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Als Teckel bezeichnet man im Bergbau einen Sonderwagen fur die Materialforderung 1 mit dem Grubenholz oder anderes Langmaterial gefordert werden kann 2 Namensgebend fur diesen Wagentyp war ein kleiner holzerner Forderwagen der im Ruhrbergbau in den Abbaustrecken von steilgelagerten Kohlenflozen fur die Streckenforderung genutzt wurde 3 Teckel auf dem Materiallagerplatz Grundlagen und Namensherkunft BearbeitenWahrend die untertagige Forderung von Schuttgutern wie Kohle oder Gestein mit ringsum geschlossenen und nur oben offenen Grubenwagen erfolgt 4 ist die Forderung von Material wie z B Grubenausbau nicht so ohne weiteres machbar Zwar lassen sich kleine Materialien auch mit gewohnlichen Forderwagen fordern 3 jedoch bei Materialien die langer sind als die gewohnlichen Forderwagen mussen besondere Wagentypen eingesetzt werden 4 Fur Grubenholz wurden schon fruher speziell fur diese Forderarbeiten konstruierte Holzfahrerwagen eingesetzt 5 Passend fur ihre Nutzung waren diese Holzfahrerwagen 6 die auch einfach Holzwagen genannt wurden 4 sehr flach konstruiert 6 Bis in die erste Halfte des 20 Jahrhunderts wurden im Steinkohlenbergbau des Ruhrgebietes besonders schmal und niedrig gebaute Forderwagen aus Holz verwendet Diese Forderwagen nannten die Bergleute Teckel 7 Eingesetzt wurden diese Teckel fur die Forderung in den Abbaustrecken von steilen Flozen mit geringerer Machtigkeit Die Besonderheit dieser Teckel war dass die Stirnseiten aus einem Schieber bestanden sodass diese Wagen bequem entleert werden konnten 3 Allerdings hatten diese Wagen auch grosse Nachteile denn sie konnten nicht fur die Forderung in den anderen Strecken genutzt werden Aufgrund dieser fehlenden Eigenschaft musste das Fordergut am Ende der Abbaustrecken erneut auf einen anderen Forderwagen umgeladen werden Nachdem im Abbau verstarkt der Bergeversatz verwendet wurde wurden diese Wagentypen nicht mehr eingesetzt und verschwanden somit ganzlich 7 Etwa ab der Mitte des 20 Jahrhunderts wurde der Name Teckel fur den Holzwagen verwendet 4 Aufbau Bearbeiten nbsp Teckel mit Grubenholz auf Zollern II IVDer Teckel ist vom Prinzip her so ahnlich konstruiert wie ein gewohnlicher Forderwagen 5 Allerdings haben Teckel keinen Wagenkasten sondern nur einen Grundrahmen den Kastentrager aus Stahl oder Holz 4 Dieser Grundrahmen ist auf einen gewohnlichen Radsatz montiert An den Stirnseiten der Kastentrager sind Puffer montiert 1 Die Puffer sind aus Stahlguss und konnen zur Gerauschdampfung mit Gummieinlagen versehen werden 8 Unter den Puffern ist die Wagenkupplung montiert An den Grundrahmen sind an den Seitenrandern von oben Rungen befestigt 4 Aus diesem Grund wird dieser Wagentyp auch Rungenwagen genannt 2 Die Rungen konnen verschieden konstruiert sein 1 So gibt es Rungen die am oberen Ende mit einer Ose versehen sind 5 Andere Rungen bestehen aus Profilstahl an deren oberen Ende ein Schakel befestigt ist 4 Es gibt auch Wagen bei denen die Rungen unten Gelenke haben um die Rungen beim Entladen des Wagens umklappen zu konnen Dadurch lasst sich der Entladevorgang zugiger durchfuhren 5 Im Laufe der Jahre wurden unterschiedliche Teckel entwickelt die an die Forderung der jeweiligen Materialien angepasst wurden 1 So gibt es auch Wagen auf die uber den Grundrahmen eine Stahlplatte montiert ist in die Locher eingearbeitet sind in die dann die Rungen bei Bedarf gesteckt werden konnen 8 Fur besonders sperrige oder uberlange Materialien wurden Rungenwagen eingesetzt deren Fahrgestelle zueinander schwenkbar angeordnet sind Dies ist insbesondere in Kurven von Vorteil 1 Insbesondere fur die Bremsbergforderung wurden Wagen mit einem grossen Radstand von bis zu zwei Metern entwickelt Diese Wagen konnten nicht mehr so leicht uberkippen wie Wagen mit geringerem Radstand 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Carl Hellmut Fritzsche Lehrbuch der Bergbaukunde Erster Band 10 Auflage Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1961 S 366 367 a b Walter Bischoff Heinz Bramann Westfalische Berggewerkschaftskasse Bochum Das kleine Bergbaulexikon 7 Auflage Verlag Gluckauf GmbH Essen 1988 ISBN 3 7739 0501 7 a b c Fritz Heise Fritz Herbst Lehrbuch der Bergbaukunde mit besonderer Berucksichtigung des Steinkohlenbergbaus Zweiter Band Funfte vermehrte und verbesserte Auflage Verlag von Julius Springer Berlin 1932 S 411 a b c d e f g Carl Hellmut Fritzsche Lehrbuch der Bergbaukunde Zweiter Band siebente Auflage Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1950 S 375 376 a b c d e Hans Bansen Hrsg Die Streckenforderung Springer Verlag Berlin Heidelberg 1908 S 77 a b Hans Bansen Hrsg Die Bergwerksmaschinen Sechster Band Die Streckenforderung Verlag von Julius Springer Berlin 1921 S 81 82 a b Fritz Heise Fritz Herbst Lehrbuch der Bergbaukunde mit besonderer Berucksichtigung des Steinkohlenbergbaus Zweiter Band dritte und vierte vermehrte und verbesserte Auflage Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg Berlin 1923 S 333 334 a b VEB Forderwagen und Beschlagteile Muhlhausen Hrsg Forderwagen Berlin 1988 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teckel Bergbau amp oldid 193847309