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St Mauritius ist ein Kirchenzentrum im Stil des Brutalismus das 1967 im Munchner Stadtteil Moosach fertiggestellt wurde Kirchenbau von Sudwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauten 3 Kirchenraum 4 Ausstattung 5 Architektonische Leitlinien 6 Glocken 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gemeindegebiet von St Mauritius entstand als Abspaltung der Pfarrei St Martin nachdem die angewachsene Zahl der Katholiken in Moosach aufgrund starker Bautatigkeit sudwestlich der Dachauer Strasse einen zusatzlichen Seelsorgebezirk notwendig gemacht hatte Eine Kirchenstiftung St Mauritius wurde 1952 gegrundet 1962 ein eigener Seelsorger bestellt und ein Kirchenzelt errichtet das bereits im Folgejahr durch ein grosseres ersetzt wurde Im Oktober 1965 wurde mit dem Bau des heutigen Kirchenzentrums an der Templestrasse 5 begonnen im Marz 1966 der Grundstein gelegt Die Einweihung des Kirchenbaus wurde im Marz 1967 gefeiert Eine eigene Stadtpfarrei war St Mauritius ab Oktober 1968 Priestermangel und rucklaufige Katholikenzahlen fuhrten zur Grundung des Pfarrverbandes Munchen Moosach und der Zusammenlegung der Gemeinden von St Mauritius St Martin und Frieden Christi im Jahr 2014 Bauten Bearbeiten nbsp Fussweg links KindergartenDas Kirchenzentrum wurde von den Architekten Herbert Groethuysen Detlef Schreiber und Gernot Sachsse als stadtebauliche Einheit geplant An einem Fussweg zwischen Templestrasse und Hugo Troendle Strasse reihen sich die Bauten des Kirchenzentrums aneinander Von der Templestrasse kommend passiert man zunachst das eingeschossige Mesnerhaus zur Linken Es schliesst sich der ebenfalls eingeschossige Kindergarten an gegenuber zur Rechten steht das zweigeschossige Pfarrhaus sein Eingang liegt unter einer Arkadenreihe Der Turm steht in der Mitte des Weges vor einem durch einen uberdachten Gang gebildeten Hof an dem rechts das Pfarrzentrum und links der Kirchenbau steht Alle Bauten sind durch einen strengen quaderformigen Aufbau gekennzeichnet Die Fassaden der Betonbauten sind in Sichtbeton gehalten am Pfarrhaus am Gemeindesaal und im unteren Teil der Kirche sind sie mit Waschbetonplatten verkleidet am Kindergarten sind Teile der Fassade blau gestrichen Das ursprungliche Mesnerhaus wurde wegen Bauschaden 2005 abgerissen Der Neubau geplant vom Architekturburo Unterlandstattner Schmoller ist dem Vorganger stilistisch nachempfunden er ist jedoch aus Kalksandsteinen gemauert seine Fassade aus Betonfertigelementen vorgehangt Kirchenraum Bearbeiten nbsp KirchenraumDer Hauptraum der Kirche ist eine quadratische Halle mit 21 Metern Seitenlange und 14 Metern Hohe Der Boden ist mit dunkelgrauem Quarzit belegt Die Wande sind in schalungsrauhem Sichtbeton gehalten die horizontalen Arbeitsfugen an denen sich der schrittweise Aufbau in Betonlagen ablesen lasst sind als Nut betont Die Decke besteht aus einem Spannbetonrost und 49 vorgefertigten quadratischen Betonkassetten Tageslicht fallt lediglich durch Kuppeln in neun der Deckenkassetten uber dem Altarbereich und ein schmales Fensterband unter der Decke ein Die Bestuhlung folgt der Anlage des quadratischen Raumes Der Altarbereich ist an drei Seiten von Banken fur die Gemeinde umgeben und tragt damit der zur Bauzeit gerade erst beschlossenen Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils Rechnung der der Gemeinde zugewandte Zelebrant steht an der vierten Seite des Altares Die Haupthalle ist umlaufend an allen vier Seiten von einem niedrigeren nur dreieinhalb Meter hohen Raumteil umgeben die Wande der Haupthalle ruhen allein auf einem Pfeiler in jeder der vier Ecken Die Wande der umlaufenden niedrigen Raumteile sind mit Lochziegeln verkleidet die Decken aus akustischen Grunden mit Holz Das rechte Seitenschiff dient als Seitenkapelle