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Der Stendaler Roland eine 1525 errichtete Rolandstatue auf dem Stendaler Marktplatz vor der Gerichtslaube des Rathauses ist ein Wahrzeichen Stendals Die Figur ist 7 80 Meter hoch Rolandstatue in StendalInhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Beschreibung 2 1 Rolandfigur 2 2 Stutzsaule 2 3 Masse 3 Geschichte 4 Rezeption 4 1 Geschichten von Eulenspiegel 4 2 Sage Wie die Stendaler ihren Roland nicht langer haben wollen 4 3 Sage Wie der Stendaler Roland auch hort 4 4 Gedichte 4 5 Arbeiterfestspiele 4 6 Philatelie 5 Brauchtum 6 Weitere Namensnennung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBedeutung BearbeitenDer Roland ist ein stadtisches Rechtssymbol das die hohe Gerichtsbarkeit Marktfreiheit oder bestimmte Stadtrechte verkorperte 1 Die Figur stellt den aus Liedern und Epen Rolandslied bekannten Heerfuhrer Roland und angeblichen Neffen Karls des Grossen dar Beschreibung BearbeitenRolandfigur Bearbeiten Die originale Freifigur aus Sandstein hat mit dem Schwert eine Hohe von 6 Metern und steht auf einem 1 80 Meter hohen achteckigen Sockel mit einer profilierten Deckplatte Die Gesamthohe wird mit 7 80 Metern angegeben Der Roland ist als Ritter mit Schnurrbart dargestellt der einen Plattenpanzer mit aufgelegten Wulsten tragt Der Panzer besteht aus einem langen Riefelharnisch Arm und Beinschienen und Schulterstucken mit Halsberge In der rechten Hand tragt er ein eisernes Schwert mit ursprunglich vergoldetem Knauf und Griff in der linken Hand halt er ein Schild mit dem stadtischen Wappen einen Brandenburgischen Adler unter dessen Fussen zwei an den Ecken ausgezackte Quadrate Steine liegen Um die Haare tragt er einen Reif in Form eines wulstformigen Stoffbandes Pausch mit einem eisernen Kiefernzweig an der rechten Seite 2 3 Stutzsaule Bearbeiten nbsp Stutzsaule von vornIm Rucken wird der Roland von einer rechteckigen ornamentierten Saule gestutzt auf der vorne und hinten Figuren dargestellt sind Vorne hockt unten ein Affe der in einen Spiegel schaut 1 wie auch in der Zeichnung von 1753 bei Beckmann zu erkennen ist 4 Andere erkennen einen auf einem Steinwurfel sitzenden Affen mit einem Tamburin oder einem Spiegel in der Hand 5 oder einen bartigen Mann der in der rechten Hand einen Stein oder eine Schale hebt die linke Hand scheint einen zweiten Stein vom Boden aufzuheben 2 Daruber steht auf einer Palmettenkonsole eine bartige Figur mit einem kurzen Kittel die einen Baluster oder eine Vase auf dem Kopf tragt 2 Manche meinen die Figur ware ein Mann der auf einer Muschelschale steht und eine Saule stemmt und so den Roland zu stutzen scheint Er tragt einen Kittel der von einem Gurtel zusammengehalten wird die damalige Arbeitskleidung der Handwerker Das konnte als Selbstdarstellung des Meisters gedeutet werden der den Roland schuf 3 nbsp Stutzsaule mit Sockel von hintenAuf der Ruckseite ist am unteren Ende der Saule in einem rechteckigen Feld ein kniender Mann mit einer Schellenkappe dargestellt Daruber erhebt sich ein balusterartiges Relief auf dem oben eine Narrenfigur mit einem Dudelsack in der rechten Hand und in der anderen Hand halt sie das Stendaler Stadtwappen 2 ein halber Adler rechts und vier Rauten links Die Stendaler erkennen in der Figur Till Eulenspiegel 3 Masse Bearbeiten Im Jahre 1905 wurde der Roland vermessen 6 MeterGesamthohe mit Postament 7 80Figur mit Kappe und Feder 6 00Scheitel bis zur Sohle 5 50Kopfweite mit Locken 1 95Halsweite 1 05Brustweite 2 80Taillenweite 1 90Gesassweite 2 55Schenkel 1 35Knie 1 09Wade 1 17Armlange 1 80Schwert 4 50Griff 0 80Der kleine Finger ist langer als eine grosse Mannerhand Die heutige Nachbildung ist etwas kleiner 3 MeterFigur ohne Sockel 5 41Lange des Schwertes 4 39Geschichte BearbeitenSamuel Lenz schrieb im Jahre 1747 dass der Roland 1525 von neuem errichtet und 1698 renovieret worden 7 Man nimmt daher an dass er einen holzernen Vorganger gehabt hatte 1837 