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Dieser Artikel beschreibt das Pipeline Projekt Fur den gleichnamigen Schmelzwasserfluss im antarktischen Viktorialand siehe South Stream Antarktika South Stream russisch Yuzhnyj potok Transkription Juschny potok bulgarisch Yuzhen potok war ein Pipeline Projekt um russisches Erdgas nach Europa zu transportieren Varianten des Verlaufs der geplanten Pipeline der Ast nach Suditalien wurde verworfen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einstellung des Projekts 2 1 Alternativprojekt 3 Beteiligte Unternehmen 4 Gaspreis okonomische Aspekte Sonstiges 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Gasrohren in Warna 2014 Die Pipeline sollte ab fruhestens 2015 Sudost und Sudeuropa versorgen Das Projekt bestand aus drei Komponenten dem Ausbau der Transportkapazitaten in Russland bis zur Schwarzmeerkuste bei Anapa dem Bau einer Pipeline durch das Schwarze Meer sowie dem Weiterbau der Erdgas Pipeline vom bulgarischen Warna Den Offshore Teil bildeten vier parallel verlaufende Rohren mit einer geplanten Durchleitungskapazitat von 63 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr die auf einer Lange von 931 Kilometer durch das Schwarze Meer verlaufen sollten 1 South Stream sollte die Lieferrouten von russischem Erdgas nach Europa diversifizieren und die Abhangigkeit Russlands von den derzeit dominierenden Transitstaaten Ukraine und Weissrussland reduzieren siehe russisch ukrainischer Gasstreit Am 5 Februar 2009 wurde das Abkommen zum Bau der Pipeline durch das Schwarze Meer zwischen Gazprom und der bulgarischen Energieholding unterzeichnet Es sah vor die ursprunglich geplanten 31 Milliarden Kubikmeter Durchleitungskapazitat um weitere 16 Milliarden zu erhohen 2 Im April 2009 fand ein weiteres Treffen zwischen Eni und Gazprom statt Eni erwog zu dieser Zeit Gazprom auch am libyschen Elephant Feld zu beteiligen 3 Am 13 Juli 2009 teilte die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti mit Bulgarien habe die Kooperation mit Gazprom eingefroren und sei an weiteren Planungen dieser Pipeline sowie weiteren russischen Energieprojekten derzeit nicht interessiert 4 Die Ankundigung Turkmenistans sich entweder durch bereits existierende iranische Pipelines oder mittels noch zu bauender transkaspischer Pipelines an der Nabucco Pipeline beteiligen zu wollen galt als ein weiterer Ruckschlag fur das russische South Stream Projekt Bis dahin hatte Russland versucht Turkmenistan von einer Nabucco Beteiligung fernzuhalten 5 Am 6 August 2009 unterzeichneten Russland und die Turkei einen Kooperationsvertrag in dem die Turkei dem Bau der russischen Gaspipeline South Stream in ihren Hoheitsgewassern zustimmt 6 Am 14 August 2009 trat das Dritte Energiepaket der EU in Kraft das die Entflechtung von Lieferant und Pipelinebetreiber vorsieht Dies ist eine massgebliche Ursache fur das Scheitern der Pipeline 7 Am 24 April 2010 genehmigte Osterreich bei Verhandlungen mit Russland den Bau der Pipeline 8 Im September 2011 erfolgte eine Anderung hinsichtlich der Anteilseigner Neben dem bisherigen Anteilseigner Gazprom mit 50 Beteiligung werden Eni 20 EdF und Wintershall jeweils 15 der Anteile halten 9 Im Dezember 2011 berichteten russische Medien Gazprom werde die Route im Westen nicht zum existierenden Verteiler nach Baumgarten an der March in Nordost Osterreich und auch nicht nach Suditalien sondern nur nach Norditalien fuhren da Osterreich mit der OMV die konkurrierende Nabucco Pipeline betreibe Russland forderte eine 50 Prozent Beteiligung an der OMV dominierten Gasborse CEGH die Einfluss auf Nabucco