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Roger Keith Syd Barrett 6 Januar 1946 in Cambridge 7 Juli 2006 ebenda war ein britischer Gitarrist Sanger und Songwriter Er war Mitbegrunder und kreativer Kopf der Band Pink Floyd bis er diese 1968 aufgrund beginnender psychischer Probleme verlassen musste Nachdem er noch zwei Solo Alben veroffentlicht hatte zog er sich Mitte der 1970er Jahre aus der Offentlichkeit zuruck Er gilt heute wegen seines ausdrucksstarken Gitarrenspiels und seiner fantasievollen Kompositionen als Pionier des Psychedelic Rock und des Space Rock Syd Barrett Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Der Musiker und Songschreiber 3 Rezeption und Bedeutung in der Popkultur 4 Diskografie 4 1 Mit Pink Floyd 4 1 1 Alben 4 1 2 Singles und EPs 4 1 3 Kompilationen 4 2 Solo 4 2 1 Alben 4 2 2 Singles und EPs 4 2 3 Kollaborationen 4 3 Mit The Last Minute Put Together Boogie Band auch Stars 5 Filme 6 Bucher 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenSyd Barrett war ein exzentrischer Kunststudent der Gitarre spielte und sang 1 Seine erste Band war 1962 Geoff Mott and the Mottoes in Cambridge Sie probten oft im grossen Wohnzimmer der Familie Barrett nachdem seine Mutter das Haus nach dem Tod seines Vaters in eine Pension umgewandelt hatte Diese Aufnahmesitzungen besuchte des Ofteren Syds alterer Schulfreund Roger Waters Barrett erfand den Bandnamen Pink Floyd Der Name setzt sich aus den Vornamen der Bluesmusiker Pink Anderson sowie Floyd Council zusammen Anfangs hiess die Band The Pink Floyd Sound 2 Die ersten beiden Pink Floyd Singles Arnold Layne und See Emily Play ebenso wie das Debutalbum The Piper at the Gates of Dawn 1967 entstanden wesentlich unter Barretts Einfluss 3 Wahrend der Zeit mit Pink Floyd machte Barrett erste Erfahrungen mit Drogen speziell mit LSD Barrett gehorte wie John Lennon von The Beatles und Brian Jones zu den ersten Popstars die LSD konsumierten 4 Nach Aussage der anderen Bandmitglieder lagen bei ihm Genie und Wahnsinn ohnehin nahe beieinander die Schwelle wurde nun immer haufiger durch den Drogenkonsum uberschritten Zudem lastete auf der Band nach den ersten kommerziellen Erfolgen der Druck weitere Hits zu schreiben Da Barrett in Hinblick auf Studioarbeit und Auftritte immer unzuverlassiger wurde beschlossen die anderen Bandmitglieder Anfang 1968 den befreundeten David Gilmour als zusatzlichen Gitarristen und Sanger in die Band aufzunehmen um trotz Barretts Unberechenbarkeit auftreten zu konnen 5 Syd Barretts fortschreitender Realitatsverlust fuhrte schliesslich zur Aufkundigung der Zusammenarbeit Das letzte Konzert der funfkopfigen Pink Floyd fand am 20 Januar 1968 am Hastings Pier in Hastings Sussex statt Offiziell bekannt wurde die Trennung Pink Floyds von Barrett am 6 April 1968 David Gilmour hat nach eigener Aussage bis heute ein schlechtes Gewissen weil er Barrett in der Band ersetzte Die beiden Gitarristen waren Freunde gewesen die sich gegenseitig das Gitarrespiel beigebracht hatten Ebenso plagte Waters ein schlechtes Gewissen ob der Entlassung Barretts 6 Pink Floyd unterstutzten Barrett danach finanziell Nach dem Rauswurf bei Pink Floyd begann Barrett mit Hilfe der ersten Pink Floyd Manager Peter Jenner und Andrew King die weiterhin an sein Talent glaubten mit den Aufnahmen eigener Songs als Solokunstler Nach der Veroffentlichung von zwei Alben The Madcap Laughs und Barrett scheiterten weitere Aufnahmen jedoch an seinen psychischen Problemen 3 die sein stetig steigender Drogenkonsum noch verschlimmerte Barrett schwankte schliesslich zwischen einem absolut chaotischen Verhalten und totaler Lethargie hinzu kam deutlicher Realitatsverlust Seine letzten Studioaufnahmen datieren vom November 1974 Wahrend der Aufnahmen des Pink Floyd Albums Wish You Were Here erschien Barrett zur Uberraschung der Band im