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Das Stammlager VIII A kurz Stalag VIII A war ein Kriegsgefangenenlager der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Es befand sich im Suden der Stadt Gorlitz im Stadtteil Moys ostlich der Lausitzer Neisse Heute liegt das Gelande im Stadtteil Ujazd von Zgorzelec In diesem Lager wurden die kriegsgefangenen Mannschaften und Unteroffiziere registriert und auf Arbeitskommandos verteilt Luftbild des Kriegsgefangenenlagers Stalag VIII A 1945 Ausrichtung Norden nach rechts Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Dulag 1 2 Stalag VIII A 2 Besonderheiten 3 Erinnerung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 BelegeGeschichte BearbeitenDulag Bearbeiten Bereits im August 1939 wurde in Gorlitz eine Kommandantur fur ein Kriegsgefangenenlager gebildet Die Inbetriebnahme des Dulags Durchgangslager fur die ersten polnischen Gefangenen erfolgte am 23 September 1939 auf einem 18 Hektar grossen Feld an der Leopoldshainer Strasse heutige ulica Lubanska Zur Hauptaufgabe der Gefangenen wurde der Aufbau des eigentlichen Kriegsgefangenenlagers Ende 1939 wurden Kriegsgefangene bereits in das neu errichtete Stalag an der Seidenberger Strasse heutige ulica Luzycka im Stadtteil Moys verlegt Die offizielle Eroffnung des neuen Kriegsgefangenenlagers fand am 23 September 1939 statt Am 16 Juli 1940 stoppte der Betrieb des Dulags Stalag VIII A Bearbeiten Das Stammlager VIII A war das erste Stalag im Wehrkreis VIII Breslau Es umfasste folgende Landkreise Braunau Trautenau Hohenelbe Rothenburg Bunzlau Habelschwerdt Reichenbach Jauer Hirschberg Glatz Lauban Lowenberg Neumarkt Strehlen Schweidnitz Waldenburg Frankenstein Gorlitz und Goldberg Ursprunglich ein Lager der Hitlerjugend wurde es im Oktober 1939 zu einem Gefangnis fur 15 000 polnische Gefangene umgebaut Im Juni des Jahres 1940 wurden die meisten der polnischen Gefangenen in andere Gefangnisse verlegt 1 Von August 1940 an war Alois von Bielas Kommandant des Stalag VIII A er wurde am 3 Juli 1943 durch Oberst Rudolf Teichmann abgelost 2 Ab 1940 wurden primar belgische und franzosische Truppen die an der Westfront gefangen genommen wurden im Gorlitzer Stalag untergebracht Zeitweise waren uber 48 000 Personen in den Baracken des Lagers untergebracht das fur die Halfte an Kriegsgefangenen konzipiert war Insgesamt gingen schatzungsweise 120 000 kriegsgefangene Soldaten durch das Stammlager Im weiteren Kriegsverlauf war das Lager Unterbringungsort fur Soldaten verschiedener Nationen So waren unter anderem auch Englander Serben Jugoslawen Italiener Sowjets und US Soldaten einquartiert Die sowjetischen Soldaten wurden in einem abgesonderten Bereich im Lager untergebracht Dieser Bereich war mit doppeltem Stacheldraht begrenzt um jeglichen Kontakt mit den westlichen Haftlingen zu unterbinden Grosstenteils hielten sich westliche Kriegsgefangene nur zur Registrierung im Lager auf Alle Gefangen unterhalb des Ranges eines Gefreiten Corporal die nicht anderweitig im Lager beschaftigt waren wurden Arbeitskommandos zugeteilt und arbeiteten in deutschen Betrieben verschiedener Art beispielsweise die Waggon und Maschinenbau AG Gorlitz WUMAG die Glasfabrik Putzler Penzig heute Piensk sowie viele landwirtschaftliche Betriebe Verwaltet und koordiniert wurde dies alles durch das deutsche Kriegsgefangenenwesen Die Befreiung der letzten im Stalag verbliebenen Soldaten fand schrittweise von Februar bis Mai 1945 durch die alliierten Truppen statt 2 nbsp Schematische Ubersicht uber das Stalag VIII A im heutigen ZgorzelecZeit FR GB BE PL Jugoslawen Serben Gesamt13 06 41 21784 5254 65 2365 2946819 02 42 20000 5000 1863 2686412 09 42 18269 4684 1909 2486220 02 43 17183 4540 1842 2356529 07 43 15951 4506 1675 2213227 05 44 15124 2918 4196 1498 2373629 11 44 17906 1499 4088 37 1568 28292Anzahl und Nationalitaten der Kriegsgefangenen in den Jahren 1941 1944 3 nbsp Tafel am Mahnmal Stalag VIII A in Zgorzelec