geschaffen hatte was von der EU Kommission durch gestellte Bedingungen verhindert wurde 10 Im selben Monat gab die Turkei ihre endgultige Zustimmung zum Bau der Pipeline durch das Schwarze Meer Als Gegenleistung sicherte Russland dem Land Gaslieferungen bis 2025 zu 11 Am 7 Dezember 2012 wurde in der sudrussischen Stadt Anapa am Schwarzen Meer offiziell mit dem Bau der Erdgasleitung begonnen 12 Im Sommer 2013 wurde das Konkurrenzprojekt Nabucco Pipeline fur beendet erklart Diese Pipeline sollte Erdgas aus dem kaspischen Raum in die EU transportieren und dabei russisches Territorium umgehen Am 23 November 2013 wurde auch in Serbien mit dem Bau begonnen 13 Im Zuge der Annexion der Krim 2014 kundigte EU Energiekommissar Gunther Oettinger im Marz 2014 an dass er fur eine Verzogerung des South Stream Projekts sorgen werde 14 Bulgarien stellte die Vorbereitungsarbeiten Anfang Juni 2014 nach Druck der EU Kommission und einem Besuch einer amerikanischen Abordnung um Senator John McCain ein 15 Am 24 Juni 2014 wurde zwischen der OMV und Gazprom ein Vertrag uber den Bau des osterreichischen Teilstucks der South Stream Pipeline unterzeichnet Unter anderem wurde nun doch eine Abzweigung der Pipeline zum zentralen Verteilerzentrum der OMV fur Erdgas in Baumgarten an der March vereinbart 16 Einstellung des Projekts BearbeitenAm 1 Dezember 2014 gab der russische Prasident Wladimir Putin bekannt das Projekt werde aufgrund der Blockadehaltung Bulgariens vorerst eingestellt 17 18 Am selben Tag konferierte er mit dem turkischen Staatsprasidenten Erdogan die beiden unterzeichneten ein Memorandum das die Lieferung grosser Gasmengen an die Turkei vorsieht 19 Der turkische Energieminister Taner Yildiz sagte er wolle den russischen Vorschlag prufen es sei aber noch zu fruh um in der Angelegenheit ein letztes Wort zu verkunden 20 Zwischen den beiden Landern gibt es bereits eine Gaspipeline namens Blue Stream Der russische Energieminister Alexander Nowak gab der EU die Schuld fur die Aufgabe der South Stream Pipeline durch Russland 21 Kern der Differenzen zwischen der Europaischen Union und Russland ist die Liberalisierung und Offnung der jeweiligen Energiemarkte fur externe Investoren Die Europaische Energiecharta schreibt eine solche Offnung vor 22 Russland hat sie nicht ratifiziert sondern seine Unterschrift 2009 wieder zuruckgezogen 23 Die EU bestand bei den russischen South Stream Planen auf Regeln die seit November 2010 fur alle Fernleitungsnetzbetreiber in der EU gelten Wer eine Pipeline auf EU Boden baut der muss unter anderem Konkurrenten diskriminierungsfreien Zugang gewahren Netz und Vertrieb mussen getrennt sein Der Transporteur darf nicht die Preise kontrollieren Gazprom wollte bei South Stream sowohl Gasproduzent als auch Gasnetzbetreiber werden die EU Kommission sah deshalb die genannten Regeln verletzt Schon 2013 hatte sie die EU Lander durch die die Pipeline fuhren sollte nachdrucklich darauf hingewiesen 24 25 Im Juni 2014 leitete die EU Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Bulgarien ein das Land stoppte daraufhin die Arbeiten an der Pipeline 26 Bulgarien EU Mitglied seit 2007 erklarte im Juni an dem Bau festzuhalten das Projekt aber erst nach Zustimmung der EU Kommission fortsetzen zu wollen 27 Alternativprojekt Bearbeiten Der turkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci betonte in einem am 27 Januar 2015 veroffentlichten Interview das kurz zuvor von der Gasprom vorgestellte Alternativprojekt TurkStream auch finanziell zu unterstutzen Die Turkei ist schon zu 30 an der Transanatolischen Pipeline TANAP beteiligt 28 Beteiligte