Studio und zwar ausserlich so verandert dass sie ihn zunachst nicht erkannten 7 8 Die bereits vor seinem Erscheinen geschriebenen Songs Wish You Were Here und Shine On You Crazy Diamond sind ihm gewidmet Mitte der 1970er Jahre zog sich Syd Barrett vom Rockgeschaft zuruck 9 Er beschloss aus London wegzuziehen und nach Cambridge zuruckzukehren um dort bei seiner Mutter in Abgeschiedenheit zu leben Sein letztes Interview gab er 1982 10 Nach dem Tod seiner Mutter 1991 lebte er allein Dem Mythos der sich um Syd Barrett gebildet hatte gab dieses Verhalten Vorschub Die Fans waren geradezu erpicht darauf von ihren angeblichen Syd Sichtungen zu berichten Die Television Personalities haben daruber das Lied I Know Where Syd Barrett Lives geschrieben Er starb am 7 Juli 2006 an einem Krebsleiden 11 Der Musiker und Songschreiber Bearbeiten nbsp Barrets Fender EsquireBarrett komponierte Popsongs die durch ungewohnliche melodische und harmonische Wendungen wegweisend fur die psychedelische Rockmusik waren Er verband Rockmusik mit visuellen Effekten unter seiner Fuhrung entwickelte Pink Floyd die erste auf die Musik einer Band abgestimmte Light Show Die ersten Pink Floyd Auftritte gehoren somit zu den fruhen Beispielen von Multimedia Shows in der Rockmusik Barrett schrieb fast das gesamte Songmaterial zur ersten Pink Floyd LP The Piper at the Gates of Dawn In seinen Songs stehen verschiedenste musikalische Einflusse nebeneinander Stucke wie Matilda Mother haben ihre Inspiration in alten Kinderliedern das spater solo entstandene Here I Go hat Ahnlichkeiten mit Music Hall Songs Das wohl bekannteste Barrett Stuck Astronomy Domine verwendet ungewohnliche Akkordruckungen die weder mit Blues Kadenzen noch mit Popsongs aus der damaligen Zeit vergleichbar sind Akkordabfolge E Dur Es Dur G Dur A Dur In diesem Song setzt Barrett zudem eine Slide Gitarre ein Er transformierte die Slidegitarre die zuvor meist mit dem Blues aus dem Mississippidelta assoziiert wurde zum Inventar der typisch englischen Traumlandschaften der Floyd Nicholas Schaffner Ebenso zeigt Barrett hier den Einsatz der Echo Box die in solistischen Passagen geisterhafte Klangbilder erzeugt Barrett und die fruhen Pink Floyd haben sich Einflusse amerikanischer Gruppen zunutze gemacht die sich Mitte der 1960er Jahre im Spannungsfeld zwischen Blues modalem Jazz und fruhen psychedelischen Anleihen bewegten Hier waren etwa die Byrds oder die Paul Butterfield Blues Band zu nennen die sich von den Weltmusik Experimenten von Jazzmusikern wie Yusef Lateef oder John Coltrane inspirieren liessen und in Stucken wie East West oder Eight Miles High erstmals orientalisch anmutende modale Skalen mit phrygischem Modus verwendeten Das Orgel Solo von Matilda Mother basiert beispielsweise auf solchen Tonleitern Viele Barrett Songs basieren auf pragnanten Gitarrenfiguren die dennoch spielerisch einfach umsetzbar sind Quartgriffe in Golden Hair oder etwa Picking Figuren mit Leersaiten zu Beginn von Matilda Mother Nach seiner Trennung von Pink Floyd setzte Barrett mit The Madcap Laughs und Barrett zwei Solo Alben um die durch seine Drogen Problematik bedingt produktionstechnische Mangel aufwiesen aber immer noch seine Starken als Songwriter unter Beweis stellten Barrett wurde bei seinen Soloprojekten von den Pink Floyd Mitgliedern Gilmour und Waters unterstutzt die teilweise ohne seine Mitwirkung aus den aufgenommenen Fragmenten die endgultigen Songs zusammenstellten Die fast kammermusikalische Umsetzung von Golden Hair einem Gedicht von James Joyce oder das an Happy Together von den Turtles erinnernde Stuck Dominoes gehoren vielleicht zu den wichtigsten Beispielen von Barretts spaterer Musik Rezeption und Bedeutung in der Popkultur BearbeitenObwohl langst aus dem professionellen Musikerleben ausgeschieden erfuhren Barrett und seine Musik in den 1980er