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Die Synagoge in der Kleinen Auguststrasse 10 in Berlin Mitte wurde von den Vereinigten Synagogenvereinen Ahawas Scholaum und Mogen David als Gotteshaus gemeinsam genutzt Im Novemberpogrom 1938 wurde sie zerstort Seit 2006 erinnert ein Gedenkort auf dem Grundstuck an die ehemalige Synagoge Gedenkort mit Tafel Bank und WandbildInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gedenkensemble 3 Stolpersteine 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Spandauer Vorstadt in der die Kleine Hamburger Strasse die Auguststrasse mit der Linienstrasse verbindet ist wie kein zweiter Ort in Berlin mit der Geschichte der Juden in Berlin verknupft Grund dafur war die Nahe zu Einrichtungen der judischen Gemeinde der Synagoge Heidereutergasse dem Begrabnisplatz in der Grossen Hamburger Strasse Krankenhausern und Schulen in der Oranienburger Strasse und der Auguststrasse In den Jahren 1905 bis 1906 baute hier der Synagogenverein Ahawas Scholaum 1 ein Bethaus mit 550 Platzen Das Synagogengebaude in der Kleinen Auguststrasse soll auf Grund einer Spende der Familie Borower errichtet worden sein Die Synagoge war mit einer Religionsschule verbunden die in der stadtischen Gemeindeschule Auguststrasse 66 68 Unterrichtsraume gefunden hatte In den Jahren 1912 bis 1927 war Dr Bernhard Konigsberger 2 Gemeinderabbiner 3 Im Dezember 1931 wurde der Synagogenverein Mogen David 4 in der Gipsstrasse 11 mit Ahawas Scholaum zusammengelegt und das Bethaus wurde nun gemeinsam genutzt 5 6 Wahrend der Pogromnacht 1938 wurde das Gebaude zerstort Nach dem Krieg wurden in den 1970er Jahren Reste der Ruine auf dem Grundstuck im Rahmen eines VMI Objekts abgetragen und Mitte der 1980er Jahre entstand auf dem Grundstuck eine Kindertagesstatte Bis im Jahr 2006 ein Gedenkort gestaltet wurde erinnerte nur noch ein Hausschatten an benachbarter Brandmauer an die Synagoge 7 Gedenkensemble Bearbeiten nbsp Pulttafel mit Inschrift und in Atztechnik eingearbeiteten AbbildungenAm 5 Marz 2006 wurde anlasslich des 100 Jahrestages der Synagogenweihung am 4 Marz 1906 vom Berliner Senat und dem Bezirksamt Mitte ein Gedenkort auf dem Grundstuck prasentiert Das Ensemble besteht aus Gedenktafel Pulttafel mit Inschrift und in Atztechnik eingearbeiteten Abbildungen einer Sitzbank und einem 5 m hohen Wandbild an der Brandmauer des Nachbargrundstucks 8 Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge Reyer sagte bei der Eroffnung Es ist gut und richtig dass auch an diesem Ort das Gedenken an die grosse Vielfalt die hier einmal herrschte und an deren grausame Zerstorung moglich wird Die Gestaltung des Gedenkortes zeigt dass die Projekte der Stadterneuerung uber den blossen Aspekt der Stadtreparatur hinaus auch dem Erhalt eines ungewohnlich kulturell gepragten Teils des alten Berlin dienen Die auf der Wand dargestellte Bauentwurfszeichnung als zusammengeknulltes und abgebranntes Papier thematisiert eindrucksvoll die Zerstorung des Gebaudes in der sogenannten Reichskristallnacht Die anspruchsvolle Gestaltung wird sicher dazu beitragen das Interesse des Betrachters zu wecken und damit zum Nachdenken anregen 9 Stolpersteine Bearbeiten nbsp Stolpersteine fur die Familie WildsteinHIER WOHNTE Jedes Mitglied der Familie Wildstein hat seinen Namen auf dem Burgersteig vor der Kleine Auguststrasse 10 10 Am 8 September 2017 wurden die Stolpersteine verlegt 11 Der VaterDavid Wildstein geboren 25 Marz 1895 in Jaslo Galizien Kaufmann war zeitweise Verwalter und Chasan Kantor in der Synagoge Deportation am 13 September 1939 nach Sachsenhausen 1940 nach Dachau 1941 nach Buchenwald Ermordet am 8 August 1941 in Buchenwald Die MutterMarja Miriam Wildstein geb Gottlieb Geburtsjahr 1893 Schicksal unbekannt Die Kinder Samuel Sami Wildstein geboren 1921 emigriert nach Danemark 1937 Rosa Shoshana Wildstein geboren 1922 Kindertransport Grossbritannien 1938 gestorben 1939 Sara Wildstein geboren 1924 Kindertransport Grossbritannien 1939 Isi Itzchak Wildstein geboren 1927 Flucht nach Palastina 1940Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten SynagogenLiteratur BearbeitenMax Sinasohn Die Berliner Privatsynagogen und ihre Rabbiner 1671 1971 Zur Erinnerung an das 300jahrige Bestehen der judischen Gemeinde zu Berlin Jerusalem 1971 download Bill Rebiger Judisches Berlin Kultur Religion und Alltag gestern und heute Jargon Verlag Berlin 2017Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Kleine Auguststrasse Berlin Mitte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Think Now mit Photos Bell Tower mit Photo des Hausschattens der Synagoge Forschungsprojekt Scheunenviertel der FU BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Die Friedliebenden Biographisches Portal der Rabbiner Weitere Rabbiner Kantor und Vorsteher des Synagogenvereins siehe Sinasohn S 41 f Schild Davids Davidstern ursprunglich Mogen Dovid jidd Aussprache des hebraischen Magen David Mahnmal Flammenwand Synagogen Berlins In Ehrungsverzeichnis des Luisenstadtischen Bildungsvereins Max Sinasohn Die Berliner Privatsynagogen und ihre Rabbiner 1671 1971 Zur Erinnerung an das 300jahrige Bestehen der judischen Gemeinde zu Berlin 1971 S 104 abgerufen am 4 Februar 2021 Ulrich Eckhardt Andreas Nachama Judische Orte in Berlin Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin 2005 Synagoge der Vereinigten Synagogenvereine Ahawas Scholaum und Mogen David Abgerufen am 7 Juni 2022 Aro Kuhrt Gedenkstatte Kleine Auguststrasse In berlin street 10 Marz 2006 abgerufen am 29 Dezember 2020 N M Stolpersteine de la famille Wildstein Berlin Kleine Auguststr 10 Berlin In Cercle Shoah d etude de la Deportation et de la Shoah 6 Oktober 2020 abgerufen am 30 Dezember 2020 Honra a familia victima nazis In eluniversal com mx El periodico de Mexiko 8 September 2017 abgerufen am 24 Januar 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Kleine Auguststrasse amp oldid 238989394