wurde er vollig wiederhergestellt 5 Das beschadigte Kinn war ausgebessert und ein neues Schwert angefertigt worden 8 1926 1938 wurde er renoviert 1955 wurde der rechte Arm repariert In welchem der Jahre das Schwert nochmals erneuert wurde ist nicht festgehalten worden Ein altes Holzschwert befand sich bereits im Jahr 1962 im Altmarkischen Museum in Stendal 1962 musste das Fundament erneuert werden Durch die Erschutterungen des Verkehrs hatte sich die Figur geneigt Im Baugrund des Fundamentes wurden zahlreiche Scherben aus dem 14 Jahrhundert gefunden 9 Als 13 November 1972 der Orkan Quimburga uber Norddeutschland wutete wurde auch der Roland beschadigt Es hiess dass der Reifen schrag in die Stirn gerutscht war das Schwert war abhandengekommen 10 Reste des Originals kamen im Oktober 1973 in das Altmarkische Museum Bildhauer des VEB Denkmalpflege Magdeburg schufen eine Kopie aus Elbsandstein die Ende September 1974 aufgestellt wurde 11 Im Jahre 2014 erfolgten Restaurierungsarbeiten an der Kopie Dabei wurde der Sockel erneuert 3 Rezeption BearbeitenGeschichten von Eulenspiegel Bearbeiten nbsp Narrenfigur Eulenspiegel oben auf der StutzsauleIn der 51 Historie von Ein kurzweilig Lesen von Till Eulenspiegel weilt er in stendel Wie Eulenspiegel Wolle schlug weil der Tuchmacher ihm verboten hatte den blauen Montag zu feiern Till hatte sich als Wollweber Geselle ausgegeben und bei einem Tuchmacher in der Weberstrasse in Stendal verdingt dem er ubel mitspielte da er all seine Wunsche genau wortlich nahm 12 In einer Sagensammlung von 1840 wird die Geschichte noch fortgefuhrt mit Geselle Spinnen magst du doch Fur mein Leben gern entgegnete Till Am nachsten Tag krochen Spinnen aller Art auf einem grossen eichernen Tisch 13 Sage Wie die Stendaler ihren Roland nicht langer haben wollen Bearbeiten Der Lehrer Polzig uberlieferte diese Sage am Ende des 19 Jahrhunderts Vor langer Zeit kam auch der Teufel einmal nach Stendal Weil ihm die Stendaler zu fromm waren beschloss er ihnen einen Streich zu spielen Er ging zu den Ratsherren stellte sich als Bildhauer vor und schlug vor den Roland langer zu machen In der Stadtkasse war aber kein Geld dafur Da sagten die Herren vom Rat dem vermeintlichen Bildhauer sie wollten den Roland nicht langer haben Diese Antwort wollte der Teufel horen und er erzahle es herum Darauf versammelten sich Tausende und riefen Wir wollen den Roland langer haben und sie zerwarfen die bunten Glasfenster des Rathauses mit Steinen Der Rat war erst ratlos Dem Ratmann Klug kam dann die Idee Er ergriff ein Stuck Kreide und schrieb auf ein Brett Der Roland ist uns lang genug Wir wollen ihn nicht noch langer haben Da brach die Menge in schallendes Gelachter aus Sie wollten den Schelm ergreifen doch sie horten nur ein hohnendes Lachen sahen Dampf und Rauch dort wo der Teufel gestanden hatte 14 Sage Wie der Stendaler Roland auch hort Bearbeiten Zuweilen soll es vorkommen dass der Roland auch hort und zwar die Betglocke zur Mittagszeit Dann steigt er von seinem steinernen Gestell herunter und wandert dass das Pflaster kracht mit langsamen bedachtigen Schritten durch die Strassen der Stadt bis er ein Haus findet in dem ein kraftiges Mittagsmahl bereitet ist Er zwangt sich durch die Tur in den Speisesaal und isst und trinkt wohl fur funfzig Mann Am Ende schreitet er ohne Gruss und Dank wieder auf sein Postament zuruck 15 Gedichte Bearbeiten 1840 uberlieferte der Stendaler Prediger Ernst Weihe die heute kaum noch bekannten Gedichte Wie der Stendalsche Roland sich dreht und Wie der Stendalsche Roland hort 5 Arbeiterfestspiele Bearbeiten nbsp III Arbeiterfestspiele Chronik des Roland von StendalBei den III Arbeiterfestspielen 1961 in Stendal wurde das Oratorium Horet die Kunde die Chronik des Roland zu Stendal aufgefuhrt in dem der Roland in Rezitationen durch 800 Jahre Stendaler Stadtgeschichte fuhrte 9 Ein Berichterstatter uberlieferte ein Zuschauerurteil uber den Roland im Stuck der