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Das Staatliche Komitee fur Korperkultur und Sport galt mit der Grundung im Jahr 1952 als ein zentrales Organ der DDR welches in Fragen der Korperkultur und des Sports die hochste Instanz darstellen sollte Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Umstrukturierung 1970 3 Zustandigkeitsbereiche 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenMit der Grundung des Staatlichen Komitees im Jahr 1952 durch das Politburo des ZK der SED verlor der Deutsche Sportausschuss seine fuhrende Rolle da dieser nach Meinung der SED zu wenig ideologische Arbeit leistete Das Staatliche Komitee wurde auf Wunsch von Generalsekretar Walter Ulbricht und im Namen des Politburos gebildet um nach verkundeter Zielsetzung den Aufbau des Sozialismus zu fordern und den Klassenkampf zu verscharfen 1 um letztendlich eine Angleichung an die UdSSR sowie das sowjetische Sportsystem zu erreichen Mit der Einfuhrung der neuen Sportstrukturen kam es auch zur Umverteilung der Aufgabenbereiche Das Staatliche Komitee existierte neben dem Deutschen Sportausschuss und dem 1957 gegrundeten DTSB als zentrales Organ in der Art eines Sportministeriums der DDR 2 Umstrukturierung 1970 BearbeitenNach 18 jahriger Tatigkeit wurde das Staatliche Komitee 1970 ohne Vorankundigungen aufgelost und das Komitee in ein Staatssekretariat fur Korperkultur und Sport umgewandelt Die SED forderte eine zunehmende Konzentration der Staatsmacht womit es zur erneuten Aufteilung und Hierarchisierung der staatlichen und gesellschaftlichen Organisationen kam Das Staatssekretariat wurde mit allen Vollmachten ausgestattet und besass die Verantwortung und die Entscheidungsbefugnis fur alle staatlichen Aufgaben im Bereich von Korperkultur und Sport Das Prinzip der Zentralisierung entsprach dem leninistischen Fuhrungsstil 3 Dieser Schritt festigte die Hierarchie des Sports in der der DTSB Prasident als einzige Instanz den Sport leitet In der Hierarchie unter ihm stand der Abteilungsleiter Sport im Zentralkomitee der SED Rudi Hellmann und an dritter Stelle der Staatssekretar Dies war Gunter Erbach zuvor Rektor der DHfK und kurze Zeit Prasident des Leichtathletikverbandes der sein Amt als Staatssekretar 15 Jahre lang ausubte 2 Das Staatssekretariat war nur formal das zentrale Organ in Fragen Korperkultur und Sport da die wirkliche Aufgabe darin bestand von der Offentlichkeit als staatliche Verantwortung in Sachen Sport wahrgenommen zu werden Dazu erhielt das Staatssekretariat die Aufgabe die Sportwissenschaft anzuleiten und zu steuern sodass vor allem dafur gesorgt werden sollte dass der Sport in der DDR unter besten Bedingungen existieren konnte Somit verwaltete das Staatssekretariat auch die Investitionsgelder fur die Sportwissenschaft und die Sportmedizin 2 Zustandigkeitsbereiche BearbeitenWissenschaftlicher RatDem Staatlichen Komitee sowie zuvor dem Deutschen Sportausschuss unterlag die Zustandigkeit fur den Wissenschaftlichen Rat mit Sitz an der Deutschen Hochschule fur Korperkultur in Leipzig Der Rat bestand aus sportwissenschaftlichen Experten welche uber die Koordinierung und Planung sportwissenschaftlicher Forschung entschieden Unterschieden wurden in Plenartagungen in denen uber Grundsatzfragen diskutiert wurde und Fachkommissionen wie der Geschichte der Theorie der Korpererziehung und der Sportmedizin in denen uber fachspezifischen Projekte geredet und entschieden wurde Nach 10 Jahren Tatigkeit wurde der Wissenschaftliche Rat zum Wissenschaftlich methodischen Rat umgewandelt um starker dem Anspruch der Verschmelzung von Theorie und Praxis gerecht zu werden Durch die Bildung neuer Sektionen und Fachkommissionen verlagerte sich die Gewichtung vermehrt zu den Anforderungen Sportpraxis und der Leistungssportforschung Ab 1954 wurden zur mittel und langfristigen Planung Jahresforschungsplane und ab 1961 perspektivische Rahmenforschungsplane aufgestellt Mit der Umgestaltung des Staatlichen Komitees in ein Staatssekretariat wurden die Befugnisse des Wissenschaftlich methodischen Rats 1971 deutlich verringert Das ausserte sich in der Ruckbenennung des Rates und