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Der Singer Vogue der Baujahre 1961 bis 1967 ist ein Mittelklasse PKW den der ehemalige britische Automobilhersteller Rootes als Limousine und als Kombi unter der Marke Singer verkaufte Die ebenfalls zum Rootes Konzern gehorenden Marken Hillman und Humber boten mit dem Super Minx und dem Sceptre Schwestermodelle des Vogue an die weitgehend baugleich waren aber eine abweichende Ausstattung hatten In dieser Modellfamilie die ein typisches Beispiel fur das in Grossbritannien seinerzeit weit verbreitete Badge Engineering ist lag der Singer preislich zwischen dem gunstigeren Hillman und dem teureren Humber Mit dem Vogue trat Rootes in Grossbritannien unter anderem gegen den Ford Cortina an 1 SingerSinger Vogue Mark ISinger Vogue Mark IVogueProduktionszeitraum 1961 1967Klasse MittelklasseKarosserieversionen Limousine KombiMotoren Ottomotoren 1 6 1 7 Liter 46 63 kW Lange 4191 mmBreite 1595 mmHohe 1473 mmRadstand 2565 mmLeergewicht 1016 1074 kgNachfolgemodell Singer New VogueAus der Audax Familie Singer Gazelle 1960 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Design und Technik 2 1 Karosserie 2 2 Antrieb 2 3 Fahrwerk 3 Die einzelnen Baureihen 3 1 Mark I und Mark II 3 2 Mark III und Mark IV 4 Produktion in Grossbritannien 5 Der Vogue in Australien 6 Galerie 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen 10 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenWahrend die Marken Hillman und Humber bereits seit den 1930er Jahren zum Rootes Konzern gehorten war der Automobilhersteller Singer erst 1956 von Rootes ubernommen worden In den ersten Jahren der Konzernzugehorigkeit hatte Singer noch eine gewisse technische Eigenstandigkeit Anm 1 musste aber zunehmend die standardisierten Konzernmodelle ins eigene Programm aufnehmen und als Singer Autos verkaufen Badge Engineering Das zeigte sich schon beim Mittelklassemodell Singer Gazelle von 1956 der Singers eigenen Hunter ersetzte und als Variante der Audax Familie nahezu vollstandig mit dem Hillman Minx und dem Sunbeam Rapier ubereinstimmte Wie seine Schwestermodelle wurde auch der Gazelle seit 1958 in dritter Serie Mark III gebaut Wahrend sich die ersten drei Serien des Gazelle technisch und stilistisch weitgehend ahnelten konstruierte Rootes fur das Jahr 1961 ein weitgehend neues Modell das grosser schwerer und teuer war als die Fahrzeuge der Audax Reihe Nach ursprunglichen Planungen sollte das neue Modell unter der Bezeichnung Gazelle Mark IV den bisherigen Audax Gazelle ersetzen Da dieser sich aber ebenso wie die baugleichen Hillman Modelle nach wie vor gut verkaufte und dem Rootes Konzern regelmassige Profite einbrachte entschied sich die Konzernleitung 1961 das alte Modell weiter zu produzieren und das neue parallel dazu unter anderer Bezeichnung anzubieten 2 3 Die Wahl fiel auf den in den 1930er Jahren von der Marke Humber verwendeten 4 Begriff Vogue deutsch Mode Entsprechend verfuhr Rootes bei den Parallelmodellen von Hillman Anm 2 Singer war die erste Marke die Rootes neue Mittelklasselimousine auf den Markt brachte Nachdem der Singer Vogue am 26 Juli 1961 1 vorgestellt worden war kam im Oktober 1961 der Hillman Super Minx mit einfacherer Ausstattung auf den Markt Anfang 1963 folgte schliesslich der Humber Sceptre als teuerste und am besten ausgestattete Variante Sie alle teilten sich die Technik und die Karosserie Designabweichungen betrafen lediglich Details Der Singer Vogue war als vierturige Limousine und als Kombi erhaltlich Eine Singer Variante des bei Thrupp amp Maberly gefertigten Cabriolets gab es nicht das offene Auto wurde nur unter der Marke Hillman angeboten Der Singer Vogue bis 1967 in vier Serien Mark I bis Mark IV produziert 1966 erschien ein Nachfolger der eine Variante des Rootes Arrow war und bis 1970 als Singer Gazelle mit einfacherer und als Singer Vogue New Vogue mit besserer Ausstattung verkauft wurde Design und Technik BearbeitenKarosserie Bearbeiten nbsp uberdachte Doppelscheinwerfer und traditionelle Kuhlermaske Singer VogueDer Singer Vogue hat eine selbsttragende Karosserie Ihre Form die mit denen der Schwestermodelle von Hillman und Humber weitestgehend ubereinstimmt