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Sylvester Oberberger 27 Dezember 1841 in Reichertshofen bei Ingolstadt Bayern 16 Mai 1930 in Maxglan bei Salzburg Osterreich war ein Grossgrundbesitzer und Grundstucksmakler in Salzburg und gilt als Schopfer des Stadtteils Elisabeth Vorstadt Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Meine Elisabethvorstadt 3 Verbauung der Oberberg schen Grunde 4 Familie und Ehrungen 5 Literatur und QuellenBiographie BearbeitenOberberger ubersiedelte 1880 von Reichertshofen in den Salzburger Vorort Froschheim wo er den Eisenhut und Schlammhof mitsamt dessen weitlaufigen Grundstucken erwarb Neben der Landwirtschaft und dem Getreideexporthandel versuchte er sich zunehmend als Grundstucksmakler 1887 konnte er Grunde auf dem Monchsberg erwerben scheiterte mit dem Ansuchen um eine Parzellierungsgenehmigung aber am Widerstand der Stadtgemeinde Von 1889 bis 1892 parzellierte er seine Hofgrunde in Froschheim wobei er auch hier auf Widerstand der Stadtgemeinde stiess und durch die daraus resultierenden Verzogerungen hohe finanzielle Verluste erlitt Die von ihm erstandenen Grundstucke lagen zwischen der Salzach deren damaliger Uferbereich etwa dem Verlauf der heutigen Bergheimer Strasse entspricht und der Froschheimer Hauptstrasse seit 1904 Elisabethstrasse Sudlich und nordlich wurde der Gelandestreifen dessen unbebaute Teile teilweise auch noch im Besitz der Familien Sasser und Daghofer standen vom 1874 erbauten Schlachthof etwa im Bereich des heutigen Gebirgsjagerplatzes und der damaligen Stadtgrenze zur Gemeinde Gnigl Itzling begrenzt Daneben gab zu der Zeit in Froschheim nur einige Gaststatten den Salzburger Hauptbahnhof 1860 das Grand Hotel de l Europe 1873 und bis 1904 die Pferde Rennbahn Nach Abschluss der Parzellierung erbaute Oberberger das Hotel Elisabeth Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort und das Areal von der Kommunistischen Partei Osterreichs erworben die darauf das Volksheim errichtete Oberberger hatte nicht immer den gewunschten Erfolg und musste um Kaufer zu finden manche Parzellen mit Verlust abstossen Erst in den Zeitraumen von 1897 bis 1900 1904 bis 1906 und 1910 bis 1913 wurden mehrere Grundstucke pro Jahr verbaut Ein Notizbuch das er von 1917 bis 1927 fuhrte gibt Einblick in sein privates und geschaftliches Leben Darin schilderte er unter anderem die Verhaltnisse in Salzburg wahrend des Ersten Weltkrieges die Teuerungswelle unter der die Bevolkerung zu leiden hatte die Hungerkrawalle von 1918 die Kriegsgefangenschaft seines Sohnes und die Ehrung durch die Strassenbenennung im Jahr 1922 Besonders bemuht war Sylvester Oberberger um die Umbenennung des wachsenden und sich wandelnden Vorortes Froschheim von der er sich neben der Zurschaustellung einer patriotischen Gesinnung der Bevolkerung auch eine Aufwertung des Ortes im Verhaltnis zur ubrigen Stadt und wohl vor allem auch eine finanzielle Wertsteigerung seiner eigenen Grundstucke erwartete Im Marz 1898 grundete er deshalb ein Komitee fur die Umbenennung des Vorortes und versuchte die Bewohner und Landbesitzer des Ortes fur seine Idee zu gewinnen Froschheim anlasslich des funfzigjahrigen Regierungsjubilaums Kaiser Franz Josephs in Kaiser Franz Josef Vorstadt umzutaufen Um einer erwarteten Ablehnung durch den Gemeinderat zu entgehen unterbreitete er mit dem Namen Kaiserin Elisabeth Vorstadt einen Alternativvorschlag der durch die Ermordung Kaiserin Elisabeths in Genf an Aktualitat und Zuspruch gewann Obwohl seine Eingaben an den Gemeinderat zweimal abgelehnt wurden fand er einen wertvollen Mitstreiter im spateren Burgermeister Franz Berger der sich nach Ubernahme des Amtes vehement fur die Idee Oberbergers einsetzte Nach der Genehmigung des Kaisers erfolgte am 12 Juli 1901 rechtzeitig vor den Kaiser Festtagen 15 bis 17 Juli die Umbenennung Froschheims in Elisabeth Vorstadt Damit hatte Oberberger die Umstrukturierung dieses Stadtteils von einer bauerlichen zu