www.wikidata.de-de.nina.az
Das Speicherkraftwerk Arnstein ist ein 1925 erbautes Speicherkraftwerk in der Gemeinde Krottendorf Gaisfeld in der Steiermark Osterreich Es ist fur eine Leistung von 30 MW ausgelegt besitzt eine Jahreserzeugung von 50 000 MWh und steht unter Denkmalschutz 1 Es kann schwarz gestartet werden und arbeitet als Teil der Kraftwerksgruppe Teigitsch nur bei Strompreisspitzen 2 Speicherkraftwerk ArnsteinKrafthaus und Kanal des Kraftwerkes Krafthaus und Kanal des KraftwerkesLageSpeicherkraftwerk Arnstein Steiermark Koordinaten 47 1 6 N 15 9 35 O 47 018437 15 159649 Koordinaten 47 1 6 N 15 9 35 OLand Steiermark OsterreichOrt VoitsbergGewasser Teigitschf1KraftwerkEigentumer VERBUND Hydro Power AGBetreiber VERBUND Hydro Power AGBauzeit 1922 1925Betriebsbeginn 1925TechnikEngpassleistung 30 MegawattAusbaudurchfluss 5 5 m sRegelarbeitsvermogen 50 Millionen kWh JahrTurbinen 3 Francis TurbinenGeneratoren 3 13 000 kVA DrehstromgeneratorenSonstiges Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Krafthaus 3 2 Steuerhaus und Verbindungsgang 3 3 Schalthauser 3 4 Kranz Wehr 3 5 Triebwasserweg 4 NachweiseLage BearbeitenDas Speicherkraftwerk Arnstein befindet sich im unteren Teigitschgraben kurz vor dem Zusammenfluss der Teigitsch mit der Kainach Das Verwaltungsgebaude des Kraftwerkes befinden sich in der zu Voitsberg gehorenden Katastralgemeinde Arnstein Geschichte BearbeitenAm 30 Marz 1921 wurde die Steirische Wasserkraft und Elektrizitats AG STEWEAG gegrundet mit dem Ziel die Steiermark grossflachig mit aus Laufwasser und Speicherkraftwerken gewonnenem Strom zu versorgen Das erste Kraftwerksprojekt der STEWEAG war das Speicherkraftwerk Arnstein Fur die Gestaltung der Hochbauten des Krafthauses sollte ursprunglich ein Wettbewerb unter heimischen Architekten ausgelobt werden Fritz Haas wurde der ausfuhrende Architekt wahrend die Gesamtplanung von der STEWEAG und ihrem planenden Ingenieur Hermann Grengg ubernommen wurde In den ersten Planen hatte das Kraftwerk noch zwei Pelton Turbinen welche spater um eine dritte erweitert werden sollten Die erbrachte Gesamtleistung sollte 14 740 kW betragen Insgesamt wurde bei der Planung hoher Wert auf die Feuersicherheit gelegt weshalb die Gebaude grossteils aus Eisenbeton und die Dachstuhle aus Polonceau Eisenbindern gefertigt wurden 1 Mit den Bauarbeiten und der Aufschliessung des Grundstuckes fur das Krafthaus wurde im Fruhling 1922 begonnen Die Rampe fur den Schragaufzug und die Druckrohrleitungen wurden im August 1922 aufgestellt Im selben Monat wurde auch die Baugrube fur das Krafthaus ausgehoben Im Januar 1925 wurde der Triebwasserstollen zu Testzwecken mit Wasser gefullt Im Februar desselben Jahres wurde der Probebetrieb aufgenommen und am 25 Marz wurde die 60 kV Leitung zwischen Arnstein und Graz erstmals mit Strom versorgt Am 28 Marz 1925 ging das Speicherkraftwerk mit einer Ausbauleistung von 21 000 kW offiziell in Betrieb 1 Fur die Bauarbeiten wurde eine 254 m lange Anschlussbahn beim Bahnhof Gaisfeld der Graz Koflacher Bahn gebaut die zu einer Umladestelle fuhrte an der das Baumaterial von einer Feldbahn mit 60 cm Spurweite ubernommen wurde Diese Bahn fuhrte 4 3 km lang zur Baustelle des Kraftwerkes Arnstein Material fur die hoher gelegene Baustelle der Staumauer wurde von einem Schragaufzug Standseilbahn ca 650 m lang Spurweite 100 cm zu einer weiteren schmalspurigen Feldbahn 60 cm Spur gebracht