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St Andreas in der Norfer Kirchstrasse ist die romisch katholische Pfarrkirche des Neusser Stadtteils Norf erbaut 1765 70 im Rokokostil Sie gehort zum katholischen Pfarrbezirk Neuss Sud und steht als Nr 8 011 seit 1992 unter Denkmalschutz 1 Kirche St Andreas Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Alt St Andreas 1 2 St Andreas 2 Bau 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenAlt St Andreas Bearbeiten Ein Kaufvertrag aus dem Jahr 817 spricht von Land an der Seite von St Andreas terra sancti Andreae so dass die heutzutage als Alt St Andreas bezeichnete Kirche vor diesem Zeitpunkt erbaut worden sein muss Die erste sichere Erwahnung der Norfer Kirche stammt aus dem Jahr 1223 Wahrend des Truchsessischen Krieges wurde im Jahr 1585 fast der gesamte Ort einschliesslich der Kirche zerstort Eine Katasterkarte von 1812 lasst den Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes erkennen Die Kirche hatte demnach eine Lange von ca 25 m und eine Breite von ca 7 m und passte damit in das Mittelschiff der jetzigen Kirche Der Turm lag im Westen und war relativ wuchtig Wegen Baufalligkeit musste die Kirche 1819 geschlossen werden und wurde 1839 zum Abbruch freigegeben 2 St Andreas Bearbeiten Gegen Mitte des 18 Jahrhunderts liess Hofrat Carl Dominicus Schwartz Schloss Muggenburg im Stil des Rokoko umbauen und richtete es gleichzeitig fur ein freiweltliches adliges Frauenstift her Als Hauskapelle fur die Damen des Stiftes wurde 1765 70 nach Planen des Generallandmessers Johann Nosthoffen eine einschiffige Saalkirche mit Pfarrhaus in der Tradition des Hofbaumeisters Gabriel Grupello erbaut und 1772 zu Ehren Mariae und Josefs geweiht Die Geschichte des Damenstiftes endete bereits 1794 Nachdem die romanische Dorfkirche am Norfer Hof wegen Baufalligkeit aufgegeben worden war ubernahm 1820 die Norfer Pfarrgemeinde die Kirche gelautet wurde allerdings immer noch aus dem alten Turm bis auch dieser 1839 abgebrochen wurde 3 Die Pfarrgemeinde liess die vom Damenstift ubernommene Kirche auf den Namen des Pfarrpatrons Andreas umwidmen 1857 68 wurde der Nordturm angebaut und 1903 wurde zuerst ein linkes und dann 1913 auch ein rechtes Seitenschiff nach Planen des Neusser Architekten Klaus Rohlinger angefugt Bei dieser Gelegenheit wurde auch das 1769 errichtete Pfarrhaus als Sakristei der Kirche integriert Restaurierungen fanden statt in den 1950er Jahren und 1993 95 Bau BearbeitenDie Kirche ist ein rechteckiger Saalbau mit abgerundeten Ecken und vier grossen rundbogigen Fenstern auf beiden Seiten Die Aussenmauern sind durch Pilaster gegliedert Auf dem Dach sitzt ein kleiner sechsseitiger schiefergedeckter Dachreiter Die grossen rundbogigen Fenster sind mit Naturstein eingefasst Der vorgesetzte abgestufte dreigeschossige Turm hat ein barockes Hausteinportal mit einer jetzt leeren Nische daruber in der bis zum Zweiten Weltkrieg eine barocke steinerne Madonna stand 1988 wurde die Nische mit einer modernen Andreasfigur wieder gefullt Darunter findet sich eine Inschrift mit der Jahreszahl 1765 Die erst zu Anfang des 20 Jahrhunderts angebauten Seitenschiffe sind im Verhaltnis zum Mittelschiff relativ schmal Ausstattung BearbeitenDas Innere mit einer flachen weissen Decke gilt als ein Beispiel geschlossen erhaltener Raumausstattung des 18 Jahrhunderts Saulen Hochaltar mit gemalter Kreuzigungsszene und geschnitzter vergoldeter Heilig Geist Taube im Strahlenkranz Altar im linken Seitenschiff mit einer weiss gefassten Figur der Maria Immaculata die als Arbeit Grupellos angesehen wird Josefsaltar im rechten Seitenschiff kupfernes Lavabo mit Giessgefass in weiss grau und Gold gefasstes Chorgestuhl kniende holzerne Engel in Junglingsgestalt an den Chorwanden im Mittelschiff hangender Messingkronleuchter mit sechs Armen und doppelseitig sichtbarer Immaculata nach Vorbildern in Kalkar und Kempen an den Pfeilern weiss gefasste Standfiguren in der Tradition der Dusseldorfer Grupello Werkstatt geschnitzte und farbig gefasste Kanzel zahlreiche Rokoko Heiligenfiguren die weissen Heiligen Maria Josef Johannes der Taufer Karl Borromaus und Donatus Unter der Orgelbuhne die goldenen Heiligen Quirinus Sebastianus Franz Xaver und Rochus Unter dem Missionskreuz neben dem Eingang zur Sakristei die bunten Heiligen Andreas und