nbsp Historische Impression aus dem Stalag VIII ABesonderheiten Bearbeiten nbsp Denkmal fur die Opfer des Stalag VIIIA im polnischen ZgorzelecIm Stammlager VIII A vollendete der franzosische Komponist Olivier Messiaen sein Werk Quatuor pour la fin du temps Kammermusik 4 Mit der Hilfe des deutschen Offiziers Carl Albert Brull gelangte er an Notenpapier und Bleistifte und konnte sogar in einem abgetrennten Raum in der Theaterbaracke komponieren Die Auffuhrung fand schliesslich in der bitterkalten dunklen Nacht des 15 Januar 1941 gegen 18 00 Uhr in der Theaterbaracke 27 B statt Messiaen der Klavier spielte wurde von Jean Le Boulaire an der Violine Henri Akoka Klarinette und von Etienne Pasquier am Cello begleitet 5 Messiaen war von Juni 1940 bis Marz 1941 im Gorlitzer Stammlager interniert Erinnerung BearbeitenEine der ersten Personen die die Geschichte des Stalag VIII A nach langer Zeit des Vergessens wieder in das Bewusstsein der Offentlichkeit brachte war der Historiker und Lehrer Roman Zglobicki Er veroffentlichte seine Forschungen im Jahr 1995 mit dem Buch Obozy i cmentarze wojenne w Zgorzelcu 6 Seit dem Jahr 2006 arbeitet der Gorlitzer Verein Meetingpoint Memory Messiaen e V die Geschichte des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers auf Initiiert wurde der Verein durch den Theaterregisseur Albrecht Gotze 2011 wurde der Verein mit dem Sachsischen Burgerpreis ausgezeichnet Der Verein veranstaltet im Rahmen der Messiaen Tage ein Januarkonzert das jeweils am 15 Januar stattfindet Dabei wird mit der Auffuhrung des Quatuor pour la fin du temps an Messiaens Urauffuhrung des Werkes im Stalag erinnert 2015 wurde auf dem Gelande des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers das Europaische Zentrum Erinnerung Bildung Kultur als Gedenk und Begegnungsstatte eroffnet welches von der gleichnamigen Stiftung unter der Leitung von Kinga Hartmann Wojcicka gefuhrt wird Das Zentrum liegt im Dreilandereck Polen Deutschland Tschechien Es beinhaltet eine Ausstellung und dient dem Gedenken an die Geschichte des Ortes Daruber hinaus dient es der Begegnung der verschiedenen Nationen und Altersgruppen im Rahmen der kulturellen und kunstlerischen Bildung 7 Siehe auch BearbeitenListe der Kriegsgefangenenlager der WehrmachtLiteratur BearbeitenRoman Zglobicki Obozy i cmentarze wojenne w Zgorzelcu Urzad Miejski 1995 Hannelore Lauerwald In fremdem Land Kriegsgefangene im Stalag VIII A Gorlitz 1939 1945 Tatsachen Briefe Dokumente VIADUKT 1996 ISBN 978 3 929872 19 4 Rebecca Rischin For the End of Time The Story of the Messiaen Quartet Cornell University Press 2003 ISBN 0 8014 4136 6 John William McMullen The Miracle of Stalag 8A Bird Brain Productions 2010 ISBN 978 0 9826255 2 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Denkmal Stammlager VIII A Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Europejskie Centrum Pamieċ Edukacja Kultura poln Europaisches Zentrum Erinnerung Bildung Kultur New Zealand On line history of WWII engl Diary of a Prisoner and Picture Collection engl Belege Bearbeiten Stalag VIIIA In pegasusarchive org 2006 abgerufen am 17 Mai 2012 a b Uber das Stalag VIII A 1 2 Vorlage Toter Link wordpress themusicpoint net Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Meetingpoint Messiaen Abgerufen am 5 Februar 2014 IKRK Nachforschungen durch Hannelore Lauerwald Alex Ross The Rest Is Noise Messiaen s Quartet for the End of Time In The New Yorker 22 Marz 2004 abgerufen am 17 Mai 2012 http wordpress themusicpoint net page id 3085 1 2 Vorlage Toter Link wordpress themusicpoint net Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Abgerufen am 5 Februar 2014 Zglobicki Roman 1995 Obozy i cmentarze wojenne w Zgorzelcu Urzad Miejski www meetingpoint memory messiaen eu abgerufen am 7 September 2023 51 11962 15 013458 Koordinaten 51 7 10 6 N 15 0 48 4 O Normdaten Korperschaft GND 4466404 7 lobid OGND AKS LCCN 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