entstand unter der Leitung von Ted White in Rootes Designcenter Raymond Loewy der noch an dem Design des Vorgangermodells der Audax Reihe mitgewirkt hatte war am Vogue nicht mehr beteiligt Die Baureihen Mark I und II des Vogue sind ausserlich weitestgehend gleich dasselbe gilt fur die Reihen Mark III und IV Der Vogue hat vordere Doppelscheinwerfer die von den chromumrandeten Auslaufern der Kotflugel gleichsam uberdacht werden Diese Gestaltung die das Design verschiedener US amerikanischer Chrysler Modelle der spaten 1950er Jahre aufgreift 5 ubernahm 1963 auch die erste Serie des Humber Sceptre Sie hebt sich von der Frontgestaltung des Hillman Super Minx ab der in allen Baureihen einzelne Rundscheinwerfer hat Singer behielt diese Frontgestaltung bis zum Produktionsende 1967 bei anders als der Humber Sceptre der 1965 eine an den Hillman angepasste Frontpartie bekam Ein auffalliges Designmerkmal der ersten und zweiten Serie der Vogue Limousine ist die hintere Panoramascheibe die auch die Parallelmodelle der Schwestermarken haben Die abgerundete Kuhlermaske mit senkrecht verlaufenden Streben greift die traditionelle Gestaltung von Singer Kuhlern auf An der Heckpartie hat der Vogue ebenso wie seine Schwestermodelle kleine Heckflossen Darunter sind bei allen Serien des Vogue drei ubereinander angeordnete runde Ruckleuchten installiert Der Hillman Super Minx und der Humber Sceptre haben dagegen einteilige ovale Ruckleuchten Antrieb Bearbeiten Der Vogue wird von einem Vierzylinder Reihenmotor angetrieben der von Hillman entwickelt wurde und erstmals 1953 erschien Die ersten beiden Baureihen des Vogue haben eine 1592 cm grosse und 62 bhp 46 kW leistende Version dieses Motors die auch im Hillman Super Minx verwendet wurde Fur die dritte Serie erhielt der Vogue anders als der Hillman eine auf 78 bhp 58 kW leistungsgesteigerte Variante des Vierzylinders die seit 1963 bereits im Humber Sceptre eingebaut wurde Fur die vierte Serie schliesslich erhielten alle drei Schwestermodelle eine auf 1725 cm Hubraum vergrosserte Motorvariante die im Vogue 85 bhp 63 kW leistet 5 Die Kraftubertragung ubernimmt in allen Serien ein handgeschaltetes Vierganggetriebe dessen erster Gang bei den Baureihen Mark I und Mark II nicht synchronisiert ist Es wird mit einem Mittelschalthebel bedient Ein Automatikgetriebe mit drei Vorwartsgangen war gegen Aufpreis erhaltlich Anfanglich baute Rootes eine Smith Easydrive Automatik ein 1962 wurde sie durch eine BorgWarner 35 Automatik ersetzt Fahrwerk Bearbeiten Vorne hat der Super Minx Einzelradaufhangung an Doppelquerlenkern mit Schraubenfedern und einem Stabilisator die angetriebene starre Hinterachse hangt an Langsblattfedern Der Mark I hat rundum Lockheed Trommelbremsen mit 229 mm Durchmesser und einen Bremskraftverstarker mit der Einfuhrung des Mark II kamen vorn Scheibenbremsen zum Einsatz Die Kugelumlauflenkung ist nicht servounterstutzt Die einzelnen Baureihen BearbeitenMark I und Mark II Bearbeiten nbsp Mark I und II Panoramascheibe hintenDie erste Baureihe des Singer Vogue die nachtraglich als Mark I bezeichnet wurde war von Juli 1961 bis Oktober 1962 im Programm Der Vogue debutierte damit drei Monate vor dem preiswerteren Hillman Super Minx Anfanglich war der Vogue nur als vierturige Stufenhecklimousine erhaltlich Ab Mai 1962 erschien zusatzlich ein vierturiger Kombi Estate Eineinhalb Jahre nach dem Produktionsbeginn wurde im Oktober 1962 die Mark II Version des Vogue vorgestellt Sie entsprach stilistisch vollstandig dem Mark I hatte aber einige technische Anderungen Schmiernippel gab es nicht mehr die Trommelbremsen vorne waren durch grossere Scheibenbremsen ersetzt und die Hinterachsubersetzung geandert 6 Vordere Einzelsitze gehorten nun zur Serienausstattung Bei den Wagen mit Automatikgetriebe gab es eine BorgWarner Konstruktion anstelle des bisherigen Smith Easydrive 3 Mark III und Mark IV Bearbeiten nbsp Mark III und IV Trapezformiger Dachaufbau1964 erschien der Mark III dessen Limousine einen uberarbeiteten Dachaufbau erhielt Sie hat keine hintere Panoramascheibe mehr An ihre Stelle tritt ein geradlinig verlaufendes Dach in Trapezform Eine entsprechende Umgestaltung hatte Rootes