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Stephen Charles Neill 31 Dezember 1900 in Edinburgh Schottland 20 Juli 1984 in Oxford war ein schottischer anglikanischer Bischof Missionar und Hochschullehrer Er setzte sich fur die Verstandigung der christlichen Konfessionen und insbesondere fur die Vereinigung der reformatorischen Kirchen in Sudindien ein Dazu schrieb er mehrere Bucher uber Okumene und Kirchengeschichte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft und Ausbildung 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHerkunft und Ausbildung Bearbeiten Neill der Sohn eines Missions Arzte Ehepaares in Indien wuchs zusammen mit zwei Schwestern und drei Brudern uberwiegend in Europa auf Er besuchte die Dean Close School in Cheltenham und lernte Altgriechisch und Latein Von 1919 bis 1924 besuchte er das Trinity College Cambridge Eine im Abschlussjahr angefertigte Dissertation uber den Einfluss Plotins auf die drei Kirchenvater Basilius von Caesarea Gregor von Nyssa und Gregor von Nazianz brachte ihm ein Stipendium als Fellow ein 1 Trotz der Aussichten auf eine akademische Karriere entschloss er sich als Missionar in Britisch Indien zu arbeiten Zusammen mit seinen Eltern und einer Schwester trat er Ende 1924 den Dienst in der Missionsstation Dohnavur in Tirunelveli anglisiert Tinnevelly in Tamil Nadu an Dort arbeitete er als Erzieher der im Internat lebenden Jungen und lernte Tamil Nach Konflikten mit der Leiterin von Dohnavur der bekannten Missionarin Amy Carmichael verliessen Neills Eltern schon im Sommer 1925 die Missionsstation Neill wurde im Januar 1926 entlassen 2 Er ging zu dem Missionar George Theodore Selwyn 1887 1957 in die Nachbarstadt Palayamkottai und arbeitete zuerst als Lehrer dann als Evangelist im landlichen Raum Kurzzeitig arbeitete er mit Eli Stanley Jones zusammen Am 21 Dezember 1926 wurde er zum Diakon ordiniert 3 Wahrend eines langeren Aufenthalts in Grossbritannien wurde Neill am 28 Marz 1928 in der Kathedrale von Ely zum anglikanischen Priester ordiniert Er war aber entschlossen sich weiterhin der Mission zu widmen und bewarb sich erfolgreich um eine Anstellung bei der Church Mission Society CMS 4 Im August 1928 kehrte er nach Indien zuruck um eine Stelle als Lehrer am Union Christian College in Alwaye heute Aluva im Bundesstaat Kerala anzutreten 5 1930 ubernahm er die Leitung des von der CMS getragenen Nazareth Seminary in Tirunelveli Durch etliche Veroffentlichungen erwarb er sich den Ruf als fuhrender Intellektueller Frederick Western der Bischof der Diozese Tinnevelly in der erst seit 1927 von der Church of England unabhangigen Church of India Burma and Ceylon entsandte Neill 1935 in die Generalsynode der Kirche wo er die Funktion eines Schriftfuhrers ubernahm und an den Verhandlungen zur Bildung einer Unionskirche in Sudindien beteiligt war Sie wurden jedoch erst 1947 als Neill Indien schon verlassen hatte mit der Grundung der Church of South India abgeschlossen Nach Westerns Rucktritt wurde Neill im Oktober 1938 zum Bischof der Diozese gewahlt und im Januar 1939 eingefuhrt 6 Er hielt die Diozese in den unruhigen Zeiten des Krieges zusammen widersetzte sich staatlichen Ubergriffen und initiierte Entwicklungsprojekte im Verlags und Bankwesen Im Fruhjahr 1944 kam es jedoch zu Forderungen dass Neill sein Bischofsamt aufgeben solle Er hatte schon langer mit mentalen Problemen zu kampfen die sich verschlimmert hatten Doch auch Konflikte innerhalb des Bistums und ein drohender Prozess wegen eines gewalttatigen Ubergriffs haben eine wesentliche Rolle gespielt Neill verliess Indien im Sommer um sich in England in psychiatrische Behandlung zu begeben Gegen einen Amtsverzicht hatte er sich lange gestraubt doch im Sommer 1945 nahm der Metropolitanbischof Foss Westcott seinen Rucktritt an der zum 31 August wirksam wurde 7 Die nachsten Jahre verbrachte Neill wieder in Cambridge wo er in seinem alten College als Seelsorger wirkte und Vorlesungen hielt Im Januar 1948 berief Erzbischof Geoffrey Fisher ihn als Assistenzbischof in das Erzbistum Canterbury 8 Es war geplant dass Neill eine fuhrende Rolle im Okumenischen Rat der Kirchen spielen sollte dessen offizielle Grundung fur den Herbst geplant war Neill zog nach Genf aber Spannungen mit dem Generalsekretar Willem Adolf