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Tango ist eine Musikrichtung deren Zentren Buenos Aires Argentinien und Montevideo Uruguay sind Heute gibt es hauptsachlich drei Stilrichtungen Den Tango im 4 8 Takt die Milonga im 2 4 Takt und den Vals im 3 4 Takt Weitere Stilrichtungen sind z B Candombe mit afrikanischen Einflussen und Canyengue Tango Musik wurde ab etwa 1920 in alle Teile der Welt exportiert insbesondere nach Europa und Japan in den jeweiligen Tango Modewellen in vielen Landern musikalisch adaptiert und zu eigenstandigen Kunstformen weiterentwickelt siehe hierzu Europaischer Tango und Finnischer Tango In die E Musik wurde der Tango insbesondere durch das Werk von Astor Piazzolla integriert Aktuell findet man auch Ansatze den Tango mit Pop Stromungen zu verbinden siehe Electrotango Zur Kunstform des Tango kommen neben der Musik noch der lyrische Anteil der Textdichtung und die Interpretation im Tanz hinzu Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliche Entwicklung 2 Interpretationspraxis 3 Musiker Auswahl 3 1 Bandoneonisten 3 2 Pianisten 3 3 Violinisten 3 4 Gitarristen 3 5 Sanger 4 Tanze und Tanzstile 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichtliche Entwicklung BearbeitenDer Tango wie er 1911 nach Europa kam 1 entstand zwischen 1850 und 1900 in Argentinien und Uruguay als eine Melange vieler Musikformen aus der Konfrontation europaischer Musikstile italienische Musik polnische Polka etc mit lateinamerikanischer Musik Milonga Habanera und afrikanischer Rhythmik Candombe Der Name Tango ist vermutlich entlehnt aus dem wesentlich alteren in Spanien praktizierten erstmals 1814 in einer Chronik der Stadt Cadiz erwahnten 2 andalusischen Tango der Mitte des 19 Jahrhunderts auch in Argentinien popular war Der Tango im Sinne dieses Artikels entwickelte sich in Argentinien jedoch in eine andere Richtung als der Tango flamenco 3 Der harmonische Unterbau des Tangos ist europaisch die Rhythmik beinhaltet jedoch z T afrikanische und lateinamerikanische Vorbilder der Rhythmus der Habanera stammt von afrikanischen Rhythmen ab Die ersten Tangos wurden im 2 4 Takt notiert spatestens ab etwa 1920 wurde allerdings der ruhigere 4 8 Takt bevorzugt Die Spielweise der Tango Orchester ist teilweise polyphon und zwischen den Instrumentengruppen weitgehend gleichberechtigt in der Form dass sich die Instrumente in ihrer Funktion als Rhythmusinstrument oder als tragende Instrumente fur Thema und Contrecanto abwechseln konnen Seit den 1920ern haben sich zwei Stromungen in der Entwicklung des Tango kristallisiert Eine traditionelle die an die Ursprunge des Tango angelehnt ist und die Betonung auf einen markanten Rhythmus und einfacher Harmonien legt mit wenigen solistischen Interpretation eine zweite Stromung ist auf der Suche nach neuen Moglichkeiten Sie ist meist kammermusikalisch angelegt und fuhrt teilweise neue Instrumente und Rhythmen ein Die erste Linie ist typisch fur die Orchester von Francisco Canaro Edgardo Donato Francisco Lomuto Roberto Firpo die zweite Linie ist die von Osvaldo Fresedo Julio De Caro Pedro Maffia Interpretationspraxis BearbeitenEin typisches Tango Orchester sogenanntes Sexteto tipico besteht aus einem Klavier einem Kontrabass zwei Violinen und zwei Bandoneons Je nach musikalischer Ausrichtung sind jedoch weite Variationen in der Instrumentierung moglich dies reicht von minimalen Instrumentierungen Bandoneon solo bis zu den in der goldenen Tangozeit um 1940 ublichen Mammutorchestern Orquestas Tipicas mit teilweise uber 30 Musikern von denen dann wiederum etwa ein Drittel Bandoneonisten waren Dieses fur den Tango so wichtige Instrument wurde von Einwanderern um 1880 importiert und versinnbildlicht im Klangbild den melancholischen Charakter des Tango Weiterhin klingt das Bandoneon in den hoheren Lagen wie eine Violine was das Zusammenspiel mit diesen vereinfacht und interessant gestaltet Die Spieltechnik und der Einsatz des Klangcharakters in der Instrumentierung waren nicht festgelegt und wurden in der ersten Halfte des zwanzigsten Jahrhunderts bis zur Virtuositat entwickelt Das