einer von der Mittelschicht bewohnten Vorstadt auch im Namen verewigt Meine Elisabethvorstadt Bearbeiten nbsp Kaiserin Elisabeth Die Namensgeberin des StadtteilsWie sehr der aus Bayern stammende Oberberger mit dem Stadtteil verwachsen war zeigt sein 1928 geschriebenes Gedicht Meine Elisabethvorstadt Wie schon bist du emporgediehn Zur Seele des Verkehrs und hast Dir doch der Garten frisches Grun Bewahrt im Drang moderner HastDas weite Rund der Berge schaut Verwundert dir ins Angesicht Wie eins das seinem Aug nicht traut Bist du es oder bist du s nicht Wie Neuland hab ich dich entdeckt Als jungsten Spross der Mozartstadt Der ungeachtet unerweckt Als Froschheim tief geschlummert hat Nun wachst du mit der neuen Zeit Wie mir s im Traum vor Augen stand Die starken Arme reckst du weit In zukunftsreiches Heimatland Und wenn ich einmal scheiden soll Und dich mein Auge nicht mehr grusst Mein Sorgenkind du weisst es wohl Wie du mit mir verwachsen bistVerbauung der Oberberg schen Grunde BearbeitenIn einer Werbeschrift stellte Oberberger einige Haustypen im alpenlandischen Stile vor uberliess die Wahl des Baustils aber zumeist den jeweiligen Bauwerbern Sein Vorhaben ein Wohngebiet im Stil einer grossflachig angelegten Villenkolonie mit umgebenden Garten fur die burgerliche Mittelschicht zu errichten konnte er auf diese Weise aber nur zum Teil verwirklichen Zur Ausfuhrung kamen bis zum Ersten Weltkrieg sowohl architektonisch bemerkenswerten Villen als auch mehrere grosse Zinshauser Miethauser An der Verbauung der Oberberg schen Grunde war eine Reihe von bekannten Planern und Baufirmen beteiligt was sich in der grossen Bandbreite der Stil und Grundrissformen der Objekte ausdruckt Dominierend waren vor allem die Baufirma Ceconi sowie die Architekten Karl Pirich und Paul Geppert der Altere Letztgenannter errichtete auch seine eigene Villa in der Elisabeth Vorstadt Stauffenstrasse 8a Familie und Ehrungen BearbeitenSylvester Oberberger war in erster Ehe mit Genovefa geb Stangl 1850 1899 und in zweiter Ehe mit Therese geb Zach 1853 1930 verheiratet Aus der ersten Verbindung stammten die Tochter Klara 1873 Anna 1879 Stefanie 1884 und Maria 1888 sowie sein Sohn Maximilian 1874 1888 erhielt er das Burgerrecht der Stadt Salzburg zugestanden Mit Gemeinderatsbeschluss vom 3 April 1922 wurde nach ihm eine Strasse in der Elisabeth Vorstadt benannt Literatur und Quellen BearbeitenGerhard Plasser Die Stadterweiterung in Froschheim und Lehen Am Beispiel der Parzellierungen von Privatbesitz In Salzburg Archiv 22 S 144 ff Salzburg 1996 Vom Stadtrecht zur Burgerbeteiligung In Festschrift 700 Jahre Stadtrecht von Salzburg S 214 ff Salzburg 1987 Friederike Zaisberger Reinhard R Heinisch Leben uber den Tod hinaus Prominente im Salzburger Kommunalfriedhof Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 23 Erganzungsband Selbstverlag der Gesellschaft Salzburg 2006 Reinhard Stamberg Hg Salzburg Vorstadte Album Verlag fur Photographie Helfried Seeman und Christian Lunzer OEG Wien 1998 ISBN 3 85164 062 4 Peter Walder Gottsbacher Salzburg in alten Ansichten Europaische Bibliothek Zaltbommel Niederlande 1990 ISBN 90 288 5100 3 Josef Brettenthaler Salzburg SynChronik Verlag Alfred Winter Salzburg 2005 ISBN 3 85380 055 6 Franz Martin Salzburger Strassennamen Verzeichnis der Strassen Gassen Platze Wege Brucken Tore und Parks mit Erklarung ihrer Namen 5 wesentlich uberarbeitete Auflage von Willa Leitner Martin und Andreas Martin Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 25 Erganzungsband Selbstverlag der Gesellschaft Salzburg 2006Normdaten Person GND 126591121 lobid OGND AKS VIAF 8383589 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oberberger SylvesterKURZBESCHREIBUNG osterreichischer GrossgrundbesitzerGEBURTSDATUM 27 Dezember 1841GEBURTSORT Reichertshofen bei Ingolstadt BayernSTERBEDATUM 16 Mai 1930STERBEORT Maxglan bei Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sylvester Oberberger amp oldid 234699282