Visser t Hooft fuhrten dazu dass seine Aufgaben auf die Koordination der theologischen Ausbildung in Afrika und die offiziose Geschichtsschreibung des ORK beschrankt blieben Gemeinsam mit Ruth Rouse verfasste er eine zweibandige Darstellung der Geschichte der okumenischen Bewegung 1954 Das Amt als Assistenzbischof gab er schon im Februar 1951 wieder auf Zwischen 1952 und 1962 war er uberwiegend publizistisch tatig Er gab die Buchreihe World Christian Books heraus eine Sammlung von theologischen Lehrbuchern die vor allem auf eine Elementarisierung der christlichen Lehre fur den Gebrauch in den jungen Kirchen zielten Von den insgesamt 70 Banden schrieb er etliche selbst vor allem zu neutestamentlichen Who is Jesus Christ Kommentare uber den Galaterbrief und den Kolosserbrief und systematischen The Christian s God What is man aber auch z B uber Johannes Chrysostomos 9 1962 nahm Neill einen Ruf an die Universitat Hamburg als Professor fur Missionswissenschaft an In dieser Zeit entstanden wichtige Bucher zur Kirchengeschichte z B A History of Christian Missions und Colonialism and Christian Mission aber auch das Concise Dictionary of the Bible Da er aus Altersgrunden in Deutschland nach 1968 nicht mehr beschaftigt sein konnte folgte er im Jahr 1969 einem Ruf an die Universitat Nairobi auf eine Professur fur Philosophie und religiose Studien 1973 kehrte er nach England zuruck und lebte in der Wycliffe Hall in Oxford hielt Vortrage in verschiedenen Landern und publizierte Bucher bis zum Ende seines Lebens Sein magnum opus History of Christianity in India blieb unvollendet aber der erste Band bis 1707 wurde 1984 veroffentlicht Neill blieb sein Leben lang unverheiratet Acht Universitaten darunter seine Alma Mater Cambridge zeichneten ihn mit Ehrendoktorwurden aus 1969 wurde er Fellow der British Academy Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenEine weitgehend vollstandige Bibliographie ist im Project Canterbury zu finden Sehr viele Bucher sind auch in Neuauflagen und Neuausgaben erschienen Von den Ubersetzungen in zahlreiche Sprachen sind nur die ins Deutsche aufgefuhrt How Readest Thou A Simple Introduction to the New Testament SCM London 1925 Out of Bondage Christ and the Indian Villager Edinburgh House Press London 1930 The Gospel According to St John University Press Cambridge 1930 Builders of the Indian Church Present Problems in the Light of the Past Edinburgh House Press London 1934 The Cross Over Asia Canterbury Press London 1948 Christ His Church and His World Eyre and Spottiswoode London 1948 Who Was Jesus of Nazareth A R Mowbray London 1950 Towards Church Union 1937 1952 A Survey of Approaches to Closer Union Among the Churches Faith and Order Commission Papers No 11 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BearbeitenWerke von und uber Stephen Charles Neill in der Deutschen Digitalen Bibliothek Bibliographie im Projekt CanterburyEinzelnachweise Bearbeiten Dyron B Daughrity A Worldly Christian The Life and Times of Stephen Neill Lutterworth Press 2021 S 53 56 Dyron B Daughrity A Worldly Christian The Life and Times of Stephen Neill Lutterworth Press 2021 S 77 82 Dyron B Daughrity Bishop Stephen Neill From Edinburgh to South India Peter Lang 2008 S 117 Dyron B Daughrity Bishop Stephen Neill From Edinburgh to South India Peter Lang 2008 S 119 Dyron B Daughrity A Worldly Christian The Life and Times of Stephen Neill Lutterworth Press 2021 S 87 Dyron B Daughrity A Worldly Christian The Life and Times of Stephen Neill Lutterworth Press 2021 S 134 137 Dyron B Daughrity A Worldly Christian The Life and Times of Stephen Neill Lutterworth Press 2021 S 162 207 Dyron B Daughrity A Worldly Christian The Life and Times of Stephen Neill Lutterworth Press 2021 S 217 Hierzu auch Neills eigener Bericht World Christian Books a Venture of Faith In International Review of Mission 60 1971 S 478 489 Normdaten Person GND 11909312X lobid OGND AKS LCCN n50078833 VIAF 109028486 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Neill Stephen CharlesKURZBESCHREIBUNG schottischer anglikanischer Bischof Missionar und HochschullehrerGEBURTSDATUM 31 Dezember 1900GEBURTSORT EdinburghSTERBEDATUM 20 Juli 1984STERBEORT Oxford Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephen Charles Neill amp oldid 226548424