www.wikidata.de-de.nina.az
Specksteinofen auch Giltsteinofen sind aus dem Gestein Speckstein gebaute Grundofen die uberwiegend mit Scheitholz und Holzbriketts befeuert werden Bundner Specksteinofen von 1898 Museum Regiunal Surselva Gelagerte Specksteinblocke in Disentis Muster die zu Ofen verarbeitet werdenBei Specksteinofen besteht nicht wie bei vielen modernen Kaminofen teilweise die aussere Hulle aus dem Material sondern auch die innere Brennkammer ist vollstandig aus Speckstein Um das Prinzip des Grundofens zu verwirklichen ist der Ofen zweilagig gebaut d h die heissen Verbrennungsgase werden im Inneren des Ofens in sog Zugen entlanggefuhrt und geben dabei ihre Energie an die Specksteinplatten ab Die Gase kuhlen im Inneren stark ab sinken zu Boden und werden auf Fussbodenhohe in den Kamin abgegeben Der Vorteil dieser Bauweise ist das hohe Warmespeichervermogen das aufgrund des hohen Magnesiumgehalts des Specksteins erreicht wird Da der Speckstein eine hohe Dichte hat 2 5 kg dm und daruber muss der Specksteinofen auf ein besonders stabiles Fundament gestellt werden Traditionelle Verbreitung fanden die Specksteinofen in jenen Gegenden wo naturliche Specksteinlagerstatten auftreten und einen Abbau von verarbeitungswurdigen Rohblocken zuliessen Das sind beispielsweise die Westalpen die Sudalpen sowie Regionen in Norwegen und Finnland In der Valle Maggia stehen in zahlreichen Bauernhausern Specksteinofen mit Jahressignaturen aus dem 17 18 und 19 Jahrhundert Typisch nicht nur fur diese Region sind an der Frontseite der Ofen aus dem Stein herausgearbeitete Verzierungen in Wappenform als handwerkliche Symbole oder Ornamentbander In den Walliser Dorfern Mund 1555 Evolene 1577 und Les Hauderes 1598 existieren sehr alte Specksteinofen In Hinsicht auf die Grundrisse dieser Ofen gibt es rechteckige quadratische runde und vereinzelt polygonale Varianten Ihr horizontaler Aufbau besteht meist aus zwei oder drei Schichten mitunter nach oben stufenartig verjungt Eine schwere Deckplatte aus Speckstein Prallplatte schliesst im oberen Teil die Brennkammer ab Je nach Gesamtaufbau wird nach Kasten oder Rundform unterschieden Die einzelnen Platten werden bei modernen Specksteinofen nicht mit Mortel verbunden sondern mit einer hauchdunnen Schicht von Wasserglas Das ergibt praktisch keine Fugendicke aber doch die sogenannte Gasdichtigkeit Literatur BearbeitenRoland Fluckiger Seiler Die Bauernhauser des Kantons Wallis Band 2 Schweizerische Gesellschaft fur Volkskunde Hrsg Basel 2000 ISBN 3 907624 13 0 Augusto Gaggioni Le pigne dell alta Valmaggia inventario e tipologia In 2000 anni di pietra ollare Bellinzona 1986 Dipartimento dell Ambiente Ufficio Monumenti Storici Ufficio Musei Quaderni d informazione 11 S 43 70 Amund Helland Tagskifere heller og vekstene H Aschehoug amp Co Oslo 1893 Weblinks BearbeitenGemeindehaus in Grachen Wallis Abbildung eines Specksteinofens PDF 1 8 MB Memento vom 2 Februar 2016 im Internet Archive Schweizer Heimatschutz Gon Hus in Niederwald VS mit altem Giltsteinofen Memento vom 11 September 2014 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Specksteinofen amp oldid 234552177