bereits im August 1963 beim kleineren Singer Gazelle und dessen Schwestermodellen vorgenommen 1 Beim Vogue andert sich dadurch auch die Form der hinteren Turen Die Turen der Limousine entsprechen beim Mark III nun denen des Kombi Zwischen C und D Saule ist bei der Limousine ausserdem ein zusatzliches Seitenfenster eingebaut Die gleiche Dachgestaltung erhielt auch Hillmans Super Minx Limousine wahrend der Humber Sceptre die hintere Panoramascheibe bis zur Produktionseinstellung 1966 beibehielt Abgesehen davon gab es beim Vogue keine Anderungen an der Karosserie auch die inzwischen veralteten Heckflossen blieben erhalten Die technischen Anderungen beschrankten sich beim Mark III auf die Einfuhrung eines neuen voll synchronisierten Vierganggetriebes 7 Der auf der London Motor Show im Oktober 1965 vorgestellte Mark IV hat einen Motor mit auf 1725 cm vergrossertem Hubraum der 85 bhp 63 kW leistet 6 Stilistisch entspricht der Mark IV vollstandig dem Mark III 7 Produktion in Grossbritannien BearbeitenDie Rohkarosserien aller Vogue Varianten liess Rootes wie die der Schwestermodelle von Hillman und Humber bei dem unabhangigen Karosseriehersteller Pressed Steel Company in Cowley Oxfordshire fertigen Die Limousinen und Kombis wurden im Rootes Werk in Ryton on Dunsmore bei Coventry aufgebaut 8 Die Produktion verteilt sich auf die einzelnen Baureihen wie folgt 5 Singer Vogue Mark I 7 423 Fahrzeuge Singer Vogue Mark II 20 021 Fahrzeuge Singer Vogue Mark III 10 000 Fahrzeuge Singer Vogue Mark IV 10 325 FahrzeugeDer Vogue in Australien BearbeitenDie australische Niederlassung des Rootes Konzerns in Port Melbourne produzierte von 1962 bis 1965 neben dem Hillman Super Minx auch ein Humber Vogue genanntes Modell Dabei handelte es sich um den technisch und stilistisch unveranderten Singer Vogue der in Australien aus Marketinggrunden unter der prestigetrachtigen Marke Humber vertrieben wurde 9 Galerie Bearbeiten nbsp Mark I II Saloon nbsp Frontpartie nbsp Mark IV Saloon 1966 nbsp Mark IV Estate 1965 nbsp Interieur nbsp Australischer Humber Vogue 1965 Literatur BearbeitenKevin Atkinson The Singer Story Veloce Publishing 2016 ISBN 9781845849665 Graham Robson The Cars of the Rootes Group London 2007 ISBN 978 1903088296Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Singer Vogue Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Insbesondere die Singer Motoren wurden noch einige Jahre nach der Eingliederung in den Rootes Konzern weiterverwendet Vgl Graham Robson The Cars of the Rootes Group London 2007 ISBN 978 1903088296 S 93 Etwas anders verlief der Prozess bei der betont sportlichen Marke Sunbeam und bei der exklusiven Marke Humber Ursprunglich war geplant dem Sunbeam Rapier einer Audax Version ebenfalls ein grosseres Modell aus der Familie des Singer Vogue Hillman Super Minx zur Seite zu stellen Dieses Modell sollte Sunbeam Rapier Mark IV heissen Nachdem bereits erste Vorserienmodelle hergestellt und Presseveroffentlichungen vorbereitet worden waren entschied sich die Konzernleitung das Auto nicht als Sunbeam sondern als Humber auf den Markt zu bringen Daraus wurde der Humber Sceptre der keinen Vorganger in der Audax Familie hatte Bei Sunbeam hingegen ging letztlich kein Schwestermodell zum Singer Vogue und Hillman Super Minx in Serie Einzelnachweise Bearbeiten a b c Kevin Atkinson The Singer Story Veloce Publishing 2016 ISBN 9781845849665 Geschichte von Singer Cars auf der Internetseite des Singer Owners Club abgerufen am 7 Mai 2021 a b Graham Robson The Cars of the Rootes Group London 2007 ISBN 978 1903088296 S 58 Graham Robson The Cars of the Rootes Group London 2007 ISBN 978 1903088296 S 97 a b c Graham Robson The Cars of the Rootes Group London 2007 ISBN 978 1903088296 S 98 a b Used Car Test 1962 Hillman Super Minx I In Autocar Ausgabe 124 nbr 3647 7 Januar 1966 S 20 21 fur den baugleichen Hillman Super Minx a b Graham Robson The Cars of the Rootes Group London 2007 ISBN 978 1903088296 S 59 Graham Robson The Cars of the Rootes Group London 2007 ISBN 978 1903088296 S 161 164 The Macquarie Dictionary of Motoring 1986 S 226 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Singer Vogue 1961 1967 amp oldid 212376731