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St Pius X ist eine katholische Pfarrkirche im Kolner Stadtteil Flittard die in den Jahren 1959 bis 1962 nach Planen von Margot und Joachim Schurmann erbaut und im Marz 1961 geweiht wurde Die Kirche steht unter dem Patrozinium des wenige Jahre vor dem Bau heiliggesprochenen Papstes Pius X und ist seit 2001 denkmalgeschutzt Oberbau und Glockenturm umgeben von der UmfassungsmauerDie Kirche ist nicht zu verwechseln mit der anderen Kolner Kirche St Pius im Stadtteil Zollstock die Papst Pius I geweiht ist Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Bau 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorgeschichte und Bau BearbeitenDas Umfeld der Kirche ist die bereits 1937 entstandene und in den 1950er Jahren ausgebaute Bayer Werksiedlung in Flittard aus der heraus am 1 Mai 1958 eine katholische Kirchengemeinde gegrundet wurde Aus einem Architektenwettbewerb fur den Kirchenbau gingen im Sommer 1957 drei Entwurfe hervor von denen der des Buros Schurmann schliesslich modifiziert ausgefuhrt wurde Nach dem ersten Spatenstich im Marz 1959 und der Grundsteinlegung am 19 Juli desselben Jahres wurde die Kirche seit Juni 1960 fur Gottesdienste genutzt und am 28 Januar 1961 durch Weihbischof Joseph Ferche geweiht 1 In einem zweiten Bauabschnitt wurden ab Juni 1961 der gegenuberliegende Bau des Jugendheims sowie der Kirchturm errichtet 1 Am 19 Juni 2001 wurde St Piux X unter der Nummer 8548 in die Denkmalliste der Stadt Koln aufgenommen 2 Baubeschreibung BearbeitenDer Kirchensaal liegt innerhalb eines vierseitig ummauerten sakralen Bezirks auf einem angeschutteten Terrain sein Oberbau ragt quaderformig aus diesem heraus Innerhalb der Ummauerung liegt die Kirche selbst an deren nordlicher Schmalseite erganzt von weiteren Gemeindebauten an der sudlichen Mauer Die Kirche selbst besteht aus zwei Baukorpern einem eingeschossigen das Mauerrechteck an drei Seiten vollig ausfullenden flachen Quader und daraus herausragend einem 14 Meter hohen verschieferten Oberbau der Mittelschiffhalle mit kleiner Kantenlange mit zwei horizontalen Fensterstreifen Der untere schmalere ist mit farbigem Glas ausgefuhrt und lauft direkt an der Kante des Erdgeschossbaus entlang der breitere zieht sich in Wellenglas an der Dachkante entlang Hierdurch wirken die Wande des zentralen Raums schwebend 3 4 Der Oberbau ist auch tatsachlich nicht auf den unteren Baukorper gemauert sondern hangt an einem zum Innenraum offenen Stahlrohrdachstuhl der sich uber die gesamte Deckenflache erstreckt und an der die seitlichen Wande ein Stahlfachwerk mit Stahlseilen aufgehangt sind Vier dunne Stahlsaulen stutzen das Konstrukt Der Eingang zur Kirche erfolgt uber zwei Turen an der Innenseite des Unterbaus Dieses ist hier durch eine gleichmassig gerasterte mit Drahtglas verschlossene Holzgitterwand strukturiert Im Inneren wirken diese beiden Baukorper zusammen und bilden in der Mitte einen hell belichteten Hochraum fur die zentralen sakralen Handlungen und umlaufend einen niedrigen Umraum fur Kapellen und Sakristeitrakt Wahrend der niedrige Bautrakt in Skelettbau mit Ziegelmauerwerk ausgefuhrt ist sind die Wande des Mittelschiffs mit naturfarbenen Schindeln aus Tannenholz verkleidet Die sich in West und Ostseite gegenuberliegenden Altar und Orgelbereiche sind jeweils leicht erhoht angelegt Der 23 Meter hohe gemauerte Glockenturm mit einem kreisrunden Grundriss und einem Durchmesser von 4 50 Metern steht in der Mitte des durch die umlaufende Mauer und die Gebaude sich ergebenden Innenhofs Er verjungt sich zur Spitze hin um einen Meter im Durchmesser und ist von ca 200 kleinen Luken perforiert die als Schalloffnungen dienen 1 Der Zugang zu diesem Innenhof erfolgt durch zwei kleinere Offnungen an den Langseiten der Ummauerung die axial auf den Turm ausgerichtet sind Oberhalb der beiden Hoftore sind Reliefs aus Basaltlava angebracht Ausstattung Bearbeiten nbsp Engelswolke als TurmbekronungDie beiden Basalt Turstutzen an den Eingangstoren stellen im Osten Johannes den Taufer mit dem Gotteslamm im Westen den Heiligen Michael im Kampf mit dem Drachen dar Sie wurden 1961 von Rudolf Peer angefertigt aus dessen Hand auch der Altarblock und das Taufbecken stammen 4 Die als Engelswolke 1962 ausgefuhrte etwa vier Meter grosse Turmbekronung stammt von Werner Schurmann dem Bruder des Architekten 3 Das untere Fensterband rund um das Mittelschiff besteht aus einer farbigen Bleiverglasung von Paul Weigmann in dem sich motivisch die Kopfe von Engeln oder Heiligen mit ornamentalen Strukturen abwechseln 5 Eine 1964 entstandene Madonnenfigur von Hans Karl Burgeff 3 wurde 1976 durch eine Abstimmung in der Gemeinde ausgewechselt da sie anscheinend umstritten war 1 Nachdem im Februar 1964 die vorherige Orgel durch einen Brand zerstort worden war erhielt die Gemeinde am 12 Juli 1977 eine neue Orgel aus dem Hause Heyligers Orgelbau in Schmidtheim 1 3 Das funfstimmige Gelaut wurde 1961 von Petit amp Gebr Edelbrock gegossen die Schlagtone sind b1 des2 es2 ges2 as2 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Pius X Koln Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts e V mit Abbildungen und Erlauterungen zu den Fenstern Bild und Videodokumentation der Gemeindemit zahlreichen Details zum Bau der Kirche und historischen AufnahmenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Der Film 60 Jahre St Pius X In Pfarrgemeinderat Christen am Rhein 6 September 2018 abgerufen am 12 April 2020 deutsch Suche in der Denkmalliste Abgerufen am 12 April 2020 a b c d Helmut Fussbroich Dierk Holthausen Architekturfuhrer Koln Sakralbauten nach 1900 1 Auflage Bachem Koln 2005 ISBN 3 7616 1683 X S 178 179 a b Monika Schmelzer Sankt Pius X In Manfred Becker Huberti Gunter A Menne Hrsg Kirchen in Koln Die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Koln Bachem Koln 2004 ISBN 3 7616 1731 3 S 138 Koln Flittard Kath Kirche St Pius X In glasmalerei ev net Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts e V 8 Juli 2008 abgerufen am 10 April 2020 Gerhard Hoffs Glocken katholischer Kirchen Kolns Koln 1985 S 375 archive org PDF 50 99621 6 98998 Koordinaten 50 59 46 4 N 6 59 23 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Pius X Koln amp oldid 227040425