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Die Stadtbefestigung Freising umschloss bis ins spate 19 Jahrhundert die Bischofsstadt Freising Freising von Osten 16 Jahrhundert Freising von Norden um 1724 Kupferstich von Jean Claude Sarron Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einzelgebaude 2 1 Turme 2 1 1 Burgerturm 2 1 2 Karlsturm 2 2 Stadttore der Stadtmauer 2 2 1 Veitstor 2 2 2 Ziegeltor 2 2 3 Judentor 2 3 Sonstige Stadttore 2 3 1 Isartor 2 3 2 Munchner Torl 2 3 3 Munchner Tor 2 4 Tore auf den Domberg 2 4 1 Kanzlerbogen 2 4 2 Ostlicher Torturm 3 Quellen 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Karte der Befestigung auf einem Stadtplan von 1809 Hervorgehoben sind der Verlauf der Stadtmauer die Stadttore und die beiden Domtore Die Stadtbefestigung Freising lasst sich in zwei Teilabschnitte unterteilen Die erste Befestigung Freisings entstand im spaten 10 Jahrhundert um den Bischofssitz auf dem Domberg wahrend die Stadt selbst weitgehend ungeschutzt war Die beiden Tore zum Domberg existieren mindestens seit der Zeit Bischof Otto von Freisings um 1150 Dieser veranlasste auch dass keine Weltlichen mehr auf dem Domberg wohnen durften Um 1480 wurde der Domberg unter Bischof Sixtus von Tannberg neu befestigt Spater begann auch die am Fusse des Berges gelegene Stadt mit dem Bau einer Befestigung Eine Mauer mit Turmen und Toren wurde im 14 und 15 Jahrhundert errichtet Diese Umschloss den Nordteil der Stadt An den beiden Endpunkten sowie an der Ziegelgasse entstanden Tore Der Mauer vorgelagert war ein Graben Von Suden her war die Stadt durch die Flusse Isar und Moosach geschutzt Hier entstanden ebenfalls Tore an den Strassen nach Munchen und Erding Das Isartor und das zweite Munchner Tor waren durch Mauern mit der Befestigung auf dem Domberg verbunden Schenkelmauern Der militarische Nutzen sank mit der Einfuhrung des Schiesspulvers und die Befestigung diente vor allem dem Abhalten ungebetener Eindringlinge und dem Eintreiben von Zollen Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Stadt zweimal den Schweden ubergeben Bereits im 17 Jahrhundert begann die Verbauung der Mauer An die Mauer wurden Gebaude angebaut die die Mauer als Wand nutzten Im 19 Jahrhundert wurden bis auf die beiden Domtore alle Stadttore aus Verkehrsgrunden abgerissen Von der Stadtmauer sind bis auf zwei Turme keine sichtbaren Reste mehr erhalten Der Verlauf der Mauer kann jedoch am Strassenbild nachvollzogen werden Jagerwirtsgasse Oberer Mittlerer und Unterer Graben Reste der Dombergbefestigung konnten noch in Form von Mauerresten der Schenkelmauern und der Mauern an der Sudseite vorhanden sein Zum Teil sind diese jedoch da sie auch den Hang stabilisieren mussen stark uberarbeitet und es ist nicht gesichert dass es sich dabei um die mittelalterlichen Mauern handelt Einzelgebaude BearbeitenTurme Bearbeiten Burgerturm Bearbeiten 48 402746 11 746493 Der Burgerturm ein ehemaliger Wachturm am Unteren Graben wird heute als Grabenmuseum genutzt das verschiedene Ausstellungen zur Freisinger Geschichte zeigt nbsp Burgerturm auf einem Ausschnitt aus dem Kupferstich Merians von 1642 nbsp Burgerturm heuteKarlsturm Bearbeiten 48 399208 11 738688 Der Karlsturm in der Jagerwirtsgasse wurde zu einem Wohngebaude umgebaut dabei stark verandert und ist kaum mehr als Turm zu erkennen Der Name des Turms geht vermutlich auf den benachbarten Karlwirt zuruck und ist historisch nicht weiter belegt nbsp Der zu einem Wohngebaude umgebaute Karlsturm hoheres Gebaude in der Bildmitte Stadttore der Stadtmauer Bearbeiten Veitstor Bearbeiten 48 398579 11 738956 Das Veitstor bildete den westlichen