Jahren eine Art Revival Zahlreiche Musiker im Bereich zwischen Independent Rock und experimenteller New Wave beriefen sich auf ihn als pragendem Einfluss Auf den LPs Beyond the Wildwood A Tribute to Syd Barrett sowie Fuck Your Dreams This Is Heaven Soundtrack zu dem gleichnamigen Film prasentierten Musiker und Bands wie Paul Roland und Minimal Compact eigene Versionen seiner Songs Sehr bekannt zudem ist die Dark Globe Coverversion der amerikanischen Kultband R E M die als 7 Single in einer von Sammlern viel gesuchten Flexiversion im SASSY Magazin 1990 veroffentlicht wurde Ferner ist Dark Globe in Deutschland 1993 auf der R E M Maxi CD Single Everybody Hurts enthalten Eine weitere Version dieses Titels hat die britische Formation Placebo aufgenommen 2008 kamen namhafte Musiker unter anderem auch seine ehemaligen Bandkollegen von Pink Floyd und Roger Waters als Solokunstler zusammen um ein Tribute Concert abzuhalten 12 Diskografie BearbeitenMit Pink Floyd Bearbeiten Alben Bearbeiten 1967 The Piper at the Gates of Dawn LP auf Columbia SCX 6157 1968 A Saucerful of Secrets LP auf Columbia SCX 6258 Singles und EPs Bearbeiten 1967 Arnold Layne Candy and a Currant Bun 7 Single auf Columbia DB 8156 1967 See Emily Play Scarecrow 7 Single auf Columbia DB 8214 1967 See Emily Play Scarecrow Arnold Layne Candy and a Currant Bun 7 EP auf La Voz De Su Amo EPL 14 377 1967 Flaming The Gnome 7 Single auf Tower 378 1967 Apples and Oranges Paint Box 7 Single auf Columbia DB 8310 1967 Matilda Mother 7 Acetat Single auf Emidisc 1968 Let There Be More Light Remember a Day 7 Promo Single auf Tower 440 und Odeon OR 2367 Kompilationen Bearbeiten 1968 Tonite Let s All Make Love in London LP Soundtrack zum Film von Peter Whitehead auf Instant Records INLP 002 1990 Tonite Let s All Make Love in London Plus LP CD erweiterter Soundtrack zum Film von Peter Whitehead auf See For Miles Records SEEK 258 1997 Pink Floyd 1967 The First 3 Singles CD auf EMI CDEMD 1117 Solo Bearbeiten Alben Bearbeiten 1970 The Madcap Laughs LP auf Harvest SHVL 765 1970 Barrett LP auf Harvest SHSP 4007 oder Odeon OP 80173 1988 Opel LP auf Harvest SHSP 4126 Capitol Records CI 91206 und EMI 064 7 91206 1 2004 The Radio One Sessions CD auf Strange Fruit SFRSCD127 Singles und EPs Bearbeiten 1969 Octopus Golden Hair 7 Single auf Harvest HAR 5009 1988 Wouldn t You Miss Me Dark Globe 12 Promo Single auf Capitol Records SPRO 79606 1988 The Peel Sessions 12 EP Aufnahme vom 24 Februar 1970 auf Strange Fruit SFPS043 1993 Crazy Diamond 7 EP auf Capitol Records NR 7243 8 58186 7 Kollaborationen Bearbeiten 1974 The Madcap Laughs Barrett 2LP auf Harvest SHDW 404 1992 Octopus The Best Of CD auf Cleopatra CLEO 57712 1993 Crazy Diamond The Complete Syd Barrett 3CD auf Harvest SYD BOX 1 0777 7 81412 2 8 2001 The Best Of Syd Barrett Wouldn t You Miss Me CD auf Harvest Capitol Records und EMI 7243 5 32320 2 3 2010 An Introduction to Syd Barrett CD auf Harvest Capitol Records und EMI 50999 9 07736 2 4 TOCP 70882 Mit The Last Minute Put Together Boogie Band auch Stars Bearbeiten 2014 Six Hour Technicolor Dream CD auf Easy Action zusammen mit Fred Frith als Gast bei der Jamsession der Band im Corn Exchange in Cambridge Grossbritannien am 27 Januar 1972 13 Filme Bearbeiten1967 Tonite Lets All Make Love in London von Peter Whitehead 1994 London 66 67 VHS PAL auf See For Miles Films Ltd PFVP1 Outtakes von Tonite Lets All Make Love in London 1994 Syd Barrett s First Trip VHS PAL DVD auf Vexfilms und MVD Visual DR 2780 2003 The Pink Floyd and Syd Barrett Story DVD auf Voiceprint USD473 und Slam Dunk Media SDMD2016 UK nbsp Platin 14 2006 Under Review DVD auf Chrome Dreams DVD CVIS398 2023 Have You Got It Yet The Story of Syd Barrett and Pink Floyd von Roddy Bogawa 15 Bucher BearbeitenJulian Palacios Lost in the Woods Syd Barrett and the Pink Floyd 1997 ISBN 