Matthias 4 Ursprunglich stand in der Kirche ein barocker Altar mit einem drehbaren Tabernakel in der Mitte umgeben von je einem Cherub an den Seiten die das Allerheiligste bewachten Die Anbetungsengel sind jetzt an den Seitenwanden des Altarraumes angebracht Der Aufsatz des Altars wurde 1891 aus Sicherheitsgrunden abgebaut Der neue Altar enthielt in drei Vertiefungen links eine Petrus Figur in der Mitte das Herz Jesu rechts eine Andreasfigur Aus Bruchstucken eines alten Barockaltares aus der Gemeinde Hersel wurde 1979 ein neuer Altar zusammengestellt Dieser Altar reicht bis zur Decke Oben uber einem halbkreisformigen Sprenggiebel ist ein Mittelstuck aufgesetzt Darin die Taube des Heiligen Geistes in einem Strahlenkranz mit dem Dreieckssymbol der Dreifaltigkeit daruber Die Altarflache wird im Wesentlichen ausgefullt von einer Kreuzesdarstellung die aus dem Tabernakel hervorgeht Auch dieses Tabernakel ist ein Drehtabernakel mit dem man einen weissen roten oder blaugrauen Hintergrund einstellen kann Die zahlreichen umrahmenden Saulen deuten einen Kunstmarmor an und enden in Kapitellen mit Akanthusblattern und Schneckenformen Die beiden goldenen Leuchter neben dem Tabernakel waren fruher die Seitenabschlusse der Kommunionbank Der Unterbau der Altare blieb trotz aller Anderungen der Aufbauten im Wesentlichen immer erhalten Unter dem Altartisch steht hinter einem Gitter ein Sarkophag aus vergoldetem Holz der die Gebeine des hl Coelestinus enthalt Die Nebenaltare sind Neubildungen des Neobarock Der Taufstein der fruher in einer Nische im Turm neben der Figur Johannes des Taufers stand befindet sich jetzt im Altarraum neben Altar Ambo und Tabernakel Das Taufbecken ist aus Blaustein der Fuss aus Liedberger Sandstein und zeigt typische romanische Formen Der mehrfach geschweifte barocke Deckel ist vermutlich nicht der ursprungliche Abschluss gewesen 1532 wurde die Anna und Andreas Glocke im Turm der fruheren romanischen Kirche aufgehangt 1767 kamen zwei kleinere Glocken hinzu die Baierglockchen Walburgis sowie Donatus und Rochus im Dachreiter der damals als Stiftskapelle dienenden Kirche 1926 kamen noch zwei weitere Glocken hinzu Im Kriegsjahr 1942 mussten alle Glocken abgegeben werden ausgenommen die kleinste Glocke da die Bronze zu Kriegszwecken benotigt wurde Aber nach dem Krieg konnten die alte Andreasglocke und die kleinen Baierglockchen wieder aufgehangt werden Im Jahr 1956 wurde schliesslich die neue Piusglocke angeschafft Das gesamte Gestuhl ist reichlich mit Blumengirlanden verziert Auf der in den Kirchenraum eingezogenen geschwungenen Sangertribune steht eine Orgel aus der Werkstatt von Ernst Seifert in Kevelaer die 1936 erworben wurde Im Zweiten Weltkrieg wurden der Orgel wertvolle Zinnpfeifen entnommen so dass sie jetzt uber 18 klingende Register verfugt Von 1993 bis 1996 erfolgte eine Generaluberholung und Restaurierung durch die Orgelwerkstatt Kreienbrink in Osnabruck 5 Literatur BearbeitenPaul Clemen Hrsg Die Kunstdenkmaler des Kreises Neuss Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Dritter Band Dusseldorf 1895 S 106f daten digitale sammlungen de Digitalisat Bert Putz Nor apa Norpe Norf Norf 1974 S 114 130 Karl Emsbach Max Tauch Kirchen Kloster und Kapellen im Kreis Neuss 2 Auflage Koln 1992 ISBN 3 7927 0921 X S 192f Josef Fischer Unser Norf Neuss 1989 S 22 43 Manfred Becker Huberti Hrsg Neusser Kirchen Die katholischen Kirchen im Kreisdekanat Rhein Kreis Neuss Koln 2006 ISBN 3 7616 1966 9 S 103f Autor Carsten Schmalstieg Manfred Berdel Kirchenfuhrer St Andreas Norf Betrachtung und Geschichte einer Rokoko Kirche von der Grundsteinlegung bis heute Neuss Norf ca 2005 katholisch neuss sued de PDF mit einem gegenuber der Broschure veranderten Umbruch Einzelnachweise Bearbeiten Liste der Baudenkmaler in Neuss 1 400 1 499 Josef Fischer Unser Norf Neuss 1989 S 15f Bert Putz Nor apa Norpe Norf Norf 1974 S 121 Josef Fischer Unser Norf Neuss 1989 S 29 32 Manfred Berdel Anni Bodenbenner Inge Martin Lucia Ronge Chorjubilaum 125 Jahre St Andreas Chor Neuss Norf 1887 bis 2012 Neuss 2011 S 25 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Andreas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 51 156047222222 6 7240416666667 Koordinaten 51 9 21 8 N 6 43 26 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Andreas Norf amp oldid 232120299