der Kreuzweg hangt an der Wand des niedrigen Raumteiles auf der linken Seite An der ruckwartigen Wand ist neben dem Eingang Platz fur die Beichtstuhle und den Zugang zur Taufkapelle in einem eigenen kleinen Raum Ausstattung Bearbeiten nbsp OrgelDie Altarinsel die Altare und das Taufbecken wurden mit Montana Granit gebaut Der Kreuzweg an der linken Kirchenwand ist ein Werk von Edith Peres Lethmate Die 15 Stationen mit der Auferstehung als letzter sind aus Stahl geschweisst und mit in Bronze gegossenen Figuren bestuckt Zusammen mit den Zwischenstucken zwischen den Stationen ist der Kreuzweg elf Meter lang die Stationen sind drei Viertelmeter hoch Als weitere Ausstattungsstucken sind zu nennen das Vortragskreuz im Altarraum und die Monstranz von Hans Berchtenbreiter Die Orgel stammt aus dem Jahr 1981 und wurde von Wilhelm Stoberl gefertigt Das Instrument verfugt uber vollelektrische Trakturen das Positiv Schola Orgel befindet sich ebenerdig im Altarraum hinter dem Spieltisch Das Hauptwerk Schwellpositiv und Pedal ist hangend an der gegenuberliegenden Kirchenwand angebracht 1 Architektonische Leitlinien BearbeitenHerbert Groethuysen beschreibt in einem Beitrag in einem Kirchenfuhrer zu St Mauritius der zur Zeit der Fertigstellung erschien was die Architekten bei der Planung der Bauten und der Auswahl der gestalterischen Mittel leitete Die betont schlichte Architektur wird von den Architekten verstanden als Entsprechung zur Beschreibung der Liturgie wie sie in der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils gegeben wird Knapp und durchschaubar versehen mit dem Glanz edler Einfachheit 2 Der Kirchenbau in seiner Schmucklosigkeit und Modernitat tragt der Uberzeugung der Architekten Rechnung dass die Welt der Religion nicht im Gegensatz steht zur Welt der Moderne und nicht im Gegensatz zum Leben in der Grossstadt Gegensatze wie sie nach Ansicht Groethuysens von Architekten des Historismus und des Heimatstils im Kirchenbau zugrunde gelegt werden Ein ahnliches Missverstandnis liegt nach Groethuysen zugrunde wenn moglichst ungewohnliche bizarre und aufregende Bauformen gewahlt werden um das vermeintlich Andersartige des Religiosen das vermeintlich gegensatzliche zum normalen Leben des modernen Grossstadtmenschen zum Ausdruck zu bringen eine Tendenz die er in vielen Kirchenbauten der Moderne nach dem Zweiten Weltkrieg sieht 2 Glocken BearbeitenDie drei Glocken wurden 1966 von der Glockengiesserei Karl Czudnochowsky in Erding gefertigt Die 24 Zentner schwere Martins Glocke ist auf dis1 gestimmt die Marien Glocke mit 14 Zentnern auf fis1 und die Michaels Glocke mit 10 Zentnern die kleinste auf gis1 Literatur BearbeitenKatholische Pfarrkuratie St Mauritius Munchen Hrsg St Mauritius Munchen Heimatlandverlag Dr Alfons Kellermeier Landau an der Isar o J ca 1967 T Unterlandstattner und M Schmoller VHF und Sichtbeton Rekonstruktion im stadtebaulichen Kontext In ECO Hauser Attraktive Hauser mit gunstigen Unterhaltskosten Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2007 ISBN 978 3 421 03547 9 Edith Peres Lethmate Kreuzweg der katholischen Pfarrgemeinde St Mauritius Munchen Bildmeditation o V o J ca 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Mauritius Munchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Pfarrei St Mauritius Kreuzweg von Edith Peres Lethmate getextet von Andreas Krehbiel Kreuzwegfuhrer als Download pdf 2 3 MB Einzelnachweise Bearbeiten Munchen Moosach St Mauritius Organ index die freie Orgeldatenbank Abgerufen am 29 September 2023 a b Katholische Pfarrkuratie St Mauritius Munchen Hrsg St Mauritius Munchen Heimatlandverlag Dr Alfons Kellermeier Landau an der Isar o J S 1248 173222 11 512486 Koordinaten 48 10 23 6 N 11 30 44 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Mauritius Munchen amp oldid 239332733