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Das Freiluftplanetarium Sterngarten am Georgenberg in Wien Mauer ist eine unentgeltlich benutzbare Anlage zur freisichtigen Beobachtung des Himmelsgeschehens bei Tag und Nacht Die von Hermann Mucke geplante Anlage wurde 1997 bis 2000 errichtet und wird vom Osterreichischen Astronomischen Verein betreut Sie soll den Besuchern die obere Halfte der Welt bewusst und erlebbar machen besonders den jahreszeitlichen Verlauf der Sonnenbahn Sterngarten Ansicht von Westen Von der Plattform Mitte aus zeigt der Sudmast rechts den jahreszeitlichen Hochststand der Sonne und der Nordmast den Polarstern Er dient auch als Schattenzeiger einer Sonnenuhr Begehbare Sonnenuhr Der Schragmast steht parallel zur Erdachse Im Vordergrund die Datumslinien des Nordmast Schattens Der Sterngarten liegt im Sudwesten Wiens am Rand eines Naturschutzgebiets den Erholungsraumen Niederosterreich Wien Durch drei weithin sichtbare etwa 17 Meter hohe Masten 1 zieht die Anlage daher auch Wanderer sowie Besucher der nahen Wotruba Kirche an einem skulptural aufgefassten Kirchenraum aus den Jahren 1974 76 Die Anlage auf der Kuppe des Georgenbergs liegt 1 2 Kilometer westlich des Maurer Ortskerns und 130 Meter hoher Rund um die jetzige Plattform war im 2 Weltkrieg das Areal einer Luftnachrichtentruppen Kaserne mit einem Ubungsgelande und einem grossen Schiessplatz Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Zum Gebrauch bei Tage 3 Sternfuhrungen und Zielsetzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie fast 1 Hektar grosse Anlage stellt das erste Projekt der sogenannten Horizontastronomie in Europa dar bei der auch die scheinbare Drehung des Sternhimmels und der Jahresverlauf der Sonnenbahn demonstriert werden kann Sie wurde vom fruheren Leiter des Wiener Planetariums Hermann Mucke nach Ideen von Oswald Thomas 1882 1963 geplant und besteht aus einer Stufenpyramide mit Edelstahlbrustung und barrierefreier Zugangsrampe einem Sudmast sudlicher Messpfeiler sechs Sonnensaulen mit Querarmen fur die Sonnenauf und untergange einem Nordmast mit Lochscheibe fur den Himmelspol und als Mittags Schattenzeiger einer als Ungeziffer Hermann Mucke bezeichneten Zeitentabelle dem Nordweg mit Meridianlinie und dem Schragmast parallel zur Erdachse und an dessen Fuss eine begehbare Sonnenuhr Zum Gebrauch bei Tage Bearbeiten nbsp Wintersonne hinter dem Nordmast Am Sudmast die Marken fur Hohengrade alle 10 und den Beginn der JahreszeitenVon der Wotruba Kirche kommend betritt man den Sterngarten von Norden her und erreicht zunachst den Stutzpfeiler des Schragmastes am Ende des Nordweges Man erkennt dass Stutzpfeiler Schragmast Nordmast und Sudmast genau fluchten und damit eine Ebene bilden Bild rechts In dieser Ebene liegen der ortliche Meridian und die Erdachse Der Schragpfeiler ist eine Parallele zur Erdachse entsprechend der geografischen Breite um 48 geneigt Am Fuss des Schragpfeilers ist im Nordweg das Zifferblatt einer Horizontalsonnenuhr eingelassen die den Schragmast als Schattenwerfer nutzt Die eineinhalb Meter uber die Pyramidenplattform ragende Oberkante der Edelstahlbrustung die Sockeloberkanten des Nord und des Sudmastes sowie die Oberkanten der Querarme der Sonnensaulen bilden eine Ebene die Mathematischer Horizont genannt wird In der Mitte der Pyramidenplattform ist eine Scheibe eingelassen die die Position des Beobachters markiert Uber diesem Punkt kann der Beobachter durch Bucken oder Strecken sein Auge exakt in die sogenannte Himmelsmitte bringen Das Azimut eines Objektes am Himmel kann an der Brustung und die Hohe an Nord oder Sudmast oder an den Sonnensaulen geschatzt werden Nord und Sudmast verfugen uber Edelstahlringe im Hohenabstand von 10 Die sechs Sonnensaulen stehen etwas