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Rootes Arrow war die Projektbezeichnung fur einen britischen Mittelklasse Pkw der 1966 auf den Markt kam und bis 1979 gebaut wurde Das Fahrzeug wurde vom Rootes Konzern entwickelt und nach dessen Ubernahme durch den US amerikanischen Autohersteller Chrysler von Grossbritannien aus von Chrysler Europe verkauft Es gab auch Arrow Varianten unter den Marken Hillman Humber Singer Sunbeam und Chrysler Die bekannteste und am langsten produzierte Variante des Arrow ist der Hillman Hunter Der Arrow war ausserdem die Grundlage fur den jahrzehntelang im Iran gebauten Peykan Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklungsgeschichte 2 Produktionsprozess 3 Karosserieversionen 4 Modelle 4 1 Britischer Markt 4 2 Exportversionen 5 Zweites Leben im Iran 6 Konkurrenten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntwicklungsgeschichte Bearbeiten nbsp Hillman Hunter GTDer Rootes Arrow war als grosser dimensionierte Erganzung zum Hillman Imp konzipiert Diesem Ansatz entsprechend sahen erste Planungen aus dem Jahr 1962 zunachst eine vierturige Stufenhecklimousine mit Heckmotor vor Das Projekt wurde zunachst unter dem Namen Swallow entwickelt Das hauseigene Designteam entwickelte einige Studien mit glatter nuchterner Linienfuhrung die Elemente des kunftigen Rambler American und des Chevrolet Corvair miteinander verbanden Letztlich war der Entwicklungsaufwand fur das Heckmotorkonzept zu hoch sodass die Arbeiten am Projekt Swallow bereits im Fruhjahr 1963 eingestellt wurden Stattdessen entschied sich die Unternehmensleitung fur ein konventionelles Modell mit Frontmotor und Hinterradantrieb das uber die einzelnen Konzernmarken in unterschiedlichen Marktsegmenten positioniert werden und so breite Kauferschichten ansprechen sollte Der Arrow wurde als Fahrzeug mit selbsttragender Karosserie konzipiert Die Rohkarosserie war mit 260 Kilogramm vergleichsweise leicht Das Fahrwerk war konventionell Die Vorderrader wurden mit einer MacPherson Aufhangung gefuhrt hinten hatte der Wagen eine Starrachse an Blattfedern Die Motoren alle mit vier Zylindern stammten aus dem Rootes Baukasten Es waren Reihenmotoren mit funf Kurbelwellenlagern hangenden Ventilen und 1 5 und 1 7 Litern Hubraum die um 15 geneigt eingebaut waren Dies erlaubte eine flache Motorhaube und liess Platz fur die Vergaser Die Leistung reichte von 66 bhp 49 kW bis zu 88 bhp 66 kW Die Kraft wurde uber Vierganggetriebe mit Handschaltung wahlweise mit Overdrive oder eine Dreigangautomatik ubertragen Der Arrow hatte in den ersten Jahren seiner Produktion einen guten Stand und konnte sich als konventionelles anspruchsloses Fahrzeug gegenuber ambitionierten aber unausgereiften Fahrzeugen der Konkurrenz von BMC recht anstandig behaupten Auch im Vergleich zu den ahnlich anspruchslos konzipierten Wagen von Ford Cortina Mk II und Vauxhall Viva HB hielt sich der Arrow zunachst solide Allerdings machte sich im Laufe der Jahre bemerkbar dass Rootes spater Chrysler UK den Arrow kaum weiterentwickelte Das Aussehen wurde verandert und die Ausstattungsvarianten neu zugeschnitten Gegenuber dem neuen Cortina dessen dritte Version vergrossert worden war dem Ford Escort und dem Vauxhall Viva HC verlor er daher zunehmend an Boden Hinzu kam dass Chrysler als neuer Inhaber in den 1970er Jahren auch Konkurrenz im eigenen Hause zuliess indem 1970 der nur wenig kleinere Hillman Avenger mit zum Teil ebenburtiger Leistung und 1975 auch der damals sehr moderne Chrysler Alpine ins Programm aufgenommen wurden Zuletzt sprach der Arrow als Chrysler Hunter mit einer an die fruheren Modelle Hillman Hunter GLS Humber Sceptre und Sunbeam Rapier angelehnten ausseren Gestaltung vor allem traditionell orientierte