Unternehmen BearbeitenPartner des Joint Ventures fur den Offshore Teil der Fernleitung waren bis Ende 2014 Gazprom 50 der italienische Energieversorger Eni 20 die franzosische EDF 15 sowie die BASF Tochter Wintershall 15 Die Kosten wurden im Mai 2009 auf 19 bis 24 Milliarden Euro geschatzt 29 Am 29 Dezember 2014 verausserten Eni 30 EDF 31 und Wintershall 32 ihre Anteile an Gazprom Somit ist nur noch letztere fur die Finanzierung des Offshore Teils verantwortlich Am Onshore Teil der Fernleitung waren beteiligt 33 Osterreich nbsp Osterreich Osterreich South Stream Austria GmbH Anteilseigner Gazprom 50 und OMV 50 Bulgarien nbsp Bulgarien South Stream Bulgaria AD Anteilseigner Gazprom 50 und Bulgarian Energy Holding 50 Kroatien nbsp Kroatien Joint Venture in Vorbereitung Anteilseigner Gazprom und Plinacro Griechenland nbsp Griechenland South Stream Greece S A Anteilseigner Gazprom 50 und DESFA 50 Ungarn nbsp Ungarn South Stream Hungary Zrt Anteilseigner Gazprom 50 und Magyar Villamos Muvek MVM 50 Serbien nbsp Serbien South Stream Serbia AG Anteilseigner Gazprom 51 und Srbijagas 49 Slowenien nbsp Slowenien South Stream Slovenia LLC Anteilseigner Gazprom 50 und Plinovodi 50 Gaspreis okonomische Aspekte Sonstiges BearbeitenDie Gasnachfrage in der EU ist von 2010 bis 2014 um rund zehn Prozent gefallen Ob South Stream unter den damaligen Marktverhaltnissen wirtschaftlich zu betreiben ware erscheint laut Medienberichten fraglich 34 35 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons South Stream Sammlung von Bildern Pipelineprojekt Putin nimmt Europa in die Zange Russland Italien FAZ net vom 2 Dezember 2014 Putins Niederlage Fur den russischen Prasidenten war die Gasleitung durchs Schwarze Meer ein Projekt zur Einflusssicherung in Europa Ihr Scheitern ist kein Grund zum Feiern ein Kommentar Einzelnachweise Bearbeiten South Stream Energie fur Europa Pressemitteilung Wintershall archiviert vom Original am 5 Juli 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Abkommen uber South Stream und Atomenergie zwischen Russland und Bulgarien signiert RIA Novosti 5 Februar 2009 archiviert vom Original am 8 Februar 2009 abgerufen am 9 Februar 2009 Eni CEO sees talks soon on South Stream Elephant field Reuters 7 April 2009 abgerufen am 5 Dezember 2014 South Stream Bulgariens neue Regierung andert Kurs Kommersant RIA Novosti 13 Juli 2009 archiviert vom Original am 7 Dezember 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Inga Sikorskaya Turkmenistan New Pipeline Old Horizons Institute for War and Peace Reporting 10 Juli 2009 archiviert vom Original am 6 August 2009 abgerufen am 5 Dezember 2014 englisch Turkei erlaubt Bau der South Stream Pipeline RIA Novosti 6 August 2009 archiviert vom Original am 7 Dezember 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 South Stream Pipeline EU Staaten machen Front gegen Gazprom In Handelsblatt handelsblatt com 30 September 2014 abgerufen am 9 Juni 2015 Putin zu Kurzbesuch in Wien wienerzeitung at 24 April 2010 abgerufen am 5 Dezember 2014 EdF und Wintershall steigen mit je 15 Prozent in Gasprojekt South Stream ein RIA Novosti 6 September 2011 archiviert vom Original am 7 Dezember 2013 abgerufen am 5 Dezember 2014 Verlierer im Gaspoker orf at 15 Dezember 2011 abgerufen am 5 Dezember 2014 Gasleitung South Stream Turkei genehmigt russische Mega Pipeline Spiegel Online 28 Dezember 2011 abgerufen am 5 Dezember 2014 Horst Klauser Der Pipeline Triumph von Gazprom Tagesschau de 7 Dezember 2012 archiviert vom Original am 10 Dezember 2012 abgerufen am 5 Dezember 2014 Bauarbeiten fur Gaspipeline in Serbien begonnen