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Der Anhanger 1 achsig fur Entseuchung mit Brausevorrichtung Sonderanhanger 11 kurz Sd Ah 11 diente bei der Wehrmacht zur Desinfektion oder Entlausung von Personal und Material 1 2 Sonderanhanger 11Der Sonderanhanger 11 von rechts BasisinformationTechnische DatenEigengewicht 1 50 tNutzlast 300 kgGesamtgewicht 1 85 tLange 3 40 mBreite 1 70 mHohe 2 40 mSpurweite 1 55 mGeschwindigkeit 60 km hBereifung Luft 6 00 20 Inhaltsverzeichnis 1 Technische Beschreibung 2 Einsatz 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseTechnische Beschreibung BearbeitenDas Fahrgestell des Anhangers war ein einachsiger Anhanger mit einem luftbereiften Reserverad einer Zugose einer Handbremse vorn mit einer Standstutze und hinten mit zwei verstellbaren Stutzen Der auf dem Fahrgestell befindliche Dampfkessel war ein Niederdruck Dampfkessel mit 0 5 atu und 2 5 m Heizflache Weiterhin konnten 100 Liter Wasser mitgefuhrt werden Der Dampfkessel hatte einen Wasserstandsanzeiger zwei Prufhahne und einen Entleerungshahn Befeuert wurde der Kessel mit festen Brennstoffen Um die Asche einzufangen gab es einen Ascheteller welcher gleichzeitig durch Verstellen seiner Lage als Zugregler diente Um den entstandenen Rauch abzuleiten gab es einen Schornstein auf der rechten Seite des Anhangers 3 Um Wasche desinfizieren zu konnen gab es eine Desinfektionstrommel Diese hatte ein Fassungsvermogen von 0 6 m und hatte einen herausziehbaren Holzrost Am Boden der Trommel gab es ein aus Rippenrohren bestehendes Heizgitter und daruber ein Spruhrohr fur Formalindampf Oben in der Trommel gab es ein Dampfspruhrohr Um die Trommel zu isolieren gab es einen Isolierschutzmantel Ein turartiger abklappbarer Deckel mit Flugelschrauben verschloss die Trommel In diesem Deckel gab es ein Luftungsventil und ein Thermometer zum Ablesen der Innentemperatur der Trommel Die Trommel war nach vorn verlagert worden um einen Warmwasserbereiter mit 180 Litern Wasser Platz zum machen Dieser hatte einen doppelten Boden und erzeugte den warmen Wasserdampf Um den Warmwasserraum reinigen zu konnen gab es einen Putzdeckel an der Stirnseite Die Befullung des Warmwasserbereiters erfolgte durch eine Flugelpumpe ab der linken Seite des Anhangers 3 Zum Desinfizieren nutzte man Formalindampf Dieser wurde in einem Formalinverdampfer erzeugt Dafur gab es einen 1200 cm fassenden Formalinbehalter 3 Damit sich das Personal desinfizieren und duschen konnte gab es eine Brausevorrichtung Diese bestand aus einem Verteilerrohr mit Anschlussstutzen fur den Schlauch dem Warmwasserbereiter und vier Brausekopfen Drei dieser Brausekopfe hatten ein Absperrventil Das Verteilerrohr stand auf vier Stutzen Wahrend der Fahrt wurde das Rohr mit den Stutzen auf der linken Seite des Anhangers untergebracht 4 Einsatz Bearbeiten nbsp Der Sonderanhanger 11 mit aufgebauter Brausevorrichtung Zum Betrieb des Anhangers sollte man ihn neben einer Wasserstelle aufstellen und mit Hilfe der vorderen Stutze moglichst waagerecht ausrichten Der Schornstein wurde danach hochgeklappt und festgestellt Danach musste man den Dampfkessel vorsichtig mit Wasser durch die Flugelpumpe bis zu einer roten Wasserstandsmarke befullen Die beiden Prufhahne sollten hierbei geoffnet werden Sobald Wasser aus dem abfloss mussten der untere Hahn geschlossen werden 4 Sobald das Wasser die Wasserstandsmarke erreichte hatte musste auch der obere Prufhahn geschlossen werden Bevor mit dem Befeuern begonnen werden konnte mussten der Rost und der Ascheteller von Schlacke und Asche gereinigt werden Das Befeuern geschah durch Papier und Holz Sobald ein kleines Feuer brannte wurde es mit Kohle verstarkt damit der Dampfdruck am Manometer anstieg Die Dampfventile 2 3 4 und 8 mussten hierbei geschlossen werden Eine Regulierung des Dampfdruckes erfolgte durch Offnen und Schliessen des Aschetellers Wenn der Kesseldruck uber 0 5 atu anstieg musste der Ascheteller geschlossen werden Ein Notfallventil konnte per Hand angehoben werden 5 Nachdem der Druck im Kessel erreicht wurde wurde der Deckel der Desinfektionstrommel geoffnet und das zu desinfizierende Material locker auf Kleiderbugel aufgehangt Auf der Desinfektionstrommel gab es einen Dreiwegehahn Dieser musste fur einen Betrieb auf H gestellt werden und das am Deckel befindliche Luftungsventil musste geschlossen werden Nach kurzer Zeit musste am Dreiwegehahn etwas Dampf ausstromen Damit ging man sicher dass Dampf durch den gesamten Mantelraum der Trommel stromte Eine Entwasserung erfolgte durch den Entleerungshahn 5 Die Temperatur im Desinfektionsraum wurde auf 103 C gebracht Ein Desinfektionsvorgang dauerte nach erreichen dieser Temperatur rund 45 Minuten Dabei sollte die Temperatur nicht unter 102 C fallen Nach Beendigung des Bedampfungvorgangs musste noch weitere 15 Minuten gewartet werden bis sich der Dampf verzogen hatte und das Material entnommen werden konnte 6 Pelze Gegenstande aus Leder und anders zu desinfizierendes Material welches bei einer Dampftemperatur von 100 C beschadigt werden konnte wurde mit Formalindampfen desinfiziert Alle anderen Materialien wurden mit heissem Wasserdampf behandelt 6 Siehe auch BearbeitenListe von Anhangern und Sonderanhangern der WehrmachtLiteratur BearbeitenHorst Beiersdorf Waffen Arsenal Band 145 Kfz Anhanger der Wehrmacht 1935 1945 Podzun Pallas Friedberg Dornheim 1994 ISBN 3 7909 0454 6 Wolfgang Fleischer Typenkompass Deutsche Heeresfahrzeuge Anhanger und Sonderanhanger bis 1945 Motorbuch Stuttgart 2015 ISBN 978 3 613 03804 2 Oberbefehlshaber des Heeres im Auftrag H Dv 195 5 L Dv 2305 Der Anhanger 1 achsig fur Entseuchung mit Brausevorrichtung Sonderanhanger 11 Reichsdruckerei Berlin 1944 Einzelnachweise Bearbeiten Typenkompass Deutsche Heeresfahrzeuge S 369 Waffen Arsenal Band 145 S 6 a b c H Dv 195 5 S 5 a b H Dv 195 5 S 6 a b H Dv 195 5 S 7 a b H Dv 195 5 S 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sonderanhanger 11 amp oldid 241368414