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Spionidae ist der Name einer Familie kleiner bis mittelgrosser als Filtrierer lebender Vielborster Polychaeta deren uber 100 Arten in Meeren weltweit zu finden sind SpionidaeScolelepis squamataSystematikReich Tiere Animalia Stamm Ringelwurmer Annelida Klasse Vielborster Polychaeta Unterklasse CanalipalpataOrdnung SpionidaFamilie SpionidaeWissenschaftlicher NameSpionidaeGrube 1850 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung Lebensraum Lebensweise 3 Entwicklungszyklus 4 Systematik 5 Etymologie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Vielborster der Familie Spionidae haben oft ein gerundetes und abgeschnittenes Prostomium doch kann dieses auch zugespitzt sein oder ein Paar seitliche Horner haben Nach hinten ist es auffallig verlangert und tragt ein Paar wulstformige karunkelartige Nuchalorgane Die Tiere haben 2 bis 6 Augen Eine mittlere Antenne kann vorhanden sein oder auch fehlen Am Peristomium sitzen stets zwei lange und hoch bewegliche Palpen mit einer Langsrinne die der Ernahrung dienen Ausser am ersten Segment wo Notopodien bei manchen Arten fehlen konnen sind die Parapodien sind gegabelt mit typisch blattformigen Notopodien und Neuropodien Wahrend dorsale und ventrale Cirren stets fehlen sind Kiemen oft vorhanden und zwar entweder nur an den ersten wenigen oder aber an den meisten Segmenten Die Kiemen sitzen am Rucken neben den Lappen der Notopodien mit denen sie teilweise oder ganz verwachsen sein konnen Sie sind meist mehr oder weniger abgeflacht konnen einfach und seitlich bewimpert sein oder auch Federn oder Lamellen tragen Am Pygidium konnen zwei langliche Analcirren oder zahlreiche kleinere Cirren oder Lappen sitzen Wahrend Aciculae und zusammengesetzten Borsten fehlen sind die Borsten an den Notopodien und Neuropodien einfache glatte oder gerandete Haarborsten oder einfache Haken mit Apikalzahnen bisweilen ummantelt oder auch Widerhaken oder veranderte Stacheln Bei vielen Spionidae sind sich alle Segmente ahnlich doch ist bei Polydora und einigen nahestehenden Gattungen das 5 Segment modifiziert und tragt verschiedene andere Borstentypen darunter auch einfache Stacheln Verbreitung Lebensraum Lebensweise BearbeitenDie Spionidae sind in Meeren weltweit verbreitet und finden sich in den unterschiedlichsten marinen benthischen Lebensraumen Vertreter insbesondere der Gattungen Polydora und Boccardia vermogen sich in harten Kalkstein zu bohren und konnen deshalb Muschelbanke und Korallenstocke ernsthaft schadigen Andere Arten leben in Sedimentboden oder Schlamm und konnen in hoher Individuenzahl auftreten Der sandbewohnende Spiophanes bombyx ist Kosmopolit und im ostlichen Teil der Deutschen Bucht mit 28 aller Vielborster Individuen deren haufigste Art 1 Die Spionidae leben vor allem an der Oberflache der Sedimentboden als Filtrierer oder Substratfresser wo sie mit ihren beiden Palpen Nahrungspartikel aufnehmen und uber die Wimperrinnen zum Mund transportieren Entwicklungszyklus BearbeitenDie Spionidae konnen hinsichtlich der Art der Befruchtung in zwei Gruppen unterteilt werden In den Gattungen Aonides Laonice Prionospio Spiophanes Scolelepis und Malacoceros werden die Gameten ins freie Meerwasser gelassen wo die Befruchtung stattfindet Bei Spio Microspio Polydora und den mit letzterer verwandten Gattungen kopulieren Mannchen und Weibchen so dass eine innere Befruchtung erfolgt bei vielen Arten in dieser Gruppe entwickeln sich die Larven anfangs in Eikapseln ehe sie zum Leben als frei schwimmende Larven ubergehen Die Form der Eikapseln und der Larven unterscheidet sich je nach Art neben einer Ernahrung uber Dotter gibt es auch Arten mit Nahreiern in den Kapseln Gegen Ende der frei schwimmenden