orf at 24 November 2013 abgerufen am 5 Dezember 2014 EU bremst Pipeline Verhandlungen mit Moskau Welt de 9 Marz 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Elke Windisch Koalition gegen Rohstoff Lieferant Gazprom Bulgarien gerat im Gasstreit zwischen die Fronten In Tagesspiegel tagesspiegel de 10 Juni 2014 abgerufen am 9 Juni 2015 Mit klar politischen Motiven so jedenfalls stellten es russische Medien dar soll sich eine Gruppe ranghoher US Senatoren in dieses Geschaft eingemischt haben Die Delegation um den ehemaligen Prasidentschaftskandidaten John McCain habe Bulgariens Premier Orescharski am Wochenende bearbeitet hiess es In der Tat gab dieser den South Stream Ruckzieher gleich nach dem Treffen mit Washingtons Unterhandlern bekannt South Stream Deal Handschlag zwischen OMV und Gazprom erntet Kritik handelsblatt com 24 Juni 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Putin Bulgarien bremst uns aus Russland stoppt South Stream ntv de 1 Dezember 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Konflikt mit der EU Russland gibt Pipeline Projekt South Stream auf Spiegel Online 2 Dezember 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Benjamin Bidder Hasnain Kazim South Stream Leitung gestoppt Russland dupiert Turkei profitiert Spiegel Online 2 Dezember 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Erdogans Abhangigkeit von Russland Zeit Online 2 Dezember 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Eduard Steiner Pipeline Stopp legt Russlands grosse Schwache offen welt de 2 Dezember 2014 abgerufen am 2 Dezember 2014 Sabine Fischer Russland und die Europaische Union in Heiko Pleines Hans Henning Schroder Hrsg Landerbericht Russland Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2010 ISBN 978 3 8389 0066 7 S 236 Russland lehnt EU Energiecharta offiziell ab Sputnik 6 August 2009 Nemanja Rujevic Streit um South Stream Pipeline Deutsche Welle 16 Dezember 2013 abgerufen am 5 Dezember 2014 Marlies Uken Till Schwarze Das lasst Europa kalt Zeit Online 2 Dezember 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Russland zieht wegen Pipeline Streit vor WTO handelsblatt com 13 Juni 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Russland bringt South Stream Streit vor WTO DerStandard at 13 Juni 2014 archiviert vom Original am 14 Juni 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 http orf at stories 2262864 Turkei will sich an Gasprom Pipeline beteiligen ORF at vom 27 Janner 2015 Jason Bush Russia s South Stream Project Gets a Boost Spiegel Online 19 Mai 2009 abgerufen am 5 Dezember 2014 englisch Eni verkauft South Stream Anteile an Gazprom handelsblatt com 30 Dezember 2014 abgerufen am 4 Januar 2015 Agreement with Gazprom for the acquisition of EDF s stake in South Stream Pressemitteilung EdF 29 Dezember 2014 archiviert vom Original am 5 Januar 2015 abgerufen am 5 Januar 2015 englisch Wintershall veraussert Anteile an South Stream Transport B V Pressemitteilung Wintershall 29 Dezember 2014 abgerufen am 4 Januar 2015 Project Structure The South Stream project official website archiviert vom Original am 6 Dezember 2013 abgerufen am 5 Dezember 2014 englisch Aus fur Pipeline Projekt South Stream Ein Entschluss Putins Oder Gazproms Tagesschau de 2 Dezember 2014 archiviert vom Original am 2 Dezember 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Till Ruger Till Ruger ARD Wien zum Aus fur das Pipeline Projekt South Stream Tagesschau de 2 Dezember 2014 archiviert vom Original am 9 Dezember 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 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