entfernt rund um die Stufenpyramide Drei davon markieren im Osten den Sonnenaufgang zur Sommersonnenwende zu den Tagundnachtgleichen und zur Wintersonnenwende Die anderen drei markieren im Westen entsprechend den Ort des Sonnenunterganges zur Wintersonnenwende den Tagundnachtgleichen und zur Sommersonnenwende Wahrend die Saulen den geometrischen Aufgangsort des Sonnenkorpers markieren geben Kerben in den Querarmen der Sonnensaulen den Aufgangsort der wahrnehmbaren Sonnenscheibe an Dieser liegt wegen der Strahlenbrechung in der Atmosphare stets etwas weiter nordlich Sternfuhrungen und Zielsetzung Bearbeiten nbsp Fuhrung zur Mondfinsternis am 27 August 2018 Auf der Plattform haben uber 50 Personen Platz auf den umgebenden Sitzstufen weitere 100 Die Anlage am aussersten sudwestlichen Stadtrand hat durch ihre Lage am Georgenberg Naturschutzgebiet Maurer Wald gute Sichtbedingungen und dient dem osterreichischen Astronomischen Verein fur regelmassige unentgeltliche Sternfuhrungen vor allem mit freiaugiger Beobachtung des Sternhimmels 2 Damit steht sie in der Tradition des Sommerhaidenwegs wo der Vereinsgrunder Oswald Thomas ab etwa 1920 seine monatlichen Sternfuhrungen abhielt Fur diese Sternwanderungen entlang der Weinberge mit oft 100 Teilnehmern wurde sogar die Strassenbeleuchtung lokal abgeschaltet Der Sterngarten versteht sich als Erganzung zum Wiener Planetarium und als Ort wo Sternfreunde eigene Aktivitaten entwickeln konnen Der Initiator Hermann Mucke grundete eine Gruppe von Fachleuten die ein bis zwei Mal monatlich offentliche Sternfuhrungen veranstalten und zusatzlich Beobachtungen bei besonderen Ereignissen etwa Mondfinsternissen oder hellen Kometen organisieren Seit 2018 wurde die Zahl der monatlichen Fuhrungen verdoppelt Auf Wunsch veranstaltet der Astronomische Verein auch Sonderfuhrungen fur Schulklassen oder Jugendgruppen Das weite Gelande erlaubt auch in Zeiten der Corona Pandemie 2020 eine fast uneingeschrankte Nutzung der Anlage Nur bei Fernrohr Beobachtungen sind einige Hygiene Massnahmen erforderlich Seit September 2020 erinnert eine vom osterreichischen Astronomischen Verein am Nordmast angebrachte Gedenktafel an Prof Hermann Mucke Literatur BearbeitenHermann Mucke Sterngarten auf dem Georgenberg in Wien In Astronomisches Buro Wien Hrsg Der Sternenbote Osterreichische Astronomische Monatsschrift Band 490 1997 Mai 1997 ISSN 0039 1271 S 86 93 Hermann Mucke Sterngarten Georgenberg zweiter Bauabschnitt In Astronomisches Buro Wien Hrsg Der Sternenbote Osterreichische Astronomische Monatsschrift Band 504 1998 Juli 1998 ISSN 0039 1271 S 143 145 Hermann Mucke Sterngarten Georgenberg dritter Bauabschnitt In Astronomisches Buro Wien Hrsg Der Sternenbote Osterreichische Astronomische Monatsschrift Band 530 2000 September 2000 ISSN 0039 1271 S 176 179 Hermann Mucke Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg Wien Mauer In Astronomisches Buro Wien Hrsg Der Sternenbote Osterreichische Astronomische Monatsschrift Band 548 2002 Marz 2002 ISSN 0039 1271 S 42 52 Hermann Mucke Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg In Astronomisches Buro Wien Hrsg Der Sternenbote Osterreichische Astronomische Monatsschrift Band 559 2003 Februar 2003 ISSN 0039 1271 S 36 38 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sterngarten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg Wien Mauer48 146666666667 16 252222222222 Koordinaten 48 8 48 N 16 15 8 OEinzelnachweise Bearbeiten Hermann Mucke Himmelskunde im Freiluftplanetarium Wien Hrsg Osterreichisch Astronomischer Verein 2002 ISBN 3 9501574 0 9 S 122 Osterreichischer Astronomischer Verein Freiluftplanetarium Wien Sterngarten Georgenberg Abgerufen am 4 August 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sterngarten amp oldid 237915273