britische Kunden an Chryslers Prospektmaterial 1 der spaten 1970er Jahre zeigt den Hunter relativ unpratentios in der Kulisse einer englischen Landwirtschaftsmesse Der Arrow war der letzte Personenwagen den Rootes vollstandig selbst entwickelt hatte bevor der Konzern von Chrysler ubernommen wurde Produktionsprozess BearbeitenDie Rohkarosserien aller Arrow Versionen wurden von 1966 bis 1968 bei dem Karosseriehersteller Pressed Steel Company in Cowley Oxfordshire gefertigt und die Fahrzeuge im Rootes Werk in Ryton on Dunsmore bei Coventry zusammengebaut Nachdem der Rootes Konkurrent British Motor Corporation im Sommer 1965 Pressed Steel ubernommen hatte kundigte er nach und nach alle Vertrage mit fremden Kunden Rootes erwarb daraufhin 1966 die veraltete Pressed Steel Niederlassung im schottischen Linwood in die nach und nach die Karosseriefertigung der meisten Rootes Modelle verlagert wurde Ende 1968 begann die Karosseriefertigung fur die Arrow Modelle und damit auch fur den Hillman Minx bei dem nun Rootes Pressings genannten Werk in Linwood Im ersten Jahr wurden die Karosserien mit Guterzugen in das 450 km entfernte Ryton on Dunsmore transportiert wo sie komplettiert wurden 1970 schliesslich ging auch die Endmontage der Arrow Modelle nach Schottland 2 1977 schliesslich wurde die Fertigung des Arrow komplett zu Chrysler Ireland in Dublin verlegt Hier entstanden bis 1979 die letzten Varianten des Chrysler Hunter und wahrscheinlich auch einige Humber Sceptre Karosserieversionen BearbeitenDer Rootes Arrow wurde in drei Karosserieversionen angeboten Basisfahrzeug war eine 1966 vorgestellte vierturige Limousine mit schnorkelloser glattflachiger Karosserie und ausgepragter Trapezlinie Das Design entstand vollstandig im Haus verantwortlicher Designer war Rex Flemming Die Limousine wurde von allen Marken des Konzerns angeboten Davon abgeleitet wurde ein zweituriges Fliessheck Coupe mit runden Doppelscheinwerfern und einem grosszugig verglasten Dachaufbau der aus mancher Perspektive an den Plymouth Barracuda erinnerte Verantwortlicher Designer war Roy Axe Das Coupe wurde 1967 vorgestellt und blieb ohne weitere Entwicklungsarbeiten bis 1976 im Programm Es wurde in unterschiedlichen Leistungsversionen nur unter der Marke Sunbeam angeboten Eine weitere Karosserieversion war der Kombi namens Estate der 1967 erschien und als Hillman sowie zeitweilig als Humber angeboten wurde Besonderes Merkmal sind die eigenwilligen Ruckleuchten die dem Coupe Rapier entlehnt waren Modelle BearbeitenBritischer Markt Bearbeiten Die Rootes Gruppe war bekannt fur eine intensive Verwendung des Badge Engineering Der Arrow machte hier keine Ausnahme Der Wagen wurde anfanglich unter allen Marken des Rootes Konzerns angeboten Die Fahrzeuge unterschieden sich ausserlich nur in der Gestaltung der Frontpartie abgesehen davon variierten sie im Hinblick auf die Ausstattung Ziel war es alle erdenklichen Ausstattungsvarianten als eigenstandiges Fahrzeug jedenfalls aber als eigenen Typ erscheinen zu lassen Das Resultat dieser Politik war verwirrend so wurde die Baureihe 1970 auf dem heimischen Markt unter acht verschiedenen Bezeichnungen angeboten Ab 1971 vereinfachte Chrysler die Modellpalette indem die Limousinen und Kombis nur noch als Hillman Hunter und Humber Sceptre angeboten wurden eine weitergehende Differenzierung erfolgte dann durch unterschiedliche Zusatze zum Fahrzeugnamen 1976 stellte Chrysler die Produktion des Humber Sceptre und der Sunbeam Modelle ersatzlos ein Im Programm blieb nur noch der Hunter der ab 1977 nicht mehr als Hillman sondern unter der Marke Chrysler vertrieben wurde Die Ubernahme Chrysler Europes durch den franzosischen PSA Konzern 1979 bedeutete das Aus fur den inzwischen 13 Jahre alten Hunter