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Unter dem Taylor Experiment versteht man in der Genetik einen Versuch des US amerikanischen Molekularbiologen James Herbert Taylor Dieser untersuchte 1956 mit radioaktiv markierten Nukleotiden Bausteinen der DNA den Replikationsmechanismus der DNA 1 Zur gleichen Zeit arbeiteten auch Meselson und Stahl an einem Experiment zum Mechanismus der DNA Replikation Der Versuch BearbeitenFur den Versuch benutzte Taylor Wurzelzellen der Saubohne Vicia faba 2 Er liess diese Zellen einen Zellzyklus lang in einem Medium mit 3H markiertem Thymidin wachsen so dass es in der S Phase in die DNA eingebaut wird Danach liess er sie noch einmal einen Zellzyklus lang auf einem Medium mit normalem Thymidin wachsen so dass dieses zur Replikation in der S Phase genutzt wurde Die Metaphase Chromosomen maximal verkurzt und in der bekannten X Form wurden dann per Autoradiographie sichtbar gemacht und im Mikroskop betrachtet Ergebnisse BearbeitenDie Metaphasechromosomen nach dem ersten Zellzyklus auf dem Medium mit 3H markiertem Thymidin waren bei beiden Chromatiden radioaktiv markiert Die beiden Strange der elterlichen Doppelstrang DNA dienten also jeweils als Matrizenstrang an den ein neuer Strang hier mit markiertem Thymidin synthetisiert wurde Nach dem zweiten Zellzyklus auf dem Medium mit normalem Thymidin war meist nur eine Chromatide der Metaphasechromosomen radioaktiv markiert die andere nicht Das bedeutet dass jede Chromatide aus einem DNA Doppelstrang besteht und dass dieser semikonservativ repliziert wird Taylor beobachtete nach dem zweiten Zellzyklus auch Chromosomen die nicht halb markiert oder vollkommen unmarkiert waren sondern auch solche die nur in Teilbereichen markiert waren sogenannte Harlekin Chromosomen 3 Daraus schloss Taylor dass es in der Mitose Austausche zwischen Chromatiden gibt Das Meselson Stahl Experiment lasst nur die Aussagen zu dass a bei der DNA Replikation die Molekule zu 50 aus alter und zu 50 aus neu synthetisierter DNA bestehen und dass b die DNA Replikation nach dem semikonservativen Mechanismus verlauft d h dass jeder der beiden Mutterstrange durch einen neuen Tochterstrang erganzt wird Taylor konnte ebenfalls die semikonservative Replikation nachweisen aber zusatzlich einen Zusammenhang zu der Verteilung der Mutter Tochterstrange in den Chromatiden herleiten Einzelnachweise Bearbeiten P C Hanawalt Classic Perspective Density matters The semiconservative replication of DNA In Proceedings of the National Academy of Sciences 101 2004 S 17889 17894 doi 10 1073 pnas 0407539101 Hier im Volltext einsehbar Zugriff am 15 September 2013 J H Taylor P S Woods W L Hughes THE ORGANIZATION AND DUPLICATION OF CHROMOSOMES AS REVEALED BY AUTORADIOGRAPHIC STUDIES USING TRITIUM LABELED THYMIDINEE In Proc Natl Acad Sci U S A 43 Jahrgang Nr 1 1957 S 122 138 PMID 16589984 PMC 528395 freier Volltext J H Taylor Sister Chromatid Exchanges in Tritium Labeled Chromosomes In Genetics 43 Jahrgang Nr 3 1958 S 515 529 PMID 17247775 PMC 1209899 freier Volltext Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Taylor Experiment Genetik amp oldid 224236481