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Das Stadt und Landhaus niederlandisch Stadhuis en Landhuis ist der Sitz der Stadt und Landesverwaltung mit Belfried am Marktplatz von Veurne in der belgischen Provinz Westflandern das heute als Gerichtshof genutzt wird Beide bilden ein architektonisch und historisch bedeutsames Ensemble an der Nordseite des Marktplatzes Das Landhaus bildet einen Winkel mit dem ehemaligen Stadthaus oder heutigem Rathaus an der Westseite Die Ruckfassaden und der Glockenturm gehen in Richtung des Sint Walburgaparks und des Heldenpleins Das Ensemble ist als Kulturdenkmal registriert 1 Gesamtansicht mit Belfried und Walburgakirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Landhaus 2 2 Stadthaus 2 3 Linker Flugel 2 4 Belfried 2 5 Rechter Flugel 2 6 Inneres 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas ehemalige Herrenhaus mit eingebauter Kapelle wurde 1613 1621 auf Kosten der Burgverwaltung anstelle des alten baufalligen Herrenhauses erbaut Eine Restaurierung der Fassade wurde in den Jahren 1873 1879 unter der Leitung des Architekten J Vinck Veurne vorgenommen Restaurierungsarbeiten nach Kriegsschaden die die Dacheindeckung und die Schornsteine betrafen erfolgten unter der Leitung der Architekten J und L Vierin Brugge in den Jahren 1949 1952 Architektur BearbeitenLandhaus Bearbeiten nbsp Landhaus VeurneDas Hauptgebaude des Landhauses ist mit neun Achsen an der Sudfassade und drei Achsen an der rechten Flugelfassade Osten ausgestattet die dem Grote Markt bzw der Sint Walburgastraat zugewandt sind Das Bauwerk gliedert sich in zwei Stockwerke unter einem geneigten Schiefer Dach und ist rechts eingewolbt die Mittelgaube stammt von 1617 Der Entwurf der Fassade wird Sylvain Boullain zugeschrieben Das Bauwerk ist ein Beispiel fur den klassischen Stil der Renaissance Architektur in den Niederlanden in Anlehnung an die reine italienische Hochrenaissance die von Cornelis Floris de Vriendt 1514 1575 gefordert wurde nur die skurrilen Dachgauben verweisen auf den Stil von Hans Vredeman de Vries der sich durch reichere Verzierungen auszeichnet Stadthaus Bearbeiten nbsp Stadthaus VeurneIm Gegensatz dazu steht die hybride lokale Interpretation der Renaissance Architektur des Stadt oder Rathauses Sowohl die Verwendung von Materialien als auch die ausgewogene Komposition der Fassade zeugen von einer reiferen Anwendung des Renaissance Stils Steinmaterial aus Arquennes wurde anstelle des traditionellen Ziegels angewandt Das Bauwerk zeigt Pilastergiebel Vorderseite und rechte Seite die durch eine Mischung von dorischen und kannelierten mit Arabesken verzierten Kompositpilastern und stilisierten Kanonen charakterisiert sind Der markierte Sockel ist mit Paneelwerk gegliedert Ein verkropftes Gesims und eine Brustung mit Masswerk zwischen Kassettenturen sind weitere Gliederungselemente Ein aufwandiges Gebalk ist mit gegliedertem Architrav Fries mit stilisiertem Blumenmotiv und profiliertem Gesims auf gezacktem Gesims gestaltet Den Abschluss bildet eine Balustrade mit Eckobelisken und Dachgauben mit Flugeln Rankenwerk und geschwungenem Giebel Die Fassade ist mit Mittelerker und Turoffnung akzentuiert Das Bauwerk wird durch ein Rundbogenportal mit Pilastern und Schlussstein erschlossen das von dorischen Saulen auf Sockel die ein Gebalk mit Balkonbrustung tragen flankiert ist in den Fahnen sind zwei Figuren mit Lorbeerkranz dargestellt Das Bauwerk wird durch Balkonfenster in Gurtelrahmen mit Ohren und Giebel erhellt die zwischen zwei rundbogigen Nischen auf Sockeln mit allegorischen Skulpturen zum Thema Frieden und Gerechtigkeit aus dem vierten Viertel des 19 Jahrhunderts angeordnet sind diese ersetzen die ursprunglichen Statuen der Erzherzoge Albrecht und Isabella Die Kreuzstockfenster darunter auch Doppelfenster im Obergeschoss sind mit Glasmalerei versehen Ein rechteckiger Dienstboteneingang ist links unter kunstvollem Gebalk mit Kartusche angeordnet ein runder Rahmen bildet das Oberlicht Linker Flugel Bearbeiten Der linke zweistockige Backsteinflugel ist uber die gewolbte Feuerschneise des Stadthauses