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Die ehemalige Synagoge in der Johann Nikolaus Zitter Strasse in Kronach ist ein ehemaliges judisches Gotteshaus das heute als Gedenkstatte und Veranstaltungsraum dient Synagoge Kronach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Quellen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Amtsgerichtsstrasse 25Mindestens seit dem 17 Jahrhundert waren judische Familien in Kronach ansassig die ihre Bet und Lehrstube zunachst in einem 1972 abgebrochenen Geschaftshaus am Marktplatz und ab 1711 in dem Privathaus Amtsgerichtsstrasse 25 eingerichtet hatten Diese Familien gehorten zur judischen Landgemeinde im nahe gelegenen Friesen in der Stadt selbst existierte zu diesem Zeitpunkt noch keine eigenstandige Gemeinde und damit auch keine offizielle Synagoge Erst im Jahr 1880 nachdem sich die judische Landgemeinde Friesen allmahlich aufgelost hatte da mehr und mehr Landjuden in die benachbarte Stadt zogen wurde in Kronach eine selbststandige judische Kultusgemeinde gegrundet und mit der Planung zum Bau einer Synagoge begonnen Diese wurde in den Jahren 1882 83 von Baumeister Johann Baptist Porzelt 1 errichtet und am 5 Oktober 1883 im Beisein von Reprasentanten von Stadt und Regierung christlicher Geistlicher und zahlreicher Burger feierlich eingeweiht Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 schrumpfte die Zahl der Kronacher Juden zusehends da viele aus Furcht vor Verfolgung und Repressalien ins Ausland fluchteten Der Gottesdienst in der Kronacher Synagoge konnte deshalb nur bis zum Jahr 1936 aufrechterhalten werden da die vorgeschriebene Mindestzahl von zehn religionsmundigen mannlichen Juden unterschritten wurde Im Februar 1938 wurde das Gebaude schliesslich an die Stadt Kronach verkauft und bis 1988 als Sanitatsdepot und Lagerhaus genutzt wodurch es die Novemberpogrome 1938 unbeschadet uberstand wahrend die nach Bamberg verbrachte Ausstattung der Synagoge dort zerstort wurde Fur die Nutzung als Sanitatsdepot durch das Rote Kreuz wurden zahlreiche bauliche Veranderungen an dem Gebaude vorgenommen Um Fahrzeuge abstellen zu konnen wurde die Eingangstreppe entfernt das Eingangsportal verbreitert und der Fussboden tiefer gelegt Die Wande im Innenraum wurden gefliest und fur die Wartung der Fahrzeuge eine Werkstattgrube eingebaut Durch eine neue holzerne Zwischendecke entstand ein Obergeschoss in dem Buros Ubungs Aufenthalts und Lagerraume untergebracht wurden Die Apsis wurde mit einer zusatzlichen Wand vom restlichen Innenraum abgetrennt und als weiterer Lagerraum genutzt Nachdem das Rote Kreuz 1972 in einen Neubau umgezogen war wurde das Gebaude von der Stadt Kronach noch bis zum Jahr 1988 als Lagerhaus verpachtet Im Anschluss daran wurden in der Offentlichkeit mehrere Moglichkeiten fur die Zukunft der ehemaligen Synagoge diskutiert darunter auch der Abriss des Gebaudes Da die Debatte lange Zeit zu keinem greifbaren Ergebnis fuhrte grundete sich im Mai 1992 der Aktionskreis Kronacher Synagoge e V mit dem Ziel die ehemalige Synagoge vor dem Verfall zu bewahren und soweit moglich wieder in den ursprunglichen Zustand zuruckzuversetzen Moralische Unterstutzung erhielt der Aktionskreis dabei von Ignatz Bubis damals Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland der Kronach am 15 Juli 1994 besuchte In der Folge stellte die Stadt als Eigentumer das Gebaude immer haufiger als Ort fur verschiedene Veranstaltungen zur Verfugung Im Sommer 1998 konnten sich der Vereinsvorstand und der Kronacher Stadtrat auf eine Verpachtung des Gebaudes an den Aktionskreis einigen Freiwillige Helfer entfernten im Herbst 1999 auf Initiative des Aktionskreises und mit Unterstutzung des Internationalen Bauordens und zahlreicher Privat und Geschaftsleute einen Grossteil der fur die Nutzung als Sanitatsdepot und Lagerhaus vorgenommenen Ein und Umbauten Die eigentlichen Restaurierungsarbeiten die mit Fordergeldern von Stadt und Land Beitragen der Vereinsmitglieder und Spenden aus Bevolkerung und Wirtschaft finanziert wurden begannen am 7 Januar 2002 Auf eine Rekonstruktion der Eingangstreppe wurde verzichtet um einen barrierefreien Zugang zum Gebaude zu ermoglichen Das fur die Nutzung als Sanitatsdepot eingebaute Garagentor wurde durch ein modernes Portal ersetzt dessen Proportionen an das ursprunglich vorhandene Eingangstor erinnern Der Windfang wurde mit den originalen Abmessungen neu errichtet und ermoglicht durch eine verglaste Schiebetur einen ungehinderten Blick in den Innenraum der Synagoge der mit neuer Ausstattung versehen wurde Einige Teile des Gebaudes darunter der Toraschrein wurden absichtlich nicht restauriert oder modernisiert um so die wechselhafte Geschichte des Bauwerks zu dokumentieren Am 4 Oktober 2002 wurde das restaurierte Gebaude mit einem Festakt dem Reprasentanten aus der Politik der christlichen Kirchen der israelitischen Kultusgemeinde Bamberg und zahlreiche weitere Ehrengaste beiwohnten wieder eroffnet und erneut geweiht Da in Kronach keine judische Gemeinde mehr existiert dient die Synagoge seitdem hauptsachlich als Gedenkstatte und kultureller Veranstaltungsraum Quellen BearbeitenZur Geschichte der Kronacher Synagoge Aktionskreis Kronacher Synagoge e V abgerufen am 6 Januar 2021 Infotafel des Lions Club Kronach am GebaudeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge in Kronach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite des Aktionskreises Kronacher Synagoge e V Virtueller Rundgang durch die Kronacher SynagogeEinzelnachweise Bearbeiten Haus der Bayerischen Geschichte Hrsg Kronach Edition Bayern Menschen Geschichte Kulturraum Band 6 Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2011 ISBN 978 3 7917 2403 4 S 12 50 239678 11 325842 Koordinaten 50 14 22 8 N 11 19 33 O Normdaten Geografikum GND 4445862 9 lobid OGND AKS VIAF 248263420 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Kronach amp oldid 227935265