Abschluss der Stadtmauer die Strasse fuhrte weiter nach Weihenstephan und Unterbruck Richtung Dachau Das Tor bestand aus einer relativ niedrigen Durchfahrt und Obergeschossen daruber Das Satteldach wurde durch einen mit Zinnen geschmuckten Giebel abgeschlossen Der Name des Tores bezieht sich auf St Veit ein ehemaliges Sakularkanonikerstift und fruheres Kloster der Benediktiner ausserhalb der Stadtmauer gleichzeitig war St Veit eine der drei Pfarreien in der Stadt Freising Das 1386 erstmals erwahnte Tor wurde 1875 abgerissen nbsp Bild der heutigen Oberen Hauptstrasse aus dem Jahr 1870 mit dem Giebel des Veitstores im Hintergrund nbsp Aufnahme des Tores beim Abriss 1875 Im Vordergrund die noch nicht uberdeckte Stadtmoosach nbsp Heutiger Standort des Veitstores in der Oberen Hauptstrasse Ziegeltor Bearbeiten 48 401261 11 741654 Das dreigeschossige Tor im Norden der Stadt hatte eine vergleichsweise hohe Durchfahrt Das ursprungliche Kruppelwalmdach wurde Mitte des 19 Jahrhunderts durch ein Satteldach mit Treppengiebel ersetzt Der Name des Tores kommt wie der Name der Ziegelgasse in der es lag von den in dieser Richtung erreichbaren Lehmgruben und den aus diesem Rohstoff hergestellten Ziegeln Der erste schriftliche Nachweis stammt aus dem Jahr 1487 gebaut wurde es um 1433 Das Ziegeltor wurde 1898 als letztes der Freisinger Stadttore abgerissen Die Position des Gebaudes wird heute durch eine Reihe rotlicher Pflastersteine im Strassenverlauf gekennzeichnet nbsp Aufnahme des Ziegeltores von der Stadtseite um 1890 nbsp Aufnahme des Ziegeltores von der Aussenseite um 1890 nbsp Kupferstich des Ziegeltores von 1724 Ausschnitt aus Freising von Norden s o nbsp Heutige PositionJudentor Bearbeiten 48 402736 11 749363 Dieses Tor bildete den ostlichen Abschluss der Stadtmauer Im Gegensatz zu allen anderen Freisinger Stadttoren besass das mehrstockige Tor ein Flachdach mit Zinnen Der Name Judentor geht auf eine kleine Judensiedlung vor dem Tor zuruck Diese lag auf dem Schelmbuckel hinter der heutigen Apotheke Andere Namen fur das Tor waren Landshuter Tor da durch dieses Tor die neben der nach Regensburg auch die Strasse nach Landshut fuhrte und Murntor Letzterer Name stammt vom althochdeutschen mar fur Moor oder Sumpf Erbaut wurde es um 1423 Als am Anfang des 19 Jahrhunderts die Strasse nach Landshut neu gebaut wurde die heutige Landshuter Strasse bis dahin lief der Verkehr durch die heutige Alte Poststrasse wurde das Tor 1828 abgerissen An die Abrissgenehmigung der Regierung war zwar ein Neubau des Tores geknupft dem die Stadt aber nicht nachkam Um weiterhin den Pflasterzoll erheben zu konnen blieb das Warterhaus bestehen und wurde erst Mitte der 1860 er durch ein Zollhaus ersetzt das noch heute existiert nbsp Ausschnitt aus dem Kupferstich Merians von 1642 Direkt neben dem Tor fliesst die heute in diesem Bereich uberdeckte Stadtmoosach nbsp Heutige Position des Tores mit dem ehemaligen Pflasterzollhaus rotes Gebaude Sonstige Stadttore Bearbeiten Isartor Bearbeiten 48 400139 11 748521 Das 1417 erstmals erwahnte Isartor auch Erdinger Tor da hier die Strasse in Richtung Erding verlief befand sich an der Kreuzung Heiliggeistgasse mit der Unteren Domberggasse in der Nahe des Heiliggeistspitals Stadtauswarts fuhrte damals die Erdinger Strasse uber die Isar Diese beginnt nach dem heute erst auf der anderen Seite der Bahnlinie und der Teil bis dahin wurde der Heiliggeistgasse zugeschlagen Das Tor war mit einer Mauer mit der Dombergbefestigung verbunden Das im Vergleich mit den anderen Freisinger Toren niedrige Tor hatte eine spitzbogige Durchfahrt Erstmals urkundlich erwahnt wurde es 1417 