zuganglich Der Baustil entspricht der lokalen Interpretation der Renaissance Architektur Der rechte Giebel ist mit einer rechteckigen Tur unter steinernem Sturz erschlossen der linke Giebel hat Kreuzfenster im Obergeschoss vierjochige Seitenfassade mit Loggien Gedenktafeln Giebelseite mit verwitterter Inschrift 1621 Manet ultima coelo sogenannter Brugger Erker mit Kreuzfenstern glockenformige Holzfensterrahmen in zuruckgesetztem Tudorbogenrahmen im Dachgeschoss Die Backsteinruckfassaden im Norden sind mit Ankern und rechteckigen Wandoffnungen versehen die im Erdgeschoss in Korbbogenrahmen eingelassen sind Satteldach mit Gaube auf der rechten Seite Belfried Bearbeiten Auf der linken Seite wird das Gebaude von dem teilweise errichteten Belfried beherrscht der anhand der vorspringenden Ziegelkopfe in der Sudfassade auf das Jahr 1628 datiert wird Mit dem Bau wurde wahrscheinlich 1617 begonnen wie ein Stein mit der Inschrift IACOBO A BRIARDE BEAUVOIRDO FRANCISCO WICHUUSIO COSS 1617 angibt laut dem Chronisten P Heinderycx 1633 1683 wurde das Bauwerk 1629 fertiggestellt Der Ziegelsteinbau mit Ankern ist mit Naturstein Ecksteinen versehen Ein quadratischer vierjochiger Unterbau ist mit profilierten Rundbogennischen mit spatgotischem Masswerk und einigen ausgeschnittenen Kreuzfenstern gestaltet der in einer durchbrochenen Brustung im Uberhang endet Der achteckige Aufbau zeigt ahnliche Merkmale Balustrade und eine kuppelformiger Haube mit einem durchbrochenen Laternenturm der sich in kleinerem Massstab unter einem Birnenturm an der Spitze wiederholt In der Mitte ist ein vorspringender Kapellengiebel mit dreiseitigem Chor angeordnet der 1617 im Schlussstein datiert ist Im Erdgeschoss sind rechteckige Wandoffnungen in Korbbogenrahmen eingelassen Die Erkerfenster sind mit Falz und durchgehender Verdachung versehen Rechter Flugel Bearbeiten An der rechten Ecke lehnt ein dreiachsiges zweigeschossiges Nebengebaude mit Satteldach First parallel zum Hauptgebaude Schiefer das in einer Kartusche mit der Jahreszahl 1621 versehen ist Die Sudfassade ist mit sogenannten Brugger Erkern ausgestattet die Nordfassade geschlossen Der gegliederte Seitengiebel ist mit einem verschwenkten und verbreiterten Oberteil mit Rankenwerk verziert Die Renaissance Muster der Fenster sind typisch fur die Region Inneres Bearbeiten Das Bauwerk ist durch eine Vorhalle mit Stuckgewolbe aus dem Jahr 1719 zu betreten Der Gerichtssaal ist mit Renaissance Einrichtung versehen darunter ein Kamin von Hieronymus Stalpaert 1618 zwischen zwei Blausteinportalen 1619 eine teilweise zugemauerte Natursteinarkade mit vier Rundbogen auf kannelierten korinthischen Pilastern auf kunstvoller Brustung Der Gerichtssaal hat eine Eichentafelung die Balken sind mit der Jahreszahl 1621 datiert Die Kapelle 1617 ist mit einer Empore ausgestattet Das Innere des Glockenturms enthalt eine Steintreppe zum ersten Stock ist innen mit Rundbogen geoffnet und durch gemauerte Kreuzrippengewolbe mit Traufgesims gedeckt nbsp Literatur BearbeitenJ Bethune Les monuments de la ville de Furnes Bulletin de la gilde de St Thomas et de St Luc VII 1871 S 133 136 L Devliegher Beeld van het kunstbezit Inleiding tot een inventarisatie Kunstpatrimonium van West Vlaanderen b Tielt Den Haag 1965 p 103 F De Potter E Ronse P Borre Geschiedenis der stad en kastelnij van Veurne Gent 1873 1875 I S 190 212 C Piot Notice historique et descriptive de l Hotel de la Catellenie de Furnes Bulletin des Commissions royales d art et d archeologie Brussel VI 1865 S 362 375 L Plettinck Furnes illustre Veurne 1898 S 23 25 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Town hall of Veurne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Landhuis Veurne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Belfry of Veurne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zum Landhuis Veurne auf openmonumenten beEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag im belgischen Denkmalregister51 072764 2 661444 Koordinaten 51 4 22 N 2 39 41 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadt und Landhaus Veurne amp oldid 230968190