Diese Strecke fuhrte uber 6 km weiter zur Baustelle der Langmann Sperre und zu den Stolleneingangen fur den Bau des Druckstollens Auch fur den Bau der spater errichteten 1929 30 errichteten Pack Sperre und der 1949 50 gebauten Hierzmann Sperre wurden Feldbahnen der Spurweite 60 cm verwendet 3 Die STEWEAG fand nach der Fertigstellung des Kraftwerkes in der Firma Schoeller Bleckmann Werke AG Wien einen zusatzlichen Abnehmer fur den gewonnenen Strom Fur den Stromtransport wurde eine 110 kV Leitung zwischen Arnstein Graz und Murzzuschlag errichtet welche im Februar 1926 erstmals mit Strom versorgt wurde Im Dezember 1929 erfolgte der Beschluss des Exekutivkomitees der STEWEAG das Kraftwerk um einen Maschinensatz und eine zusatzliche Druckrohrleitung zu erweitern Im Fruhling 1930 wurde mit den Ausbauten begonnen Der zusatzliche Maschinensatz wurde im April 1931 in Betrieb genommen und brachte eine Leistungserhohung von 30 MW 1 Im Jahr 1970 wurde die Deckung des Schalthauses und im Jahr 1931 die Deckungen des Maschinenhauses und des Verbindungsganges erneuert Dabei wurden die ursprunglichen Biberschwanzziegeln gegen eine deutsche Doppeldeckung ersetzt 1983 wurden die Fenster und Turen sowie 1994 die Luftungsgauben auf den Dachern uber den Transformatoren ersetzt Ebenfalls 1994 wurden zwei der drei Transformatoren ausgetauscht Der Austausch des dritten Transformators erfolgte 2003 1 Beschreibung BearbeitenDie Gebaude des Kraftwerkes sind in einer annahernden Ost West Richtung ausgerichtet Im Osten beginnt das Ensemble mit dem Krafthaus an dessen Westseite das Steuerhaus mit der Schaltwarte in einem rechten Winkel anschliesst Vom Steuerhaus aus fuhrt ein Verbindungsgang zu den zwei Schalthaustrakten mit den Schaltanlagen Im Westen befindet sich eine Freiluft Schaltanlage 1 Krafthaus Bearbeiten Das Krafthaus hat einen in Nord Sud Richtung ausgerichteten rechteckigen Grundriss mit einer Aussenlange von 26 5 Metern und einer Aussenbreite von 16 8 Metern Zusammen mit dem steilen Walmdach ist es 24 Meter hoch Es besteht aus Eisenbeton und seine Fassaden aus aufgespritzten Sichtbeton Die ostliche Langsfassade wird in sechs Achsen mit einer rundbogigen Durchfahrt und funf Rundbogenfenstern gegliedert Uber der teilweise mit einer Betonbalkendecke uberwolbten Durchfahrt mit einem zweiflugeligen Einfahrtstor befindet sich ein hochovales Schild mit der Inschrift STEWEAG Werk Arnstein 1922 24 Eine rundbogige Gehtur mit vergittertem Rundfenster ist in der Mittelachse des aus Eisenblech gefertigten Tores eingelassen Im Rundbogen des Tores selbst befinden sich zwei versprosste viertelkreisformige Glasfelder Links von der Durchfahrt befindet sich ein niedriger Werkstattstrakt mit abgewalmten Pultdach und rechts ein zweiflugeliges Rundbogentor zur Maschinenhalle Die nordliche Stirnfassade des Krafthauses wird durch drei mit Lisenenvorlagen voneinander getrennte Rundbogenfenster untergliedert Alle Fenster des Krafthauses sind mit Eisensprossen versehen und sind einfachverglast Das Gesimse hat ein gekehltes Unterprofil und markiert wo die Kranbahn im Inneren verlauft Uber dem Gesims wird die vertikale Gliederung mit halbrunden Mauervorlagen mit dazwischen liegenden dreifach gekuppelten rechteckigen Sprossenfenstern vorgesetzt Uber diesem ersten Gesims befindet sich ein zweites gekehltes Abschlussgesims uber dem das steile mit Schindeln aus Faserzement gedeckte Walmdach