Klavier wurde von Roberto Firpo in das Tangoorchester eingefuhrt wahrend der Kontrabass durch die Integration eines Jazz Bassisten in das Orchester von Francisco Canaro zum festen Bestandteil des Tango Orchesters wurde Neben rein instrumentellen Interpretationsformen gibt es auch die Formen des Tango estribillista und des Tango cancion bei welchen ein Sanger eine Sangerin das Orchester bereichert oder instrumentell begleitet wird Der bekannteste und verehrteste Tango Sanger ist Carlos Gardel Ab Anfang der 1940er Jahre hatten viele Tango Interpreten eine so grosse technische Virtuositat erreicht dass vielen von ihnen Vertrage mit philharmonischen Orchestern in Buenos Aires und anderswo eingingen z B Orchestern des Teatro Colon Der Einfluss von professionellen Arrangeuren hat den Charakter der bekanntesten Orchester wesentlich gepragt Einige der wichtigsten Beispiele sind Argentino Galvan Hector Bartolo Miguel Nijensohn Osmar Maderna usw Die ersten Arrangeure arbeiteten mit den Orchestern von Calo Troilo Pugliese Francini Pontier Fresedo und Elvino Vardaro Die bekanntesten Orchester grundeten Osvaldo Pugliese Anibal Troilo Carlos Di Sarli und Juan D Arienzo the big four Auch Astor Piazzolla formierte 1946 sein eigenes Orquesta tipica Bis in die funfziger Jahre war Tango die Musik und der Tanz aller Gesellschaftsschichten Argentiniens In der Zeit nach dem Sturz des argentinischen Prasidenten Juan Peron 1955 durch das Militar schwand auch die Popularitat der Tangomusik sie galt in dieser Zeit des Umbruchs als Musik der Alten und unmodisch Die letzten grossen Orquestas verschwanden um das Jahr 1960 Musiker Auswahl BearbeitenBandoneonisten Bearbeiten Osvaldo Fresedo Pedro Laurenz Astor Piazzolla Luis Stazo Anibal TroiloPianisten Bearbeiten Rodolfo Biagi Carlos Di Sarli Roberto Firpo Osvaldo PuglieseViolinisten Bearbeiten Francisco Canaro Juan D ArienzoGitarristen Bearbeiten Luis BordaSanger Bearbeiten Lidia Borda Luis Cardei Carlos GardelTanze und Tanzstile BearbeitenTango Argentino Milonga Vals Tango Nuevo Electrotango Deutscher Tango Finnischer Tango Tango Standardtanz Literatur BearbeitenDieter Reichardt Tango Suhrkamp Verlag Frankfurt 1984 ISBN 3 518 37587 3 Arne Birkenstock amp Helena Ruegg Tango DTV Munchen 1999 ISBN 3 423 24273 6 Horacio Salas Der Tango Abrazos Books Stuttgart 2002 ISBN 3 89657 604 6 Egon Ludwig Tango Lexikon Lexikon Imprint Verlag Berlin 2002 ISBN 3 89602 294 6 Wolfram Fleischhauer Drei Minuten mit der Wirklichkeit Knaur 2002 ISBN 3 426 62256 4 Horacio Vazquez Rial Tango der dein Herz verbrennt Piper 2005 ISBN 3 492 04703 3 Horacio Salas amp Lato Tango Wehmut die man tanzen kann Edition Elke Heidenreich bei C Bertelsmann Munchen 2010 ISBN 978 3 570 58021 9 Luis Adolfo Sierra Historia de la orquesta tipica evolucion instrumental del tango Buenos Aires Ed Corregidor 1997 ISBN 950 05 1007 3 Jurgen Torp Alte atlantische Tangos Rhythmische Konfigurationen im Wandel der Zeiten und Kulturen Reihe Populare Musik und Jazz in der Forschung Bd 14 LIT Verlag Berlin Munster Wien Zurich London 2007 ISBN 978 3 8258 0700 9 Weblinks BearbeitenDatensammlung zu Musik Musikern und Tango allgemein spanisch englisch tango info Eine sehr umfangreiche Datenbank zu den Tango Titeln Schwerpunkt 30er 40er und 50er Jahre zu Musikern und Tango allgemein spanish englisch deutsch Blog eine Plauderei uber den Tango Argentino Beitrage zur Musik mit ausgesuchten Tangos als embedded audio Un Loco Tangomagazin eines Verruckten deutsch mit interessanten Beitragen tangokultur info das OnlinemagazinEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Kluge Alfred Gotze Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 20 Auflage Hrsg von Walther Mitzka De Gruyter Berlin New York 1967 Neudruck 21 unveranderte Auflage ebenda 1975 ISBN 3 11 005709 3 S 769 Kersten Knipp Flamenco Suhrkamp Frankfurt am Main 2006 ISBN 3 518 45824 8 S 97 Christine Denniston Couple Dancing and the Beginning of Tango In history of tango com 2003 abgerufen am 5 Januar 2016 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tango Musikrichtung amp oldid 230040334