der Streichung des Attributs methodisch sowie der Abgabe von Aufgaben an das 1969 vom Staatssekretar errichtete Forschungsinstitut fur Korperkultur und Sport 4 Deutsche Hochschule fur Korperkultur DHfK Die deutsche Hochschule fur Korperkultur diente zur Ausbildung von Trainern und Diplomsportlehrern fur Betriebssportgemeinschaften und Sportclubs Mit Unterstutzung der SED wurde die DHfK 1950 gegrundet und mit Anlehnung an Vorbilder wie die Hochschulen in Moskau und Leningrad aufgebaut Die Hochschule wurde anfangs vom Deutschen Sportausschuss 1952 vom Staatlichen Komitee fur Korperkultur und Sport ab 1960 vom Komitee und nach 1970 vom Staatssekretariat kontrolliert Die Lehre und Forschung der Hochschule war stets nach der marxistisch leninistischen Ideologie ausgerichtet Die Hochschule umfasste Fakultaten und Institute und besass eine Forschungsstelle die stetig weiter ausgebaut wurde Nach dem 25 jahrigen Bestehen der Hochschule studierten durchschnittlich 2 000 Studierende an der Hochschule welche von ca 300 Lehrern und wissenschaftlichen Mitarbeitern unterrichtet wurden Mit der Wende und dem Mauerfall versuchte die Hochschule trotz politischer Altlasten weiter zu bestehen wobei 90 des Personals entlassen wurde und die Hochschule als Fakultat der Sportwissenschaft in die Universitat Leipzig eingeordnet wurde 5 Forschungsinstitut fur Korperkultur und Sport FKS Neben der DHfK und anderen sportwissenschaftlichen Einrichtungen war auch das Forschungsinstitut fur Korperkultur und Sport FKS mit Sitz in Leipzig dem Staatlichen Komitee bzw dem Staatssekretariat unterstellt Das Forschungsinstitut arbeitete nach dem Prinzip der Praxiswirksamkeit und Effektivitat die nach dem Staatsratsbeschluss 1968 von der Sportwissenschaft verlangt wurde Das Institut beschaftigte 650 Mitarbeiter und legte Wert darauf eng mit Sportclubs Trainern und Athleten zusammenzuarbeiten Der Schwerpunkt lag auf der Forschung im Bereich des Hochleistungssport und der aktiven Mitgestaltung des Leistungssports Durch immer engere Spezialisierung und ein Sich Abkoppeln von der Grundlagenforschung auch um die Doping Forschung unter Verschluss zu halten nahm die Leistungsfahigkeit des FKS in den letzten Jahren der DDR jedoch ab 6 Neben einer gesellschaftswissenschaftlichen Abteilung die an Methoden der ideologischen Motivation arbeiteten fuhrte das Institut auf Wunsch des Zentralkomitees der SED Dopingforschung durch 7 Nach der politischen Wende und dem Einigungsvertrag wurde das FKS der Bundesregierung unterstellt und spater in ein Institut fur Angewandte Trainingswissenschaft IAT umgewandelt womit die Einrichtung in reduzierter Form erhalten blieb Literatur BearbeitenHajo Bernett Korperkultur und Sport in der DDR Texte Quellen Dokumente zur Sportwissenschaft 27 Verlag Hofmann Schorndorf 1994 ISBN 3 778 06871 7 Wolfgang Buss Christian Becker Der Sport in der SBZ und fruhen DDR Schriftenreihe des Bundesinstituts fur Sportwissenschaft Band 109 Verlag Hofmann Schorndorf 2001 ISBN 3 778 00909 5 Klaus Weise Sport und Sportpolitik in der DDR zwischen Anspruch und Realitat Forscher und Diskussionskreis DDR Geschichte Berlin 2006 OCLC 492541819 Einzelnachweise Bearbeiten Hajo Bernett Korperkultur und Sport in der DDR Verlag Hofmann Schorndorf Schorndorf 1994 S 79 a b c Klaus Weise Sport und Sportpolitik in der DDR zwischen Anspruch und Realitat Forscher und Diskussionskreis DDR Geschichte Hefte zur DDR Geschichte 99 Helle Panke Berlin 2006 S 28 Hajo Bernett Korperkultur und Sport in der DDR Verlag Hofmann Schorndorf 1994 S 133 Hajo Bernett Korperkultur und Sport in der DDR Verlag Hofmann Schorndorf 1994 S 93 Hajo Bernett Korperkultur und Sport in der DDR Verlag Hofmann Schorndorf 1994 S 101 Arnd Kruger amp Paul Kunath Die Entwicklung der Sportwissenschaft in der SBZ und der DDR in W BUSS C BECKER u a Hrsg Der Sport in der SBZ und der fruhen DDR Genese Strukturen Bedingungen Schorndorf Hofmann 2001 S 351 366 Hajo Bernett Korperkultur und Sport in der DDR Verlag Hofmann Schorndorf 1994 S 117 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Staatliches Komitee fur Korperkultur und Sport amp oldid 231747411