Phase sinkt die Larve auf den Boden und metamorphosiert zu einem kriechenden Wurm Bei der brutenden Art Streblospio benedicti kommen zwei Fortpflanzungsstrategien mit dotterarmen Eiern und planktonfressenden Larven einerseits und dotterreichen Eiern andererseits vor Von manchen Arten der Spionidae ist bekannt dass sie sich auch ungeschlechtlich durch Autotomie vermehren darunter Pygospio elegans Systematik Bearbeiten nbsp Spio seticornis Fig 1 7 und Spio filicornis Fig 8 12 Otto Fabricius 1785 Von dem Spio Geschlecht einem neuen Wurmgeschlecht Als erste Art wurde Spio seticornis 1767 von Carl von Linne als Nereis seticornis beschrieben und 1776 folgte die Beschreibung der spater als Typusart bestimmten Spio filicornis durch Otto Friedrich Muller unter dem Namen Nereis filicornis Der danische Geistliche Otto Fabricius Autor der Fauna Groenlandica nicht zu verwechseln mit seinem Zeitgenossen dem Zoologen Johann Christian Fabricius erkannte die Besonderheiten dieser Ringelwurmer und stellte die Gattung Spio mit den beiden Arten Spio seticornis und Spio filicornis auf Adolph Eduard Grube beschrieb 1850 die Familie Spiodea als Aricieen mit 2 langen Fuhlercirren Zur Familie Spionidae gehoren etwa 38 Gattungen mit rund 115 beschriebenen Arten Amphipolydora Blake 1983 Aonidella Lopez Jamar 1989 Aonides Claparede 1864 Atherospio Mackie amp Duff 1986 Aurospio Maciolek 1981 Australospio Blake amp Kudenov 1978 Boccardia Carazzi 1893 Boccardiella Blake amp Kudenov 1978 Carazziella Blake amp Kudenov 1978 Dipolydora Verrill 1881 Dispio Hartman 1951 Glandulospio Meissner Bick Guggolz amp Gotting 2014 Glyphochaeta Bick 2005 Laonice Malmgren 1867 Laubieriellus Maciolek 1981 Lindaspio Blake amp Maciolek 1992 Malacoceros Quatrefages 1843 Marenzelleria Mesnil 1896 Microspio Mesnil 1896 Orthoprionospio Blake amp Kudenov 1978 Paraprionospio Caullery 1914 Polydora Bosc 1802 Polydorella Augener 1914 Prionospio Malmgren 1867 Pseudopolydora Czerniavsky 1881 Pygophyllum Schmarda 1861 Pygospio Claparede 1863 Pygospiopsis Blake 1983 Rhynchospio Hartman 1936 Scolecolepides Ehlers 1907 Scolelepis Blainville 1828 Spio Fabricius 1785 Spiogalea Aguirrezabalaga amp Ceberio 2005 Spiophanella Fauchald amp Hancock 1981 Spiophanes Grube 1860 Streblospio Webster 1879 Tripolydora Woodwick 1964 Xandaros Maciolek 1981Etymologie BearbeitenDer Name der Familie ist vom Gattungsnamen Spio abgeleitet welcher von Speio einer Meeresnymphe Nereide der griechischen Mythologie 2 kommt in Analogie zur Familie Nereiden Literatur BearbeitenGesa Hartmann Schroder 1996 Annelida Borstenwurmer Polychaeta Tierwelt Deutschlands 58 S 1 648 hier S 297 341 Otto Fabricius 1785 Von dem Spio Geschlecht einem neuen Wurmgeschlecht Nereis seticornis und Nereis filicornis mit Abbildungen Schriften der Berlinischen Gesellschaft naturforschender Freunde 6 S 256 270 Adolph Eduard Grube Die Familien der Anneliden mit Angabe ihrer Gattungen und Arten Archiv fur Naturgeschichte Berlin 16 1 S 249 364 hier Spiodea Gr S 314 Stanley J Edmonds Fauna of Australia Volume 4A Polychaetes amp Allies The Southern Synthesis 4 Commonwealth of Australia 2000 Class Polychaeta S 266 269 Family Spionidae Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spionidae Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Klaus J Gotting Ernst F Kilian Reinhard Schnetter Einfuhrung in die Meeresbiologie 1 Marine Organismen Marine Biogeographie Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig Wiesbaden 1982 S 97 Wilhelm Vollmer Worterbuch der Mythologie aller Nationen Mit 129 Tafeln Hoffmann sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1836 S 1454 Abgerufen am 25 Janner 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spionidae amp oldid 238278044