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Der Sperberhaier Damm ist ein Aquadukt des Oberharzer Wasserregals Er wurde im 18 Jahrhundert angelegt und diente dazu das Wasser des Dammgrabens uber die Senke des Sperberhaies auf die Clausthaler Hochebene zu leiten Damit sollte der stark steigende Bedarf an Kraftwasser fur die Wasserrader der Clausthaler Bergwerke gedeckt werden Das Wasser floss in einem Gerenne auf der Dammkrone Die hydraulische Leistung betrug zu Spitzenzeiten bis zu 1000 Liter pro Sekunde Eine offene Rinne ist heute nur noch am westlichen Ende sichtbar Blick von Osten auf den Sperberhaier DammBlick von Westen auf den Mittelteil des Damms Im Hintergrund der Acker Hohenzug mit den Windradern und dem Fernmeldeturm an der StieglitzeckeUnmittelbar sudlich des Sperberhaier Damms verlauft die B 242 Etwa in der Mitte des Dammes mundet die B 498 in die B 242 ein Beide Bundesstrassen verlaufen dann gemeinsam bis zum ostlichen Ende des Dammes wo dann die B 498 Richtung Altenau abbiegt Wie alle Bauwerke des Oberharzer Wasserregals gehort auch der Sperberhaier Damm seit 2010 zum UNESCO Weltkulturerbe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Havarien und Optimierungen 2 Sonstiges 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Auf dem westlichen Ende des DammsNach den Uberlieferungen war bereits 1656 geplant Wasser vom Bruchberg auf die Clausthaler Hochebene und dort vor allem in den Oberen Hausherzberger Teich zu leiten Seinerzeit begann man auch mit dem Bau des Langen Grabens der vom Oberen Hausherzberger Teich aus mit der ublichen Steigung von weniger als 1 in Richtung Bruchberg angelegt wurde Offensichtlich bemerkte man erst wahrend der Bauarbeiten bzw wahrend der parallel dazu stattfindenden Vermessung dass sich zwischen dem Bruchberg und der Clausthaler Hochebene ein Sattel befand der mit dieser Technik nicht uberwunden werden konnte Bereits damals kam schnell die Idee auf diese Senke mit einem 23 m hohen und uber 2 km langen Damm auf dem dann der Graben gefuhrt wird zu uberwinden Dieser Damm hatte aber so gewaltige Ausmasse dass seine Verwirklichung unmoglich erschien Die anschliessende Diskussion uber technische Alternativen zog sich uber nahezu 100 Jahre hin Das Hindernis hatte auch mit einem Holzgefluder uberbruckt werden konnen doch wusste man dass diese schnell verwitterten und ausserdem war Holz seinerzeit aufgrund des gewaltigen Holzbedarfes der Berg und Huttenwerke ein extrem knappes Gut Auch uber einen Duker also eine Rohrleitung wurde diskutiert doch hatte man bis dahin nur Erfahrungen mit Rohren bis zu etwa 50 mm Durchmesser und wusste nicht wie man eine Rohrleitung mit einer Leistungsfahigkeit von etwa 100 Liter pro Sekunde dimensionieren sollte Als Experiment ware das Projekt entschieden zu teuer gewesen Uber die Alternative ein Aquadukt als Steinbrucke zu konstruieren wurde nie diskutiert Vermutlich wusste man dass es mit der Altvaterbrucke in Freiberg schlechte Erfahrungen bei einem vergleichbaren Bauwerk gegeben hatte Unter den Mitteleuropaischen Witterungsbedingungen Frost haben sich romische Bauarten nicht sonderlich bewahrt In den 1720er Jahren verscharfte sich der Wassermangel in den Clausthaler Bergwerken erheblich Zu dieser Zeit schlug der Bergmeister Andreas Leopold Hartzig 1685 1761 vor die knapp 8 km lange Strecke zwischen Sperberhai und Clausthal nur mit dem halben des sonst ublichen Gefalles zu uberbrucken Durch die Anlage eines neuen Grabens von Clausthal zum Sperberhai mit dem halben Gefalle erreichte man den Sperberhai auf etwa 7 m niedrigerem