Das Tor wurde 1864 abgebrochen Wie am Judentor wurde ein Zollhaus erbaut das noch heute existiert nbsp Zeichnung der Ostseite Aussenseite des Isartors von 1863 nbsp Zeichnung der Westseite Innenseite nbsp Heutiger Standort des Tores in der Heiliggeistgasse nbsp ZollhausMunchner Torl Bearbeiten 48 398273 11 741719 Das erste Munchner Tor lag im Bereich des Platzes am Worth und wurde 1450 erstmals erwahnt Bis ins Spatmittelalter fuhrte hier die Strasse nach Munchen entlang Mit der Errichtung der neuen Strasse heute Bahnhofsstrasse durch das Munchner Tor s u verlor das Tor an Bedeutung Dies ist auch durch die Namen Munchner Torl oder Kammermuller Torl ersichtlich Das Tor wurde als erstes der Freisinger Stadttore schon 1810 Notter oder 1820 von Retterg abgerissen Der Kupferstich von Matthaus Merian ist eine der wenigen Darstellungen des Tors Das Tor hatte drei Geschosse mit einer Durchfahrt im Erdgeschoss und einem Satteldach Der Standort des Tores ist heute schwer auszumachen da er im Neubaugebiet Am Worth liegt nbsp Ausschnitt aus dem Kupferstich Merians von 1642 Links das Munchner Torl s u und rechts das Munchner Tor mit der Mauer hinauf zum Domberg Im Hintergrund die Gottesackerkirche St Maria und die Pfarrkirche St Georg nbsp Heutiger Standort des Tors im Neubaugebiet Am WortMunchner Tor Bearbeiten 48 39854 11 742969 Das Munchner Tor lag in der heutigen Bahnhofsstrasse in der Nahe der Moosach und der Altottinger Kapelle Das Mitte 1452 erbaute Tor entstand moglicherweise im Zuge der Errichtung des Furstenwegs einer Strasse Richtung Munchen Wie diese durfte das Tor zuerst nur durch den furstbischoflichen Hof genutzt werden Erst spater wurden beide der Allgemeinheit zuganglich Das prachtig gestaltete Tor wurde 1878 unter uberregionalen Protesten abgerissen nbsp Historische Aufnahme des Tores mit Blickrichtung stadtauswarts 1878 nbsp Historische Aufnahme des Tores mit Blickrichtung stadteinwarts um 1870 nbsp Heutiger Standort des Tores in der Bahnhofsstrasse Im Hintergrund das Vinzentinum mit der Altottinger KapelleTore auf den Domberg Bearbeiten Kanzlerbogen Bearbeiten 48 399352 11 744159 Der Kanzlerbogen liegt an der westlichen Auffahrt zum Domberg Das existierende Tor wurde um 1720 durch den bis heute erhaltenen Bau ersetzt Dabei entstand ein dreigeschossiger Satteldachbau mit gewolbter Durchfahrt und Traufgesims Baumeister war Dominik Glasl Ab 1764 wohnte hier der furstbischofliche Kanzler Heute wird das Gebaude als Wohnhaus genutzt nbsp Westliches Domtor von der Innenseite aus gesehen nbsp Westliches Domtor von der Auffahrt aus gesehen Ostlicher Torturm Bearbeiten 48 399712 11 746606 Der ostliche Torturm liegt an der ostlichen Auffahrt die heute die Hauptzufahrt zum Domberg darstellt Der Turm stammt aus dem Jahr 1479 80 nbsp Ostliches Domtor von der Innenseite aus gesehen nbsp Ostliches Domtor von der Auffahrt aus gesehen Quellen BearbeitenBritta von Rettberg Freising Stadttopographie und Denkmalpflege Imhof Petersberg 2009 ISBN 978 3 86568 354 0 S 76 99 255 276 Helmuth Stahleder Kurt Steigelmann Hochstift Freising Freising Ismaning Burgrain Kommission fur Bayer Landesgeschichte Munchen 1974 ISBN 3 7696 9880 0 S 158 digitale sammlungen de Florian Notter Vom Pflasterzoll und von Pflasterzollhausern in Freising In FINK Februar 2010 ISSN 1869 4225 S 14 ff supershit com PDF 5 1 MB Florian Notter Freisinger Stadttore Ein kurzer Uberblick In FINK November 2008 ISSN 1869 4225 S 22 ff supershit com PDF 7 4 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtbefestigung Freising Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtbefestigung Freising amp oldid 232044559