Es gibt Spekulationen dass die letzten vor der Ubernahme bereits fertiggestellten Hunter 1979 kurzzeitig unter der PSA Marke Talbot verkauft wurden Belege gibt es dafur aber nicht 3 Britische Varianten des Rootes ArrowMarke Modell Produktions zeitraum Anmerkungen BildChrysler Hunter 1977 1979 Nachfolger des Hillman Hunter Letzte Variante des Arrow ausschliesslich in Irland gebaut Ab 1979 kurzfristig noch von PSA Talbot verkauft nbsp Chrysler Hunter 1979 Hillman Hunter 1966 1976 Am haufigsten und langsten produzierte Variante des Arrow Ab 1977 als Chrysler Hunter vermarktet nbsp Hillman Hunter 1967 Minx 1967 1970 Einsteigermodell Gunstigere einfacher ausgestattete und schwacher motorisierte Version des Hillman Hunter Ab 1970 vom Hillman Hunter De Luxe DL abgelost nbsp Hillman Minx 1967 Humber Sceptre Mark III 1967 1976 Spitzenmodell der Arrow Reihe mit hochwertiger Ausstattung Ab 1977 in die Hunter Reihe integriert nbsp Humber SceptreSinger Vogue 1967 1970 Parallelmodell zum Hillman Hunter Nach Einstellung der Marke Singer 1970 wurden die letzten Vogue in Grossbritannien als Sunbeam Vogue verkauft nbsp Singer Vogue 1969 Gazelle 1967 1970 Einsteigermodell Gunstigere einfacher ausgestattete und schwacher motorisierte Version des Singer Vogue Positionierung analog zum Hillman Minx nbsp Singer Gazelle 1968 Sunbeam Rapier 1967 1976 Coupeversion des Arrow nbsp Sunbeam Rapier H 120 1974 Alpine 1969 1975 Einsteigerversion des Arrow Coupe einfacher ausgestattete und schwacher motorisierte Variante des Rapier nbsp Sunbeam AlpineVogue 1970 Umbenannte Singer Vogue die bis zur Einstellung der Marke Singer nicht abverkauft waren nbsp Sunbeam Vogue 1970 Talbot Hunter 1979 Vermutete aber nicht gesicherte Variante zum Abverkauf der letzten Chrysler Hunter nach Ubernahme Chrysler Europes durch den PSA Konzern Exportversionen Bearbeiten Exportversionen des Rootes ArrowMarke Bezeichnung Anmerkungen BildSunbeam Arrow Exportbezeichnung des Hillman Hunter fur den nordamerikanischen Markt nbsp Sunbeam ArrowHunter Exportbezeichnung des Hillman Hunter fur den kontinentaleuropaischen Markt 4 Minx Exportbezeichnung des Hillman Minx fur den kontinentaleuropaischen Markt Sceptre Exportbezeichnung des Humber Sceptre Mark III fur den kontinentaleuropaischen Markt nbsp Sunbeam Sceptre 1973 Hillman Arrow Basisversion des Arrow auf dem australischen und sudafrikanischen Markt Hustler Sportversion des Arrow auf dem australischen MarktZweites Leben im Iran Bearbeiten nbsp Iranischer PeykanSeit 1967 wurde der Rootes Arrow im Iran von dem Unternehmen Iran Khodro unter der Bezeichnung Peykan hergestellt Zunachst wurden die Wagen aus importierten Teilen britischer Fertigung zusammengesetzt nachdem 1979 die Produktion des Hunter in Grossbritannien bzw Irland ausgelaufen war erfolgte die Herstellung des Peykan vollstandig im Iran Der Peykan wurde bis 2005 gebaut Konkurrenten BearbeitenAustin Maxi Austin 1300 Ford Cortina Mk II Ford Escort Mk I Vauxhall Viva HBLiteratur BearbeitenGraham Robson The Cars of the Rootes Group London 2007 ISBN 978 1 903088 29 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rootes Arrow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Umfangreiche private Seite mit zahlreichen Details zu den Modellen der Rootes Gruppe einschliesslich der Modellgeschichte des Rootes ArrowEinzelnachweise Bearbeiten http storm oldcarmanualproject com chryslerhunter htm Graham Robson The Cars of the Rootes Group London 2007 ISBN 978 1903088296 S 145 Ubersicht uber die Varianten des Rootes Arrow auf www aronline co uk abgerufen am 25 Mai 2021 Niederlandisches Verkaufsprospekt zum Sunbeam Hunter 1973 abgerufen am 25 Mai 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rootes Arrow amp oldid 217761990