Niveau Dadurch musste der Damm nur noch 16 m hoch aufgeschuttet werden und seine Dammkrone wurde nur noch 940 m lang Ein derartiges Bauwerk wurde finanzierbar wenn es auch immer noch einen gewaltigen Kraftakt kostete Die Umsetzung erfolgte in den Jahren 1732 1734 Im Mittel wurden 200 300 Arbeitskrafte eingesetzt in Spitzenzeiten sogar 500 bis 600 Die Inbetriebnahme erfolgte im Juli 1734 im Oktober 1734 fand eine Art offizielle Einweihungsfeier in Anwesenheit des Berghauptmannes statt Havarien und Optimierungen Bearbeiten nbsp DammhausWahrend der knapp 300 Betriebsjahre kam es mehrfach zu Havarien an dem gewaltigen aber auch empfindlichen Bauwerk Einerseits konnte die Versickerung grosserer Mengen Wasser aus dem Graben in den Dammkorper Erosionen oder Grundbruche hervorrufen andererseits konnte bei Hochwasser der Graben auf der Dammkrone auch uberlaufen und Ahnliches verursachen In beiden Fallen wurden erhebliche Erdbewegungen erforderlich um den Schaden zu beheben Der erste Schaden dieser Art erfolgte noch im Einweihungsjahr 1734 der letzte im Jahre 1978 Ursprunglich wird der Graben auf der Dammkrone in Trockenmauerwerk eingefasst gewesen sein links und rechts und unter der Sohle mit Rasensoden oder Lehm eingedichtet 1871 wurde dieser Graben durch ein Betongerenne von 2 m Breite und 1 m Hohe ersetzt wahrscheinlich war dies einer der ersten grosseren Einsatze von Portlandzement im Harz Durch diese grosszugige Abmessung konnte der Graben trotz des sehr geringen Gefalles etwa 20 cm auf 900 m Lange eine Wassermenge von bis zu 1000 Liter pro Sekunde uber den Sperberhai fuhren Die Havarie von 1978 erfolgte vermutlich aufgrund von Undichtigkeiten dieses Betongerennes das infolge von Setzungen des Dammes Risse erhalten hatte 1981 wurde der Sperberhaier Damm mit einem AZ Rohr Durchmesser 500 mm verrohrt um eine Wiederholung des Storfalles von 1978 ausschliessen zu konnen Dadurch verlor der Damm nicht nur seine grosse hydraulische Leistungsfahigkeit sondern auch seinen Aquaduktcharakter nbsp Dammgraben am Auslauf kurz nach der WiederherstellungUm den Aquaduktcharakter wiederherzustellen haben die Harzwasserwerke 1992 auf den letzten 300 m des Sperberhaier Dammes die Verrohrung wieder ruckgangig gemacht und in etwa die Art Graben wiederhergestellt die vermutlich um 1734 das Wasser uber den Damm fuhrte Sonstiges BearbeitenUm einen Teil des Wassers in einige hoher gelegene Oberharzer Teiche zu heben wurde am Polsterberg etwa 3 km westlich des Sperberhaier Dammes das Polsterberger Hubhaus errichtet Am ostlichen Ende des Dammes befindet sich das ehemalige Dammhaus Es ist 1732 als Bauburo errichtet worden war anschliessend bis in die 1970er Jahre Unterkunft des zustandigen Grabenwarters und ist heute ein gut besuchtes Ausflugslokal Siehe auch BearbeitenBergwerk Rammelsberg Altstadt von Goslar und Oberharzer WasserwirtschaftLiteratur BearbeitenMartin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus Schriftenreihe der Frontinus Gesellschaft Heft 13 3 erganzte Auflage Harzwasserwerke Hildesheim 2002 ISBN 3 00 009609 4 S 29 78 Martin Schmidt Das Kulturdenkmal Oberharzer Wasserregal Harzwasserwerke Clausthal Zellerfeld 2005 S 16 17 harzwasserwerke de Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive PDF 1 7 MB Online mit 28 Seiten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sperberhaier Damm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien UNESCO Welterbe im Harz51 780277777778 10 42 Koordinaten 51 46 49 N 10 25 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sperberhaier Damm amp oldid 236679818