beginnt Das Dach hat kleine dreieckige Dachgaupen und einen Dachstuhl aus eisernen Streben 1 Der Innenraum des Krafthauses ist 25 Meter lang 14 Meter breit und 13 75 Meter hoch Die Wande sind glatt verputzt und weiss gestrichen Der Raum wird von einer flachen Holzbalkendecke uberdacht und der Bodenbelag besteht aus quadratisch geformten roten Fliesen Entlang der Langsachse stehen drei horizontal eingebaute Francis Turbinen die von J M Voith aus St Polten stammen In der westlichen Langsmauer befindet sich ein breites halbrundes Fenster durch das man in die Schaltwarte blicken kann In der sudlichen Mauer befindet sich eine Durchfahrt mit einem erhohten Abstellplatz Auf diesen oder in die Halle kann ein Hallenkran aus genieteten Stahl Fachwerktragern Gegenstande aus der Durchfahrt stellen Die Kranbahn ruht auf einer Mauerbank 1 Steuerhaus und Verbindungsgang Bearbeiten Das zweigeschossige Steuerhaus ist in einem rechten Winkel an die westliche Langsmauer des Krafthauses angebaut Es hat einen rechteckigen Grundriss und glatt verputzte Fassaden mit einem vorspringenden Sockel und einem gekehlten Abschlussgesimse Das Fundament besteht aus Eisenbeton wahrend das aufgehende Mauerwerk aus Ziegeln gefertigt wurde Uber dem Gesimse befindet sich ein steiles mit Schindeln aus Faserzement gedecktes Walmdach mit einem Dachstuhl aus Holz Die mit gesprossten zweiflugeligen Fenster sind im Erdgeschoss querrechteckig und im Obergeschoss hochrechteckig geformt Sie werden gleich wie die zweiflugeligen Turen mit erhabenen und abgeschragten Faschen umgeben Wie Voluten geformte Eisengitter schutzen die in die Turen eingelassenen Glaser Das Gitter in der westlichen Eingangstur tragt zusatzlich den Schriftzug STEWEAG 1 In der Vorhalle des Steuerhauses befindet sich ein aus Kunststein gefertigter achtkantiger Pfeiler der die Decke des Obergeschosses tragt Eine zweiarmige Treppe aus Kunststein mit einem Eisengelander fuhrt von der Vorhalle in das Obergeschoss Ein mit einer Figur des Teigitschmandls verzierter Wandbrunnen befindet sich im Erdgeschoss Weiter findet man dort die Bank und den Tisch des Maschinisten welche fruher in der Maschinenhalle standen Nach oben wird das Erdgeschoss von einer Holzbalkendecke abgeschlossen Das Obergeschoss hat einen annahernd quadratischen Grundriss mit abgeschragten Ecken In diesen Raum befindet sich die Schaltwarte von welcher aus die Maschinenhalle durch ein Rundbogenfenster einsehbar ist Die Schaltpulte und tafeln sind mit schwarzen belgischen Muschelkalk verkleidet In ein mehrfach gewulstetes Gesimse ist eine mit reicher netzartiger Eisenversprossung versehen Oberlichte eingelassen Der Bodenbelag besteht teilweise aus roten quadratischen Fliesen 1 An der westlichen Wand des Obergeschosses des Steuerhauses befindet sich ein Verbindungsgang zu den Schalthausern Der Gang ist aussen glatt verputzt und ruht auf Rundbogen welche von Pfeilervorlagen getragen werden Uber einem Gesimse befinden sich gekuppelte hochrechteckig geformte Fenster mit Sprossen Der Gang wird von einem Satteldach uberdacht 1 Schalthauser Bearbeiten Westlich des Verbindungsganges befinden sich die beiden hintereinander gereihten Schalthaustrakte Das erste Schalthaus ist fur die 20 kV Anlagen und das zweite Schalthaus fur die 60 kV Anlagen Beide Schalthauser sind zweigeschossig und in der Hohe leicht gestaffelt Sie haben einen rechteckigen Grundriss und hohe mit Schindeln aus