1934 1935 Yale University Press New Haven u a 1939 S 279 280 M I Rostovtzeff F E Brown C B Welles The excavations at Dura Europos Preliminary Report of Seventh and Eighth Season of Work 1933 1934 and 1934 1935 Yale University Press New Haven u a 1939 S 257 258 Lucinda Dirven Strangers and Sojourners the religious behavior of Palmyrenes and other foreigners in Dura Europos AA In Lisa R Brody Gail L Hoffman Hrsg Dura Europos Crossroads of Antiquity Boston 2011 ISBN 978 1 892850 16 4 S 204 Literatur BearbeitenM I Rostovtzeff F E Brown C B Welles The excavations at Dura Europos Preliminary Report of Seventh and Eighth Season of Work 1933 1934 and 1934 1935 Yale University Press New Haven u a 1939 S 218 283 Delbert R Hillers Eleonora Cussini Palmyrene Aramaic texts Johns Hopkins University Press Baltimore 1996 ISBN 0 8018 5278 1 S 172 173 Nummer 1094 1100 Doura 28 34 34 747401 40 730809 Koordinaten 34 44 50 6 N 40 43 50 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tempel der Gadde amp oldid 216838397