sieht aus wie der Spitzbart Ulbricht 16 Philatelie Bearbeiten nbsp Briefmarke der Deutschen Post der DDR 1987 aus der Serie Historische Denkmale RolandsaulenDas Motiv des Stendaler Rolands wurde in Philatelie aufgegriffen 1987 und im Jahr 2022 Brauchtum BearbeitenJahrlich im Juni findet in der Stendaler Innenstadt das Rolandfest statt Weitere Namensnennung BearbeitenDer Roland von Stendal ist Namenspatron fur diese Vereine Stendaler Rolandmusikanten e V Briefmarkenverein Stendaler Roland e V Kleingartnerverein Roland Stendal e V Literatur BearbeitenGerhard Richter Der Roland als Rechts Symbol Hrsg Rat der Stadt Stendal u a Unsere Heimat 1962 Nr 11 1962 ZDB ID 01531166X S 308 317 Hannelore Sachs Das Rathaus in Stendal Baudenkmale Band 22 E A Seemann Leipzig 1968 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stendaler Roland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Joachim Kohlmann Silke Junker Der Roland und sein Narr Stadt Stendal August 2016 abgerufen am 18 August 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b Hannelore Sachs Das Rathaus in Stendal Baudenkmale Band 22 E A Seemann Leipzig 1968 a b c d Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal Historische Kommission fur Sachsen Anhalt e V Hrsg Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen Anhalts Sonderband Mitteldeutscher Verlag 2020 ISBN 978 3 96311 259 1 S 61 62 a b c d e Joachim Kohlmann Silke Junker Der Roland und sein Narr Stadt Stendal August 2016 abgerufen am 18 August 2022 Johann Christoph Becmann Bernhard Ludwig Beckmann Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg Band 2 Berlin 1753 5 Teil 1 Buch II Kapitel Spalte 147f Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10936702 SZ 3D00153 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D a b c Ernst Weihe Die Sagen der Stadt Stendal in der Altmark Band 1 Doeger Tangermunde 1840 S 19 28 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10014429 SZ 3D00018 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Paul Kupka im Auftrag des Altmarkischen Museumsvereines zu Stendal Hrsg Von der Grosse unseres Roland Beitrage zur Geschichte Landes und Volkskunde der Altmark Band II Heft 2 3 1906 ZDB ID 212026 4 S 154 Digitalisat Samuel Lenz Anweisung zu einer Chronicke der Alt Marckischen Haupt Stadt Stendal so viel sich davon in gedruckten und ungedruckten Schrifften gefunden hat Halle 1747 S 61 62 doi 10 25673 60742 Jodocus Donatus Hubertus Temme Die Rolandssaulen In Die Volkssagen der Altmark Nicolaische Buchhandlung Berlin 1839 S 4 6 Wikisource a b Gerhard Richter Der Roland als Rechts Symbol Hrsg Rat der Stadt Stendal u a Unsere Heimat 1962 Nr 11 1962 ZDB ID 01531166X S 308 317 Johanna Braun Gunter Braun Lieber Kupferstecher Merian Aufbau Verlag Berlin und Weimar 1974 S 22 Simone Habendorf Ina Nitzsche Tilo Stolzenhain Stendal Bilder aus der DDR Sutton Verlag 2003 S 11 unbekannt Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel Strassburg 1515 Blatt LXXIIr Digitale Volltext Ausgabe bei Wikisource online Ernst Weihe Die Sagen der Stadt Stendal in der Altmark Band 2 Doeger Tangermunde 1840 S 14 17 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10014430 SZ 3D00022 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Fr Schulze nach E Polzig Altmarkischer Sagenschatz Lehrerverband der Altmark Hrsg Beitrage zur Volks und Heimatkunde der Altmark Band 2 Klinkhardt 1908 ZDB ID 1198714 5 S 61 62 Wie die Stendaler ihren Roland nicht langer haben wollen Fr Schulze nach E Polzig Altmarkischer Sagenschatz Lehrerverband der Altmark Hrsg Beitrage zur Volks und Heimatkunde der Altmark Band 2 Klinkhardt 1908 ZDB ID 1198714 5 S 60 Wie der Stendaler Roland auch hort Sozialdemokratischer Pressedienst 28 Juni 1961 Arbeiterfestspiele in Magdeburg und Stendal auf fes de PDF 52 60505 11 85982 32 Koordinaten 52 36 18 2 N 11 51 35 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stendaler Roland amp oldid 235633661