0 7522 2328 3 Mike Watkinson Pete Anderson Crazy Diamond Syd Barrett and the Dawn of Pink Floyd ISBN 0 7119 8835 8 enthalt einige Abdrucke von Barretts Gemalden David Parker Random Precision Recording the Music of Syd Barrett 1965 1974 2001 ISBN 1 901447 25 1 Nicholas Schaffner Pink Floyd vom Underground zur Rock Ikone Uberarbeitete und aktualisierte Neuauflage ubersetzt aus dem Amerikanischen Hannibal Hofen 2004 ISBN 3 85445 248 9 Rob Chapman Syd Barrett A very irregular head London Faber amp Faber 2010 ISBN 978 0 571 23855 2 Michele Mari Mr Pink Floyd Roman ubersetzt von Birte Volker Edition Elke Heidenreich bei C Bertelsmann 2011 ISBN 3 570 58026 1 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Syd Barrett im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Syd Barrett in der Internet Movie Database englisch Syd Barrett bei Discogs Syd Barrett bei MusicBrainz englisch Syd Barrett Syd Barrett Music Ltd englisch Syd Barrett Private Archiv Website englisch Nachruf bei BBC online Nachruf im Guardian onlineEinzelnachweise Bearbeiten Wieland Harms The Unplugged Guitar Book 20 der schonsten Songs fur Akustikgitarre Gerig Music ISBN 3 87252 249 3 S 34 Nicholas Schaffner Pink Floyd Vom Underground zur Rock Ikone S 47 a b Pink Floyd founder dies aged 60 Abgerufen am 1 Mai 2023 Marc Spitz Mick Jagger Rebell und Rockstar 2012 S 95 101 Nachruf auf Stern de vom 11 Juli 2006 Memento vom 10 Oktober 2010 im Internet Archive Barry Miles Pink Floyd Die fruhen Jahre Kapitel 5 Seite 94 ISBN 978 3 85445 278 2 S 200 Syd Barrett rechts oben mit Pink Floyd 1968 kurz vor der Trennung Abgerufen am 15 Mai 2023 Foto Abgerufen am 1 Mai 2023 Das Ratsel Syd Barrett Abgerufen am 1 Mai 2023 Syd Barrett s Last Interview Abgerufen am 16 Januar 2021 amerikanisches Englisch Syd Barrett Life In Syd Barrett The Official Website Abgerufen am 9 Marz 2023 Floyd play at Barrett tribute gig 11 Mai 2007 bbc co uk abgerufen am 21 April 2021 Dave Swanson Lost Syd Barrett Recordings To Be Released in Ultimate Classic Rock 22 Januar 2014 Auszeichnungen fur Musikverkaufe UK Have You Got It Yet The Story of Syd Barrett and Pink Floyd IMDb Abgerufen am 14 Mai 2023 deutsch Pink FloydSyd Barrett David Gilmour Nick Mason Roger Waters Richard WrightStudioalbenThe Piper at the Gates of Dawn A Saucerful of Secrets Ummagumma Atom Heart Mother Meddle The Dark Side of the Moon Wish You Were Here Animals The Wall The Final Cut A Momentary Lapse of Reason The Division Bell The Endless RiverLivealbenUmmagumma Delicate Sound of Thunder Pulse Is There Anybody Out There The Wall Live 1980 81KompilationenRelics A Collection of Great Dance Songs Works Echoes The Best of Pink Floyd A Foot in the Door The Best of Pink Floyd SoundtracksThe Committee Tonite Lets All Make Love in London Soundtrack from the Film More Zabriskie Point Obscured by CloudsVideoalbenLive at Pompeii The Wall Delicate Sound of Thunder PulseSinglesArnold Layne See Emily Play Flaming Apples and Oranges It Would Be So Nice Let There Be More Light Point Me at the Sky The Nile Song One of These Days Fearless Free Four Money Us and Them Time Have a Cigar Another Brick in the Wall Part II Comfortably Numb Run Like Hell When the Tigers Broke Free Not Now John Learning to Fly On the Turning Away One Slip Take It Back High Hopes Wish You Were Here live Louder than Words Hey Hey Rise Up Diskografie Auszeichnungen fur Musikverkaufe Lieder Tourneen Normdaten Person GND 119302160 lobid OGND AKS LCCN n91069361 NDL 00851701 VIAF 51809205 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Barrett SydALTERNATIVNAMEN Barrett Roger KeithKURZBESCHREIBUNG britischer Gitarrist Sanger und Songwriter Komponist GEBURTSDATUM 6 Januar 1946GEBURTSORT CambridgeSTERBEDATUM 7 Juli 2006STERBEORT Cambridge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Syd Barrett amp oldid 235063287