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Dieser Artikel beschreibt einen Kletterfelsen in der Sachsischen Schweiz Zur gleichnamigen geschutzten Fichte siehe Talwachter Elendstal Der Talwachter ist ein markanter Kletterfelsen nordlich von Kurort Rathen in der Sachsischen Schweiz Der Talwachter von NordwestenDer Talwachter von den Honigsteinen im Hintergrund die Basteifelsen um 1950 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Namensgebung 3 Klettergeschichte 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLage und Beschreibung BearbeitenDer ursprunglich als Feldstein und danach als Jungfernstein bezeichnete Felsen ist etwa 50 m hoch und erhebt sich oberhalb des Amselsees am Fuss der Honigsteine Erstmals bestiegen wurde er 1874 Der Talwachter weist einen L formigen Grundriss auf an den breiten Nordostflugel schliesst sich etwa im rechten Winkel ein etwas schmalerer Sudostflugel an auf dem sich der hochste Punkt mit Gipfelbuch befindet Durch beide Felsriegel ziehen sich im Sockelbereich Felstunnel Nach Sudwesten und Nordwesten steht der Talwachter auf einem Felssockel Namensgebung BearbeitenErstmals erwahnt wurde der Talwachter im Kartenwerk der Ersten Kursachsischen Landesaufnahme durch Matthias Oeder im Jahr 1592 Dieser bezeichnete den Felsen als Feldstein da die Felder von Rathen damals wie auch heute noch bis an den Fuss des Felsens reichten Der spater gebrauchliche Name Jungfernstein spielte auf die scheinbare Unersteigbarkeit des Felsens mit seinen senkrechten Wanden an 1 Als Talwachter erklarlich durch seine markante Lage oberhalb des Amselgrunds wurde er erstmals 1823 bezeichnet Der Name setzte sich aber erst gegen 1900 allgemein durch noch 1906 verwendete Oscar Schuster beide Namen und bezeichnete den Felsen als eine der merkwurdigsten Felsgestalten des gesamten Gebiets 2 Nach einer lokalen Anekdote soll dies damals auf die zunehmende Zahl der Kletterer zuruckgefuhrt worden sein die den vorherigen Namen obsolet gemacht hatten 1 Klettergeschichte BearbeitenIm Klettergebiet Sachsische Schweiz zahlt der Talwachter zu den fruhesten bestiegenen Klettergipfeln Erstmals wurde er 1874 durch Otto Ufer bestiegen der allerdings noch kunstliche Hilfsmittel nutzte 3 Einen zweiten Weg fand Robert Kappmeier 1886 ebenfalls unter Verwendung technischer Hilfen wie etwa Strickleitern In der Geschichte des Kletterns in der Sachsischen Schweiz setzte sich allerdings zu Ende des 19 Jahrhunderts zunehmend das Freiklettern durch bei dem technische Hilfen lediglich zur Sicherung aber nicht zur Fortbewegung genutzt werden Den ersten freien Durchstieg bewaltigten Oscar Schuster Friedrich und Konrad Meurer am 28 Dezember 1893 der heutige Schusterweg wird nach dem Sachsischen Schwierigkeitsgrad II eingestuft 1906 verzeichnete Oscar Schuster bereits funf bekannte Aufstiege deren schwierigster der Schwarzriss heute mit dem Schwierigkeitsgrad V eingestuft wird Rudolf Fehrmann der selbst mit dem Pfeilerweg einen weiteren heute mit V eingestuften Weg erstbestieg fuhrte in seinem 1908 erschienenen ersten Kletterfuhrer bereits acht Wege auf 4 In den folgenden Jahrzehnten entdeckten Kletterer an die 20 weitere Aufstiege und eine Vielzahl an Varianten 3 Zu den schwersten Wegen zahlen unter anderem die direkte Ostkante Matthias Gabler 1977 VIIIa Hohlenmensch Michael Techel 2003 RP IXa VIIIc die direkte Sudwestwand Bernd Arnold 1973 VIIIa RP VIIIb und Gut und Bose Jurgen Hofer 1990 IXc Einzelnachweise Bearbeiten a b Hans Pankotsch Dietmar Heinicke Die Namen unserer Klettergipfel Sachsischer Bergsteigerbund Dresden 2013 S 26 Joachim Schindler unter Mitarbeit von Bernd Arnold und Frank Richter Oscar Schuster 1873 1917 Bergsteiger Alpinist Erschliesser Arzt Publizist In der Reihe Monografien Sachsisches Bergsteigen Sachsischer Bergsteigerbund Dresden 2013 S 102 a b Dietmar Heinicke Hrsg Kletterfuhrer Sachsische Schweiz Band Wehlener Gebiet Rathener Gebiet Brand Dresden 2003 ISBN 3934514065 S 241 ff Rudolf Fehrmann Der Bergsteiger in der Sachsischen Schweiz Verlagsanstalt Johannes Siegel Dresden 1908 S 85 ff Literatur BearbeitenRudolf Fehrmann Der Bergsteiger in der Sachsischen Schweiz Verlagsanstalt Johannes Siegel Dresden 1908 Dietmar Heinicke Hrsg Kletterfuhrer Sachsische Schweiz Band Wehlener Gebiet Rathener Gebiet Brand Dresden 2003 ISBN 3934514065 Hans Pankotsch Dietmar Heinicke Die Namen unserer Klettergipfel Sachsischer Bergsteigerbund Dresden 2013Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Talwachter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Felsinfos des Deutschen Alpenvereins Talwachter Rathener Gebiet50 96307 14 0829 Koordinaten 50 58 N 14 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Talwachter amp oldid 227637173