Faserzement gedeckte Walmdacher mit dreieckigen Gauben und einen Dachstuhl aus Holz Die Fundamente bestehen aus Eisenbeton wahrend die aufgehenden Mauern aus Ziegeln bestehen Die Fassaden sind glatt verputzt und ein Kordongesimse trennt das Erd vom Obergeschoss Die kleinen Fenster der Erdgeschosse sind grossteils quadratisch geformt wahrend die Fenster des Obergeschosses an der nordlichen Fassade hochrechteckig sind Die Obergeschosse haben zudem durch Mauerbanke getrennte und sprossengeteilte Oberlichter An den nordlichen Aussenmauern der Obergeschosse befinden sich unter Vordachern fur die Abspannungen angebrachte Konsolen 1 Vorgelagert vor den sudlichen Aussenmauern steht ein niedriger aussen glatt verputzter Trakt mit abgewalmten Pultdach mit Dachgaupen Er hat grosse Falttore mit Oberlichten In diesem Trakt befinden sich die Transformatoren und einige Nebenraume 1 Im Schalthaus fur die 60 kV Anlagen befindet sich ein gewendeltes Stiegenhaus von dem aus man beide Schalthauser erreichen kann Es ist von Norden aus durch eine Zweiflugeltur zuganglich und hat im Erdgeschoss kugelgekronte Brustungspfeiler Im selben Schalthaus befindet sich ein zweiarmiges Stiegenhaus aus Kunststein mit einem eisernen Gelander Die Boden sind teilweise mit roten quadratischen Fliesen belegt 1 Kranz Wehr Bearbeiten Rechts neben dem Unterwasserkanal befindet sich die sogenannte Kranz Wehr der Papierfabrik Kranz Der Unterbau aus Ortbeton mit einer Fassade aus Sichtbeton hat einen rechteckigen Grundriss Uber dem Unterbau steht ein Schuppen mit Holzwanden der ein mit Faserzementschindeln gedecktes Walmdach hat 1 Triebwasserweg Bearbeiten nbsp Die beiden Druckrohrleitungen fur das TriebwasserDas Triebwasser fur das Kraftwerk stammt aus dem Hirzmann Stausee dem Langmann Stausee und dem Packer Stausee Es wird uber zwei freiliegende Druckrohrleitungen uber einen Hang von den Stauseen zum Kraftwerk geleitet Die Leitungen gehen an der ostlichen Aussenmauer des Krafthauses unter die Plattform des Unterwassers Von dort zweigen sie zu den Maschinensatzen ab Der Unterwasserkanal verlauft vom Krafthaus in nordostlicher Richtung zum Laufkraftwerk Teigitschmuhle 1 Nachweise BearbeitenSpeicherkraftwerk Arnstein www verbund com abgerufen am 9 Juni 2014 deutsch a b c d e f g h i j k l m n o p Speicherkraftwerk Arnstein www verbund com abgerufen am 9 Juni 2014 deutsch Andrea Kratzer Kraftwerk Arnstein ist ein Denkmal In Kleine Zeitung www kleinezeitung at 31 Juli 2012 abgerufen am 18 Juni 2020 deutsch Manfred Hohn 1 Die Feldbahnen beim Kraftwerksbau im Teigitschgraben 2 Die Feldbahn beim Bau der Pack Sperre 3 Die Feldbahnen beim Bau der Hierzman Sperre In Feldbahnen in Osterreich Leykam Graz 2011 ISBN 978 3 7011 7766 0 S 9 33 Gemeindegliederung von Krottendorf Gaisfeld Katastralgemeinden Gaisfeld Gasselberg KrottendorfOrtschaften Gaisfeld Gasselberg Kleingaisfeld Krottendorf bei Ligist Muggauberg Dorfer Gaisfeld Krottendorf bei Ligist Rotte KleingaisfeldZerstreute Hauser Gasselberg Krottendorf Gaisfeld MuggaubergSonstige Ortslagen Bartlsepp Beingribl Forstbauer Goribauer Grabenbauer Heindler Kainz Keuschenjodl Kleinstrunz Kottner Kraftwerk Arnstein Langmannmichl Lori Marthans Saatzwirt Schmolzer Schorgibauer Schorighiasl Stangl Wendl WienerZahlsprengel Krottendorf Dorf Krottendorf Gaisfeld Umg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Speicherkraftwerk Arnstein amp oldid 235180251